Probleme bei Rasseentscheidung

  • Bei meinem Mann fing ein Hund auch erst ab 50cm an.
    Ich wollte aber gerne einen kleineren.
    Ich habe ihm dann die Pro&Contras aufgezählt, warum ein kleinerer Hund besser wäre.


    Große Hunde mag ich auch, gar keine Frage aber kleinere sind praktischer, finde ich zumindestens.
    Es fängt schon damit an, dass mein Mann 2 Meter groß ist, d.h. im Auto ist sein Sitz ganz hinten und ich bekomme keine Box rein.
    Dann wenn wir in den Urlaub fahren , brauche ich halt Platz, für Box, Tochter und Koffer.
    Wenn der Hund mal krank ist und ich ihn tragen muss.


    Klar, größerer Hund gleich mehr Kosten.
    Sei es beim Tierartz oder beim Futter.
    Oder beim sparzieren gehen muss ich ihn auch halten können, und meine Tochter auch ( sie ist 19 ).
    Dann sollte es auch ein kurzhaar sein. Mein Mann war alles andere als begeistert.


    Er wollte immer einen großen Hund, dann haben wir aber die Rasse gefunden und er war hin und weg.
    Obwohl es ein kleinere Hund ist.
    Wenn es nachdem Aussehen gegangen wäre , dann hätte meine Mann eine Englische Bulldogge gewollt.


    Mittlerweile ist mein Mann so verliebt in die kleine , dass er einen zweiten Hund will.
    Wenn sie ausgewachsen ist , wird sie vielleicht die 42cm erreichen. Im Moment ist sie 38 cm.

  • (Kurzhaar)Collie? Wenn der Hund auch am Pferd mitlaufen soll, würde ich wegen Schneeklumpen zwischen den Zehen, Kletten im Fell, Grannen in den Ohren, etc. eigentlich eher einen kurzfelligen Hund wählen. Einige User des Forums haben z. B. Pudel als Reitbegleithunde, die dann entsprechend pflegeleicht geschoren werden. Ein kurz geschorener Pudel hat die Optik eines eleganten Jagdhundes, allerdings normalerweise mit deutlich weniger Jagdtrieb. Der Plattkopp hat was, finde ich.


    Ebenso würde ich Rassen mit stärkerem Jagdtrieb ausschließen, wozu für mich der Englische Springerspaniel gehört, weil man vom Pferd aus deutlich weniger Einwirkungsmöglichkeiten auf den Hund hat.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, weil ich die ganze Labbi ja oder nein Diskussion schon kenne.


    Wenn jemand auf "nicht soviel Haaren" Wert legt, finde ich einen Labbi völlig absurd, ansonsten ist es halt eine Frage der persönlichen Vorliebe.


    Zum Thema Reiten: Reiten ist nicht gleich Reiten.


    Das ist wie wenn ich sage "Radfahren" oder "Wandern". Das kann alles sein von 2 Stunden gemütlich bis zu 6 Stunden stramm.


    Ich reite auch, mein Hund geht normale Runden mit - das ist dann wie Gassi gehen, 1,5 Stunden von Schritt bis gemütlicher Tölt, was bei uns wie ruhiges Joggen ist, und ab und zu ein flotter Galopp, also mal ein Sprint dazwischen.


    Sowas hält jeder Hund mit, ein kleiner sogar oft besser als ein großer. Vor allem wenn es warm ist. Unser "bester" Reitbegleiter ist eine ganz kleine Mixhündin. die ging (jetzt wird sie alt) auch Wanderritte mit - das sind dann auch mal 5-7 Stunden am Tag, aber nur langsam, oder auch Distanztraining, was dann 2-3 Stunden flotter Trab am Stück sind.
    Da wären die mir bekannten Labbis ausgestiegen - v.a. weil das ja im Sommer stattfindet, also warm.


    Die Kleine kann man zum Pause machen auch mal hochnehmen, was sehr praktisch ist.


    Ich habe einen Pudel (55 cm), der problemlos mithält, im Sommer schau ich halt, dass wie im Wald sind und/oder an Gewässer kommen. Auch der Kleinpudel einer Freundin (ca 45 cm) schafft das locker.


    Wenn ihr eher die gemütlichen Ausritte macht, dann geht eigentlich jeder Hund. Länger, flotter, bei Wärme - da würde ich den Labbi nicht nehmen, v.a. keine Showlinie. Der bei euch wird wohl Arbeitslinie sein - ich finde, das sind ganz andere Hunde.


    Beim (Show)Labbi erlebe ich es, dass sie jung sehr !! aktiv sind bis hin zu *nervt* (und das sag ich als Pudelhalter) und dann aber sehr schnell abbauen. Da hat man dann nur ein kurzes Zeitfenster, in dem der Hund wirklich so kann, wie man sich das wünscht (wenn man etwas ausdauernder reiten will)
    Dann, weil die Showlabbis so schwer werden, wird man dauernd zur Vorsicht gemahnt was die Knochen angeht - wenn man den Hund aber im Wachstum dauernd derart ausbremsen muss, ist er auch nicht fit und trainiert, viele werden dann fett.


    Oh, jetzt hab ich auch mit der Labbi-Diskussion angefangen. Wollte ich gar nicht.


    Ich wollte auf den elegant überlesenen Pudel eingehen. Ich brauche es praktisch, daher trägt meiner eine gleichmässig kurze Frisur, für die ich alle paar Wochen 20 Minuten zur Schermaschine greife. Haare verliert er keine. Also, nicht wenige, sondern kein einziges. Ich weiß nicht, ob ich je wieder zu normalen Hunden zurück kann... Das ist so geil, v.a. für jemand, der Putzen hasst.


    Der Pudel ist durchaus familientauglich, lange nicht so duldsam wie ein Labbi, aber ich bin auch kein "Hund muss sich alles gefallen lassen" Mensch.


    Ebenso wie beim Labbi kann man auf Jagdtrieb treffen, der aber ganz gut trainierbar ist. Pudel sind keine eigenständigen Jäger, die sich auf und davon machen bei der ersten Gelegenheit.


    Beim Pudel würde ich, ähnlich wie beim Labbi, als Erziehungs-Hauptaufgabe das Erlernen von Ruhe und Impulskontrolle sehen. In sich ruhende Hunde sind sie oft nicht, zumindest als Junghunde nicht, da muss man helfen.


    Ich würde euch also auch raten, entweder die kleinen Begleiter, wie Bolonka etc ins Auge zu fassen, oder einen groß geratenen Kleinpudel (oder kleinen Großpudel).


    Grundsätzlich finde ich diese "Richtige Hunde" Einstellung immer lustig.


    Ich denke, der der die Erziehung übernimmt und den größten Teil der Zeit mit dem Hund zusammen ist, sollte entscheiden. Und zwar nicht nach der Optik des Hundes, sondern danach, was man möchte und was passt.

  • Hier mal Beispielbilder, wie ein kurzgeschorener Pudel aussehen kann.







    Kleinpudel liegen größenmäßig bei 35-45 cm Schulterhöhe. Sie haaren gar nicht, müssen aber entsprechend gepflegt werden bzw. regelmäßig alle 4-6 Wochen geschoren werden, wenn man sie immer so kurz haben will. Für eineitlich kurz kann man sich einmalig eine ordentliche Schermaschine anschaffen und es dann zuhause in Eigenregie machen. Je nach Haarlänge bringt der Pudel aber natürlich auch mal Dreck im Fell mit in die Wohnung.


    Pudel sind generell für jede Action zu haben, machen liebend gerne was mit ihrem Menschen. Hängen sich sehr an ihre Bezugsperson. Ich kenne aber auch einige in Familien. Jagdtrieb kann ein Thema sein, da würde ich auf jeden Fall mit dem Züchter sprechen, wie er seine Hunde so einschätzt. Grundsätzlich ist der aber meist händelbar. Hier war auch mal eine Userin deren Kleinpudel (bzw. glaub das war ein Mittelpudel) mit am Pferd lief. Mittelpudel sind kritisch zu sehen, da werden Groß- und Kleinpudel verpaart, die eben unterschiedliche Erbkrankheiten mitbringen können und daher nicht verpaart werden sollten. Ich finde auch die haben meist einen eher unsymetrischen Körperbau, aber das ist wohl Geschmackssache.


    Dieses" Ein echter Hund muss groß sein" find ich persönlich übrigens absolut zum kotzen, ich kann mit meinen kleinen Hunden alles machen, was man auch mit großen machen kann, die halten auch problemlos stundenlange Wanderungen mit und sind meist überall gerne gesehen.

  • Ich finde den Labrador auch nicht passend. Unser erster Hund war ein Labrador und ein toller Hund. Aber den Punkt mit den Haaren erfüllt er ü b e r h a u p t nicht! Wir hatten früher einen Labrador. Jetzt haben wir DREI mehr oder weniger langhaarige Hunde. Beim Labbi sind hier mehr Haare rumgeflogen. Und vor allem nervige Haare. Hier weht ab und zu im Fellwechselnur mal eine Wollmaus vom Sheltie durch - die kann man so aufsammlen.
    Gezogen hat der Labbi auch immer extrem. Bzw. die ersten Jahre. Da haben die auch irgendwie eher die Veranlagung als andere Rassen, nach meinem empfinden. Da muss man sehr konsequent sein. Und so eine kräftige Showlinie mit Kind hinten dran, das heißt Arbeit.


    Wenn du dir dessen aber bewusst bist und bereit bist, dich wirklich damit auseinander zu setzen und das mit dem Haaren zu akzeptieren...
    ABER wenn du den Labrador nur willst, weil dein Mann damit einverstanden ist, finde ich es schwierig.
    Was will dein Mann denn mit dem Hund machen? Geht er regelmäßig spazieren und will sich an der Erziehung beteiligen und möchte aktiv mit dem Hund was machen? Dann würde ich ihn auch in die Rassewahl mit einbeziehen.
    Aber sonst, wenn er nur mal mit dem Hund Pipi machen geht (und ich kenne jetzt echt viele Haushalte, bei denen das so ist), dann hätte der bei mir nichts zu melden, außer er hat ein absolutes No-Go was er wirklich schlimm findet an Rassen. Mehr Rücksicht würde ich dann nicht nehmen.


    Den Spitz finde ich auch passend. Auch den Langhaarigen und Kurzhaarigen Collie. Oder einen großen Sheltie (es gibt sehr viele Shelties, die gut über 40 cm groß werden. Man hat nie die Garantie, kann es aber am Welpen und den Eltern etwas abschätzen).
    Eventuell noch einen Englischen Cocker Spaniel? Aber auch hier (kann aber auch bei jeder anderen Rasse passieren), gibt es Kandidaten die gut Jagdtrieb haben und gerne Stöbern gehen.

  • Ich schmeiß dann mal meine Rasse mit rein denn der Eurasier passt nahezu perfekt ins Profil.
    Warum?


    Kann Ohne Leine Laufen. wenn man das von kleinauf übt und den rückruf als nicht verhandelbare bitte einprägt ist auch Jagttrieb kein Thema.
    Größentechnisch liegt er drinn. ist minimal drüber aber das kommt auf die Zucht an.
    Ich kenne einige die ihren Rasi mitnehmen zu den Pferden man muss sie halt früh drann gewöhnen.
    Kinderlieb sehr sanft, von Rüpelrtasis hab ich zwar schon gehört aber sie sind die Ausnahme und selbst die sind nichts gegen nen schlecht gelaunten DSH oder Retriever.


    Nachteile sind lediglich die Sturheit. Was du bei den Retrieverrassen halt nicht hat die leben für ihre Menschen auch WTP genannt. Ein Eurasier kennt keine Befehle er bekommt Vorschläge die er sofern die Bindung gut ist auch ohne wenn und aber umsetzt.
    Das heißt wiederum das du dir eine Hundeschule raussuchen musst die mit dir ausschließlich an der Bindung zwischen Hund und Mensch arbeitet. Hier wäre auch noch Radana Kurys die Shanti Methode ein absoluter lesetipp.


    Thema Haare und Bellen war ja beim Wolfsspitz bzw Spitz irgendwie ein Problem. Das @SabethFaber zwar schon Beseitigt hat aber ich greifs gern nochmal auf.
    Bellen nein er hat zwar Wachtrieb aber es wird nichts verbellt höchstens mal drauf aufmerksam gemacht das da grad jemand ist der sich eigentlich nicht dort aufhalten sollte.
    Haare 2 mal im jahr 2 bis 3 Wochen alle 2 Tage kräftig durchbürsten und ansonsten einmal die Woche und gut wir sind saugfaule Menschen und Haare haben wir keine im haus.


    PS: Der Eurasier wurde als Familienhund gezüchtet somit kennt er keine Arbeit oder aufgaben die er braucht um Ausgelastet zu werden.

  • Ich möchte auch nochmal eine Lanze für kleine Hunde brechen.
    Bis vor wenigen Monaten fand ich die ganzen kleinen Rassen zwar ganz süß, aber als eigenen Hund hatte ich immer Rassen jenseits der 55cm und 35kg im Blick.


    Aus Vernunftgründen habe ich mich dann für einen kleinen Hund entschieden und habe jetzt einen 39 cm/8kg Hund. Und ich muss ganz ehrlich sagen: das ist sowas von praktisch, in den nächsten Jahren kommen mir nur Hunde in der Größenordnung ins Haus! :D


    Ich weiß ja nicht wie groß euer Auto ist, aber da die Kinder auf der Rückbank sitzen, muss ein Hund in Labbi-Größe in den Kofferraum - je nach Automodell ist da mindestens der halbe, wenn nicht sogar der ganze Kofferraum belegt. Wohin mit dem Wocheneinkauf, der bei einer vierköpfigen Familie ja durchaus groß ist. Oder Urlaubsgepäck?
    Ein kleiner Hund nimmt selbst mit Box einen Burchteil des Platzes weg.


    Wenn ihr in Urlaub fahrt, braucht ihr entweder eine Betreuung oder eine Unterkunft mit Hundeerlaubnis, außerdem kommt der Hund auf Ausflüge mit, ist ggf mal im Café dabei o.ä. Da habt ihr es mit einem kleinen Hund deutlich einfacher.
    Wenn ich bei Bekannten zu Besuch bin darf mein Zwerg mit, der Labbimix einer Freundin nicht (gut, der schrottet auch regelmäßig die Deko und fegt Teetassen vom Wohnzimmertisch, wenn er sich freut und meiner liegt in der Ecke und schläft ), im Restaurant wird kritisch geguckt wenn ich frage ob der Hund mit rein darf. Nach einem Blick über den Tresen wird dann gelächelt und der Hund darf mit.


    Die Vorteile im Hinblick auf eure Kinder, ihre Freunde und andere Menschen wurden ja schon erläutert. Ich teile zwar nicht die Meinung, dass ein kleiner Hund keine Kinder zu Fall bringen kann, denn das können fiese Stolperfallen sein, aber ungefährlicher ist es mMn trotzdem.



    Nur weil ihr einen Malteser, Havaneser o.ä. habt muss der doch nicht eine aufgeföhnte Flauschkugel mit rosa Schleifchen auf dem Kopf sein und wenn man das Tier wie einen Hund behandelt ist es auch einer. Ich würde euch (und besonders deinem Mann) auch empfehlen mal ein paar kleine Begleithunderassen kennenzulernen bevor er sie rigoros ablehnt.
    Und lasst euch von den meist aufgestylten Hunden beim Züchter nicht abschrecken, wenn das Fell eh geschnitten werden muss, könnt ihr das ganz nach eurem Belieben machen (lassen).



    Einen Labbi halte ich übrigens ebenfalls für ungeeignet. Wir haben hier gerade eine richtige Schwemme junger Labbis in der Nachbarschaft, da würde ich keinen geschenkt nehmen. Da sind vom typischen Ersthundehalter bis zum erfahrenen Hundemenschen alle möglichen Halter dabei und natürlich sind die Hunde der letzteren Haltergruppe angenehmer als die unerzogenen, aber auch die haben mit den aufgekratzten Junghunden alle Hände voll zu tun. Ich ernte regelmäßig neidische Blicke wenn sie erfahren, dass mein Hund genauso alt oder jünger als ihrer ist und sich trotzdem weitaus besser benimmt. Und das liegt nicht daran, dass ich so wahnsinnig kompetent in Hundeerziehung bin oder mein Hund eine Schlaftablette ist - aber er bringt einfach rassetypisch ein ganz anderes Wesen mit.

  • Beim Kurzhaarcollie kann man aber ein dauerfellendes Exemplar erwischen. Der KHC ist stockhaarig wie ein Schäferhund mit sehr viel Unterwolle. Bei manchen Linien rieselt die ganzjährig. Bei Geordy z.B. :motzen:


    Mein Mann wollte übrigens unbedingt wieder einen Langhaarhund haben. Deshalb ist hier dann auch noch ein Langhaarcollie eingezogen. Sehr viel mehr Mitspracherecht hatte er nicht. Auf Optik kann man sich einigen, auch wenn ein Partner nicht wesentlich am Thema Hund beteiligt ist.


    Collies sind aber ohnehin auch keine richtigen Hunde. Das hatten wir mal bei einem Treffen mit etwa 60 Collies. Ein Mann fuhr mit dem Rad an uns vorbei und trötete: "Da jetzt mal einen richtigen Hund rein!"

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