Hundeverhalten in Angriffssituationen

  • Honda ist ja als Angsthund immer bemüht hinter mir zu bleiben, wenn wir in Kontakt mit, für sie, fremden Menschen kommen. Selbst wenn diese mich dann spontan umarmen, wie vor kurzem eine ihr unbekannte Kollegin, bleibt sie entspannt hinter mir, wenn sie ohne Leine ist. Mit Leine keift sie dann schon eher mal, denn dann kann sie ja nicht ihre Indivudaldistanz selbst bestimmen. Dieses Keifen ist aber eher ein "bleib weg von mir- ich hab schiß", denn wenn Mensch dann trotzdem näher kommt ist sie wieder hinter mir und ruhig.


    Eine Situation mit einem fremden Mann gab es mal im Freilauf. Er spricht mich an, alles entspannt. Er kommt immer näher, wird unangenehm, ich weiche rückwärts aus, spanne mich an und erhebe die Stimme. In diesem Moment stand sie groß und breit, vorwärts gerichtet und tief grummelnd neben mir. Ich war ganz erstaunt, wie fein sie meine Anspannung wahr genommen hat. Ich glaube daß Hunde sehr wohl den Ernst der Lage am Verhaten des Besitzers lesen. Daß meine Hündin angstfrei so auf den Punkt regiert, ohne drüber zu sein hätte ich niemals geglaubt. Ich dachte immer, daß von ihr keine Unterstützung zu erwarten ist.
    Ich glaube man kann da keine Vermutungen anstellen, denn wie der Hund letztenendes reagiert, zeigt nur der wirkliche Ernstfall.

  • Der Rüde konnte auch zwischen "betrunken aber harmlos", "nüchtern und harmlos", "betrunken und auf Krawall aus" und "nüchtern und gefährlich" unterscheiden. Je nachdem fiel die Reaktion dann aus- wobei betrunken und gefährlich definitiv die heftigste Reaktion ausgelöst hat.

    Oh ja, das konnten bzw, kann meine/meiner auch. Es wurde auch zwischen Männlein und Weiblein unterschieden.
    Frauen wurden per se als nicht bedrohlich eingestuft. Höchstens im Auge behalten, wenn sie sich auffällig benahmen.


    User, die länger in diesem Forum sind kennen meine Geschichte mit dem Hundeplatz und meinem 1. Rüden Gustav.
    In Stichworten, niemand der Gebrauchshundemenschen glaubte, daß ein Neufundländer schützen würde. Ich habe mich verleiten und zum Schein von einem Figuranten angreifen lassen. Meinen Gustav hatte ich allerdings an einen Baum angebunden, da ich ahnte was passiert und ihn nie hätte halten können. Der Figurant kam aus seinem Versteck gelaufen, rannte auf mich zu, hob seinen Gummistock zum Schlag in meine Richtung und fand, sich auf dem Rücken liegend, meinen Hund über sich, wieder. Gebissen hat Gustav nicht. Die Lederleine war wie ein Bindfaden gerissen.


    Quincy, mein 3. Rüde ließ aus unerklärlichen Gründen einen Mann, der mit Stadtplan bewaffnet ankam, keine 5 m in meine Nähe. Er stand einfach quer vor mir und knurrte das typische tiefe Grollen, kaum das dieser Mann sich bewegte. Tage später las ich in der Zeitung, dieser Mensch war endlich gefaßt worden, er hatte mehrere Frauen überfallen, Geldbörse und Handy geraubt.


    Ich bin mit Arthos, Quebec und Woody, im dunklen Waldstück vor unserer Wohnstraße, unterwegs. Gröhlend und sich schupsend kommen uns 5 sehr junge Männer entgegen. Ohne mein Zutun waren Quebec und Woody links und rechts von mir, Arthos vor mir und sie ließen mich keinen Schritt weiter gehen, drängten mich an die Seite des Weges.
    Bei dem Anblick verstummten die Typen und konnten ruhig an uns vorbei gehen.


    Es gibt mit meinen Neufundländern viele Geschichten, in denen sie bewiesen haben, wie ernsthaft sie schützen.
    Selbst, als Otto einen Choleriker, der meinem Mann Schläge androhte und bedrohlich auf ihn zu kam, knurrend und Zähne zeigend, stellte und der daraufhin nach ihm trat, biß Otto nicht, sondern schmiß den um. Er hielt ihn knurrend in Schach bis mein Mann auflöste.


    Bruno ist ja nun erst 16 Monate alt, aber, wenn ihm etwas nicht geheuer vor kommt, knurrt er aus tiefster Kehle, sucht sofort unsere Nähe, ist noch verunsichert. Ich denke, er wird sich in dieselbe Richtung entwickeln, wie alle meine Rüden vor ihm.


    Ich habe diesen Schutztrieb nie gefördert, weil ich bei anderen erlebt habe, was das für Konsequenzen haben kann.
    Aber, ich bin froh, daß meine Hunde ihn hatten. Ich habe mich immer in ihrer Gesellschaft geborgen und sicher gefühlt. Ich weiß nicht, ob jemals einer zugebissen hätte, Bruno es vielleicht in der Zukunft tun könnte, allein ihre Größe und die Vehemenz, die sie ausstrahlen hat ausgereicht, mich/uns zu schützen. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, dann sehe ich den Folgen sehr gelassen entgegen, denn wer mir/uns nichts Böses will, der hat auch von meinem Hund nichts zu befürchten.

  • Dick und Doof stellen alles, was sich mir (oder unserem Grundstück) ungebührlich nähert. Vor allem in der Dämmerung.


    Kurios war es, als an mir vorbei mal ein Ball auf die Straße rollte, ich hob ihn auf und ein Mann kam mir aus einer Einfahrt zügig entgegengelaufen um mir den Ball wieder abzunehmen, den ich ihm hinhielt.
    Ende vom Lied war, dass ich dem Mann den Ball zuwerfen musste (den er natürlich nicht gefangen hat und der dann wieder auf die Straße rollte) weil der Dicke ihn nicht in meine Nähe gelassen hatte. Keine Ahnung was ihn da geritten hatte. :omg:
    Ansonsten lässt er sich von mir kontrollieren, da war er irgendwie verwirrt - ich dann ehrlich gesagt auch.


    Also wenn jemand wirklich so blöd ist, sich an den beiden knurrenden, bellenden Bestien vorbei zu mir durchzuschlagen, denke ich nicht, dass sie wirklich zupacken würden. Vielleicht mal kneifen, aber nicht ernsthaft zubeißen.

  • Ich zitiere mich mal selbst:




    Er hat noch nie zugebissen und ist allen Menschen gegenüber recht freundlich bis desinteressiert, außer man geht gegen mich vor. Solange ich sein Bellen und Knurren jedoch mit Kommandos beenden kann, find ich seine Art ehrlich gesagt recht angenehm. Ich bin ne junges, schlankes Blondchen dem man rein äußerlich nicht viel zutraut. Mit ihm an meiner Seite fühle ich mich abends und alleine im Wald sehr sicher.


    Ich möchte ihn aber nicht zu meinem Schutz ausnutzen und regle so viel wie möglich selbst. Nur wenn ich körperlich (bzw sexuell) bedrängt werde, dann erstarre ich und bin froh, wenn mir jemand hilft

  • Pino schützt mich in Situationen die er als gefährlich einstuft und in denen ich merklich Angst habe.
    Wir hatten das mal im Wald, als ein Mann mit heruntergezogen Kapuze hinter mir aus einem Gebüsch gesprungen ist.
    Pino stand sofort Zähne fletschend und leise aber sehr bedrohlich knurrend vor mir und hat den Typ solange fixiert, bis der das Weite gesucht hat.
    Danach hat er sich nicht von meiner Seite bewegt und sich immer nach allen Seiten umgeschaut.
    Er hat auch nicht gebellt. Nur dagestanden, geknurrt und fixiert. Aber ob er beissen würde. Keine Ahnung, bisher war das noch nicht Nötig. Ich schätze aber er würde da nicht zögern, wenn jemand mich oder die Kinder ernsthaft körperlich angreifen würde. Er unterscheidet sehr schnell ob Situationen tatsächlich gefährlich oder nur latent bedrohlich sind. Wenn uns ein Bekannter erschreckt oder jemand z.b. zu schnell um eine Ecke kommt, zuckt er nur kurz zusammen und beschränkt sich aufs beobachten.

  • Dick und Doof stellen alles, was sich mir (oder unserem Grundstück) ungebührlich nähert. Vor allem in der Dämmerung.


    Kurios war es, als an mir vorbei mal ein Ball auf die Straße rollte, ich hob ihn auf und ein Mann kam mir aus einer Einfahrt zügig entgegengelaufen um mir den Ball wieder abzunehmen, den ich ihm hinhielt.
    Ende vom Lied war, dass ich dem Mann den Ball zuwerfen musste (den er natürlich nicht gefangen hat und der dann wieder auf die Straße rollte) weil der Dicke ihn nicht in meine Nähe gelassen hatte. Keine Ahnung was ihn da geritten hatte. :omg:
    Ansonsten lässt er sich von mir kontrollieren, da war er irgendwie verwirrt - ich dann ehrlich gesagt auch.


    Also wenn jemand wirklich so blöd ist, sich an den beiden knurrenden, bellenden Bestien vorbei zu mir durchzuschlagen, denke ich nicht, dass sie wirklich zupacken würden. Vielleicht mal kneifen, aber nicht ernsthaft zubeißen.

    :lachtot: :lachtot: :lachtot: Mist, ich kennen die 2 Blondlinge.... und stelle es mir gerade bildlich vor. Und irgendwie.... :lachtot: :lachtot: :lachtot: Ach, lassen wir das. :lachtot: :lachtot: :lachtot:



    Die Damen?
    Ich sag mal so, als hier des Nachtens mal unheimliche Geräusche im Hausflur waren, kamen die beiden prompt ins Schlafzimmer ala " jeh du ma kieken!" .
    Ach ja, und des Nachtens draussen auf der letzten Runde unheimliche Geräusche, ratet wer am Rockzipfel klebt? :ugly:

  • Meine würden nicht beißen. Ich würde nicht sagen nie, aber die Wahrscheinlichkeit geht absolut gegen Null.
    Ich glaube Finya würde massiv verbellen. Die klingt dann doch ziemlich ernsthaft.
    Sie wollte im Dunkeln früher jeden stellen, was sie inzwischen nicht mehr tut, aber wenn ihr im Dunkeln jemand nicht geheuer ist, der auf uns zukommt, merk ich schon, dass sie wachsamer und konzentrierter wird. Dann weiche ich sofort aus.
    Frodo ist ein Schisser. Der würde kreischen wie ein Baby und sich hinter mir verstecken, aber als Alarmanlage taugt er hervorragend xD

  • Ich schütze meinen Hund ;)

    Klar, aber wenn dich jemand angreift?
    Mein Hund geht in normalen Schrecksituationen ja auch nicht vor, sondern wartet was ich tue. Aber wenn ich wirklich Angst habe, dann stellt er sich schützend vor mich.
    In der Situation im Wald hatte ich richtig Angst, weil ich wirklich davon ausgegangen bin, das der Typ mir was Böses wollte. Und dieser Mensch hat das auch ausgestrahlt. Das hat Pino einfach gemerkt. Ich habe meinen Hund auch nie wieder so gesehen.
    Was würde denn deiner tun, wenn du in einer Situation wirklich Angst hättest?

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