Selbsteinschätzung und Objektivität bei Hundehaltern
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Wieso muss man es zwanghaft auf die schön/hässlich Ebene runterziehen? Dass man sich da dann auf emotionales Gebiet begibt ist klar. Aber wieso kann man nicht einfach auf der sachlichen Ebene bleiben?
Weil die Wahrheit manchmal weh tut und nicht jeder damit umgehen kann.
Ich habe schon HH auf Ausstellungen Rotz und Blasen heulen sehen, weil der Richter dem Welpen in der Jüngsten Klasse ein wenig versprechend gegeben hat. Für die brach eine Welt zusammen. Zwei Worte, die alle Träume zunichte machten.
So ist Mensch nun mal gestrickt, was willst Du dagegen tun?
Hundehaltung ist nun mal emotionsgeladen und selten objektiv.
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Weil die Wahrheit manchmal weh tut und nicht jeder damit umgehen kann.
Ich denke halt, dass es für die Hundehalter schlimmer ist, welche mit ihrem Hund auf eine Ausstellung gehen möchten und dort ein bestimmtes Ziel haben, denn wenn so jemand auf einen Fehler angesprochen wird, dann werden die Träume zunichte gemacht - wie du schon gesagt hast.
Solche Träume hat ja jemand, der "nichts" vor hat mit seinem Hund, gar nicht, daher stört das denjenigen m.E. eher weniger.
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Wohlwollende Richter lassen dann - trägt die Rute lustig - in den Richterbericht schreiben.
Andere - Rute zu kurz, daher zu hoch getragen - .Süüüüß! Das ist eine allgemeine Beschreibung?
"Rute lustig getragen" hatte Bo auch schon im Richterbericht stehen. Ich dachte nur die Richterin wär lieb und würde es nett beschreiben wollen -
Süüüüß! Das ist eine allgemeine Beschreibung? "Rute lustig getragen" hatte Bo auch schon im Richterbericht stehen. Ich dachte nur die Richterin wär lieb und würde es nett beschreiben wollen
Also so "nett" umschrieben kenne ich Mäkel von den Schäferhunden nicht, da wird knallhart rein geschrieben was alles fehlerhaft ist.
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Süüüüß! Das ist eine allgemeine Beschreibung? "Rute lustig getragen" hatte Bo auch schon im Richterbericht stehen. Ich dachte nur die Richterin wär lieb und würde es nett beschreiben wollen
Ja, die wird gerne von Landseer-Neufundländer Spezialzuchtrichtern genommen
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Weil da gerade bei Ausstellungen viel Geld fließt, man vielleicht schon lange auf "seinen Champion" gewartet und ihn sonstwoher importiert hat - und dann teilweise wegen Kleinigkeiten der Hund nicht gewinnt.
Dann ist es leichter, wenn man dem Richter die Schuld gibt und lieber beide Augen ganz fest zu macht, weil man sonst eingestehen muss, dass all die Investitionen evtl für die Katz waren.Spoiler anzeigen
War letztens auf einer Prüfung von mir genauso. Ich hab nen Test für den BHD abgenommen, die Dame bzw ihr Hund hat nicht bestanden und sie hat dann geweint und mich beschuldigt, ich hätte ja eh keine Ahnung und könne das nicht einschätzen. Dann fuhr sie heim, kein Danke an die 10 ehrenamtlichen Helfer, kein Tschüss, gar nix. Und als Schmankerl wird auch noch auf diversen Hundeplätzen rumerzählt, wie doof mein Verein ist und ich erst recht.
Ja was soll man da noch zu sagen. Das fühlt sich schlecht an, dabei hab ich keinen Fehler gemacht, sondern nur nach Vorlage drauf geschaut. Aber so ist das, wenn man in der Position ist, jemanden oder ein Tier zu bewerten, dann ist man schnell der Buhmann. Das kennt jeder Lehrer, jeder Richter, jeder Amtstierarzt, jeder Prüfer.
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Sondern um die eigene Reaktion auf eine objektive Aussage und warum es Hundehaltern so schwer fällt, eine solche anzuerkennen, wenn sie nicht 100% ositiv ausfällt.
Weil sie es tatsächlich anders sehen oder die Wahrheit nicht sehen wollen. Gekränkt sind, wenn Gold nur Messing ist. Sie sehen 100%, ein anderer sieht 80%, dann bricht für sie eine Welt zusammen. Der stolz sackt zusammen, die rosarote Welt zerbricht.
Sie können die Wahrheit nicht ab, weil sie die Wahrheit nicht kennen.Wieso muss man es zwanghaft auf die schön/hässlich Ebene runterziehen? Dass man sich da dann auf emotionales Gebiet begibt ist klar. Aber wieso kann man nicht einfach auf der sachlichen Ebene bleiben?
Es ist schwer eine sachliche Ebene zu finden, denn jede Person ist anders und geht damit anders um. Einige wollen kränken und nieder machen, weil sie sich dadurch stärker und überlegen fühlen, einige wollen trösten und Zuspruch geben, weil Mitleid durch kommt. Sie fühlen sich in einer Form dem Gegenüber verpflichtet.
Es hängt immer von der Person ab und ich denke auch von der Erziehung her.
Du wirst leider selten eine Person finden, die mit dir auf eine sachliche Ebene diskutiert, weil die meisten es verlernt oder nicht gelernt haben.Angst haben, wie der Gegenüber es auffasst.
Sie finden nicht die Worte und möchten nichts falsches sagen.
Deswegen wäre es für einige besser, wenn sie einfach den Mund halten, auch einige Blicke könnten die sich sparen. -
Habe jetzt nicht alles gelesen, aber habe ich die Frage richtig verstanden? Ein Mensch, der seinen RASSEhund auf einer RASSEschau bewerten läßt, fragt warum Leute, deren Hunde als minderwertiger eingestuft werden (denn genau dafür sind Rassestandards ja definiert: Wann ist ein Hund "gut" und wann "schlecht") das nicht einsehen und versuchen sich heraus zu reden?
Ich glaube, Du hast die Frage falsch verstanden.
Nimmt aber jemand an einer solchen Veranstaltung teil, dann tut er das wohl immer auf den Hintergrund, dass es ihm wichtig ist, wie sein Hund bewertet wird.
Oder man nimmt teil, weil mn eine Berwertung für die ZZL braucht.
ich weiß, dass ich mit meinen Hunden niemals auf Ausstellungen viel gewinnen würde.
Erstens fehlt es mir gänzlich an der Motivation vernünftigen Ringtraining zu machen und
zweitens entsprechen meine Hunde (und damit meine Vorliebe) nicht dem derzeitige auf Shows am besten bewerteten Hunden.
ich mag Cattles schlank, sportlich, langbeinig, beweglich, mit feinen Köpfen, intelligenten Augen....
Oben auf dem Treppchen stehen meist gedrungene Hunde mit viel Brusttiefe, relativ kurzen Beinen und denen häufig nicht zur "viel Substanz" angefüttert wurde, sondern, die auch sehr gedrungen gebaut sind.
Hunde, bei denen ich mich frage, wie die auch nur eine Kuh durch einen Garten treiben sollten (überspitzt gesagt!)Es ist in Ordnung, dass das die im Moment vorherrschende Mode ist, die Hunde sind ganz bestimmt nicht schlechter als meine
Aber mit meinen sehr sportlichen, schlaknen Modellen werde ich mehr als ein SG nicht bekommen.
Reicht aber ja für die ZZLAber ich werde deswegen nicht anfangen, Hunde so zu züchten, dass ich sie selber nicht mag
dass ihr Aushängeschild weniger wert ist
Immer dieses Herablassende von Dir
Ich kenne viele Leute, die begeistert ausstellen und der Hund / die Hunde werden nicht weniger geliebt und sind nicht weniger in die Familien integriert als Deine oder jeder andere Hund im DF und in der realen Welt!
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ich weiß, dass ich mit meinen Hunden niemals auf Ausstellungen viel gewinnen würde.Erstens fehlt es mir gänzlich an der Motivation vernünftigen Ringtraining zu machen und
zweitens entsprechen meine Hunde (und damit meine Vorliebe) nicht dem derzeitige auf Shows am besten bewerteten Hunden.
Ich wollte gerade schreiben, dass ich gerade bei der Austtellungsfrage jederzeit mit zweierlei Maß messen würde. Das eine ist das Maß des Standards und dessen aktuelle Auslegung. Dieses Maß ist scheinbar objektiv (tatsächlich ist es das nicht wirklich, denn jeder Standard hat deutlichen Interpretationsspielraum).Das andere Maß ist ein in meinen Augen schöner Hund. Und mein Maß weicht bei ziemlich vielen Rassen von dem ab, was die Richter als besonders gut bewerten. Ich schätze, dass das auch bei Rasseliebhabern öfter vorkommt: das individuelle Idealbild ist noch lange nicht das des Richters. Das kann mit Betriebsblindheit dem eigenen Hund gegenüber einhergehen. Es kann aber auch 1000 andere Gründe dafür geben, dass man innerhalb derselben Rasse und damit auf Grundlage desselben Standards unterschiedliche Ansichten vertritt.
Ich selbst war übrigens so lange daran gewöhnt dass 9 von 10 Menschen meinen Hund als (vorsichtig ausgedrückt) eher nicht optisch ansprechend wahrnehmen, dass es mich ziemlich von den Socken gehauen hat, als sich das um Mottes 14. Geburtstag herum drastisch änderte. Da war ich dermaßen überrascht, dass ich wohl ein-zwei mal etwas merkwürdig auf solche an Motte gerichtete Komplimente reagierte.
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Wieso brauchen so viele Hundehalter das, dass man den eigenen Hund nicht einfach objektiv einordnet, sondern in allen Belangen emotional überhöht?....
Hat man Angst, dass der eigene Hund als "minderwertig" (das wort viel durchaus in dem Zusammenhang, ist also keine Unterstellung meinerseits) angesehen wird? Oder brauchen es immer mehr Leute emotional, dass sie sich mit Hilfe der Besonderheit und Perfektion ihres Hundes gut fühen?
Weil man gefühlt heutzutage bei jeden Fliegenkacker beleidigt reagiert. Es passiert immer öfter, dass Leute irgendwie beleidigt reagieren oder sonst wie eingeschnappt sind obwohl objektiv und sachlich geantwortet wurde.
Heutzutage wird dir halt auch überall eingeredet das du individuell bist und etwas besonderes und überhaupt der Größte - na klar projizieren die Leute das auf ihre Hunde. Es wird nicht mehr versucht etwas selbstkritisch einzuschätzen oder überlegt ob die angebrachte Kritik jetzt vielleicht doch gerechtfertigt ist. Das siehste doch auch in der Schule wo öfter irgendwelche verwirrte Eltern über den juristischen Weg versuchen die Zensuren ihres Nachwuchses nachzujustieren.
Heutzutage muss alles oben drauf sein, alles muss das Beste vom Besten sein und jeder will noch mehr. Das wird einem immer wieder eingeredet. Das man sich da nicht mit der Mittelmäßigkeit zufrieden gibt ist auch klar - wer ist man denn wenn man die Mittelmäßigkeit lebt?
Es ist ein Phänomen des Zeitgeistes wenn du mich fragst. - Vor einem Moment
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