Die Rassehundezucht

  • Hallo

    Wie steht Ihr zur Rassehundezucht ?

    Was spricht nach Eurer Meinung dafür,
    was spricht dagegen ?

    Was könnte/sollte man verbessern/verändern ?


    Neugieriger Walter die x-te.
    Viele Grüße

    • Neu

    Hi


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    • Oh, sehr schwer...

      Da ich mich nie mit Zucht auseinandergesetzt habe und (dank Snoop) gar nicht dazu kam, mich nach Züchtern oder bestimmten Rassen ernsthaft umzuschauen, kann ich keine Antwort geben.
      Nur ein paar Gedanken einfließen lassen:

      Ohne Menschen gäbe es keine Zucht, also ist sie eigenlich völlig überflüssig, so wie vieles, das der Mensch geschaffen hat.

      Auf der anderen Seite ermöglichst eine Zucht, eine Steuerung in eine bestimmte Richtung. Das schafft zwar nicht den perfekten Hund, aber man kann seine Vorstellungen schon eher erfüllen, wenn man die Wahl hat zwischen z.B. einem Mops und einem Windhund.

      Kann aber auch ganz negativ ausgehen (auch wieder Beispiel Mops), wenn die Zucht Tiere schafft, die gar nicht mehr gesund sein können.

      Erschrocken hat mich, dass eine ehemalige Züchterin von Berner Sennehunden erzählte, dass, ab einer bestimmten Anzahl Welpen, einige getötet werden (müssen, um im Verband bleiben zu dürfen), damit der Preis gehalten wird. Ich grübel immer noch, ob das stimmen kann....

      Auf der anderen Seite darf eine Zuchthündin wohl auch nur in vorgebenen Abständen Welpen haben. Was dann ja wieder die Hunde schützt.

      Ihr seht, ich kann mir keine Meinung bilden. Macht ihr mal....

      Liebe Grüße
      Christine

    • Zitat

      Ohne Menschen gäbe es keine Zucht, also ist sie eigenlich völlig überflüssig, so wie vieles, das der Mensch geschaffen hat.


      Aber womöglich auch gar keine Hunde?

      Was für Zucht spricht:
      Bestimmte Leute brauchen den Hund als Helfer bei der Arbeit (Hüten, Jagen, Bewachen..) Ohne Zucht wäre es wohl recht schwierig, den passenden Hund zu finden.

      Was dagegen spricht:
      Aus rein optischen Gründen werden Hunde gezüchtet, bei denen dann gesundheitliche Probleme vorprogrammiert sind. Aber weil es Abnehmer für diese Rassen gibt wird weiter gezüchtet, trotz bekannter Probleme.

      Was man verbessern könnte?
      -Bessere Kontrollen, die verhindern, daß Hunde, bei denen eine Vererbung von Krankheiten zu erwarten ist, zur Zucht genommen werden. Verstöße mit dem sofortigen unwiderruflichen Ausschluß aus Zuchtverbänden ahnden.
      -Verbote erlassen, die verhindern, daß durch Geldzahlungen Hunde, die eigentlich von der Zucht ausgeschlossen sind, doch wieder zugelassen werden, oder "Unfallwürfe" nachträglich genehmigt werden.

    • Ich hatte einen Rassehund, und jetzt einen Mischling.
      Im großen und ganzen finde ich das gegen eine gute Zucht, in der nicht Geld sondern der Hund im Vordergrund steht, wenig bis gar nichts spricht.
      Warscheinlich wäre der Idealfall das Hunde nur mehr so fortgepflanzt werden.
      Da aber Tierheime und südliche Nachbarländer voll mit süßen Mischlingen sind, stellt sich einem immer die Frage, ob man nicht erst einem von denen ein Zuhause bietet, als bei einem Züchter zu kaufen, und somit die Nachfrage zu noch mehr Hunden zu schaffen.
      Ich finde es genauso bescheuert wenn jemand angegriffen wird, weil er einen Rassehund hat, wie wenn Rassehundebesitzer auf Mischlinge abschätzig hinunterblicken. ( Standardaussage: "...für einen Mischling, ganz hübsch"....).

      Lunanuova, hat find ich ziemlich gute Argumente aufgezählt, es gibt halt überall ein für und wieder.
      Aber, Hund ist Hund, so lange der Charakter stimmt.
      Man mag ja auch Menschen nicht weil sie Reinrassig, oder Mischlinge sind.

    • Ich würde sagen für die Zucht spricht, wie Luvanuova schon sagt, dass es so spezialisierte Rassen gibt, die einem bei bestimmten Arbeiten helfen können, wobei dies heutzutage ja schon seltener vorkommt im Gegensatz zu früher.

      Was man verbessern könnte finde ich, ist noch mehr auf Gesundheit und weniger auf äußere Standards zu achten. Ich bin der Meinung, ein Hund, der kerngesund ist, aber einen Farbfleck 2 cm zu weit seitlich sitzen hat, sollte trotzdem zur Zucht zugelassen werden. Natürlich kann/sollte man auch etwas auf Äußerlichkeiten achten, dies sollte jedoch keinesfalls im Vordergrund stehen, und schon gar nicht so gezüchtet werden, dass es gesundheitschädlich ist.

      Auch bin ich der Meinung, sollten nur Hunde mit dem Befund HD-A in die Zucht dürfen. Ich meine, Hunde dürfen auf jeden Fall bis HD-B, wenn nicht sogar noch HD-C, in die Zucht. Und so kann man HD nicht bekämpfen denke ich.

      Was natürlich gegen eine Zucht spricht, dieser Punkt wurde ja auch schon angesprochen, dass es bei uns und auch im Ausland sehr viele Mischlinge gibt, die ein zu Hause suchen. Jedoch kann man da sagen, nicht jeder ist z.B. als Ersthundehalter geeignet, einen solchen Hund zu sich zu nehmen, einige fühlen sich dem auch selber nicht gewachsen, denn es kommt ja auch vor, dass solche Hunde aufgrund schlechter Erfahrungen, falscher Behandlung u.ä. einer besonderen bzw. anderen Behandlung und Ausbildung bedürfen als vielleicht ein Welpe.

      Liebe Grüße

    • Für die Zucht spricht:
      im Idealfall ein Hund mit definiertem Profil (Verhalten, Aussehen, Fell, Gesundheit, Bedürfnisse, Ansprüche...),
      für einen Züchter im Idealfall: definierte Aufzuchtbedingungen, Sachkenntinis bei der Selektion der Eltern nach Gesundheit, Wesen, rassespezifischen Eigenschaften und ...
      dagegen:
      Profitgier, d.h. der nichtehrliche Umgang mit Krankheiten innerhalb einer Zuchtlinie (-rasse), Welpenproduktion statt Zucht, Qualzuchten, Abgabe von "Spezialisten" an ungeeignete Bewerber ...
      :steinigung:

      Da ich aber meinen Züchter frei aussuchen kann, muss ich ja keinen wählen, der meinen Ansprüchen nicht genügt.

      LG

    • Wenn es hier einfach um dafür oder dagegen geht, dann bin ich ganz klar dafür!!

      Snoop: die vom Menschen geschaffenen Dinge sind ja nur dann überflüssig wenn es keine Menschen gibt - es gibt sie aber, und ich muß mich doch mit dem auseinandersetzen was heute ist, und nicht ein paar Evolutionsstufen vorher, von daher war der Ansatz nicht so logisch... nicht bös gemeint.
      :hallo:


      Deswegen also :bindafür:

      Wie schon gesagt wurde, man kann ja seinen Züchter frei aussuchen, also muß niemand einen Hundevermehrer unterstützen der nicht ok ist - abgesehen davon gibt es auch Mischlingsvermehrer, und da sind die Bedingungen auch nicht besser.
      Wenn ich einen Rassehund kaufe, weiß ich zumindest in etwa, was mich erwartet. Bei einem Mix kriege ich einen Welpen, der in jedem Fall NIIIIIEDLICH ist - und dann?
      So kommt ein 75-jähriger zu einem Hund mit Border Collie-Eigenschaften, der dann 15 Jahre an der Flexi vegetiert (der Hund, nicht der Mann) oder ein Wachmann vom Sicherheitsdienst zu einem Hund mit Labrador-Charakter, der sich freut über Einbrecher.
      Natürlich gibt es keine Garantien, denn jeder Tier ist zum Glück ein Individuum und Aufzucht und Erziehung sind superwichtig!!!!
      Aber man hat doch wenigstens Anhaltspunkte.
      Das allerdings in der Rassehundezucht auch viel falsch läuft kann und will ich nicht bestreiten.
      Deswegen sollte man ja auch nur beim soliden Züchter kaufen.
      LG
      taraska

    • Zitat

      Hallo

      Wie steht Ihr zur Rassehundezucht ?

      Unter welchen Umständen?

      Zitat

      Was spricht nach Eurer Meinung dafür,

      Alles.

      Zitat

      was spricht dagegen ?

      Auch alles.


      Zitat

      Was könnte/sollte man verbessern/verändern ?

      Ebenfalls alles.

      Rassehundezucht ist wichtig und richtig in allen Bereichen, in denen bestimmte Eigenschaften notwendig und erwünscht sind. So zum Beispiel im Herdenschutz, Hütearbeit, Sucharbeit, Jagd unsw.

      Dagegen spricht unbedingt, dass heute und hier in D und den meisten anderen Ländern, kein Bedarf besteht. Sind wir ehrlich, mindestens 99% aller Hunde in privater Hand, dürfen oder sollen ihre Anlagen nicht ausleben. Die Leute wollen "die" Eigenschaften des Hundes, ohne "die anderen" Eigenschaften des Hundes. Mit der heutigen Rassehundezucht wird quasi ein künstlich geschaffener Markt bedient.

      Was man verbessern könnte? Abgabe von Rassehunden kompromisslos nur an Leute, die einen Bedarf an den spezifischen Eigenschaften oder ein, den spezifischen Eigenschaften des Hundes entsprechendes Ersatztraining "nachweisen können".
      Also Jagd oder Jagdersatz für Jagdhunde, Herdenschutz oder prinzipverwandte Schutzarbeit für Herdenschutzhunde, Fährten- oder Suchaufgaben für Spürhunde.

      Ein krasses Beispiel: Es gibt "einen Züchter" in D, der eine afrikanische Windhundrasse (habe den Rassenamen vergessen) züchtet. Diese Hunde sind eigentlich für die Jagd auf Anthilopen gezüchtet worden. Sie laufen dauerhaft auf lange Distanzen 50 Kmh, auf Kurz- und Mittelstrecken bis zu 75 Kmh. Wer soll so einen Hund befriedigend beschäftigen? Maratonläufer, Radrennsportler- wer noch?

    • Hmmm,

      schliesse mich kompromisslos Wakan's Ausführungen an.

      Und:
      Generell bin ich dagegen, dass Hunde für teuer Geld verkauft werden.
      Ich sehe ja ein, dass ein Züchter auch Auslagen hat und die gedeckt
      werden sollen.
      Da ja aber alle Züchter immer sehr viel Wert darauf legen zu betonen,
      dass man mit der Hundezucht kein Geld verdienen kann, würde ich doch
      in dem Falle auch für offene Bücher plädieren.
      Ich würde für einen ACD sehr gerne 2000 Euronen bezahlen, hätte ich
      Schafe, würde ich den brauchen und könnte mir der Züchter anhand von
      Kostenaufstellungen belegen, dass er an diesem Welpen nix, aber auch
      gar nix verdient hat.

      LG
      Chrissi

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