"Übermäßig männliche Rüden"/Zuchtziele

  • Sorry, kann ich da nicht rauslesen, wie wärs wenn du mal was erklärst wenn du Theorien in den Raum stellst und jemand was fragt, statt immer so einsilbig zu antworten?

    Wie Du selbst in Deinem Beitrag schriebst, gehört es nicht zum eigentlichen Thema. Daher habe ich mich kurz gehalten.

    Falls du dich auf die Domestikationsstudie an den Pelzfarm-Füchsen beziehst

    Nein, tue ich nicht. Das ist ja der umgedrehte Fall, von dem ich genau nicht sprach.

    Wenn dieses Beispiel nicht recht ist, welche für die Funktion wichtigen Körperbaumerkmale bei welchen Rassegruppen bedingen denn welche Charaktereigenschaften (oder umgekehrt)?

    Beispiel Merle-Faktor bei den Hütehunden. Die "bunten Hunde" sind in erster Linie ein Auswuchs der Showzucht bzw. des Käuferverhaltens, die ihre Hunde nicht am Vieh einsetzen. In der Arbeitsszene bewegt sich die Anzahl der Hunde in dieser Farbe z.B. beim Border Collie im Promillbereich, denke ich. Ich habe zumindest in all den Jahren einen einzigen aus Arbeitszucht live arbeiten gesehen.

    Die Farbe ist also nicht aus dem Arbeitsgebrauch entstanden, sondern aus optischen Vorlieben. Sie hat aber durchaus Auswirkungen auf das Verhalten, weil sie neben der Änderung der Färbung auch im Zusammenhang mit dem Cortisolstoffwechsel steht.

  • Es gibt doch aber Studien beim Menschen wo sehr "männlich aussehende" Männer mit markanten Gesichtern auch mehr Testosteron haben. Warum nicht auch beim Hund..
    Und dass Hormone Verhalten beeinflussen ist auch nicht ganz neu.

  • Natürlich. Aber das bedeutet ja nicht das Testosteron was "schlechtes" ist.
    Und das was im ersten Post beschrieben ist ist halt im Leben vieler Hundezüchter garnicht machbar. Natürlich soll ein Rüde wie ein Rüde aussehen, aber "übermäßig männlich" ist ein Ausschlußkriterium weil man mit so einem Hund im Ring nur Probleme hat.
    Also ist die "Schuld der Züchter", die der Autor herleitet, ziemlich Quark.

    Testosteron und "männliches" Verhalten wird heutzutage gerne verteufelt. Das ist so aggressiv und das ist ja was ganz, ganz böses...

  • Testosteron ist auch beim Menschen nicht direkt verantwortlich für die Ausprägung von Merkmalen... Dazu gehören viel mehr Faktoren.

    Maximal an mehr Pickeln kann man erkennen, dass Mann in bestimmten Phasen seines Lebens mehr Testosteron besitzt....

  • Bei diesem Thema, denke ich, ist es besonders wichtig, Biologie nicht mit kulturellen (und vielleicht einfach menschlichen) Assoziationen in Bezug auf 'Männlichkeit' zu verwechseln.

    Hormone haben tatsächlich einen Einfluss auf das Verhalten. Aber die Anwesenheit von Testosteron in einem Körper allein sagt noch nichts über das Verhalten aus, das dann gezeigt wird. Da spielen diverse Wechselwirkungen eine viel grössere Rolle.

  • Hormone haben tatsächlich einen Einfluss auf das Verhalten. Aber die Anwesenheit von Testosteron in einem Körper allein sagt noch nichts über das Verhalten aus, das dann gezeigt wird. Da spielen diverse Wechselwirkungen eine viel grössere Rolle.

    So halb off topic - aber schon zum Thema besonders "rüdige" Rüden: Wir hatten lange einen Hütehundmix aus dem TS, der sehr früh, bevor er zu uns kam, mit 10 monaten kastriert wurde. Nix was ich gut finde, war nicht unsere Entscheidung.
    Erstaunlicherweise und gegen vieles, was ich zu dem Thema gelesen habe, hat er sich sein Leben lang sehr "unkastriert" benommen.

    Klar, zum einen charakterliche Merkmale, unabhängig von Hormonen, er war ranghoch, eher dominant, souverän - wurde daher auch von anderen Rüden nicht als "unterwürfiger" Kastrat wahrgenommen.

    Aber auch mit Interesse an läufigen Hündinnen, er hat sie auf Entfernung gerochen, mit kompletter aufregung, fiepen, winseln, lecken er hat versucht zu decken (ist ihm einmal gelungen,als mir das einfach noch nicht klar war). Wir haben ihn so erzogen, dass er das nicht durfte, aber der Ansatz war immer da.

    Für das Verhalten hab ich nie eine gute wissenschaftliche Erklärung gefunden, irgendwo gab es mal eine These mit dem Testosteron Gehalt der Mutter. Ach ja, Hoden innenliegend hatte er definitiv nicht.

    Widerspricht das der These der extra "rüdig" gezüchteten Zuchtrüden? Wie passt das zu dem Hormonhaushalt?Kann ein starker Geschlechtstrieb auch ein so starkes Wesensmerkmal sein, dass er auch bei einer (viel zu) frühen Kastration bestehen bleibt??

    Lg, Elzbeth

  • Testosteron ist auch beim Menschen nicht direkt verantwortlich für die Ausprägung von Merkmalen... Dazu gehören viel mehr Faktoren.

    Maximal an mehr Pickeln kann man erkennen, dass Mann in bestimmten Phasen seines Lebens mehr Testosteron besitzt....

    Und mit Testosteron dopende Sportler fallen auch nicht unbedingt reihenweise mit Schlägereien und sexueller Belästigung von Frauen auf.

  • Und mit Testosteron dopende Sportler fallen auch nicht unbedingt reihenweise mit Schlägereien und sexueller Belästigung von Frauen auf.

    Wir sind aber ja auch keine Tiere und haben trotz Hormonen ein Bewusstsein für richtig und falsch.
    Hund hat einfach nur Frühlingsgefühle und lebt sich aus.

  • Wir sind aber ja auch keine Tiere und haben trotz Hormonen ein Bewusstsein für richtig und falsch.

    Na, wenn man die Nachrichten liest sieht das mit dem Bewußtsein für richtig und falsch doch echt anders aus.

    Auch Tiere sind nicht nur hormongesteuerte Triebwesen.

  • Wir hatten gestern und heute IPO-Lehrgang. Junge Rüden, alte Rüden, Zuchtrüden - und zwischendrin eine Hündin in der Standhitze. No problem, kein Stress. Die Rüden sind alle ganze Kerle, mit deutlichem Geschlechtsgepräge, also auch gut mit Testosteron versorgt.

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