Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ich habe jetzt mal darüber sinniert. Die Trigger sind für sie ganz simple Sachen, die man auf jedem Spaziergang ständig hat. Ich kann sie nicht meiden. Offene Fläche - also man geht an einer Wiese vorbei: Sie will ballern. Es steht irgendwo entfernt ein Auto, Bauwagen, es hat jemand seine Rüben mit Plane abgedeckt etc.: Sie will ballern. Es kommen uns Menschen entgegen: Sie will ballern.
    Es ist so, als ob ich jeden Tag mit einem Alkoholiker in die Kneipe gehe und ihm sein Feierabendbier zuteile. Und dauernd die Bestellung des zweiten Bierchens wieder abbestelle. Und sobald ich aufs Klos gehe und das nicht beaufsichtige, hat er sich gleich mal zwei hinter die Binde gekippt mit zwei Schnäpsen dazu.
    Es ist total nervig.

    Ich habe eine "Selbstgemachte" Rennsemmel.

    Und GESTERN!!!!!!! habe ich sie abgeleint und: sie ist ein paar m gelaufen, hat dann geschnüffelt....

    Nun wird der Hund im März 14.....
    Na geht doch....

    Ihre Trigger sind: Ableinen
    Wegekreuzungen, Strassen, früher Züge, Autos, Räder, noch früher Jogger, noch früher: vor uns laufende Menschen....VÖGEL

    Rüben mit Planen: kenn ich, dann will meine Zergeln (eine weitere grandios von mir selbstgemachte Verknüpfung= Hast du Angst/Respekt vor was: beiss rein und zergel wie blöd....)

    Schön, wenn man das irgendwann versteht.
    Ich habe leider die ersten Jahre diese spezifischen Zusammenhänge nicht verstanden.

    Ich gehe hier nun seit JAHREN! ruhig spazieren mit ihr und lege NULL Beachtung auf ihre Marotten.
    Ich scanne die Umgebung, dass keine Gefahren bestehen...und dann leine ich ab.

    ABLEINEN.....bei all meinen Hunden: normal...Leine abmachen halt, bei allen vorherigen Hunden und bei allen nachherigen Hunden.

    Bei diesem: Sie merkt, dass ich sie ableinen würde/werde.
    Ich beuge mich runter und versuche den Haken zu lösen. Dabei macht sie das Wildpferd, ist erst starr und springt dann IN die Leine oder ohne eben nach vorne.

    Ich kann auch die Leine fallen lassen, der Hund startet sofort wie irre durch....das geht auch nicht heimlich....Schleppleine ist für sie nur eine Lange Leine, an der man rummreissen kann. Oder eben zur Ausbilgung als Stopp ect...

    Ich habe auch lange Zeit gegenkonditioniert: Haken der Leine geklackt und NICHT gelöst....
    Aber ich habe nicht mit der unfassbaren tiefen Konditionierung des kleinen Schwerverbrechers gerechnet (bzw. das nicht mal im Ansatz verstanden).

    Ich habe jetzt nach JAHREN einen Fuss reinbekommen.....

    Mein anderen Hunde habe ich so konditioniert, dass das LOSSEMMELN der Semmel der Marke ist für: zum mir kommen und Leckerchen abstauben.

    Die Semmel hat das irgendwann gemerkt und wollte dann auch NACH absemmeln einen Belohnung....das hab ich ihr nicht gegönnt.
    Mit der Zeit wurde aus dem heftigen Gesemmel weniger, kürzeres...und gestern: TARA.....ätzendes abgeleine noch, aber dann: Hund schnüffeln so vor sich hin.

    Ich werd bekloppt....
    Mal gucken, wies heute is.

    Dafür isse gestern in den Kanal gesprungen, bei EISIGEM Wind...
    Verbieten geht nur bedingt, denn: SIE KANN JA NICHT HÖREN und muss dann weggucken, wenn sie was nicht wissen will....boahhh

  • Solange ich den Daumen drauf habe, wirkt sie nach außen nicht so gaga und dreht auch nicht hoch. Aber dieses permanente Deckeln ist echt nervig. Man darf niemals "schlafen".

    Ist mit dem Emil ähnlich. So vor mich hin spazieren ist selten. Nie kann ich nicht sagen. Gestern war ich ja nur mit den Zwergen eine lange Runde und hab mich mit meinem Mann und Fiete erst kurz vor Schluß am Strand getroffen. Da war Emil recht entspannt und schnüffelte viel. Das hat er auch inzwischen recht oft. Urlaub ist immer eine Herausforderung für ihn, weil alles anders ist, aber die letzten Tage wird er zusehends ruhiger. Ich habe auch den Eindruck, dass meine Taktik mit dem sturen Anleinen, wenn er ins Hüten fällt Früchte trägt.
    Sinnloses Rumballern haben wir hier am Strand, wobei ich nicht sicher bin, ob ich das genauso sehe. Zuhause macht er das ja nicht mehr, also einfach losbrettern (9 Monate SL sei dank), da pendelt, kläfft und hütet er, wenn das Hirn aus ist. Hier am endlosen Strand rennt er gerne ein, oder zweimal bis zum Horizont und zurück und ist danach an sich nicht aufgedreht, sondern geht dann zum Schnüffeln über. Also gönne ich ihm das auch.

    Ich weiß gar nicht, ob ich immer Trigger für sein Verhalten ausmachen kann. Zuhause ist es das engmaschige Treffen fremder Hunde im Auslaufgebiet. Fahren wir zum Feld, wo das wegfällt, sind es auf einmal Krähen, die irgendwo sitzen. Hier ist es alle fünf Tage EIN Fussgänger und er dreht ab (zuhause sind minütige Menschenbegegnungen völlig wurscht).
    Also ja, er hat Trigger, aber wenn sich die Umgebung ändert sucht er sich neue.
    Hier ist es auch viel der Collie, der ihn triggert. Fiete ist total begeistert vom Strand und blüht richtig auf, sprich er bewegt sich auch junghundetypisch. Springt mal hin und her, haut sich Seetang um die Ohren, was Junghunde halt so machen, wenn sie ihre fünf Minuten haben. Und das triggert den Zwerg eben auch. Da entzieht sich dann was seiner Kontrolle.

    Ich bin im Moment recht positiv gestimmt. Emil ist diesen Winter um Längen ruhiger, als die letzten Jahre. Hören und Kommandos ausführen tut er eh, aber noch letzten Winter war er extrem viel am Bellen, zeigte häufig ein Stressgesicht, teilweise über den ganzen Spaziergang. Das ist viel besser geworden. Jetzt sind es Phasen, wo das so ist, mal ein paar Minuten, weil irgendwas doof war und dann kommt er wieder runter. Eben auch, weil ich, falls er sich nicht abbrechen lässt, stur anleine. Ich wundere mich ja eh, dass er auch brav immer kommt um sich anleinen zu lassen. Und durchstarten beim Ableinen tut er eh nicht,das haben wir von Welpenbeinen an aber auch geübt.

  • Das Hüpfdoing benimmt sich im Allgemeinen sehr manierlich. Sein Gehorsam ist wirklich sehr gut, die viele Arbeit hat sich ausgezahlt. Es gibt so Momente wie jetzt mit viel Neuschnee, da sprigt die Sicherung zwar mal noch kurz raus. Aber er bleibt ansprechbar und in einem angenehmen Radius.

    Für ihn werden immer strenge Regeln gelten, allerdings kann ich mittlerweile kulanter sein als auch schon. Manche Spaziergänge darf er komplett frei laufen, ohne dass ich permanent lenken muss.

    Manchmal hat er natürlich so Momente.. :D
    Vor allem wenn ihn andere Leute streicheln wollen. Dann dreht er dezent crazy und vertreibt gleich alle wieder :D

    Oder wenn er denkt, dass er jetzt arbeiten darf. Da kann er sich immer noch wunderbar hochfahren. Aber nicht mehr so bescheuert wie noch vor 2 Jahren.

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  • @wildsurf

    Das Hüpfdoing ist jetzt 4 ?

    Dann habe ich ja noch ein bisschen Hoffnung für Dacco ;)

    Haha, das dachte ich auch gerade. Aber wie gesagt, im Moment ist er recht umgänglich.
    Ja, andere, strengere Regeln wird das Hüpfeplüsch auch immer haben und es werden ihn immer Leute schrecklich finden (Kläffer halt). Aber das ist mir inzwischen egal. Fiete passt grundsätzlich besser ins Bild eines Vorzeigehundes, obwohl seine Spracheingabe durchaus noch Mängel aufweist. Aber er spult sich halt nicht auf, oder sagen wir selten.
    Emil ist hier im Rudel tatsächlich der am besten erzogene Hund, weil es bei ihm einfach unglaublich wichtig war, dass die Spracheingabe funktioniert. Aber es wird wohl immer so sein, dass die Menschen kläffen mit schlechter Erziehung verwechseln und daher fällts halt eher nicht auf :ka:

  • Ahhhh da lossemmeln wie blöd, habe ich hier auch, bei zweien von vieren. Aber nur am Anfang des Spaziergangs und ja, ich bin sowas von selber schuld. Eingezogen ist diese dämliche Marotte mit dem kelpie und seitdem kann ich das zwar abbrechen, Deckeln und kontrollieren, aber es nervt. Lasse ich das kelpie die ersten 10 min an der Leine, dann semmelt nichts mehr. Ansonsten schießen die aussiehündin und das kelpie los. Sie drehen allerdings nicht völlig durch, aber der brüller ist das nun auch nicht.
    Da es allerdings nur dieser kurze Moment ist, lebe ich damit. Mit dem kelpie habe ich eh mehr lose Absprachen und Kompromisse, als feste Regeln.

    Lg

  • Bei uns ist es gerade merkwürdig. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp?
    Balou ist seit letzter Woche Donnerstag krank. Durchfall und Erbrechen, komplettes Trinken und Fressen eingestellt. Blut im Erbrochenen und Kot. Ab Freitag bis einschließlich Montag waren wir täglich beim Tierarzt und haben die Diagnostik durch: keine Parasiten, kein Fremdkörper, keine Magendrehung, Röntgenbild, Ultraschall (bis auf den extrem entzündeten Darm) und Blutbild unauffällig. Er bekam dann am Montag Cortison gespritzt, Verdacht: IBD.
    Schlug sofort an, er kotet wieder fest, erbricht sich nicht und hat einen Bärenhunger. Davon habe ich als Nebenwirkung bereits gehört.
    Balou geht seit etwa einer Woche 30 Minuten täglich an der Leine raus, weil er sich schonen soll. Es wurde langsam extremer draußen, seit er sich besser fühlt:
    Entweder läuft er hektisch gestresst und paranoid (blickt sich ständig um) leicht ziehend an der Leine vor mir oder er läuft im Fuß neben mir und glotzt mich an. Dabei total eingedreht und bringt sich sofort in die Grundstellung usw, um Futter zu bekommen. Dabei auch extrem hektisch und miiiiinimal gefährlich so im Straßenverkehr (und hier ist es ruhig, aber der hüpft mir auf dem Bürgersteig rum, das ist nicht lustig). Es ist furchtbar anstrengend und er reagiert nicht auf unsere Taktiken, er will nur Futter und wird noch hektischer. Zuhause ist er wie immer, nur nach dem Alleinesein zeigt er dieselbe maßlose Überforderung und Hektik (bis zum wilden hin und hergerenne (alias 5 Minuten) im Haus, wenn ich nach Hause komme).

    Können das Nebenwirkungen sein?

  • Puuuh, ihr habt ja auch immer viel Freude :verzweifelt: .
    Sind das denn Sachen, die Dir komplett fremd sind, oder kennst du sowas bei ihm schon?
    Ich könnte mir das als Kombi vorstellen.
    - Hunger
    - allmählich fitter werden und arbeiten wollen

    Dieses Bei Fuß gehen, mich anstarren und sich immer wieder eindrehen kenne ich von Emil auch. Macht er, wenn er an sich gestresst ist und eine Aufgabe gestellt bekommen möchte und ein Keks jetzt auch nicht verkehrt wäre.

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