Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Danke für Eure Einschätzung.
    Der Hund der führt, der führt. Ok...bei meinen Hunden ist das aber nicht der, der das Sagen hat. Das ist meine Hündin. Und die geht niemals vorn beim Gassi. Das macht der Emil. Gelegentlich auch mal Fiete, aber schon eher Emil. Zuhause aber eben nicht.
    Kontrollieren im Haus unterbinde ich auch, einfach weil ich in meinem winzigen Gästeklo nicht mit drei Hunden sitzen will, das wäre nämlich so. Tagsüber suchen die Zwerge eher meine Nähe. Aber situationsabhängig. Bin ich in meinem Arbeitszimmer kommen sie hinterher, weil da bin ich dann ne Weile und da kann man dann gemütlich chillen. Renne ich im Haus rum, putze, oder räume, wollen sie da nix mit zu tun haben.
    Fiete kommt eher wenn ich auf dem Sofa sitze, weil er meint dann kommt der gemütliche Teil des Tages und Frauchen kann ne Hand zum Kraulen entbehren.

    Zu unserem Hütewahn: Ich bin total begeistert. Also es ist nicht weg, damit habe ich auch nicht gerechnet. Aber Emil realisiert, dass Leine angesagt ist, wenn er aufdreht. Angefangen hat unser Training mit immer anleinen, wenn er anfing. Vorher ein "ÄHÄH", was er halt anfangs ignoriert hat (obwohl er es als Abbruch kennt). Dann kam eine Phase, wo er bei wenig Stress gelegentlich mal auf den Abbruch reagiert hat. Inzwischen ignoriert er den Abbruch nur noch bei sehr hoher Erregungslage. Fiete wurde (mal wieder) angefallen, es war Chaos, Schreierei, etc., sowas quittiert er dann mit der Hüterei. Wenn wir unterwegs sind und treffen gar keinen anderen Hund, macht er es auch gar nicht mehr. Ist er sehr aufgeregt und hört meinen Abbruch rennt er zu mir und knallt mit seiner Flanke an mein Bein und damit ins "Fuß", korrigiert sich also selber.
    Für befolgten Abbruch gibt es keine Kekse, das dreht ihn wieder auf, sondern verbales Lob und streicheln.

  • Der Hund der führt, der führt.Das ist meine Hündin. Und die geht niemals vorn beim Gassi. Das macht der Emil.

    Wie gesagt, das liegt immer im Auge des Hundes.
    Davon abgesehen mischen wir Menschen uns ja zu gern in die Interaktion in einem Rudel ein.
    Teilweise auch unbewusst.
    Immerhin bist du ja auch noch da und du gibst auch Regeln und Grenzen auf, die das Rudel, würde es frei agieren, so vielleicht gar nicht aufstellen würde.
    Oder anders interpretieren würde.
    Emil läuft vielleicht vorne, weil er das als seine Aufgabe ansieht, dass heisst nicht, das er mit der Aufgabe auch klar kommt.
    Die Frage ist eben auch, hast du einen "richtigen Alpha" im Rudel.

    Ein Rudel Wölfe in der freien Natur setzt sich ja nicht aus Individuen zusammen die der Mensch zusammenwürfelt, sondern aus einem Familienbund, der klar strukturiert ist.
    (Man weiss ja inzwischen, dass das Rudelverhalten von Wölfen die in Gefangenschaft leben und in der freien Natur sind stark voneinander unterscheidet.)

    Ich mein das sind alles nur Vermutungen.
    :ka:
    Ich kann ja auch nur aus eigenen Beobachtungen eines grossen Rudels zerren.
    In wie weit die Erziehung die der Mensch den Hunden zugedeiht einen Einfluss hat, kann ich nicht sagen.

  • Wir haben die letzte Zeit fleißig den Abbruch geübt. Viel anderes blieb mir ja auch gerade nicht übrig in unserem Höhepunkt des Hormonchaos (Lou wird demnächst auch kastriert). Auf jeden Fall klappt der wieder super - auch beim Pipilecken - und da bin ich echt froh, dass wir hier kürzlich so viel drüber gesprochen hatten.

  • Bei uns ist der Hund, der vorne läuft, definitiv nicht der Hund, der "führt".
    Diese Theorie erinnert mich auch eher an "Rudelstellungsdingsbums" ....

    Die Beziehungen zwischen einzelnen Rudemitgliedern ergeben sich denke ich nicht daraus, an welcher "Stelle" sie laufen ...

  • Emil läuft vielleicht vorne, weil er das als seine Aufgabe ansieht, dass heisst nicht, das er mit der Aufgabe auch klar kommt.
    Die Frage ist eben auch, hast du einen "richtigen Alpha" im Rudel.

    Ja, auf jeden Fall. Emil läuft vorne, weil Chica ihn da haben will. Sie hasst alle fremden Hunde, seit Emil da ist soll der das erledigen und sie trottet in seinem Windschatten. Mit Fiete jetzt mal noch entspannter geworden für sie. Und definitiv hat sie die Hosen an. Keiner der Jungs zweifelt sie jemals an. Für sie sehr gut, weil sie den beiden körperlich nichts entgegen zu setzen hat.
    Emils Hüteanfälle sind definitiv mit auf diesen Umstand zurückzuführen, dass er eben eigentlich nicht führen will. Kommen fremde Hunde stresst ihn das und danach gehts los. Wobei er Begegnungen mit Fremdhunden von allen dreien am besten löst. Stressen tuts ihn trotzdem.

  • Bei uns ist der Hund, der vorne läuft, definitiv nicht der Hund, der "führt".
    Diese Theorie erinnert mich auch eher an "Rudelstellungsdingsbums" ....

    Die Beziehungen zwischen einzelnen Rudemitgliedern ergeben sich denke ich nicht daraus, an welcher "Stelle" sie laufen ...

    Ah, wir haben uns überschnitten. Ja, eben den Eindruck habe ich auch. Chica ist halt der Boss und stellt Emil nach vorn. Das hält der für seine Aufgabe.

    Und in Wolfsrudeln (ja nicht vergleichbar, aber doch spannend) sind es die jungen, agilen mit wachen Sinnen, die vorne weg laufen. Niemals die "wichtigen" Mitglieder des Rudels.

  • Wir hibbeln auch mal wieder mit :roll:

    Mein Terrorkrümel hibbelt hier auch mal mit :D
    Zuhause ist sie inzwischen meistens recht ruhig und entspannt und schläft die meiste Zeit und ihn den allermeisten Alltagssituationen hat sie auch gelernt sich ruhig zu verhalten.
    Unsere Baustelle ist vor allem Besuch und zu Besuch sein. Da wird sie zum absoluten Hibbel, fiept durchgehend, kläfft in den grässlichsten Tönen, springt mich an und kommt einfach überhaupt nicht zur Ruhe.
    Auch ein großes Problem ist wenn Leute klatschen. Da dreht sie vollkommen am Rad und ist überhaupt nich mehr ansprechbar. Veranstaltungen sind deswegen ein riesiges Problem, das wir unbedingt in den Griff bekommen müssen wenn ich später mal das ein oder andere Turnier mit ihr laufen will. Wenn ich mit ihr arbeite ist alles überhaupt kein Thema. Da ist sie schön ruhig und konzentriert. Das große Problem ist das Warten und einfach nichts tun.
    Ich denke diese Probleme sind von mir hausgemacht indem ich sie diesen Situationen zu selten ausgesetzt habe und wenn doch eben aus Unwissenheit falsch reagiert habe.
    Ich hoffe hier ein paar Tipps und Anregungen für unser Training mitnehmen zu können :smile:

    Das Problem mit dem Warten haben wir auch. Für Turniere hat sich für uns bewährt, dass Mozart in einer Box ist und immer einer (mein Freund oder ich) in Sichtweite bleibt. Mittlerweile funktioniert das ganz gut. Im Auto warten geht zB dagegen gar nicht...
    Was möchtest du denn für Sport machen? Wir machen Obedience, da sind maximal 30 Starter pro Prüfung und die sind relativ ruhig. THS und Aggi sind da ja nochmal was anderes (mit THS hatten wir damals auch angefangen, aber das ging einfach irgendwann nicht mehr).

  • Chica ist halt der Boss und stellt Emil nach vorn.

    Würde ja wieder zu der Theorie passen, wichtig ist das was der Hund für wichtig hält.
    Chica ist die Position am Kopf beim Spaziergang nicht wichtig, bzw. sie hat die Aufgabe anderweitig verteilt.


    Diese Theorie erinnert mich auch eher an "Rudelstellungsdingsbums"

    Rudelstellungsdingsbums würde aberso weit ich weiss genau definieren, dass Hund X ist ein A und Hund Y ist ein B und A ist für die Aufgabe und B für die Aufgabe im Rudel verantwortlich.
    Das sehe ich nicht.

    Das es innerhalb eines Rudels eine Struktur gibt, sieht man wenn man mal häufiger mit einem Rudel zu tun hat.
    Abgesehen von der /dem Alpha, seh ich aber kein zweiten oder letzten Platz.... :ka:

  • Hier hat june meine 7 jährige Hündin am Ende das sagen. Sie ist total unauffällig, jemand der nicht oft mit meinen Hunden zusammen ist, würde nie vermuten, dass sie den Ton angibt. Sie läuft kaum vorne, sie verteidigt ihr Futter nicht gegen die anderen usw. trotzdem ist sie die Chefin, sie ordnet gasthunde ein, sie blockt fremdhunde, sie gibt das Kommando zum bewachen, sie schätzt "gefahren" ein und reagiert darauf, oder eben nicht, sie erzieht hier die Welpen. Die ist hier der Dreh und Angelpunkt im Rudel. Und sie ist neben Hudson der einzige Hund, der dieser Position auch gewachsen ist.
    Sie ist total souverän und ein sehr ernster Hund.
    Hudson findet Welpen und junghunde ja eher doof, er gibt sich nicht mit ihnen ab und ignoriert die, bis sie ihn zu sehr ärgern und dann wird er sehr deutlich und sehr ungemütlich. Von june lässt er sich als einzigem Hund auf diesem Planeten allerdings etwas sagen. Sie darf ihn zur Seite drängeln, sie darf ihn Maßregeln, sie darf sich an ihn kuscheln.

    Die anderen beiden der border und das kelpie sind weichflöten. Ree hat es überhaupt nicht mit irgendwelchen Strukturen und Nevis ist das Baby und keiner der Hunde nimmt ihn ernst, oder traut ihm etwas zu.

    Untereinander im sozialverhalten ist und war Hudson übrigens nie hibbelig. Und auch keiner meiner drei anderen Hunde ist ein hibbel. Ich habe entweder von meinem ersten hibbel viel gelernt, oder danach einfach Glück keinen hibbel mehr zu bekommen.

    June habe ich auch ganz klar danach ausgesucht. Ein zweiter Hudson und man hätte mich einweisen können. :hust:

    Ich denke wer in der hundegruppe "der Chef" ist, merkt man erst, wenn man mit den Hunden zusammen lebt und 24/7 ihre Interaktion miteinander mitbekommt. Nicht immer der, bei dem man beim kurzen drüberschauen denkt er ist der Chef, ist es auch wirklich. Und ganz oben, bin eh ich. Am Ende arbeiten june und ich eng zusammen. Denn ihr Band zu mir, ist stärker als alles andere.

    Lg

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