Hündin zieht die ersten 50 Meter an der Leine

  • Nö, ernsthaft nicht bei 40 kg und auch bei keinem Kilo weniger.

    Doch. Ganz genau das.
    Was nicht heisst dass man nichts dran tun soll - aber das Ziehen ist ja ein Fakt.
    Indem ich mir eine grosse Portion Scheissegal hole, ändere ich MEINE Einstellung dazu, nehme MIR Druck weg, dass das JETZT bereits klappen sollte und kann dadurch komplett neu anfangen.
    Locker.
    Cool.
    Ohne Druck (der sehr häufig von Aussen kommt, Scham, etc.).
    Ja, lass se ziehen, sie tut's ja eh.
    Und wenn einam das dann wirklich egal ist, überträgt sich die neue Ruhe auf den Hund.


    Nicht jeder Hundehalter ist locker und cool :smile:
    Aber mit locker und cool geht's einfach viel viel besser.


    Nenn's Neuanfang :ka:

  • Indem ich mir eine grosse Portion Scheissegal hole, ändere ich MEINE Einstellung dazu, nehme MIR Druck weg, dass das JETZT bereits klappen sollte und kann dadurch komplett neu anfangen.

    Da ist zwar was dran, von JETZT hat auch keiner was gesagt, es braucht halt Zeit, Konsequenz und Zuneigung.

    Und wenn einam das dann wirklich egal ist, überträgt sich die neue Ruhe auf den Hund.

    Das mit dem egal ist auch so eine Sache. Ruhe übertragen- sehr gerne, scheissegal- nein.


    Muss jeder wissen, ich werfe gerne und nahezu unablässig Wattebäusche, aber bei einigen grundlegenden Dingen ist Nein hier ein ganzer Satz. :smile:


    Beim Problem der TE würde ich halt in aller Ruhe und mit wirklich viel Zeit daran arbeiten.
    Das ist anstrengend, aber machbar.

  • Die Frage bei dem Problem ist ja nur, kann ich das Training zur Not monatelang durchhalten?
    Auch wenn ich Stress habe? Auch wenn ich keine Lust habe? Auch wenn es schüttet? Auch wenn...?


    Und dazu geht es, wie viele schon geschrieben haben, weiter als nur bis "Hund zieht die ersten 50m an der Leine". Das ist bei hibbeligen Hunden zumeist das geringste Problem, weil es nur ein Symptom ist. (ich gehe jetzt mal von den Beschreibungen davon aus, dass er eben nicht nur aus Vorfreude zieht)



    Ich hab mit meinem Hibbelding auch lange gekämpft, gerade die Rausgehsituation war immer eine Katastrophe, egal wie viel ich geübt habe, es ist immer nur ein bisschen besser geworden, aber nie so, dass ich mir gesagt habe, "So wollte ich das haben."
    Tatsache ist - er wird NIE ohne pausenloses Training entspannt auf seiner Decke warten können bis es rausgeht und die ersten Meter völlig entspannt an der Leine dahin schlendern. Das macht ja nicht mal mein altes tiefenentspanntes Terriertier. Würde die das machen, würde ich zum Tierarzt rasen^^


    Wann ist der Hibbel ruhiger geworden? Als ich aufgehört habe ihn in eine Form zu pressen, die ich mir ausgedacht habe. Ich hätte dieses Training sowieso nicht monatelang durchgehalten, nicht mal wochenlang.
    Stattdessen hat er gelernt, wie er seine Aufregung so loswerden kann, dass wir beide damit leben können.
    Wir haben sozusagen einen Kompromiss geschlossen und das klappt hervorragend.


    Sein Erregungslevel ist trotzdem rapide gesunken, obwohl er die ersten Meter immer noch ziehen darf. Solange er sich auf meine Ansprache für den Moment zurücknehmen kann, ist das für mich okay.

  • Kann es sein, dass einfach Blase oder Darm drücken und dringend das Geschäft erledigt werden muss, das aber nicht in unmittelbarer Nähe geschehen soll?


    Ich kenne das von Leika auch, die ersten Meter bis zur Wiese, wo sie "durfte" gingen meist im Stechschritt, auch wenn sie sonst zumindest zum Schluss eher langsam war.


    In dem Fall würde eventuell ein zusätzlicher Gassigang helfen, so dass der Abstand zwischen den Lösemöglichkeiten kürzer wird.


    Gruss
    Gudrun

  • Dann warte mal, bis Du krank bist, Wenn es Dir so richtig kacke geht.

    Und? Hilfte es, das Schimpfen?Oder lässt Du Dich gerne um die erste Ecke ziehen?

    Ganz ehrlich? Ich sehe das Problem nicht.
    Es ist für mich einfach keins. :ka:
    Nicht bei dem 40kg Hund und bei einem 5 kg Hund erst recht nicht.

  • Ich dachte lange, ich bin mit diesem "Problem" alleine. :lachtot: Und nur meine kleine Mistkröte zieht die ersten Meter beim Gassi wie dolle und springt in die Leine.
    ABER, wir haben es geschafft. Ich bin einfach konsequent geblieben. Anfangs habe ich es gar nicht kapiert. Wir liefen aus dem Haus raus, egal in welche Richtung, und der Terrorkrümel rannte in die Leine, als würde sie vor dem Leibhaftigen flüchten wollen. :ka: Dass es "Freude" wegen des Spaziergangs war, daran dachte ich gar nicht. Ich hatte eher Sorge, dass sie einfach nicht ins Auto will (wir müssen an unseren Autos vorbei laufen) oder dass es eben eine Marotte ihrerseits ist, die sich irgendwann legen wird.


    In der Tat hat es sich erledigt. Mit der Zeit. Mit meiner Aufmerksamkeit. Heute ist es so, dass wir aus der Haustüre rausgehen, ich sie erst draußen vor der Türe anleine (sie läuft nicht weg!) und wir dann starten. Anfangs habe ich nur "Nein!" gesagt und sie unterließ es, in die Leine zu rennen. Jetzt muss ich nichts mehr sagen. Ob das nun ein Unterdrücken ihrer Freude ist, ist mir in dem Moment relativ :ka: , denn wenn wir spazieren gehen und das Hundetier schon von Anfang an in die Leine rennt, bin ich nicht mehr entspannt. Und wenn ich nicht entspannt bin, ist das Plüsch auch nicht entspannt und der Spaziergang ist für'n Poppes.
    Unter'm Strich gesagt: dran bleiben, konsequent bleiben und alles ausprobieren, bis es zur Lösung kommt. Bei manchen hilft positive Bestätigung mit Futter (wenn das gewünschte Verhalten gezeigt wird), bei anderen hilft zurechtweisen und bei den nächsten hilft es, stehen zu bleiben.


    Ich denke, da kann man Dir zwar gute Ratschläge geben, aber was nun letztendlich bei Dir helfen wird, musst Du leider selbst herausfinden. Jeder Hund ist anders und jeder Hundehalter sowieso.


    Und wenn es am Ende heißt: cool bleiben, die ersten 50 Meter ziehen lassen und dann entspannen und Du damit leben kannst, dann ist es so. :bindafür:

  • Dann warte mal, bis Du krank bist, Wenn es Dir so richtig kacke geht.

    Das ist ja immer ein Problem.
    Hat man einen Garten, geht's halt nur in den Garten.
    Ist das nicht möglich, braucht man immer Plänchen B + C :smile:
    Zumindest mit einem etwas ...kreativeren Hund ab einer Gewichtsklasse die man (ganz individuell!) nimmer ganz locker halten kann.


    Da ist zwar was dran, von JETZT hat auch keiner was gesagt, es braucht halt Zeit, Konsequenz und Zuneigung.

    Das "jetzt" kommt aus einem selbst.
    Viele viiiiiiele Menschem schämen sich dafür, dass es jetzt eben noch nicht klappt. Und dafür ist die Portion Scheissegal dann da :smile:


    aber bei einigen grundlegenden Dingen ist Nein hier ein ganzer Satz.

    Das klappt nur wenn das "Nein" bis in die richtige Hirnregion durchkommen kann.
    Bei einem Hund der drüber ist, kannste neinen bis der Kopp lila wird.
    Meine Hunde heissen manchmal "alles was du jetzt willst, ist nein!" :lol:
    Das hat mit wattebauschen nichts zu tun, Kosequenz ist ein gutes Ding. Aber Hunde die drüber sind, bekommen das nicht mit.
    Und wenn man sich noch aufregt, nicht entspannt ist, überträgt sich das auf den Hund und er ist noch drüberer...
    Ach was diskutier ich eigentlich mit Dir, ich bin eh einig mit Dir :lol:


    Beim Problem der TE würde ich halt in aller Ruhe und mit wirklich viel Zeit daran arbeiten.
    Das ist anstrengend, aber machbar.

    Genau das :dafuer: 100%

  • Ganz ehrlich? Ich sehe das Problem nicht.Es ist für mich einfach keins. :ka:
    Nicht bei dem 40kg Hund und bei einem 5 kg Hund erst recht nicht.

    Naja, es geht ja um den Anspruch und die Vorstellung, die man als HH hat, wie man gern hätte, dass ein Gassi- Gang abläuft.


    Und wenn hier jemand ist, der seinem Kleinhund gern beibringen möchte, direkt ab Haustür bitteschön gesittet an der durchhängenden Leine zu gehen, dann ist das schon so ... najaaa... nicht so hilfreich, wenn das jetzt für jemanden anderes nicht so schlimm ist... jeder hat halt andere Vorstellungen, und ich bin eben auch jemand, der sich vorstellt, dass der Hund schon vorher, beim Anleinen, nicht vor lauter Überschwang sämtliche Blumentöpfe von der Haustür bis zum Gartentor abräumt oder die ganze Nachbarschaft zusammenbellt, weil er seine Erregung über den bevorstehenden Gassi- Gang nicht kontrollieren kann.


    Und sowas kann man auch mit einem kleinen Hund, der schneller hochfährt und insgesamt auf Reize früher reagiert, üben.


    Hier hab ich noch eine hilfreiche Seite gefunden zu "Zappelphilipp- Hunden" :smile:
    Ist auch was zum Gassi- Thema dabei. Wobei ich jetzt nicht direkt auf Suchspiele gekommen wäre zur Einleitung des Halsband- Anziehens... aber vielleicht sind ja Gedankenanstöße für dich, liebe TE, dabei.


    Zappelphilipp auf 4 Pfoten


    Viel Erfolg! :gut:

  • Hab noch net alles gelesen - aber ich würde sie nicht im Garten rennen lassen, bevor es rausgeht, weil sie das hochpusht. Lieber paar Unterordnungsübungen in der Wohnung (Sitz, Platz, oder schick sie ins Körbchen und lein darin an), dazu ruhige Belohnungen, und an der Haustüre beim Rausgehen dann Fuß-Kommando. Wenn sie sich auf Dich konzentrieren muß, kommt sie im Idealfall gar net erst ins Ziehen.


    Ansonsten: mal deutlich zu werden an der Stelle, an der auf die Leine Zug kommt, hat noch net geschadet.... *gg Scheinbar beherrscht sie die Leinenführigkeit ja, wenns nach 20-50 Metern gut geht. Dann besteh einfach darauf, daß sie das von Anfang an zeigt. Hochgedreht gar net erst die Haustüre öffnen. Ganz wichtig: selbst ruhig bleiben und damit dem Hund zeigen, wie es geht, da die Spannung loszuwerden. Bist Du selbst genervt, schaukelt Ihr Euch gegenseitig hoch.


    Generell würde ich das anständige Leinenlaufen evtl. unter ein Kommando stellen, dann kannst das noch in der Wohnugn von ihr einfordern, und sobald sie es net tut, wieder umkehren. Rausstürmen aus der Wohnung = zurückgehen Haustür hinter Dir wieder schließen. 5 Minuten später 2. Versuch.


    Alternativ (wenn man die Hunde laufen lassen kann): Leinen los, und ab die Post. Nachdem sie die erste Energie losgeworden sind, anleinen, und dann läuft Hund vom ersten Schritt an anständig. :-) (man könnte es auch "Meideverhalten" nennen *gg weil man damit ja net dran arbeitet - aber wenns echt nur 20-50 Meter wären, mit denen hätt ich keine Bauchschmerzen, v.a. beim kleinen Hund, den man bei Bedarf gut halten kann)

  • Da kannst warten bis de dunkelgrün bist auf dass das Hundeli tät ruhiger werden.
    Manchmal ist's einfach nicht ganz so simpel wie's den Leuten vorgebetet wird - was dann die "Druckspirale" erhöht und nicht auflöst, aka du bist einfach nur zu blöd. Und das hilft nicht. Vielleicht dem Ego, der den Fragenden das spüren lässt, das Problem löst's allerdings nicht.


    Manchmal hilft die Scheissegal-Einstellung mehr als alles andere.

    Bin da ganz bei Troete! :bindafür: Manchmal hilft "scheissegal" tatsächlich viel besser als die superkonsequente Exerziererei von Es-geht-erst-raus-wenn-du-ruhig-bist. Weil es einfach viel Druck wegnimmt, sowohl bei Hund wie Mensch. Druck, der manchmal dazu führen kann, dass beim Hund die Frustrationsgrenze so weit überschritten wird, dass gar nichts mehr geht, der Stresspegel auf der Skala ins Tiefrot klettert. In dem Zustand ist der Hund dann auch nicht lernfähig - und da bringt die ganze Konsequenz dann auch nix, wenn es nicht im Hundehirn ankommen kann.


    Da muss erst der Stress deutlich reduziert werden, und das zwingend auch beim Halter!

    Ansonsten: mal deutlich zu werden an der Stelle, an der auf die Leine Zug kommt, hat noch net geschadet....

    Vielleicht schadet es nicht (was ich aber aus oben angeführten Gründen in manchen Fällen bezweifle: ein eh gestresster Hund wird noch viel mehr gestresst), aber in vielen Fällen ist der einzige Nutzen, dass es dem genervten Halter mal eine Sekunde Erleichterung verschafft. Und selbst wenn es zwei oder drei oder fünf Sekunden sind: nachhaltig ist anders. Der Hund geht zwar ins Meiden, u. U. schon bei vorbereitenden Bewegungen des Halters wie Luft holen, aber er wird es nächste Mal trotzdem wieder ziehen, weil er nix lernen konnte in dem Zustand. Weil an der Ursache nix geändert wurde, nur Symptome gedeckelt. Und bei den meisten Haltern kommt eine Grenze, wie weit sie zu gehen bereit sind beim "eindrucksvoll deckeln". Hat der Hund an dem Punkt noch nicht resigniert, steht der Halter am Ende der Sackgasse....


    Wie gesagt: das trifft nicht auf alle Hunde zu. Bei vielen Hunden kann das "mal deutlich werden", oder die "konsequent-umdrehen-Nummer" einzeln oder in Kombination tatsächlich helfen. Aber bei andern kann es in der jeweiligen Situation durchaus kontraproduktiv sein. Und man gewinnt sehr viel mehr, indem man Druck wegnimmt, statt noch mehr Druck zu machen.

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