Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Mich setzt das immer ziemlich unter Druck

    Was?

    Also wir sind ja oft in der Pampa unterwegs und treffen kaum jemanden.

    Wenn wir allerdings in der Stadt sind oder im Geschäft oder halt da, wo andere Menschen sind, dann weiß ich, dass wir in irgendeiner Form eigentlich immer Aufmerksamkeit bekommen. Und sei es nur mit Geflüster "Oh schau mal, Puuuudel". Die Leute waren aber eigentlich immer sehr nett und freundlich und wenn ich keine Lust darauf habe, dann gehe ich einfach mit einem freundlichen Lächeln vorbei.

    während er versucht, sich zu entscheiden, ob Freund oder Feind.


    Gino verfügt zum Glück über ein extrem starkes Nervenkostüm. Den erschüttert nix (es gibt durchaus Momente, ich denen ich mir wünsche, dass er erschütterbarer wäre :ugly: ). Menschen liebt er sowieso über alles. Und den stört auch nicht, wenn ihm irgendwelche Kleinkinder plötzlich um den Hals fallen oder ihn von hinten jemand plötzlich anfasst. Er hat eine beeindruckende Art auf jeden Menschen anders zuzugehen und mit dessen Art klar zu kommen.

    Streichelverbot gibt es daher hier nur für Tim. Tim verunsichern so übergriffige Leute. Gino fängt die Leute aber alle ab und wer an ihm vorbeikommt, müsste dann noch an mir vorbei. :ugly:

    Kann es sein, dass manche Leute den GP gar nicht mehr kennen?

    Hmmm... eigentlich habe ich das Gefühl, den kennen alle. :ka: Allerdings nicht unter Großpudel. Meist sagen die Leute Königspudel und Riesenpudel hatten wir auch schon mal. xD

  • Mich setzt das immer ziemlich unter Druck (ich weiß, sinnlos, aber ist so). Und oft möchte ich einfach nur mit meinem Hund gehen, trainieren, ohne angesprochen (oder wie gestern verfolgt) zu werden. Zudem lässt Faffi sich leicht ablenken und aus irgendeinem Grund fühlen sich die Leute ja sooo toll, wenn er sie anstarrt, während er versucht, sich zu entscheiden, ob Freund oder Feind. Das ist etwas lästig. Deshalb herrscht hier auch striktes Streichelverbot für Fremde.
    ...

    Ich bin da ehrlich gesagt etwas anders gestrickt und freue mich über jeden, der meinen Hunden positiv begegnet und ganz besonders über Kinder. Das nutze ich dann allerdings auch schamlos aus und erkläre gleich, wie man einen Hund richtig anspricht und streichelt, dass man zuvor IMMER erst den Besitzer fragen muss usw. usw.
    Für mich sind das alles zukünftige Verbündete, wenn es bspw. mal wieder darum geht, Hunde und ihre Besitzer mit polemischer Stimmungsmache in Misskredit zu bringen. Zudem denke ich, dass jedes Kind und jeder Erwachsene, der einen positiven Bezug zu Hunden hat, weder Hunde misshandelt, noch Giftköder auslegt oder auf ähnlich fürchterliche Ideen kommt.

    Natürlich lassen sich auch meine Hunde durch die Reaktionen Fremder ablenken, ganz besonders natürlich der Junior. Aber was soll's? Das echte Leben besteht aus Ablenkungen und in Ruhe trainieren kann ich dann wieder auf dem Hundeplatz oder bei Regenwetter. :ka:

  • Ich bin da ehrlich gesagt etwas anders gestrickt und freue mich über jeden, der meinen Hunden positiv begegnet

    Das muss man aber zwingend auf den jeweiligen Hund abstellen, wie und ob man sowas einfach laufen lässt.

    Grad bei etwas unsicheren Exemplaren muss man das managen und ein Gegenüber haben, was vernünftig mitarbeitet. Wenn ich Tim einfach angrabschen lasse, dann endet das in wilden Bellkonzerten, weil er sich sonst nicht zu helfen weiß.

    Er mag Menschen. Aber einfach so übergriffige Handlungen, damit kann er im Gegensatz zu meinem Exemplar mit Drahtseilnerven nicht umgehen.

  • Das muss man aber zwingend auf den jeweiligen Hund abstellen, wie und ob man sowas einfach laufen lässt.
    Grad bei etwas unsicheren Exemplaren muss man das managen und ein Gegenüber haben, was vernünftig mitarbeitet. Wenn ich Tim einfach angrabschen lasse, dann endet das in wilden Bellkonzerten, weil er sich sonst nicht zu helfen weiß.

    Er mag Menschen. Aber einfach so übergriffige Handlungen, damit kann er im Gegensatz zu meinem Exemplar mit Drahtseilnerven nicht umgehen.

    Das ist richtig und ich lasse auch nicht einfach angrabschen. Aber ich lasse unter meiner Anleitung näheren Kontakt aufnehmen und auch streicheln.
    Selbstverständlich hängt das alles auch vom Hund ab, aber sicherlich auch ein Stück weit von der eigenen Einstellung. Wenn ich bereits angespannt bin und mich beim ersten Schnalzen eines Fremden innerlich aufrege, dann ist mein Hund natürlich auch nervös.

  • Perfektes Thema für mein Erlebnis von vorhin an der Haltestelle. Ich hatte so ein echtes moralisches Dilemma - wie erkläre ich einer geistig Behinderten Person, dass Streicheln ok ist, aber mehr nicht?

    Wir sitzen mit Mini auf der Bank, Mailo zwischen meinen Beinen im Sitz.
    Es kommt ein älterer Herr mit sichtbarer geistiger Behinderung heran und schleicht um uns herum. Ich biete meinen Platz an, er lehnt ab, bleibt aber dicht an uns. Ich dachte, er will zum Fahrplan und erkläre, dass er ruhig an Mailo vorbei gehen kann.
    ZACK hängt der meinem Hund um den Hals und krault sich durch den Bronto.
    GsD ist Bronto ja echt hypergut sozialisiert, so dass ich zwar nicht glücklich war, aber keine Angst um den Mann hatte. DA hätte ich schon was sagen sollen/können/müssen, aber ich wusste nicht, wie.
    Dann fing er an, Mailo zu locken, an ihm hoch zu springen. Ich habe dann gesagt, dass ich das nicht möchte. Hat nur nichts gebracht, also hab ich Mailo hinter das Häuschen genommen und mit ihm gearbeitet und dadurch das Hochspringen abgeblockt.
    Einmal hat Mailo dann gewufft, weil er UNBEDINGT das Lecker aus meiner Tasche wollte. Dann fing der Mann an, Mailo anzubellen, weil er das Geräusch so lustig fand. Da bin ich dann deutlicher geworden und habe „Bitte nicht den Hund ärgern“ gesagt. Zum Glück kam aber der Bus, so dass das Thema eh erledigt war.

    Das war so eine echte Kack-Situation:
    Ich will nicht als behindertenfeindlich oder Halterin eines Kampfhundes wirken (mit Schäfis hat man ja eh Vorurteile im Lieferumfang inbegriffen), aber das war echt too much. Und jetzt erklär mal vor den Augen vieler Zeugen, was ok ist und was nicht, ohne dass gleich jemand Diskriminierung brüllt und der Mann das auch versteht, ohne verletzt zu sein.

    Generell lasse ich Mailo nicht streicheln oder nur in seltenen Fällen mal.
    Das hat zwei Gründe:
    Zum einen ist er eben sehr überschwänglich und findet ohne Hilfe schwer selbst die Grenze zwischen akzeptabler Begrüßung und einem wedelnden, schlabbernden Hundegeschoss, dass jeden zur Begrüßung von Kopf bis Zeh abschlabbern muss.
    Er soll ebenfalls keine Verknüpfung zwischen Mensch=Streicheln aufbauen, dieser Hund ist nämlich der Typ, der sonst ohne Hemmung zu jedem hingehen würde, um gestreichelt zu werden, egal ob derjenige das grade möchte oder nicht.
    Zum anderen muss Mailo dringend lernen, seinen Fokus auf mich und die Arbeit mit mir und nicht auf die Suche nach „Liebesopfern“ zu legen. Wenn er auf der Suche nach Streicheleinheiten ist, kann er sich nicht konzentrieren, dafür klackert es noch zu laut im Bronto-Hirn.

  • Das ist richtig und ich lasse auch nicht einfach angrabschen. Aber ich lasse unter meiner Anleitung näheren Kontakt aufnehmen und auch streicheln.Selbstverständlich hängt das alles auch vom Hund ab, aber sicherlich auch ein Stück weit von der eigenen Einstellung. Wenn ich bereits angespannt bin und mich beim ersten Schnalzen eines Fremden innerlich aufrege, dann ist mein Hund natürlich auch nervös.

    Klar Versuch ich, das nicht an mich ranzulassen - das Thema hatten wir hier schon mal. Aber wenn ich keine 5 Schritte gehen kann, ohne dass jemand Anspruch auf die Aufmerksamkeit oder Haptik meines Hundes erhebt... Puh. Tja. Ja, das frustet irgendwann, wenn man einen Hund hat, der extrem leicht abzulenken ist. Wir nutzen es mittlerweile zum üben, aber je nach Häufigkeit nervt es immer noch.

    Früher war ich da übrigens nachlässiger. Endete damit, dass Fafnir zu fremden hinwollte. Ging für ihn -gar nicht- und verursachte Stress. Und sowieso wurden Anleitungen zum "wie" total gerne ignoriert. Ist nicht wirklich meine Aufgabe, fremde Leute zu erziehen. Heute erkläre ich meistens, dass wir das aufgrund seiner Ausbildung oder der jeweiligen Situation nicht möchten und bis auf einen hat das noch jeder verstanden.

  • Das war so eine echte Kack-Situation:
    Ich will nicht als behindertenfeindlich oder Halterin eines Kampfhundes wirken (mit Schäfis hat man ja eh Vorurteile im Lieferumfang inbegriffen), aber das war echt too much. Und jetzt erklär mal vor den Augen vieler Zeugen, was ok ist und was nicht, ohne dass gleich jemand Diskriminierung brüllt und der Mann das auch versteht, ohne verletzt zu sein.

    Versteh dich vollkommen.
    Hatte sowas mal mit dem Pferd. Hatte meinen Pepper gerade mal 2 Wochen und als wir spazieren gehen wollten stieg genau ein Mann aus dem Auto, der sich dann in einen Rollstuhlsetzte, er hatte auch noch sonst eine Behinderung und er wollte eben unbedingt das Pferd streicheln. Ich sagte, dass ich nicht weiß wie er reagiert, wenn ein Rollstuhl auf ihn zufährt und das ich es nicht möchte. Seine Frau, die nicht Behindert war, schob ihn einfach auf uns zu, neben uns die Hauptstraße und ich hatte echt angst, dass Pepper erschrickt und mir auf die Straße hüpft. Nochmal gesagt, dass ich es nicht möchte und siehe da schon stand er neben uns und streichelte Pepper. Die Frau meinte dann nochmal zu mir, ob ich nicht sehen würde das der Mann behindert ist. Zum Glück blieb das Pony super brav.

  • @Akazie muss sie denn später aus irgendwelchen Gründen mit in die Mall? Oder ähnlich stressige Situationen? Du schreibst ja ihr wohnt sehr ländlich.

    Klar sollte ein Hund in gewissen Umfang mit Stress umgehen können. Aber wenn ihr das nicht wirklich braucht, wäre die Mall jetzt nicht mein primärer Übungsort. Ist ja nicht nur so, dass da einfach viele Menschen sind. Sondern die Böden sind glatt und glänzend, es riecht komisch usw... Und für einen LZ DSH entscheidet man sich in der Regel ja auch nicht, wenn es wirklich wichtig ist den Hund später überall unproblematisch mitzunehmen. Ich würde sie einfach mal noch entspannt ankommen lassen und dann ab und an ein Stück des Spaziergangs durch einen belebteren Teil des Ortes, oder zu Zeiten wo ein bisschen mehr los ist. Aber den Stress mit der Mall würde ich persönlich mir sparen.

    Nur aus Interesse: gibt es ein Grund warum der Züchter sie so lange behalten hat? Oder ist sie ein Rücklaufer?

  • Ich werde sehr oft angesprochen weil man Dackel anscheinend allgemein nicht mehr so oft sieht und eigentlich fast jeder irgendwie mal was mit Dackel zu tun hatte, entweder hatten ältere Leute früher selber einen oder die Oma oder der Nachbar usw..
    Egal wo ich außerhalb unseres Dorfes Gassi gehe (hier kennt mich ja jeder), werde ich von 9 von 10 Leuten (i.d.R. Leute ohne Hund) auf meinen Dackel angesprochen und dann wird sich kurz oder auch etwas länger unterhalten und wir gehen weiter.
    Sina steht derweil gelangweilt in der Gegend herum oder gräbt nach einer Maus wenn es länger dauert. :hust:
    Manche wollen Sina streicheln, ich sag dann, dass sie in die Knie gehen sollen und dann kann Sina entscheiden ob sie hingeht oder nicht. Meist geht sie hin wenn sie gerade nicht mit Schnüffeln oder Buddeln beschäftigt ist.

    Ich habe damit kein Problem, mich freut es wenn sich die (älteren) Leute freuen wieder mal einen Dackel zu sehen weil sie früher selbst einen hatten.

  • Bezüglich fremder Menschen bin ich auch immer wieder im Zwiespalt, setze aber eher das "nicht antatschen , ignorieren , danke" durch.
    Die werden von Freunden/Bekannten/am HuPla genug betüddelt von wechselndem Publikum, das muss reichen . Vor allem sind die Leute standfest und halten sich größtenteils an meine Bitten bei den 2 unterschiedlichen Kaspern :hust:

    Wir hatten vorhin ne kleine Morgenrunde mit massig Hundebegegnungen. Ich war ja sowas von überrascht WIE VIELE Hunde das waren :lachtot:
    War gut, das Erbsenhirn ist feddisch :D

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