Schutzhundesport und FH Austausch

  • Deiner Meinung nach ist es egoistisch und Ignoranz? Au contraire - es ist eine Entscheidung FÜR den Hund. Wir reden hier nicht über Hunde, die so ein bisschen auf dem Platz rumdoedeln. Wir reden hier von Hunden, für die dieser "Sport" das Leben ist.


    Wenn wir unseren Hunden kein quantitativ und qualitativ ausreichendes Training mehr gewährleisten können, würde ich sie in geeignetere Hände abgeben. Eine für mich schwerer Schritt im Interesse des Hundes.


    Und ja, Hunde sollten ihrer Genetik entsprechend gehalten werden. Das ist für meine Hunde übrigens die Personensuche.

  • Zum Trainieren oder ins Ausland gehen könnte ich ja durchaus verstehen, aber ein Tier - für mich zumindest sind es Familienmitglieder, mit dem man vielleicht sogar viele Erfolge gefeiert hat, abzugeben, weil man die eine Sportart - gibt ja immerhin noch andere, nicht mehr ausüben kann, find ich halt verwerflich.

    Man gibt den Hund nicht ab, weil er nutzlos geworden ist, sondern weil man ihm nicht mehr bieten kann, was er zu einem zufriedenen Leben braucht.


    Wir alle erinnern uns noch lebhaft an das Teainingsverbot während Corona und wie hart das viele Hunde getroffen hat.

    Aber ich glaube tatsächlich dass man sich das nicht vorstellen kann, wenn man keine Arbeitshunde hatte, die in ihrem Metier arbeiten durften (was nicht nur für Gebrauchshunde gilt).

  • Zig Hunde, die ihren Haltern im 'Sport' nicht mehr gut genug sind und 'abgegeben' werden

    Stell dir vor, du hast einen Hund, der sein ganzes Leben lang genau für diesen Sport existiert. Dessen Genetik genau für diese Vielseitigkeit und diesen Kraftaufwand gemacht ist.

    Der jede Woche stundenlang auf Plätzen und Äckern verbracht hat, um in 3(!) Disziplinen ausgebildet zu werden.


    Stell dir den innerlichen Brennofen an Stoffwechsel, Herz-Kreislauf, Nervenkostüm vor, der notwendig ist, damit das möglich ist.

    Quasi ein Dampfkessel.


    Und der soll plötzlich von jetzt auf gleich nur noch einen Bruchteil der bisher bekannten Leistung erbringen? Weil Menschen sich das so ausgedacht haben?


    Ich sehe hier zwei große Probleme:

    Zum einen ist es ethisch dem Tier gegenüber wahnsinnig unfair. Wir können durch eine Gesetzesänderung die Natur der Gebrauchshunde nicht ändern. Dieser innere Wunsch nach Auslastung bis zur Erschöpfung ist einfach genetisch codiert bei manchen Hunden und kann nicht ersetzt werden. Solche Hunde kriegt man „anders“ nicht glücklich.

    Und zweitens: was passiert eigentlich mit solchen Dampfkesseln (das Bild ist durchaus passend), wenn das Ventil fehlt und der Druck weiter steigt? Wann wird aus dem unauffälligen Familienmitglied ohne Ventil dann der Problemhund? Und wie wird das aussehen?


    Also ja, in meinen Augen für manche Hunde eine notwendige, aber sehr bittere Entscheidung dem Tier zuliebe

  • Einen voll auftrainierten Hund von jetzt auf gleich aus dem Sport zu nehmen funktioniert idR nicht besonders gut. Und diese Hunde brennen für den Sport, sie wurden genau dafür gezüchtet, lieben genau diese Arbeit. Und plötzlich bricht das weg. Nicht wegen Krankheit oder Unfall, sondern einfach so.

    Das macht der Hund nicht einfach so mit. Die werden sehr unzufrieden, nölig, können verhaltenskreativ werden. Alles Dinge die ich man bei solchen Leistungshunden nicht möchte.

    Die Abgabe in Hände wo der Hund seinen Sport weiter machen kann und glücklich ist, ist damit ein großer Dienst am Hund.

    Auch wenn man das laut Meinung einiger ja nicht tut. Da bleibt der Hund lieber unglücklich aber Hauptsache er wird nicht in ein passendes Zuhause weiter gegeben.

  • Heute das erste Mal am Ende der Fährte einen Gegenstand für den Kleinen gehabt.

    So 100% war er sich noch nicht sicher, was er damit anfangen soll und ob man die Dinger auch auf der Fährte verweisen kann, aber mit ein bisschen Hilfe, hat es dann funktioniert. Denke aber, mit ein paar Wiederholungen wird er es sehr schnell kapiert haben, das ich auf der Fährte bei den Dingern das selbe Verhalten erwarte, wie in der Küche und im Garten.


    Azog durfte heute auch mal wieder suchen und pennt jetzt zufrieden in seiner Kudde.

  • Mein Fazit nach den ersten Veranstaltungen ist, dass die Änderungen gar nicht so einfach sind wie Gemeckert wurde. Das Holzquadrat finde ich schwieriger, wer trifft hat auf jeden Fall den Vorteil des Beutereizes, andere Hunde flachen da doch schon gerne ab wenn gelegt werden muss oder fangen an zu quarken. Tendenziell finde ich es aber gut, weil es die Hunde vergleichbarer macht durch die festen Abstände.


    Fußarbeit ist momentan spannend.


    Die 1,60m Wand ist absolut beschissen, anders kann man es nicht sagen. Super viele Hunde überschlagen sich einfach von den erfahrenen Prüfungshunden. Das war jetzt auch mehreren Veranstaltungen ein Thema.

  • Die 1,60m Wand ist absolut beschissen, anders kann man es nicht sagen. Super viele Hunde überschlagen sich einfach von den erfahrenen Prüfungshunden. Das war jetzt auch mehreren Veranstaltungen ein Thema.

    Passiert halt aber auch nur, wenn der Hund ohne Hirn einfach nur mit Trieb und Speed drüberheizt, weil er es nicht anders gelernt hat.

    Sorry, aber mangelnde Technik ist halt grad bei der Schrägwand immer noch ein großes Thema, weil sich die wenigsten die Zeit nehmen, dem Hund vernünftige Klettersprünge beizubringen und das ist dann das Ergebnis.

    Bei der Hürde hat es sich langsam rumgesprochen, dass es ohne richtig gelernte Sprungtechnik einfach scheiße ist, bei der Wand fehlt die Einsicht in weiten Teilen immer noch.

  • Moin, arbeitet von euch jemand im Vorsitz mit einem Bogen, so ala Kogan Bow? Wie sind da so eure Erfahrungen mit und welche günstigen Alternativen gibt es?

    Kenne ich von Leutchen, die Punkte verschenkt haben, weil der Hund zu früh von der A-Brücke gehopst ist. Wirklich brauchen tut man ihn nicht.

  • Passiert halt aber auch nur, wenn der Hund ohne Hirn einfach nur mit Trieb und Speed drüberheizt, weil er es nicht anders gelernt hat.

    Sorry, aber mangelnde Technik ist halt grad bei der Schrägwand immer noch ein großes Thema, weil sich die wenigsten die Zeit nehmen, dem Hund vernünftige Klettersprünge beizubringen und das ist dann das Ergebnis.

    Bei der Hürde hat es sich langsam rumgesprochen, dass es ohne richtig gelernte Sprungtechnik einfach scheiße ist, bei der Wand fehlt die Einsicht in weiten Teilen immer noch.

    Kann ich so jetzt nicht bestätigten. Zumindest die Hunde in meinem Bekanntenkreis haben das auf Prüfung auch zum ersten Mal gezeigt und je nach Charakter bauen die nun mal Erwartungshaltung auf. Es waren zugegeben aber bislang durchweg Malis. War jetzt auch eher kein OG-Niveau. So abpauschalieren kann man das leider nicht, schön wärs.

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