Ich habe eigentlich keine unmöglichen Einzugsgeschichten, da ich die Anschaffung meiner Hunde eigentlich gründlich durchdacht und die Ausgangslage jeweils für gut befunden hatte. Ich bin mir aber sicher, andere hätten es womöglich nicht so gesehen, meine Familie hat es auch teilweise anders gesehen.
100% ideal gibt es sicher nie und das Leben lässt sich eben auch nicht wirklich komplett durchplanen.
Entscheidend ist wohl, dass man selber so hundeverrückt ist, eine Menge an Organisation und Probleme in Kauf zu nehmen und trotzdem noch glücklich mit dem Hund ist.
Gerade solche Geschichten finde man natürlich gerade hier im DF, eben weil die meisten hier komplett hundeverrückt sind.
Man sollte aber bedenken, dass solche Storrys bei Normalsterblichen dann womöglich eben anders laufen, siehe ebay-Kleinanzeigen.
Mein erster Hund kam auch während meines Studiums zu mir, wurde wenn ich keine Zeit hatte von meinem Vater betreut, der bald auch komplett vernarrt in ihn war.
Weil das alles so gut klappte, kam dann 3 Jahre später am Ende des Studiums, wo ich fast nur zuhause lernen musste noch ein 2. Hund dazu.
Auch das funktionierte dann grundsätzlich, aber rückblickend hätte ich es nicht noch mal getan. Nach dem Studium musste ich dann doch erst mal mit längeren Abwesenheiten jonglieren und mein Vater war teilweise dann mit der Betreuung von 2 Hunden überfordert bzw. nicht mehr ganz so amused.
Außerdem stellte ich dann doch fest, 2 Hunde sind einfach eine ganz andere Nummer als nur einer. Beide Rüden vertrugen sich zwar, der eine bedrängte den anderen aber so, dass er schließlich doch kastriert werden musste. Urlaube mussten auf 2 Hunde ausgerichtet werden, beide pöbelten dann zusammen mal gerne andere an, 2 Hund waren schwer mal anderswo zu parken und auch recht teuer usw. usf.
Letztlich stellte ich fest, dass 2 Hunde mein Leben doch ganz schön einschränkten und dass in einer Zeit, wo man feststellt, es gibt noch andere Dinge im Leben.....
Natürlich stand nie eine Abgabe im Raum und ich habe auch viele schöne Erlebnisse mit den Beiden, die ich nicht missen möchte. Trotzdem gerade der Schritt von einem zu 2 Hunden würde ich mir heute gründlicher überlegen, zumindest als Single.
Als mein Ersthund dann mit fast 18 eingeschläfert werden musste zog aber wieder ein 2. Hund ein. Diesmal schien es auch 100 % zu passen. Kurz nach Einzug der Kleinen stellte sich dann raus, ich war mit Zwillingen schwanger.
Grundsätzlich kein Problem für die Hunde, aber da es Komplikationen gab und ich dann praktisch 6 Monate fast nur liegen musste.... war das für den gerade eingezogenen Junghund natürlich alles andere als ideal.
Damals habe ich dann dem Hund zu Liebe über eine Abgabe nachgedacht. Mit viel Organisation und meiner Familie, konnte sie dann aber doch bleiben.... ob es für den Hund super ideal war, bezweifle ich aber noch heute und habe immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich an die Zeit denke.
Momentan haben wir wieder 2 Hunde, einen älteren und einen Jungspund. Momentan klappt es ganz gut, da ich nur Teilzeit arbeite, die Kinder schon älter sind und nicht mehr so viel Kapazität beanspruchen. Aber ich bin eben auch hundeverrückt. Viele meiner Freude würden so nicht leben wollen:
Morgens stehe ich eine Dreiviertelstunde Stunde früher für die Hunde auf, der ganze Tagesablauf muss neben den Kindern auch auf die Hunde abgestimmt sein, da darf nicht viel noch dazu kommen. Haushalt, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu kriegen ist eine tägliche Herausforderung. Andere Hobbys gehen kaum noch. Das muss man schon lieben und ein bisschen verrückst sein, sonst wird man unglücklich oder der Hund bzw. die Hunde. Und beides sollte meiner Meinung nicht sein.
Gerade aber Letzteres wird meiner Meinung nach oft übersehen und ich kenne einige Konstellationen, wo ich immer denke ....da haben sich Menschen ins Unglück gestürzt und trauen nur nicht, es sich einzugestehen oder da leiden Hunde, aber es wird sich von den Besitzern schön geredet.
Ehrlichkeit vor sich selber ist die wichtigste Eigenschaft, wenn man gedenkt sich einen Hund zuzulegen.