Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Kannst du mir mal bitte genauer beschreiben, wie du das aufgebaut hast? Wenn meiner ausrastet, sodass er schreit, dann ist er auch nicht mehr ansprechbar. :dagegen:

    Ansprechen beginnt bei mir immer mit dem Namen. Das Aussprechen des Namens heißt erstmal einfach nur: ich möchte deine Aufmerksamkeit und zwar per Blickkontakt. Etwaige Kommandos kann ich danach geben.

    Aufmerksamkeit und gleichzeitiger Blickkontakt löst zu Beginn Superparty und zwar jedesmal aus. Ich verwende das anfangs nur dann, wenn ich sehe, dass Hund eh grad dabei ist, den Blickkontakt aufzunehmen. Blickkontakt und Orientierung zu mir belohne ich aber generell im knapp ersten Jahr immer und auch jetzt noch sehr viel.

    Wenn Hund irgendwann sehr genau weiß, was ich möchte, dann akzeptiere ich in keiner Situation mehr, dass ich die Aufmerksamkeit nicht bekomme.

    Mein Pubertier Gino (wobei es die letzten Wochen meist sehr gut läuft) hat ja auch manchmal Wichtigeres (in seinen Augen) zu tun, als mir seine Aufmerksamkeit zu schenken. Beispielsweise einer weglaufenden Katze hinterherzuschauen und von einem Festmahl zu träumen.

    Er weiß, was ich will. Nur ist das dann in dem Moment untergeordnet. Gibt ja Wichtigeres in einem Hundeleben. xD Er kommt aus der Situation nicht raus ohne Aufmerksamkeit zu mir und Blickkontakt zu mir. Und hat sich zu beruhigen. Je nachdem wie gut das läuft fällt die Belohnung aus.

    Und nein, das klappt bei uns auch nicht immer alles. |) Hier sind weder Mensch noch Hund perfekt. Und dabei habe ich ja auch noch den Vorteil eine Rasse zu haben, die es einem bei Orientierung generell gesehen und pubertäre Aussetzer außenvorlassend einfach macht.

    Aber auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ruhe reinbringen - in Hund wie Mensch- unglaublich wichtig. Und nach und nach von einem Hund ach verinnerlicht werden.

  • ricci: Geteiltes Leid ist halbes Leid...ich denke auch, das Fiepen oft unbewusst ist und dann schwer zu verbieten. Willi bellt mich manchmal auch direkt an wenn er frustriert ist, das unterlässt er auf Ansage - bei Fiepen/winseln hilft das hingegen nicht.

    Noch ein Nachtrag: Das liest sich jetzt irgendwie so easy, ich muss dem Hund eine Aufgabe geben und die macht er dann, Problem gelöst..dazu müssen ja schon bestimmte Voraussetzungen gegeben sein und das klappt auch noch nicht immer.
    Ich hab monatelang jede minikleine Orientierung in meine Richtung, meist nur ein Ohrzucken, bestätigt. Dabei hatte ich lange das Gefühl, dass echt so gar nix vorwärts geht.
    Ich bestätige auch nach wie vor jeden Blickkontakt etc zu mir, und er ist jetzt schon über zwei Jahre.

    Kompliziert, dieses Hundedings :tropf:

  • Ich hab mit bellenden Hunden an sich kein Problem. Meine Hunde dürfen ja auch melden, sowohl zu Hause, als auch im Auto, aber was ich eben gar nicht leiden kann, ist dieses hysterische Gekläffe.
    Das macht mich wahnsinnig. Da bin ich echt stolz auf mich, dass ich da inzwischen drüber stehe und es schlicht überhöre.
    So war Frodos Panikmonat doch für irgendwas gut xD

    Ist hier ähnlich. Chica bellt ausschließlich wenn es klingelt, das darf sie auch. Bin auch sehr froh, dass sie es nicht öfter macht, sie hat eine sehr schrille Stimme |) .
    Emil darf natürlich bescheidsagen, wenn er was hört, ist ja bei der Rasse auch so, dass sie aufpassen. Ich finde es beim Gassi auch nicht schlimm wenn er nach einer aufregenden Situation ein bisschen hüpfbellt. Das baut seinen Stress ab. Ich will nur nicht, dass er sich in Rage kläfft. Das war halt hauptsächlich vor dem Gassi so, gerne auch im Auto.

    Die Ursache bestimmt den Umgang.
    Ich finde es immer sehr leicht gesagt: dann unterbinde das halt. Warte, mach langsam, geh nachhause, lass es gar nicht so weit kommen.
    In der Theorie klingt das gut. In der Praxis ist das oft nicht umsetzbar, weil der Hund von jetzt auf gleich schon weit über dem Punkt ist, an dem diese Maßnahmen noch greifen würden.

    Das finde ich halt auch so schwer. Wenn ich irgendwo im Wald bin muss ich ja da auch wieder weg. Und dass der Hund wenn ich umdrehe merkt, dass es an seinem Hohldrehen liegt, kann ich tatsächlich ausschließen. Da wir unterschiedliche Wege gehen und auch verschieden lang, wäre es einfach halt eine andere Richtung. Er beruhigt sich in stressigen Situationen eher, wenn wir weiter gehen und ich ihn ran rufe. Dann braucht er einen Moment, bis in seinem Kopf aufblitzt, dass ich eine Kekstasche habe und dann wirds wieder. Das hat ja auch über ein Jahr gedauert, bis ich ihn soweit hatte, dass er nicht mehr sinnlos bellend hinter anderen Hunden, Schweinen, oder was auch immer her brettert, sondern sich dann schnell an mir orientiert.

  • Ich finde @physioclaudi du bist auf einem guten Weg! Emil hat sich ja schon stark verbessert! Klar gibt es noch Aussetzer, aber ich finde die halten sich doch eh schon im Rahmen.

    Ich habe auch oft die kleinen Fortschritte nicht mehr bemerkt, zum Glück hatte ich meinen Trainer der mich immer wieder darauf hingewiesen hat das sich Alma eh steigert und ich zu viel, zu schnell erwarte.

    Mein Trainer meint sehr oft, dass mein Hund großes Glück hatte bei mir gelandet zu sein :lol:
    Ich bin der ruhigste und geduldigste Mensch überhaupt, mich bringt echt nichts aus der Fassung.
    Ist Alma durchgedreht wurde ich nur noch ruhiger, im Endeffekt musste ich nur noch lernen sie auch dementsprechend zu führen.

    Sie braucht die Konsequenz, klare Anweisungen, Alternativverhalten; ich habe sie zu oft in für sie stressigen Situationen allein gelassen und ihr zu wenig Sicherheit gegeben, dadurch hat sich ihr Hibbelverhalten leider verstärkt.

    Mein Trainer sagt immer der Hund hält einem den Spiegel vor und das merke ich auch immer wieder ;)
    Für mich ein ganz spannendes Thema!

  • Ich finde @physioclaudi du bist auf einem guten Weg! Emil hat sich ja schon stark verbessert! Klar gibt es noch Aussetzer, aber ich finde die halten sich doch eh schon im Rahmen.

    Ich habe auch oft die kleinen Fortschritte nicht mehr bemerkt, zum Glück hatte ich meinen Trainer der mich immer wieder darauf hingewiesen hat das sich Alma eh steigert und ich zu viel, zu schnell erwarte.

    Mein Trainer meint sehr oft, dass mein Hund großes Glück hatte bei mir gelandet zu sein :lol:
    Ich bin der ruhigste und geduldigste Mensch überhaupt, mich bringt echt nichts aus der Fassung.
    Ist Alma durchgedreht wurde ich nur noch ruhiger, im Endeffekt musste ich nur noch lernen sie auch dementsprechend zu führen.

    Sie braucht die Konsequenz, klare Anweisungen, Alternativverhalten; ich habe sie zu oft in für sie stressigen Situationen allein gelassen und ihr zu wenig Sicherheit gegeben, dadurch hat sich ihr Hibbelverhalten leider verstärkt.

    Mein Trainer sagt immer der Hund hält einem den Spiegel vor und das merke ich auch immer wieder ;)
    Für mich ein ganz spannendes Thema!

    Ich bemerke die Fortschritte und bin manchmal schon stolz auf das Plüsch. Ich weiß bei ihm auch, dass er alles richtig machen will und sich oft einfach selbst im Wege steht. In unserem Auslaufgebiet ist auch meist alles gut und er ist ansprechbar, orientiert sich an mir, lässt sich von allem abrufen (ok, nicht immer beim ersten Mal) und ist ein toller, wenn auch tendenziell seeeehr agiler Hund. Und so will ich ihn auch. Das ist ja ok.
    Aber ich weiß auch, würde morgen was anders sein, also mein Mann käme mit zum Gassi, wäre er wieder out of order. Ist falsch in seinen Augen, kann er nicht ab. oder wir gehen mit der Sheltietruppe Gassi. Anfangs ist er seelig und spielt und rennt und ist einfach quirlig, wie die anderen ja auch. Nach 20 Min ist die Aufregung der anderen gegessen, seine nicht. Er verfällt ins Spielmobbing und wenn keiner der Shelties mehr auf ihn eingeht, dann hütet und bellt er. Und da kommt er auch nicht wieder raus.

    @physioclaudi das Thema Anfälle lässt mir nicht so ganz Ruhe.

    Sicher, dass da gesundheitlich alles okay ist? Oder woher kommt so etwas?

    Ich finde übrigens auch, dass ihr aufgrund einem sehr guten Weg seid.

    Also Schilddrüse wurde mehrfach untersucht. Da ist alles in Ordnung. SD-Probleme können auch Anfälle auslösen. Da das Kopfzittern nicht mehr auftritt habe ich weiter noch nichts untersuchen lassen. Mein TA meinte damals ich solle die Pubertät abwarten. Das Kicken kommt bei Aufregung noch vor, aber so unkontrolliert und zuckend wie als er ein Welpe war ist es nicht mehr.
    Da dauerhafter Stress beim Hund ja auch im Verdacht steht Epilepsie auszulösen versuche ich natürlich den Stresslevel runter zu schrauben.
    Ein Bekannter von mir, auch TA und sehr fit in der Neurologie des Hundes hat ihn mal auf sämtliche Reflexe und Reaktionen hin untersucht, da war er unauffällig. Dennoch meinte er, das Kicken und das Zittern wären Petit Mal Anfälle. Aber auch er riet mir, die Pubertät abzuwarten, da das Gehirn ja in der Entwicklung ist.
    Momentan sehe ich keinen Handlungsbedarf. Das Kicken macht er inzwischen auch durchaus bewusst, wenn er meine Aufmerksamkeit will. Das hört dann sofort auf, wenn ich ihm Aufmerksamkeit gebe. Ist nicht blöd das Plüsch.

    Somit mache ich mir aktuell nicht so viele Sorgen, habe es aber im Hinterkopf. Und setze ihn natürlich möglichst wenig unter Stress.

  • Obwohl es heute wieder aufregend anfing, und Max hibbelig war, lief es dennoch unerwartet richtig gut!

    Zuerst war da das Eichhörnchen direkt vor dem Fenster - und beide waren total in Alarmstimmung (Fiepen, Knurren, was machen wir jetzt bloß?) Und das fiese Hörnchen wedelt da auch noch mit dem Schwanz und springt frech einfach durch den ganzen Garten! Geht ja garnicht
    Max hat zwar etwas leidende Töne von sich gegeben, konnte aber mit Unterstützung geerdet bleiben.
    Und naja, ein Eichhörnchen direkt vor der Nase, das ist schon nicht ohne!


    Dann sind wir los in das Wäldchen, da auf dem Feld der Spaziergang aktuell keine Freude ist. Durch die Sonne schmilzt das Eis spiegelglatt, und auf die Rutschpartie hab ich wirklich keinen Bock!
    Auf dem Weg dahin Leinenführigkeit geübt (heißt, verboten, dass er reinrennt oder zieht, also schlicht konsequent gewesen) - was durchaus geholfen hat. Trotzdem zeitweise Pause für Max und mich, indem ich ihn hochgenommen hab.


    Eine Katze lief direkt vor uns mitten über den Weg an der Straße, und ich dachte erst, jetzt knallen Max die Sicherungen wieder durch. Aber nein :gott: er blieb zwar stehen und guckte, aber eben auch nur das. Hab ihn freilich fett abgelobt und es gab Leberwurst Das Weiterlaufen war dann tatsächlich schwieriger, als das Gucken und Ruhigbleiben.
    Wir liefen ja aus seiner Sicht in Richtung Katze (die war schon längst weg). Ein paar Schritte gingen, dann wieder kurze Pause auf dem Arm. Danach gings wieder entspannt weiter.
    (Sicherlich hätten wir das auch ohne Hochnehmen hinbekommen, es hätte nur wesentlich länger gedauert. Und es war kalt. Und mit Arm beruhigt er sich schneller.)

    Wir waren schon auf dem Heimweg, aber Max hat wieder recht gezogen, also Pause am Weiherchen auf der Bank. Erstmal wieder etwas beruhigen, ein wenig an der Leberwursttube schlecken und runterfahren.
    Dann lief eine Mutter mit zwei Kindern auf Rollern vorbei - das war arg für ihn, kleine Kinder UND ein ratternder Roller (er kann beides nicht wirklich gut leiden), und das ganz nah.
    Aber er hat es gut gemacht, wenn es ihm auch sichtlich nicht geheuer war. Dafür gabs dann nochmehr Leberwurst! (Und natürlich Zuspruch von mir)


    Ganz ehrlich bin ich verdammt froh, dass ich Max die Möglichkeit bieten kann, ihn in schwierigen Momenten einfach zu tragen. Die Auszeit ist für uns beide eine enorme Erleichterung.

    Ich bewundere alle, die das mit großen Hunden hinbekommen, die zerren und ziehen und sie teils umwerfen :gut: Glaube, ich würd durchdrehen!

  • Eine blöde Frage vielleicht, aber sind Smilla und Emil vielleicht über ein paar Ecken miteinander verwandt? :???:
    @Lucy_Lou @physioclaudi

    du meinst wegen der seltsamen Anfälle? Nein ich habe ein Video von Smilla gesehen, das ist ganz anders, als es bei Emil war und auch viel beunruhigender, finde ich. Und bei Smilla ist es ja vor kurzem erst aufgetreten, während bei Emil es ja nur sehr abgeschwächt noch da ist. Wäre das Kicken nicht damals mit dem Kopfzittern zusammen aufgetreten würde ich das vllt gar nicht als beunruhigend wahrnehmen, zumal Emil das inzwischen tatsächlich absichtlich macht, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Also ob sie verwandt sind, weiß ich natürlich nicht. @Lucy_Lou wo kommt den Smilla her? Emils Mutter kam von Murphys Ranch, der Vater von den Olympic Mountains.

  • "Vom Goldbachmoor", der L-Wurf. Ich weiß von keinen betroffenen Verwandten von ihr.

    "Beunruhigend", da sagst du was :fear: . Aber so schlimm es ist, man gewöhnt sich tatsächlich an den Anblick, zumal sie ja nach einem Anfall sofort wieder völlig fit ist (und ja auch vom Kopf her während der Anfälle immer klar bleibt). Wir leben ja nun schon immerhin fast 10 Monate damit. Auch Smilla selbst kennt es ja und scheint mir damit recht gut umgehen zu können.


    Für die Möglichkeit, sie auf den Arm zu nehmen, bin ich im übrigen auch sehr dankbar =) !

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