Welpe 8 Wochen oder 15 Wochen

  • Grundsätzlich finde ich es immer besser, wenn Welpen erst so ab der 12. Woche abgegeben. Das längere Verbleiben im Familienverband tut einfach gut und bringt dem Welpen richtig was.


    Voraussetzung ist allerdings immer, wie die Hunde beim Züchter gehalten werden und ob er bereit und fähig ist, einzelne, verbleibende Welpen so aufs Leben vorzubereiten, dass in der wichtigen Zeit nichts verpasst wird.


    Wenn die Hunde z.B. nur im Zwinger oder Haus sind und nur immer mal in den Garten gelassen werden und der Welpe keine Reize angeboten bekommt und der Welpe auch nur die eigene Rasse kennt, würde ich keinen älteren Welpen nehmen, allerdings würde ich unter den Umständen von diesem Züchter sogar gar keinen Hund nehmen.


    Was der Züchter in jedem Fall leisten müsste bis zu einer spätere Abgabe wäre aus meiner Sicht: Kontakt auch mit anderen Hunden, Autofahren, Straßenverkehr, Ansätze von Stubenreinheit, Halsband- und Leinengewöhnung, vielleicht sogar ein bisschen Leine laufen und verschiedene Reize anbieten.


    Meine Welpen bisher waren immer älter, einmal 11 Wochen (DK vom Jäger) und einmal 14 Wochen (Spinone vom Verbandszüchter).


    Beide Hunde haben sich sehr leicht getan, kannten schon ein bisschen was. Mit dem DK wurde beim Jäger nicht viel gemacht, aber aufgrund der extrem guten Wesensfestigkeit war der Hund unerschütterlich.


    Mein Spinone war noch mit zwei anderen Wurfgeschwistern länger beim Züchter, Fremdrassen gab es mit zuhause, er kannte Kinder, Auto fahren, ohne Mensch alleine bleiben, Box, seinen Namen, war komplett stubenrein, Beißhemmung war kein Thema mehr, hatte schon gelernt, dass er Menschen nicht anspringen soll und sich alternativ hinzusetzen. Meine Züchterin hat immer mal mit jedem Welpen einzeln ein bisschen was gemacht oderr mal mit allen zusammen oder mit zweien plus Mama oder einem plus anderem erwachsenen Hund usw. Nicht zuviel und nicht zu wenig, war alles genau richtig.


    Auch ich hatte erst Bedenken, ob es wirklich Sinn macht, einen älteren Welpen zu nehmen und habe mich diesbezüglich auch etwas eingelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es unter guten Züchtervorraussetzungen sogar idealer ist, gerade bei großwerdenden, sich spät entwickelnden Rassen.


    Nach Einzug hatte ich es super einfach mit ihm, weil er sehr offen und sehr gut vorgebildet war, einen Umzug noch mal um einiges leichter weg zu stecken.


    Als Pflegestelle für einen Tierschutzverein betreue ich auch ab und an Welpen aus dem Ausland, die ja auch erst mit 16 Wochen ausreisen dürfen. All diese Welpen habe ich als viel reifer, erfahrener und sogar alltagsschlauer erlebt als so manchen "Wohlstandszüchterhund" - in der Entwicklung waren die wirklich weiter, obwohl die sicher noch nie ein Bällebad gesehen haben oder in einer Welpengruppe waren. Die kannten das Leben unter anderen Hunden, hatte ein paar Außenreize und kamen alle immer stabil und offen für die Welt hier an.


    Es steht und fällt also eigentlich alles nur mit der Aufzucht und was in der Zeit bis zur Abgabe mit dem Hund passiert.


    Kein Züchter muss es übertreiben, aber ab und an muss ein Welpe halt die Chance bekommen, gezielt an neue Reize heran geführt zu werden. Und dann reicht das auch dicke aus meiner Sicht, denn den Rest kann ich ja immer noch mit dem Hunde erarbeiten.


    Die Hunde, die mit 8 Wochen abgegeben werden und vielleicht in unkundige Anfängerhände gelangen, haben ja meisten gerade Probleme, weil sie zu wenig "echte Kindheit" haben, schnell künstlich überdreht werden, weil man alles richtig machen will, es werden Checklisten abgearbeitet, weil man meint, innerhalb der ersten Wochen muss der Hund alles gesehen haben.


    Von daher würde ich die Sache ganz ruhig angehen, mit den Züchtern sprechen und hören, ob und wie die das dann machen (durch die neue Gesetzeslage müssen ja viele Züchter etwas umdenken, wenn sie viel Hunde auch ins Ausland verkaufen) und wenn man selbst schon ein bisschen Hundeerfahrung mitbring, sollte das aus meiner Sicht auf keinen Fall problematischer werden - wahrscheinlich sogar viel einfacher, weil das Baby länger bei Mutter und Geschwistern sein durfte.

  • Ich kenne so viele Hunde, die in dem Alter erst umgezogen sind und wo alles super geklappt hat, ich würde mir da überhaupt keinen Kopf machen, sofern es ein ordentlicher Züchter ist. Wie es nun speziell mit Gebrauchshundesport aussieht, ob der Altersunterschied da einen Unterschied zu negativen macht, kann ich allerdings nicht sagen, damit kenne ich mich nicht aus.


    Aber insgesamt finde ich einen Welpen in den Alter halt schon deutlich reifer und fertiger und daher hat man es meiner Meinung nach, grade wenn man auch noch ein kleines Menschenkind zuhause hat, mit einem Hündchen von 12-16 Wochen schon leichter als mit so einem 8 Wochen alten Schlaf-und-Pipi-Hundebaby. Die Stubenreinheit geht in dem Alter oft schneller, wenn sie nicht eh schon da ist, und auch das alleine sein kann man schneller anfangen etc pp.


    Mein Welpe wird im Februar wegen der zur Einreise nötigen TW-Impfung auch erst mit 15-16 Wochen einziehen, aber ich hab da so gar keine Bedenken - habe den letzten Hund von der gleichen Züchterin als Junghund von 7 Monaten übernommen und es ist der beste Hund, den ich bisher hatte.

  • Baxter war 9 Wochen. Eigentlich sollte er mit 10 Wocheb zu uns kommen. Nun, unser Züchter gibt Hunde unter 10-12 Wochen nur ab, wenn die Umstände bzw alles passt.


    Aber auch ich sehe kein Problem einen älteren Welpen zu nehmen :)

  • Wenn der Welpe eh vom guten Züchter kommt und er dort ähnlich sozialisiert wird wie beim.Besitzer, spricht nichts gegen 15 Wochen.


    Da will man einen Hund aus guter Zucht mit guten Nerven und guten Genen. Und 6 Wochen beim guten Züchter sollen den fürs Leben versauen oder wie? Der Züchter hat doch i.d.R. mehr Ahnung von Aufzucht und Sozialisation als der Käufer, der alle 10 Jahre Mal einen Welpen bei sich hat.

  • Kommt das nicht auch ein bissel drauf an, wie der Züchter lebt? Wenn beim Züchter ähnliche Bedingungen herrschen wie bei mir später, kann er den Hund optimal auf das künftige Leben BEI MIR vorbereiten. Und bei mir sind halt vielleicht manche Dinge wichtig, die woanders nicht wichtig wären oder umgekehrt. Aber generell zu behaupten, der wär beim Züchter besser untergebracht, oder gar "nie unter 12 Wochen", find ich zu allgemein gesprochen. Find mal nen Züchter, der nen ganzen Wurf bis zur 12. Woche dabehalten will. Die meisten machen doch 3 Kreuze, wenn der Haufen dann mit 8-9 Wochen gut untergebracht ist, und das Wischen ein Ende hat *ggg (auch wenn sie sich natürlich auch mit nem weinenden Auge von den Welpen verabschieden).


    Soll z.B. der Hund unter Kinder kommen, kann es besser sein, ihn ganz jung zu nehmen, um ihn gut eingewöhnen zu können mit den Kindern, oder aber erst später, weil er dann eher gefestigt ist, wenn er zuvor noch bissel schreckhaft war.


    Hab ich erst, wenn der Welpe im Alter von 9 Wochen ist, richtig Zeit für ihn, würde ich auch net drauf bestehen, ihn mit 8 Wochen zu holen.


    Aber nen Hund ohne Papiere nehmen, nur weil der jünger ist? Da würde ich lieber warten, bis er das importfähige Alter erreicht hat, und halt den Züchter so passend raussuchen, daß es einer ist, dem ich die weitere Sozialisierung und Erziehung des künftigen Lebensgefährten Hund anvertrauen kann, sodaß es in meinem Sinne geschieht (nen Jagdhund würd ich zB nicht länger als unbedingt notwendig beim jagdlichen Züchter lassen, weil der von klein auf die Viecher aufs Wild heiß macht, wenn sie jagdlich arbeiten sollen - für nen anderweitig gearbeiteten Familienhund net die ideale Freizeitbeschäftigung im Prägealter *ggg).


    Andre Rasse nehmen - ne, ich glaub auch, daß man damit dann net ganz glücklich ist. Und verschieben macht wenig Sinn, wenn JETZT der Zeitpunkt ist, wo ein Welpe am besten reinpaßt. Würde also die 16 Wochen (sind doch 16, net 15, oder?) lieber abwarten :-)

  • Also, bei mir wäre das zeitlich gar nicht möglich einen ganzen Wurf wochenlang einzeln Gassi zu führen, mit denen einzeln regelmäßig wohin zu fahren und so weiter. Geht bestimmt, wenn man das passende Netzwerk dahinter hat, aber ist schon ganz schön anstrengend.


    Ich habe einen meiner Welpen bis zur zwölften Wochen gehabt - neben meinem eigenen, den ich behalten habe. Ich war schon ganz froh als der auszog ...

  • Ich würde keinen Hund bei jemandem kaufen, der seine Hunde so hält, wie ich es mir auf keinen Fall vorstellen kann.
    Ein Züchter muss nicht jeden Tag einzeln Gassi gehen oder täglich die Welt aus jedem Blickwinkel zeigen. Wenn er meinen Welpen noch 4, 5 Wochen genauso hält, wie er seine Hunde hält, würde mir das reichen. Immerhin sind seine Hunde ja auch was geworden...


    Hätte ich generell was gegen die Haltungsbedingungen, wäre ich auch gegen die Haltung in den ersten 8 Wochen des Welpen.

  • Oder man schaut, dass man irgendwie Urlaub noch vorne dran setzten kann und wartet mit dem Welpen zusammen auf die Ausreise und kann ihn in dieser Zeit an sich gewöhnen :tropf:


    Da spart man dann je nachdem wie lange man kann ein oder sogar zwei Wochen beim Züchter ein.

  • Ich würde keinen Hund bei jemandem kaufen, der seine Hunde so hält, wie ich es mir auf keinen Fall vorstellen kann.
    Ein Züchter muss nicht jeden Tag einzeln Gassi gehen oder täglich die Welt aus jedem Blickwinkel zeigen. Wenn er meinen Welpen noch 4, 5 Wochen genauso hält, wie er seine Hunde hält, würde mir das reichen. Immerhin sind seine Hunde ja auch was geworden...
    [...]

    Eben. Wenn mir die erwachsenen Hunde des Züchters, die bei ihm aufgewachsen sind, gefallen, kann er's ja so falsch nicht gemacht haben.

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