Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread

  • Trainingswochenende war supercool!


    Die Zeitplanung war net ganz so wie die Realität dann wollte *hust.... (waren jeden Tag 2 Stunden länger im Geländeals geplant), aber trotzdem: anstrengend, aber toll.


    Am ersten Tag haben die Hunde jeweils ne große Suche bekommen mit 4-5 zu Findenden :-) Teils in recht schwierigen Verstecken, streckenweise über Asphalt, bei größter Hitze. Hundelinchen hat sie alle aufgegabelt und verpetzt (angezeigt). Feine Schnecke! Hier hab ich die Info bekommen, daß meine Körperspannung mitzunehmender Suchzeit zunehmend nachläßt *hust..... Komischerweise wurde mein Hund in demselben Ausmaß langsamer..... Nachm Anschiß hab ich mich zusammengerissen, und siehe da - Kröte flitzt wieder motiviert herum. OK - muß ich echt aufpassen die nächsten Übungen, da "dabei" zu bleiben. Biene scheint da bissel empfindlich zu sein.


    Am zweiten Tag gabs dann ne Einsatzübung, jeder Prüfling hat sein Suchgebiet erhalten und ist nach und nach in die Suche gefahren. Ein Riesengebiet, das da aufgeteilt wurde auf die ganzen Hundeteams, Suchteams aus der Schweiz (2 Staffeln REDOG), aus Kempten (JUH) und von uns (JUH). Wir hatten eine Person im Suchgebiet liegen, und diese auch gefunden, schön erstversorgt, und dann noch den Rest vom Suchgebiet abgecheckt, daß da auch echt keiner mehr war. Konnten nachher zweifelsfrei das Suchgebiet freigeben.


    Ganz toll fand ich die Zusammenarbeit mit meiner Helferin aus der einen Schweizer Staffel - wir haben festgestellt, daß die eine ganz andere Ausbildung haben, die bilden auch fast nur Bringsler aus, die haben auch ganz andere Ansprüche in den Prüfungen. Und trotzdem - wir sind einfach zusammen losmarschiert, und es hat funktioniert. Sie hat gefunkt, die Karte in der Hand gehabt, um zu kontrollieren, daß das Gebiet komplett abgesucht wird, hat mri super geholfen, mich zu orientieren, ich habe jeweils mit meiner GPS-Aufzeichnung abgeglichen, und wir haben immer im selben Moment gut erkannt, wenn Biene etwas "in der Nase" hatte. Als würde man seit Jahren zusammen trainieren - ein tolles Ergebnis! Das nenn ich mal internationale Zusammenarbeit..... ;-)


    Wir hatten natürlich die ganze Zeit nur Fremdopfer, wie von mir ja erhofft gewesen, und Biene hatte mit keinem der Leute ein Problem (einer war sogar komplett eingepackt!), alle superschön angezeigt, und richtig Spaß gehabt. Keine Konditionsprobleme, obwohl es am Wochenende ja so heiß war, und die Hunde diese Hitze noch gar net wieder gewöhnt sind! Samstag also 2 Suchen gehabt, Sonntag die Einsatzübung mit Riesensuchgebiet über 100.000 m².


    Die andren 2 haben während der Suchen jeweils brav im Auto gewartet (hatte extra ne Stelle im Wald gesucht, wo's schattig war, Kofferraum auf, Decke drüber) - perfekt. Die durften dann hinterher und zwischendurch noch bissel flitzen (naja, was Frieda halt so "flitzen" nennt *gg).


    Bin erst heute Morgen wieder zurückgefahren, kam wider Erwarten gut durch.


    Die Organisation muß ein Wahnsinnsaufwand gewesen sein, haben die ausrichtenden Kemptener echt klasse gemacht!

  • Das war ein ganz normales gemeinsames Training. Man kennt ja im Laufe der Zeit nen Haufen Leute aus andren Staffeln (von Prüfungen/Einsätzen o.ä. her), und manchmal ergibt sich da was, wenn beide Seiten Interesse haben.


    Meist eher lokal - also Staffeln, die aus derselben Umgebung kommen oder net weiter als 1-2 Stunden Wegstrecke (bei uns zB Schweinfurt oder JUH Regensburg), aber manchmal eben auch sowas - das war jetzt aber die größte gemeinsame Übung, die ich bisher kennenlernen durfte. Auch Einsatzübungen werden ab und an staffelübergreifend veranstaltet. Auch unsere Prüfung wird dieses Jahr mit ner andren Orga zusammen organisiert. Dann hat man halt auch nen Haufen Fremdopfer und Helfer für die Organisation, und die Arbeit hängt net nur an Einem.


    Wenn man selbst Seminare machen möchte, da gibts auch Einiges, was von den Staffeln angeboten wird. Im Bayerwald (DRV) ist meist im Frühjahr/Sommer ein Lehrgang, ich war vor 2 Jahren in Thüringen auf Lehrgang (auch DRV). Dann gibt in Bonnland noch was (weiß grad net, wer das veranstaltet). Die werden halt ausgeschrieben, und wer sich zuerst anmeldet, kriegt den Platz. Manchmal zahlen externe dann halt 20-30 Euro mehr als Organisationseigene, aber das ist zu verkraften. Ist auf alle Fälle toll, weil mal wer Andres draufschaut.


    Bei uns wars jetzt so, daß jetzt 7 Hundeführer unserer Staffel dabei waren (zT geprüft, zT in Ausbildung, einer -Ausbilderhund- in Rente), die Andren wollten/konnten nicht. Kommt ja auch immer drauf an, was Du grad bearbeitest. Mir kamen halt die Fremdopfer recht, ein Andrer will extern mal wen draufgucken lassen, weil er kurz vor der Prüfung steht, der Dritte hat derzeit keine Probleme und sieht keinen Bedarf, jemand Andres draufschauen zu lassen. Aber die offiziellen staffelinternen Einsatzübungen, da wird dann schon erwartet, daß alle teilnehmen. Weil die auch dazu da sind, unseren Einsatzleitern die Möglichkeit zu geben, die Hunde alle mal zu sehen, und im Einsatzfalle besser einschätzen zu können, was welchem Hund(eführer) zuzutrauen ist an Leistung.

  • Das klingt wirklich nach nem prima Wochenende!


    Smilla und ich hatten vorletztes Wochenende unseren ersten Einsatz. Es passiert ja zum Glück nicht viel hier in der Gegend und bei den bisherigen Alarmierungen war die Person zum Glück immer schon gefunden, bevor wir überhaupt angefangen haben zu suchen.


    Vorletzten Sonntag kam die Alarmierung um kurz nach 23 Uhr (ich lag gerade im Bett).
    Gesucht wurde ein dementer Mann aus einem Pflegeheim.


    Smilla und ich haben, begleitet durch einen Feuerwehrmann, die direkte Umgebung des Heims abgesucht und konnten diese Flächen recht sicher freigeben.
    Da es Stadtgebiet war, haben die Kollegen nur noch Friedhof und Park abgesucht, als endlich ein Trailer kam (der nicht wirklich eine Hilfe war, leider). Während Trailer und Hubschrauber mit Wärmebildkamera unterwegs waren, mussten wir warten. Inzwischen war eine zweite Staffel da und es wurde noch ein recht großes Flussauengebiet aufgeteilt.
    Smilla bekam noch ein zweites (sehr kleines) Gebiet. Das war aber echt zäh: viel Freifläche und überall Brennnesseln. Dazu ein Hund, der um 4:30 auch meist schläft...
    Mit dem festen Vorhaben das Gebiet nicht freizugeben gings zurück zum Auto, als gefunkt wurde, dass der Mann gefunden wurde. Ein Anlieferer von einem Supermarkt fand ihn unter einer Betonrampe.
    Unter dem Einfluss von seinem Schlafmittel hatte er sich dort für ein Nickerchen abgelegt. Außer einer leichten Unterkühlung war ihm aber nichts passiert.
    Um 6 Uhr war ich Zuhause und um 7 Uhr im Büro. Jede Woche brauche ich das nicht... :sleep:

  • Hallo zusammen,


    ich habe kurz eine Frage: Haltet ihr es für sinnvoll die BHP abzulegen bevor man mit der Rettungshunde-Arbeit beginnt? Oder wie habt ihr das gemacht?

  • In unserer Staffel ist es für die Teams in der Fläche sogar ausdrücklich erwünscht, dass sie vorher eine BH laufen. Damit übt man Prüfungssituationen und die Unterordnung braucht man da in der RH Prüfung ja dann auch.


    Die Mantrailer machen das nicht. Da gilt Unterordnung sogar eher als kontraproduktiv.
    Bei uns ist das aber nicht erst seit 2018 so.

  • Bei uns ist die BH vorgeschrieben, kann aber auch gemacht werden, wenn man schon in der Staffel arbeitet. Macht ja gar keinen Sinn, die vorher zu verlangen, da man im Idealfalle schon mit dem Welpen mit der Rettungshundearbeit beginnt! BH geht ja erst ab 15 Monaten Alter des Junghundes.


    Man kann das sicher so machen, dadurch hat man halt zeitlich nicht die Belastung, wie wenn ichs parallel zur RH-Ausbildung machen muß. Aber wenn ich mir überlege, wie lang ein Retriever in der Größenklasse einsatzfähig ist (einer unserer Flats in der Staffel hat gerade mal das 9. Lebensjahr erreicht und ist dann gestorben), macht es wenig Sinn, erst mit der RH-Arbeit anzufangen, wenn die BH erledigt ist. Wenn ich also vorher weiß, daß ich mit dem Hund Richtung Rettungshundearbeit gehen werde, dann würde ich das parallel zur RH-Ausbildung machen. Mit 15 Monaten die BH, dann 2-3 Jahre Ausbildung, dann ist der Hund ja schon ca. 4 Jahre alt, wenn er in den ersten Einsatz geht...... (vorausgesetzt, die Prüfung wird auf Anhieb bestanden)


    Daß die Mantrailer die Unterordnung als kontraproduktiv ansehen, hab ich auch schon gehört. Das wird ihnen spätestens dann auf die Füße fallen, wenn der nicht gehorchende Bloodhound einen von ihnen auf die Autobahn gezerrt hat, weil er net auf den Halter am anderen Ende der Suchleine hören mochte ;-( GERADE bei nem Hund, der sehr zur Selbständigkeit neigt, könnte sowas dazu beitragen, die Fokussierung auf den Halter zu fördern, die ansonsten ja gerade bei diesen Hunden nicht sehr intensiv ist, zumindest solange sie mit der Nase unterwegs sind.


    Wer böse ist, behauptet ja immer, wer die BH net schafft, schafft sie halt einfach ab *gggg Braucht er schon nimmer zu üben. Das ist wie mit der BH: das Sitz/Platz aus der Bewegung wurde ja abgeschafft, weil die Leut das net gerafft haben, also mußte es einfacher werden, und man darf jetzt stehenbleiben, wenn man SITZ oder PLATZ einfordert. Hauptsache, man hat die BH, egal, was die dann letzlich noch bescheinigt an "Leistung"..... Früher hatte man noch die Schußfestigkeit dabei, die war als Erstes weg. Ich hab das damals sogar noch trainiert, aber auch bei mir wars in der Prüfung schon nimmer dabei.

  • Danke euch für eure Antworten. Ja, also, ich hätte das dann schon parallel vor. In der Staffel in der ich anfangen will, ist die BHP nicht vorgeschrieben. Natürlich darf man sie trotzdem freiwillig machen.


    Das Problem ist, dass ich bisher keinen Verein gefunden habe, der durchweg positiv arbeitet. Die Vereine, die die BHP bei uns abnehmen, haben alle „nen Ruf weg“, wie man hier so schön sagt...


    Ich werde mir jetzt noch den Verein an meinem Dienstort angucken. Vllt ist der ja was.


    Aber wenn UO eh im Rahmen der Rettungshundearbeit abgeprüft wird, habe ich das dann nicht eh da schon „mit drinnen“?

  • Ne, leider nicht - in der RH-Staffel ist in den wenigstens Fällen wirklich Zeit, UO zu trainieren. Genau deswegen haben wir in der Satzung eingeführt, daß der HF die BH selbständig machen muß. Weil wir schon mehrfach vor prüfungsreifen Hundeführern standen, die dann gemeint haben "Tja, dann müssen wir wohl mal bissel Unterordnung trainieren"..... - "Äääähm, ja? Nach wie vielen Jahren Ausbildung fiel Dir das ein?" Die sind dann 2-3 Jahre in der Ausbildung mitgelaufen, und letztlich haben wir 2 "fertig" ausgebildete, also prüfungsreife Hunde verloren, weil die HF sich die UO nicht zugetraut haben, relativ bald hinzubekommen.


    Klar - ab und an, je nach Trainingsgebiet, machen wir mal pauschal ne Unterordnung. Das sieht dann so aus, daß jeder mal die Folge läuft, soweit er sie eben schon beherrscht. Aber das ist mehr, damit der Ausbilder sieht, wie weit die HF mit der UO sind, also zu Trainingszwecken. Wenn wir zB in der Zollhundeschule sind, da sind mehrere große Wiesen neben den Wald-Suchgebieten, da bietet sich der Platz an. Oder wer halt grad net sucht oder als Opfer gebraucht wird, übt mal selbständig ein bissel.


    Was die RH-UO betrifft, werden da Sachen abgefragt, die bei der "normalen" VDH-BH gar nicht gefordert sind:
    Sitz/Steh/Platz aus der Bewegung, Vorausschicken oder Detachieren, und das Tragen mit Maulkorb. Ansonsten ist das schon ähnlich: Freifolge mit Wendungen und Tempowechseln, Gruppe, Gruppe mit Hund, und natürlich auch die Ablage, allerdings mit HF außer Sicht (bei der BH muß der HF glaub ich nur auf Abstand stehen).


    Wäre es für Dich eine Alternative, halt einfach im nächstliegenden Verein zu trainieren, aber eben nach eigenem Gusto? Du zeigst, halt, was Hund bisher kann, und die sagen, was ausbaufähig ist oder so. Kann Dich ja keiner zu Leinenruck & Co. zwingen *gg Immerhin hast ja schon nen ausgebildeten Hund, über das WIE wirst Dir also schonmal Gedanken gemacht haben. Mitgliedschaft im Verein braucht man dann im Prinzip ja eigentlich nur für die Prüfung, oder damit mal wer draufschaut, wenn was komisch aussieht, oder noch net perfekt. Das dann auszubessern, kannst ja daheim machen.

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