Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Komischerweise fällt es von außen kaum jemandem auf, die denken alle, ich habe da einen total braven Hund an der Leine. Zumindest so lange, bis ihm dann ab und an doch mal die Sicherungen durchbrennen. Ich merke es ja die ganze Zeit, wie es in ihm brodelt, für andere kommt das dann hingegen immer ziemlich überraschend...

    DAS war bei uns ja ganz anders. Da Emil seine Aufregung ja durch den ganzen Wald posaunt denkt niemand ich habe einen entspannten Hund...den ich momentan tatsächlich habe.
    Bei ihm haben die Regeln geholfen. Ist er gaga darf er einfach nichts. Fällt er ins hüten, dann gibt’s nen Abbruch, oder er wird angeleint. Herr Hund ist ja nicht doof. Im Urlaub wurde das ganze wieder etwas nerviger, weil der Collie sich so übers große Wasser gefreut hat :ugly: . Und ein rennender, springender Collie ist halt ein unfassbarer Trigger für den Zwerg.
    Aber jetzt, also die letzten drei Tage, super. Ein Spaziergang, der dann tatsächlich mal entspannend für alle Beteiligten ist. Dass ich das noch erleben darf :gott: .
    Wobei, soweit war ich schonmal. Ich habe das ganze mit der Anleinerei bei doof werden gegenüber Chica schon früher gemacht. Da wars dann auch gut, mit Einzug des Collies und mehr Dynamik, ging es dann wieder los und ich dachte, wenns wiederkommt war der Weg falsch. Anscheinend war der Weg einfach noch nicht zuende. Und wird es vermutlich auch nie sein.

  • Also bei uns gab es das definitiv. Balou ist mit seinen vier Jahren echt gesetzt und unauffällig nach außen hin!

    Unsere merkwürdige Phase ist übrigens beinahe vorbei. Lou ist nur noch fleißig am Sternegucken, ansonsten unauffällig :dafuer:

  • Also, bislang bleibt der Streber.
    Ich meine, da waren wir auch schonmal, aber der Einzug eines deutlich dynamischeren Junghunds (also dynamischer als Chica) hat die Uhr zurück gedreht. Ich dachte ja dann mein Weg ist falsch (also Abbruch und bei nicht Befolgung Leine), weil es eben wieder los ging, danke nochmal für Eure Tips, jetzt bin ich echt ziemlich glücklich momentan.
    Emil wird nie ein leiser Hund sein, aber die Aufregung und das Hüten sind momentan quasi weg.
    Er bellt im Garten, bevor wir losradeln mal, er bellt auch manchmal, wenn er mit Fiete spielt, aber das ist dann anders. Er wird nie ein leiser Hund sein und wenn er Spaß hat verbiete ich ihm auch nicht den Mund. Aber er kläfft sich nicht mehr ins Nirwana. Und das trotz eisiger Temperaturen, die ihn sonst auch gerne ausflippen lassen.
    Vorhin trafen wir ein anderes Dreierrudel, die wir auch nicht kennen. Aussie, Boxermix und JR. Der JR rannte, bzw hüpfte auf den Emil zu, laut bellend und ihn Spiellaune. Emil rannte ein Stück mit ihm, der Boxermix kam zu mir und wollte meine Kekstasche haben, Fiete war an der SL, die ich am Ende hielt. Da stürzt sich der Aussie von hinten ran auf Fiete, der rennt an mir vorbei, ich ramme mein Bein vor den Aussie und brülle ihn an. Sein Frauchen war empört, aber irgendwann ist ja auch mal gut. Der Collie wird mir quasi mindestens einmal wöchentlich auf links gedreht, mir reichts einfach. Na jedenfalls war das für Emil natürlich DER Aufreger. Erst ist er geflitzt und dann brüllt Frauchen einen Hund an, also sprang er so 20m bellend neben mir her. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht ihn erstmal seine Empörung herausschreien zu lassen, sprich er bekam dann nach etwa 20m ein "Genug" und war tatsächlich sofort still. Das war für mich ganz großes Kino. Das klappt inzwischen echt oft. Also genau genommen fast immer, im Moment leine ich pro Gassi im Schnitt einmal an, weil er nicht aufhört und 3m später kann ich schon wieder ableinen, weil er sofort nach Anleinen runterfährt.
    Wenns ihm ganz schwer fällt schnappt er sich einen Stock und trägt ihn ein paar Meter, was offenbar beruhigend wirkt.

    Ich bin sehr froh, wie es momentan läuft

  • Hallo,

    ich hänge mich mal dran und sehe das ich nicht die einzige bin, mit einem "Macken-Hund".
    Mein Spacko, wie wir ihn liebevoll nennen, heißt eigentlich Basco und ist ein 15 Monate alte Herder.
    Mein erster Hund zog mit 21 Jahren ein, bald werde ich 45. Das war Charly ein Am-Staff-DSH Mix. Sturkopf vom Terrier, aber lieb.
    Danach kam schon die erste HH Dame. Bisher hatte ich vor Basco 5 Herder und nie so einen wie Spacko :-)
    Also wusste ich eigentlich, was auf mich zu kommt. nur hatte ich nicht mit ihm gerechnet.

    Beim Einzug war er über 4 Monate und wollte als erstes unsere Katzen töten und das ist warsten Sinne des Wortes. Tunnelblick, auf die Katzen, auf die Arbeitsplatte in der Garage, rauf und runter. Blutige Nase bei ihm bewirkte nichts.
    Mittlerweile kann er sie mit zittertenden Körper aushalten, an der Leine. Zeitgleich da es Winter war, jagte er die Lichter der Autos. Gleicher Tunnelblick, fast gar nicht ansprechbar. Jeder Spaziergang auch im Wald, wirkte er wie gehetzt. Weiter, weiter... Kein schnüffeln, rennen, rennen, weiter. Dabei habe ich viel auf Ruhe geachtet und die Gänge wirklich kurz gehalten. Aber selbst wenn wir Zuhause waren, brauchte er lange um überhaupt sich danach wieder runterzufahren.

    Im Haus und im Garten kann er sich gut konzentrieren, lernt toll, will arbeiten, aber sobald es vor die Tür geht, klappt ein Schalter um.

    Es kam das Frühjahr und die Sonne "ächs". Sonne im Fenster, Sonne auf dem Handy, Sonne auf dem Käsehobel ergibt Lichter im Haus. Und ja diese müssen gejagt werden. Es war soweit, dass wenn man das Handy in die Hand nahm, er panisch guckte, wo kommt nun ein Licht. Bei den Fenster stellte er fest, wenn man am Rahmen zieht, bewegt sich das Fenster, Ergebnis Lichter. Im Haus zeigte er zu dem Zeitpunkt spätes Frühjahr / Anfang Sommer ein sehr komische Verhalten. Er leckte intensiv den Holzfußboden ab und versuchte reinzubeißen. Das gleiche, wieder wie im Tunnel gefangen.

    nun stellte sich auch ein extremer Jagdtrieb auf Sicht und Spur ein. Ableinen draußen war nicht mehr möglich. So entwickelte sich eine Leinenaggression gegenüber anderen Hunden. Zu dem Zeitpunkt habe ich so an mir gezweifelt, wollte ihn sogar abgeben, weil ich dachte, ich bin nicht die richtige für den Hund. Dank einer guten Bekannten, der ich einmal ein Video von den Leckatacken zeigte, bekam ich den Rat ihn medizinisch abklären zu lassen.
    Subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Bis dahin war er fast 1 Jahr und vieles hat sich nun natürlich falsch geprägt und entwickelt. Seit den Tabletten kann man ihn wenigstens aus diesen Situationen rausholen. Aber jeder Spaziergang ist eine Herausforderung.

    Er hat immer noch nicht gelernt beim Spaziergang zu entspannen, abzuschalten. Alles muss gesehen werden, bedacht werden. Leider neigt er nun dazu, wenn uns Fremde entgegen kommen und uns begrüßen wollen zu Übersprungshandlungen. Es wird gebellt, und wenn er könnte würde er in die Jacke schnappen. Andere Hunde sind nach wie vor problematisch, nur mit Maulkorb. Obwohl er sich bei uns zuhause super mit der Labbi Dame versteht.

    Jagen, natürlich nach wie vor ohne Schleppleine geht gar nichts. Boden schlecken ist zum Glück weg, Lichter arbeiten wir dran. Aber andere Menschen und Hunde ist momentan noch das Größe Problem.
    Sitzen die Leute bei uns in der Stube, ist er der Schmuser schlecht hin. Auch zu uns, ist er nur lieb. Zum Glück hat er endlich gelernt, auch Zuhause ruhe zu finden. Noch nicht genug, aber es wird besser.

    Vor uns stiegt noch ein langer Weg. Habt ihr noch Tipps, um Hunde draußen zu beruhigen, das sie gelassener werden?
    Ich habe nach langen suchen ein toller Trainergespann gefunden, was schon viel gebracht hat. Aber ich bin über jede Erfahrung, Tipp dankbr.

  • Ich lese ein paar Parallelen zu meiner HH Hündin, auch hier steht mitunter ein medizinisches Problem dahinter.

    Hier gibts draußen gezieltes 'sich zusammenreißen müssen' an der kurzen Leine und an der Schleppleine Aufmerksamkeitsübungen. Damit der Fokus auch immer auf mir ist und nicht nur an der Umgebung. Jegliche Ansätze des Umlenkens der Aufmerksamkeit zu mir wurden gefördert und bestätigt.
    Allerdings ruhig (Futtertube schlecken, weil Stückige Leckerlies hastig geschluckt werden), also kaum Bestätigen über Beute weil sie da im Stress recht schnell zu hoch pusht. Drinnen hab ich Ruhe über Boxentraining und Hausleine gefördert.

    Aber Trainer ist sicher der Beste Weg, die sehen den Hund und dich und den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Verhalten.

  • Hallo
    @bonitadsbc
    Ich weiß ja, dass Herder aus einigen Linien schon al hochgedrehter und anstrengender sein können. Aber das Verhalten in so jungen Monaten hatte ich total überrascht. Ich stehe mit vielen HH Besitzern im Kontakt. Es gibt schwierige Hunde, denen man klar die Grenzen zeigen muss, Sofalieger, aktive Familienhunde, Diensthunde, quer Beet halt.
    Mit klarer Linie etc kann ich umgehen. Nur wenn man anfangs so gar nicht an den Hund ran kommt, wird es nicht einfacher. Konzentrationsphasen sind kurz, werden aber zum Glück länger. Im Haus ist er nun fast "normal". Bis auf das er jedes Kissen klauen muss, aber das ist eine liebenswerte Macke und er macht es auch nicht als Zwang.

    Seine Impulskontrolle ist draußen noch gut ausbaufähig und damit verbunden sein Umgang mit Stress oder besser, dass er gar nicht in den Stress kommt oder später. Daher gibt es nun kurze Trainingseinheiten draußen beim Spaziergang von max. 15 Minuten. Die dafür öfters am Tag. Übungen im Haus und Garten für seine Aufmerksamkeit mir gegenüber.

    Es ist sicherlich noch ein langer Weg mit vielen Rückschlägen und ob er jemals ganz "normal" wird, muss man gucken. Wäre er Zuhause nicht mittlerweile deutlich ruhiger, hätte ich auch an der Lebensqualität für ihn gezweifelt. Es kann ja nicht gut sein, wenn man 20 Stunden unter Strom steht. Er kann im Haus ruhen und entspannen, fährt nach Stress auch schneller wieder runter. Nur viele würden sicherlich mit ihm total überfordert sein.

  • Neben den übungen in haus/garten, würde ich eher versuchen mehrfach am tag, sehr kurz, zu den auslösern gehen und dort steadiness üben. Wenn das direkt vor der tür ist, umso leichter. Den hund liegen/sitzen lassen (je nachdem was er hinkriegt). Sich vielleicht einfach mal daneben pflanzen wenn der hund nicht runterkommen sollte.

    Dann weiter sehen; wenn der hund anfängt ruhiger zu werden weil die umgebung bekannt ist kannst du vielleicht sogar anfangen auslöser reinbringen an denen du dann gezielt üben kannst (vorbeifahrender radfahrer, hund in grosser entfernung..). Aufpassen das der hund dabei nie zu macht. Möglichst vorher abbrechen und lieber ne stunde später nochmal versuchen.

    Kannst vielleicht zur hilfe ein kleines "check" signal einführen (zb, das der hund deine hingehaltene hand anstubst, so kannst du unterwegs immer erfragen ob der hund noch bei dir ist).

    Ich würde nur dinge vom hund verlangen wenn das erregungslevel niedrig ist. Wenn er zu aufgedreht ist, kommentarlos paar schritte (sowohl im training, als auch meter in dem fall) zurück und zb. hinsetzen.

  • Seit Oktober habe ich versucht Frodo seine Box schmackhaft zu machen. Gaaanz langsam und mit viel Geduld, aber irgendwie ist er damit einfach nicht warm geworden. Er ist zwar auf Kommando rein und auch drinnen geblieben, aber entspannt war er darin nie so wirklich, stattdessen hat er immer gewartet, dass er schnell wieder raus darf.
    Also habe ich letztlich aufgegeben und ihm eine größere besorgt. Die ist zwar dezent überdimensioniert für den kleinen Kerl, aber jetzt nach nicht mal 2 Wochen fühlt er sich darin schon viel wohler als in der kleineren.
    Heute ist er zum ersten Mal während einer für ihn stressigen Situation von sich aus in seine Box gegangen und hat sich hingelegt, einfach so als wäre das das Normalste überhaupt :gott:
    Allgemein konkurriert die große Box für ihn scheinbar inzwischen mit dem Sofa um den besten Schlafzplatz im Wohnzimmer, was mich wirklich freut.

    Muss man auch erstmal drauf kommen, dass dieses schmale Zwergi einfach gaaaanz viel Platz braucht um sich wohl zu fühlen (vor allem wo er eh immer eingekringelt liegt). :headbash:

  • Meine Hunde wissen, wann mein Leben Mega langweilig ist und sie somit nichts erwartet an Spaß uns Spiel, oder Fressen?

    Und dann Haus die sich hin, jede nach seiner Fasson, einer dicht bei mir der andere im Nebenzimmer....

    Und ich sag Ihnen immer, wenn wir gehen, oder auch, wenn nur ich gehe.

    Gehe nur ich, schnarchen alle weiter.

    Und wenn sie mich stalken, nehme ich sie nicht mit.
    Weil daraus ergibt sich für mich ja letztlich, dass sie immer lauern, was ich tue und ob es irgendwas lustiges gibt.


    Mein Mann macht das nicht.
    Mit den unglaublichem Erfolg, dass wenn er eine Tasse Kaffe in die Hand nimmt, alle kreischend zur Tür rennen...

    Is auch Erziehung..... |)


    Da mein Mann noch schwerer zu erziehen ist, ist das meine größte Baustelle zur Zeit. Ihm mit positiver Verstärung zu vermitteln, dass die Hunde im Verlauf weniger laut schreien, er als langsame Erziehungserfolge macht.

    Leider mit vielen Rückschritten und tendenziell: wird nischt mehr.... |)

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