Jagdtrieb eine Frage der Erziehung?

  • @Frufo Klingt als würdest du Pino beschreiben. Er weiß auch 100%, dass er ohne mich klar kommen würde. Das heißt nicht, dass er nicht trotzdem gerne mit mir zusammen ist, aber er braucht mich nicht.


    Sobald die Leine ab ist beginnt Pino sein Programm abzuspulen. Er läuft immer größer werdene Kreise um mich und versucht eine Witterung aufzunehmen. Wenn er etwas findet, geht er hinterher, wenn nicht wird der Kreis immer größer. Ich kann ihn zwar rufen (vorausgesetzt er hat noch keine Witterung), aber sobald ich ihn wieder frei gebe ist er wieder im Jagdmodus. Wir haben es mal im in einem eingezäunten dänischen Hundewald probiert. Er hatte KEINE Spur in der Nase, sondern hat nur danach gesucht. Trotzdem ist minutenlang außer Sicht gewesen, weil halt sein Suchradius so groß wurde. Im Alltag rufe ich ihn dann immer wieder ran, aber entspannt ist das weder für ihn noch für mich. Und er nimmt dann auch kaum was anderes war. Hundefreunde werden ignoriert, sein geliebter Futterbeutel (mit dem er sogar ganz ruhig eng an seinen Erzfeinden vorbei kommt) auch und ich bin sowieso nur eine Randnotiz. Und irgendwann nutzt sich halt auch der Rückruf ab. Alle Versuche ihn mit Futter und Beschäftigung bei mir zu halten scheitern langfristig, weil es ihm zu blöd wird bzw. sein Stresspegel steigt und er abschaltet. Ein gezieltes Antijagdtraining mit Trainer ist schon "gescheitert". Keine Ahnung, ob wir es erneut probieren. Ich versuche im Augenblick unsere Erfolge zu sehen. Er lässt sich inzwischen überall von mir anfassen, ich darf bürsten und Zecken entfernen, er hat gelernt mit Menschen zu spielen, hat sich super ans Leben im Haus gewöhnt und mit dem Futterbeuteltragen haben wir jetzt auch eine tolle Methode gefunden, damit er in für ihn stressigen Methoden die Ruhe bewahren kann. Und mit der Schleppleine kommen wir auch gut klar auch wenn es nicht optimal ist :ka:

  • Ich würde wirklich gerne mal sehen, wie so ein extremer Spurenjäger drauf ist, wenn er in seinem Tunnel ist. Hat da vielleicht jemand ein Video dazu?


    Von Finya kenne ich den Tunnel nur bei flüchtendem Wild. Da hätte ich die früher an den Ohren aufhängen können und sie hätte es nicht mal gemerkt :ugly: Aus irgendeinem Grund war sie auf Spur immer besser kontrollierbar als auf Sicht. Okay, außer bei Katzenspuren. Da wars egal :ka:

    Ich bin ja sehr dankbar, dass Frodo so gut lenkbar ist. Da er so schnell lernt und bisher immer ansprechbar ist, kann ich bei ihm ein bisschen rumprobieren, was passiert, wenn ich es länger oder kürzer laufen lassen, ihn auf Spur schicke und wieder abrufe und lauter so Blödsinn, den man mit einem selbstständigen Jäger nicht machen kann. Er ist mein Versuchskaninchen xD

  • Sobald die Leine ab ist beginnt Pino sein Programm abzuspulen. Er läuft immer größer werdene Kreise um mich und versucht eine Witterung aufzunehmen. Wenn er etwas findet, geht er hinterher, wenn nicht wird der Kreis immer größer. Ich kann ihn zwar rufen (vorausgesetzt er hat noch keine Witterung), aber sobald ich ihn wieder frei gebe ist er wieder im Jagdmodus. (...) Er hatte KEINE Spur in der Nase, sondern hat nur danach gesucht. (...) Im Alltag rufe ich ihn dann immer wieder ran, aber entspannt ist das weder für ihn noch für mich. Und er nimmt dann auch kaum was anderes war. Hundefreunde werden ignoriert, sein geliebter Futterbeutel (mit dem er sogar ganz ruhig eng an seinen Erzfeinden vorbei kommt) auch und ich bin sowieso nur eine Randnotiz. Und irgendwann nutzt sich halt auch der Rückruf ab.

    Kommt mir sehr bekannt vor. Wie lange ist Pino schon bei dir?

  • Ich finde es immer erstaunlich, wie unterschiedlich die einzelnen Individuen selbst in den gleichen Rassen ticken. Schoko und John-Boy hatten ja nun die selben Eltern, waren aber beim Thema Jagen so unterschiedlich. Schoko ist da sehr halbherzig bei der Sache. Und nur auf Sicht. Spuren verfolgt hat er nur zusammen mit seinem Bruder. War immer ein tolles Bild, wenn beide wie auf Schienen gelaufen sind (natürlich an der Leine). Schoko war und ist auch immer ansprechbar und zu 95 % auch abrufbar. John-Boy dagegen hat dann immer komplett dicht gemacht. Er war immer voll dabei, mit Spurlaut und "Schlachtengeheul" (sehr schön, wenn man Sonntags morgens um 6 Uhr spazieren geht und John-Boy Nachbars Katze entdeckt hat :ugly: |) ).

    Pax ist noch anders. Da er gute 1,5 Jahre mehr oder weniger wild aufgewachsen ist, legt er natürlich eine gewisse Selbstständigkeit an den Tag. Aber es wird immer besser. Heute zum Beispiel konnten wir trotz Entensichtung relativ entspannt am Bach entlang spazieren.

    Ohne Garten und ohne die Hundewälder/Ausläufe hier im Umkreis wäre es mit Sicherheit viel, viel schwieriger, die Jungs -ich nenne es mal artgerecht- zu halten. Und in den Hundewäldern rennt Pax z.B. kreuz und quer durch die Gegend auf der Suche nach irgendwas, verliert aber so gut wie nie den Anschluss an mich/uns. Wobei ihm Schoko da ziemlich egal ist. Da klappt auch der Rückruf super, was ich -noch nicht- ohne Umzäumung testen möchte.

    Ersatz ist für Pax unterwegs uninteressant, das geht nur im Garten.

    Wie hier schon häufiger geschrieben, wusste ich ja, worauf ich mich einlasse und kann damit sehr gut leben.

  • Also jetzt darf er vorstehen und sogar wildspuren verfolgen solange er ansprechbar bleibt auf dem weg bleibt und sich nicht mehr wie 15 Meter von mir entfernt. Das funktioniert hier sehr gut. Ich hab einfach auch viel an seiner Impulskontrolle und frustationstoleranz gearbeitet. Wenn er das kann darf er natürlich auch mehr aber es ging doch erstmal um die Erziehung. Ich kann meinen Hund nicht für Dinge schimpfen die ich ihm vorher nicht erklärt habe das finde ich unfair. Aber jeder wie er will.

    Außerdem mache ich seit er 8 Wochen alt ist Dummytraining mit ihm.

    Mir geht es nur darum das er nicht unkontrolliert abgeht und soviel Freiheit wie möglich bekommt. Das musste er sich erarbeiten.

  • Wenn ein Hund so gerne Spuren verfolgt dann bietet das Mantrailen oder Fährtensuchen eine gute Beschäftigungsmöglichkeit. Den Hunden macht es Spaß, sie bekommen Lob und Leckerchen und hinterher sind sie definitiv platt. Die Nasenarbeit macht unglaublich müde. Nachteile: 1. Man benötigt eine/n guten Trainer/in und 2. Der Hundeführer ist ebenfalls hinterher platt ;-)

  • Da kann ich baikal nur Recht geben. Emmys größtes Vergnügen ist es wenn sie Spuren verfolgen darf....Außer natürlich hetzen aber das ist tabu.

    Sie liebt es ihren Dummy zu suchen oder Fährten zu gehen....

  • Ich würde total gerne Mantrailing mit Pino machen. Wäre bestimmt was für ihn. Leider hat er starke Reiseübelkeit und übergibt sich schon nach wenigen Minuten. Und ohne Auto kann ich hier nichts in der Art erreichen :(

  • Ich würde total gerne Mantrailing mit Pino machen. Wäre bestimmt was für ihn. Leider hat er starke Reiseübelkeit und übergibt sich schon nach wenigen Minuten. Und ohne Auto kann ich hier nichts in der Art erreichen :(

    Dann mach doch Spritz- oder Schleppfährten mit ihm! Wenn es ihm auch im ÖV schlecht wird, würde ich eher zu Spritzfährten raten, die kannst du grundsätzlich in jeder zu Fuss erreichbaren Ecke machen, wobei ich beim Aufbau schon auf ablenkungsarme Umgebung achten würde. Die Schwierigkeit kannst du später nicht nur über Spurverlauf und Spuralter regeln, sondern auch über die Konzentration der verwendeten Duftstoffes.

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