Jagdtrieb eine Frage der Erziehung?

  • Wobei die Frage ist, was versteht man unter "unter Kontrolle" stellen.Ich bin schon froh wenn ich Sina an der Leine unter Kontrolle habe. An Freilauf ist bei ihr so gut wie nie zu denken. Der kommt höchstens 1x im Monat vor. Im Winter vllt. etwas öfter.

    Ich denke da wie Labradora, wobei ich sagen muss, unsere Hunde sind keine Vollblutjäger.
    Unter KOntrolle bedeutet für mich, dass ich die Aufmerksamkeit meines Hundes bei Sichtung von Wildtieren bekomme, gleich, ob Hund schon durchgestartet ist oder vorsteht. Habe ich die Aufmerksamkeit, ist der Hund bei mir.
    Bei Sina ist das ja etwas anderes, sie ist noch nicht lange bei Dir und eine Jagdsequenz zu unterbinden, schafft man nicht in ein paar Wochen. Das ist schon etwas mehr Arbeit

  • Beim Dackel funktioniert das soweit ich weiß so:

    Bei einer Schweißfährte hängt der Dackel an der Schweißhalsung mit einer z.B. 10m langen Schweißleine und ist somit nicht "alleine" weil er ja angeleint ist.

    Bei der Baujagd wird der Dackel nur mit Signalhalsung in den Bau geschickt, dort sprengt er z.B. die Kaninchen oder den Dachs oder Fuchs heraus, der Jäger erschießt das aus dem Bau flüchtende Wildtier und dann verharrt der Dackel beim toten Tier und man muss ihn dort nur abholen.

    Der Dackel "jagt" also ohne, dass er irgendwie extrem im Gehorsam stehen muss. Er darf mehr oder weniger bei beiden Sachen "sein eigenes Ding" machen.

    Danke für die Beschreibung =)
    Das ist in der Tat extrem eigenständig und ohne jegliche Zusammenarbeit.


    Warum man einem Vorstehhund das Vorstehen verbietet, verstehe ich allerdings nicht so ganz :???:
    Ich hab das meinen extra antrainiert, weil ich es so praktisch finde, dass sie bei Wildsichtung oder wenn sie eine Spur finden, stehen bleiben und anzeigen. Dann kann ich sie dort festtackern oder abrufen. Das erleichtert einem das Leben ungemein.
    Das ist praktisch meine Alarmanlage im Wildgebiet.
    Ohne Frodo, der viel mehr als Finya anzeigt, bin ich viel öfter von Wild überrascht worden und habe mich demnach auch öfter erschrocken, konnte also weniger gut mit Finya üben.

    Was macht dein Hund jetzt, wenn er Wild riecht oder was vor ihm hochgeht @Samita ?

  • Wobei die Frage ist, was versteht man unter "unter Kontrolle". Mit oder ohne Leine?

    sowohl als auch würde ich sagen. Aber ich finde nicht, dass es nun so fürchterlich relevant ist, ob man seinen Hund "richtig" kontrollieren kann. Ich schätze, dass können eh nur die wenigsten "normalhundehalter". Viel wichtiger finde ich ja immer, das man mit einem jagenden, nicht oder schlecht zu kontrollierendem Hund verantwortungsvoll und sicher umgeht. Also im Zweifelsfall immer an die Leine und lernen Situationen richtig einzuschätzen. Wenn ich vorausschauend mit dem Jagdtrieb umgehe, ist das Leben für Hund und Halter auch ohne superduperantijagdtraining relativ entspannt.

  • Jagdtrieb kann man nicht einfach wegerziehen, nur unter Kontrolle stellen. Und mit dem richtigen Fachwissen und einem guten Händchen sollte das bei jedem Hund möglich sein.

    Alle die dieser Meinung sind sollen doch bitte mal herkommen.
    Ich biete Hamilton als Übungsexemplar an.
    Wer es schafft den Whippet ohne böse Dinge dazu zu bringen das genetisch einprogrammierte Hetzen sein zu lassen, der bekommt den Titel "Hundeflüsterer des Jahrtausend".

  • wenn man jegliches Jagdverhalten strikt unterbindet

    Wieso unterbindet man jegliches Jagdverhalten, nur weil der Hund kein Wild hetzen darf? Verstehe ich nicht. Es gibt jede Menge Ersatzbeschäftigungen, die man einem Jagdhund bieten kann, er muss kein Wild jagen, um zufrieden und glücklich zu sein.

    Und wenn er erst gar nicht in den Genuss kommt oder gar noch Erfolg hatte, wird er es auch nicht vermissen, wenn er anderweitig seinen Sinnen entsprechend ausgelastet wird.

    Meine Hündin darf Fährten suchen. Aber eben nicht unkontrolliert im Wald hinter einer Wildspur her, sondern kontrolliert und gelegt. Macht sie offensichtlich glücklich. Wildrein ist sie ebenfalls und das war ein langer, aber für alle Seiten sehr zufriedenstellender Weg.

    aber Wild war tabu und das hat ihm am stressfreiesten die Freiheit beschert.

    Kann ich so nur unterschreiben.

  • @Samita hat doch aber geschrieben, dass ihrer das nicht darf oder hab ich das falsch verstanden?

    Hab ich auch so verstanden... Auch deshalb habe ich mit dem Thema ja angefangen. Mein Vizsla steht sooo schön vor und ist dort festzutackern, bis ich sie ggf. einsammle. Deshalb bin ich darauf erst aufmerksam geworden und habe nachgefragt, was "falscher" Blick bedeutet :smile: . Interessiert mich natürlich ;)

  • Mein Bretone durfte auch nicht vorstehen.

    Ich mache da kein Pauschalrezept draus, sondern mache es vom Individuum abhängig, was genau für dieses stressfreier ist. Es gibt meiner Erfahrung nach solche und solche.

    Darum würde ich niemal sagen "Man darf xy nicht bei einem XY Hund" sondern "für den Charakter ist es am besten, dass er vorsteht /nicht vorsteht / nicht mal gucken darf / auf Rückfrage ein Stück der Spur nachgehen darf... etc pp"

  • Wieso unterbindet man jegliches Jagdverhalten, nur weil der Hund kein Wild hetzen darf? Verstehe ich nicht. Es gibt jede Menge Ersatzbeschäftigungen, die man einem Jagdhund bieten kann, er muss kein Wild jagen, um zufrieden und glücklich zu sein.

    Wo habe ich denn geschrieben, dass es mir ums Wild hetzen geht? Hier wurde teils geschrieben, dass "jeder falsche Blick", "jedes intensive Schnüffeln" und auch das Hetzen von Spielzeug strikt verboten wurde und genau um so etwas ging es wieder, dachte aber auch, dass das aus meinem Beitrag und den vorherigen Beiträgen anderer deutlich wurde.

    Wild dürfen meine Hunde selbstverständlich auch nicht hetzen, aber darum ging es mir eben auch nie.

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