Qualzuchten II

@Bella1234
Das Thema hatten wir bereits mal mit den Tasthaaren. Es gibt Hunde, die reagieren nicht, wenn man da dran rumfummelt oder diese berührt. Arren ist so ein Hund. Benni reagiert bei 2 Fibrissen, bei den anderen auch nicht. Und auch bei den beiden muss ich schon ordentlich dran rumfummeln.
Wenn Benni in ein Gebüsch krabbelt mit zum Beispiel Dornen, reagiert er erst, wenn es oben auf der Nase oder an den Ohren kratzt.

der Kater meiner Mutter verliert ständig tasthaare in der Wohnung wenn er sich putzt. Ihn scheint das zumindest nicht zu stören dann die mal raus gehen.

Zitat von Bella1234

@Aoleon also das halte ich ganz klar für nicht richtig. Mein Hund ist an den Tasthaaren unglaublich empflindlich und fühlt damit auch viel beim Laufen im Gebüsche oder beim Spielen. Wenn ich da mal stärker srauf drücke zieht er den Kopf weg...für mich ganz klar Argumente warum ich n i e m a l s das Gesicht eines Hundes scheren würde. Finde ich sehr egoistisch von Menschen, allein der Optik wegen, ein gesundes Körperteil abzuscheren.

Edit: Ja das Thema triggered mich weil ich das schlimm finde.

Ja. Dein Hund. Und nun? Meiner eben nicht.
Beide nicht, obwohl der Whippet normal entwickelte Tasthaare hat. Nutzen tut der die auch nicht, noch nie.

Und hey, wenn ich dir stärker auf die Lippe drücke ziehst du auch den Kopf weg, Tasthaare hin oder her. Die Haut da ist einfach empfindsamer.

Lustig ist halt auch das jedes Haar beim Mensch auch ne Funktion hat, wir uns trotzdem lustig alles abscheren was geht. Weils einfach keine "wirkliche" notwendige Funktion mehr hat.
Die Tasthaare der Hunde sind meiner Meinung nach ähnlich. Wobei auch da sicher Unterschiede zwischen den Rassen da sind, zB @Rotbuntes niedlicher Antennenwels. Der hat recht viele überall verteilt, da ist vielleicht noch ne echte Funktion.
Aber das Blümchen hat eben andere:

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Und ja, die waren schon immer so, da hab ich nix dran gemacht. Der hat nur so kurze rund um die Nase, über den Augen und an den Wangen garkeine.

ich besitze 3 Chinesen und "kenne" durch Treffen, Shows ziemlich viele. Und wenn ich dann noch an die aus Facebook denke, komm ich sicher mühelos auf eine 3-stellige Zahl. ich kenn keinen, ohne Vibrissen. Auch keinen Peruaner oder Mexikaner (da kenn ich aber deutlich weniger).

Meine beiden Jungs sind robust. Leben ein ganz normales Hundeleben und haben keine Hauptproblem, seltenst Kratzer vom Spielen - Puck und Kira (dick- und langfelliger Mischling sind mal zusammen durch ein Gebüsch. Kira hatte einige Kratzer im Kopfbereich, welche erst aufgefallen sind, als sich Krusten gebildet haben, Puck hatte nix).
Belle muss leider dauerhaft Cortison bekommen und ist seit dem empfindlicher. Die Haut wird aber auch nur noch grau und nicht mehr schwarz wie vorm Cortison.

Fehlende Zähne haben alle 3. Puck und Belle fressen problemlos auch fleischige Knochen. Flip mag kein rohes Fleisch. Nicht mal rohes Hack. Getrocknete Kauartikel frisst er aber auch problemlos.

Was meine Nackis such gut können: zittern weil das Wetter eklig ist. Also weil es regnet zum Beispiel. Heißt nicht, dass sie nicht bei Regen Gassi gehen und Spaß haben können. Aber trockenes Wetter ist ihnen lieber.

Wie beim Menschen auch ist das Temperaturempfinden unterschiedlich. und auch größenabhängig. Drinnen liegt Puck häufiger unter der Decke als Flip. Flip friert draußen dafür schneller, da er kleiner und näher am Boden ist.

LG Anna

Ich bin gerade in einem anderen Thread über einen Mops Chevalier King Spaniel gestolpert. Zwei Qualzucht-Rassen miteinander verkreuzt... Irgendwie bin ich geschockt...

Ich bin auch drüber gestolpert und hab' mir gedacht "Auweh" (hätte es dennoch nie hier im Thread angemerkt!).

Gibt ja auch genügend "Fröpse", diese Mischung ist auch mehr als ungünstig.

Sorry, das ist einfach aus mir "rausgestolpert". War vermutlich nicht ganz geschickt. Aber mich hats einfach total geschockt - eigentlich bin ich immer noch geschockt.

Warum machen wir so was? Warum gehen wir so mit Tieren um? Warum denken wir, dass Tiere nicht so richtig fühlen? Mir geht das nicht mehr auf dem Kopf raus. Das hat zwar nichts mit Qualzuchten zu tun, aber wenn ich sehe, was unserem Hund früher zugefügt wurde, wozu Menschen in der Lage sind, dann graust es mich! Letzte Woche hat meine Tochter ein kleines Kätzlein aufgesammelt, dass ansonsten gestorben wäre. Es liefen zwei Erwachsene vorbei, die meine Tochter angesprochen hatte (sie war mit dem Fahrrad unterwegs und fand das Kätzchen am Wegesrand). Die wollten sich nicht drum kümmern. Sie hat das Tierlein in ihren Fahrradkorb gelegt und ist vorsichtig heimgefahren. Zuhause haben wir gemerkt, dass es um das Kätzchen nicht gut steht und haben es noch am späteren Abend in die Tierklinik gefahren. Das Kätzchen hat total verklebte Augen (es kann sein, dass es einen Defekt davon tragen wird), es war voller Fliegeneier, war dehydriert und ausgehungert. Es hätte die Nacht im Freien wohl nicht mehr überlebt.

Aber es laufen Menschen daran vorbei. Warum sind wir so kaltherzig? Warum kaufen wir Hunde, die ein Leben lang leiden müssen, nur weil wir es süß finden?

Mich macht das gerade echt fertig!

Ich finds irgendwie arg, da von "wir" zu sprechen.
ICH bin weder kaltherzig, noch "mach ich sowas", usw.
Naja.

Ich hab gestern noch Mal mit wem über Tasthaare gesprochen, weil hier mehr als die Hälfte der Hunde keine haben, weil ich sie abschere. Den Hunden ists total egal und ich glaube, ich poste wirklich genug Fotos im Forum, dass man sehen kann, dass meine Hunde nicht eingeschränkt, unkoordiniert und ihrer Sinne beraubt sind. Die rennen auch im Dunkeln fangen spielend Slalom um Bäume, und führen ein normales und aktives Leben.

Würde ich sie wachsen lassen, würden sie im Bart verschwinden. Ist das auch eingeschränkt dann? Wenn die Barthaare im Bart verschwinden?

Alice hat nen richtigen Tasthaar-Bart. Ich liebe das, sie ist richtig flauschig und ich finds so süß und ich fass das so gerne an. Ein Welpenbild hab ich von ihr gefunden. HIer sieht man das richtig gut:

Ich würds ihr nicht abmachen. Aber letztens musste ich 2 oder 3 zupfen, weil der Follikel etwas entzündet war, und sie hat nicht mal gezuckt.

Sie kann sie vor schürzen und "benutzt" sie ein bisschen, weil sie halt da sind. Das ist sehr süß.

Meine Chinesen machen das gar nicht in der Form (manchmal wächst ihnen ein bisschen "Bart", weil ich zu faul bin, regelmäßig das Gesicht zu scheren).

Dann kommt häufig das Argument "Naja, die haben ja auch von Anfang an keine und müssen mit der Behinderung leben lernen". Mh.
Eine Freundin von mir hat letztens ihrem 14 Jahre alten Hund das allererste Mal das Gesicht ausgeschoren, weil das ständig verschmoddert vom Fressen und Sabbern war (ein Bologneser). Die Hündin ist zusätzlich noch komplett blind gewesen (auf den Augen). Sie war nach der Schur genau so koordiniert und orientiert, wie vorher.

In Amerika entfernen sie häufig allen Rassen alle Tasthaare auf Shows, nur für Shows (dh das restliche Jahr bzw die restliche Zeit und die Welpenzeit haben sie welche), weil das glatter und eleganter aussehen soll. Geht mir da nun nicht ums Für und Wider amerikanischer Gebräuche, sondern nur darum, dass keiner der Hunde dadurch eingeschränkt, behindert, organamputiert, seiner Sinne beraubt, blind, kupiert oder sonst was ist, was man dem unterstellen möchte.

Das sind einfach ein paar dickere Haare.

Ich bin übrigens empfindlich, wenn jemand an meine Kopfhaare kommt. *kribbel*.
Und auch meine super spärlichen Haare an Armen und Beinen haben ne gute Reizweiterleitung, das kribbelt und kitzelt, wenn da jemand leicht dran kommt, und ich ziehe dann mein Körperteil weg. Und trotzdem rasiere ich sie mir ab, ganz blank ^^

Hier ist ein erstes kleines Gutachten dazu.

Gutachten_A.T..pdf

@corrier
ich habe damit niemand direkt angesprochen - auch dich nicht. Es ist eher in die Richtung, warum wir Menschen sowas machen. Ich kann jetzt nicht nachvollziehen, warum du dich dadurch angesprochen fühlst.

Da muss ich aber einspringen. Bei 'Warum machen wir sowas?' hab ich mich direkt angesprochen gefühlt und hab innerlich noch gedacht, nein ich mache sowas nicht und ich kenne auch niemanden in meinem Umfeld der sowas macht.