Erziehung/Ausbildung ohne Futterbestätigung

  • Meine werden mit Futter und/oder Beute bestaetigt. Im Alltag gibts auch mal nur verbales Lob, streicheln, rennen duerfen, etc. Wenn ich etwas schneller/exakter ausgefuehrt haben will, dann wird hochwertig bestaetigt.


    Im Sport gibts fast immer Futter/Beute zur Bestaetigung. Ich wuesste auch keinen Grund, wieso ich das aendern sollte. Wer das anders machen will, bitte schoen.

  • Genau dieses Verhalten kenn ich so auch!Sie wissen ganz genau wann eine Belohnung kommt, und das wird alles ganz hektisch und wuseli und ungenau!


    Ich kenne dieses Verhalten auch, habe es schon mal bei einigen so gesehen.


    Ich denke mir dann einfach nur, daß man dabei, wenn man schon über den Clicker und Futterbelohungen arbeiten will, da in der Ausbildung (als Halter) einen Fehler gemacht hat.
    Dieser wurde dann einfach konsequent weiter geführt, anstatt sein eigenes Verhalten zu überdenken, bzw. den Fehler abzuschalten.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Und ich kann mir kaum vorstellen das beispielsweise die Schäfer ihre Hunde mit Leckerchen ausbilden. Oder andere "Arbeitshunde". Ist für die einfach die belohnung "arbeiten zu dürfen"?!

    Wovon reden wir? Die Ausbildung am Vieh oder Alltagserziehung? Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

    Genau das ist auch etwas was mich stört bei der Bestätigung mit Leckerlie oder Spiele.
    Die Hunde sehen einem nicht mehr bewusst an. Sie scannen dich dach leckerlie ab und hängen nur mehr ander Hand die das Futter gibt.


    Jedes Training ist nur so gut wie der Anwender. Warum Lecker immer aus der Hand? Warum lohnt sich das suchen an der Hand? Da ist wohl was falsch verknüpft worden. Und das liegt nicht am Hund. ;)


    Denn nicht nur das fixieren der Hand, auch das absuchen des Körpers ob da ja eine Belohung vorhanden ist.

    Ebenso ein Trainingsfehler des Menschen. Warum führt das Bedrängen zum Erfolg? Es gibt immer einen, der es tut und einen, der es zulässt.



    Eine Hündin ist zb. nur "arbeitsbereit" wenn der Besitzer seine Trainingsweste trägt. Denn da sind 100% Belohnungen drinnen für sie. Und das weis die Hündin mit ihren 11 Monaten sehr genau.

    Wenn das nicht erwünscht ist, muss man die Verknüpfung ändern. Ich persönlich nutze solche Verknüpfungen ganz bewusst. Zum Beispiel mache ich Dummytraining. Dafür nehme ich immer meine Dummytasche, eine spezielle Leine und meine Weste. So weiß der Hund, was ansteht und hat zu keiner anderen Zeit die Erwartung. Ich mag das so.
    Genauso wie bei den Schafen. Nehme ich den Hütestock in die Hand, steht was an. Das nutze ich bewusst als Verknüpfung.

  • ihr seid mir zu schnell (oder ich bin zu langsam). Komm kaum mit, mit dem Antworten und schreiben.


    Wie gesagt, für den Alltag habe ich außer Haus auch kein Futter. Im Haus musste ich es genau aus diesen Gründen aufhören.


    Aber:

    Steht in direktem Gegensatz zu den Ausführungen von zB Nina Miodragovic, die in ihren Veröffentlichungen immer wieder explizit schreibt, dass sie bisher bei allen Hunden mit denen sie trainiert hat, die Erfahrung machte, dass diese sich beim Lernen und Arbeiten nur ungern anfassen ließen und für sie somt das körperliche Lob komplett wegfällt, außer es gibt keine andere Alternative im Einzelfall.

    wenn mein Hund arbeiten "muss" (Mantrailing) findet er Futter um einiges Besser wie streicheln, oder verbales Lob. Und das, obwohl er draußen eigentlich wirklich nichts frisst.

  • Wovon reden wir? Die Ausbildung am Vieh oder Alltagserziehung? Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

    Ich denke, das hier ist ein wichtiger Punkt.


    Geht es hier um Alltagstauglichkeit oder um irgendwelches Training für Sporthunde/Arbeitshunde?

  • Genau das ist auch etwas was mich stört bei der Bestätigung mit Leckerlie oder Spiele.Die Hunde sehen einem nicht mehr bewusst an. Sie scannen dich dach leckerlie ab und hängen nur mehr ander Hand die das Futter gibt.


    Dann habt ihr es ihnen schlicht und ergreifend falsch gelernt.


    Der Sinn einer jeglichen Art der Bestätigung ist die Unvorhersehbarkeit für den Hund.
    Meine Hunde wissen nie ob ich Futter für sie habe, einen Ball oder verbales Lob.
    Sie ahnen es, wissen tun sie es aber nicht.


    Ich belohne variabel, mal gibt es einen Keks für den befolgten Rückruf beim Gassi, mal gar nichts, mal nen Ball, mal ein nettes Wort.
    Darum ist die Erwartungshaltung immer sehr hoch, und da wird nichts gescannt oder nur an der Hand geklebt, da sie ja überhaupt nicht wissen ob und was es gibt.
    Sie wissen nur eins: 'wenn ich etwas gut mache, bekomme ich was und ich bin so tierisch aufgeregt und will es ganz schnell gut machen weil es könnte ja etwas super spannendes sein...'



    Miss Tupfi ist aus 2. Hand und war es gewohnt mit Leckerlis belohnt zu werden. Ich hab ihr die Leckerlis abgewöhnt und über die Gabe von Leckerlis durch Klicker ersetzt.


    Der Klicker ist aber kein Lob.
    Der Klick ist die Brücke vom richtigen Verhalten zur Bestätigung, der Marker für die Richtigkeit des Gezeigten.
    Dein Hund hört den Klick und schaut dich vielleicht auch an, aber wenn die seit 5 Jahren nur klickst und keine Bestätigung zückst, ist der Klick für den Hund längt bedeutungslos.



    Das ist nicht arbeitsbereit, das ist abhängig und so lange das als "gut ausgebildet" angesehen wird, ist die Diksussion doch eh sinnlos



    .......

    Beide Fälle signalisieren keine Arbeitsbereitschaft.


    Wenn ich mit meinen Hunden auf dem Platz aus dem Auto hole sage ich unser Signalwort für die UO und die Post geht ab, egal ob sie jemals schon auf dem Platz waren oder nicht.
    "Arbeiten" und die Mädels wissen was gleich geht.
    Sie sind sofort im Modus, ohne dass sie Futter riechen oder nen Ball sehen.

  • Meine Erfahrung:
    Ich habe jahrelang ohne Leckerli, nur mit Lob und feiner Stimmbestätigung, erzogen.


    Sei es, ob es da um reine Familienerziehung oder um "Befehle" für die Begleithundeausbildung ging. Ich persönlich sehe nun keinen Unterschied, ob ich das eine ohne Leckerli und das andere mit Belohnung (Leckerli, Spiel) erarbeiten soll.


    Seit den letzten Jahren arbeite ich gezielt mit Leckerli; bevorzugt mit winzigen Lyoner- Wienerwurst-Stücken und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mir die Erziehung meiner "eigensinnigen Rasse" um ein vielfaches einfacher gemacht wird. Sie lernen rasend schnell und sind besser bei der Sache.


    Natürlich wird mit der Zeit die Leckerli-Wurst-Gabe reduziert und nur noch sporadisch belohnt. Für den Hund wird die Leckerligabe unvorhersehbar; er weiß nie wann was kommt.


    Wichtig war mir immer, dass mit der Leckerligabe auch gleichzeitig ein Handzeichen und eine feine stimmliche Belohnung folgt. Also sozusagen eine Belohnung im 3er Pack.


    Was mir auch wichtig war: meine Hunde verbinden meine persönlich Kleidung mit "Arbeit". Das heißt aber nicht, dass sie jetzt nach der Ausbildung nicht ohne dieses Outfit folgen würden.

  • Ein Hund der wahllos und hektisch tausend Sachen anbietet, weiß entweder nicht, was du von ihm willst oder dass es sich lohnt zuzuhören.
    Daher *sucht* er nach dem richtigen Verhalten.


    Was willst du von ihm, wenn du Training vorbereitest?
    Soll er ruhig vor dir stehen?
    Soll er neben dir sitzen?
    Soll er sich entspannt hinlegen mit Blick zur Topfpflanze und so tun, als ob ihm die Leckerlis nicht schmecken?


    Dann musst du ihm das beibringen.
    Zeig ihm ein Alternativverhalten.


    Nur die Entspannung bei Alternative drei ist aufwendiger, denn er muss über eine ganze Zeit die Erfahrung machen, dass es die Leckerlis nicht automatisch gibt, nur weil sie da sind.
    Das gelegentlich ein Leckerli zu ihm kommt, wenn er sich nicht bemüht, sondern faulenzt.
    Das auf ein Leckerli nicht unbedingt ein zweites folgt.


    Mulder mag die Frisbeescheibe. Die fliegt aber nicht, wenn er mich anstarrt. Die fliegt auch nicht immer an der selben Wiese. Manchmal fliegt sie gar nicht.
    Deshalb kann er auch schnüffeln, wenn ich beim Spaziergang eine Frisbee in der Hand trage.
    Er weiß das Ding ist völlig nutzlos, solange nicht damit trainiert wird.


    Er macht auch mit, wenn ich sie nicht dabei habe, weil es sich immer lohnt: schmusen, loben, zergeln, gemeinsam laufen, Leckerli oder ableinen. Ich belohne auch variabel und unvorhersehbar.

  • Wenn ich mich abends aufs Sofa lege und hab noch Leckerchen in irgendeiner Tasche, dann hat das auch meist sehr schnell irgendein Hund raus und steckt die Nase da rein. Sie wissen auch ganz genau, dass ich diesen Rest dann mal eben "for nothing" auf den Teppich schmeiße. Ich bin nämlich froh, wenn das nicht in der Waschmaschine landet.


    Aber ansonsten ist hier die erste Lektion nach der Konditionierung auf den Clicker, dass es Lecker nur gibt, wenn man den Teller mit Wurst nicht hypnotisiert, sich nicht selbst bedient. Click gibts nur, wenn hund das Futter überhaupt nicht beachtet. Hat Hund das verinnerlicht, kann ich mich mit Leckerchen behängen oder die sonstwo offen abstellen und die Hunde arbeiten trotzdem ganz ordentlich und ruhig und betteln nicht.

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