HSH Erziehungshilfe

  • Hallo Liebes Forum,
    dieses Thema richtet sich natürlich an alle, aber im Besonderen an HSH(-Mix) Halter oder HSH-Erfahrene.


    Elma ist, wie ich vermute, ein HSH-Mix. Ich und auch die Hundetrainerin bei der wir sind, sind uns sicher, dass ein Kuvasz mit drin steckt.
    Sie ist nun 1,5 Jahre alt und es zeigt sich erstes Herdenschutzverhalten, an dem wir mit unserer Trainerin konsequent arbeiten.
    Das Hauptproblem an dem wir schon länger dran sind ist folgendes:


    Sobald ich mich hinsetze, sei es auf eine Parkbank, am Strand oder in einem Café dürfen sich Hunde nicht mehr als auf 10 Meter nähern.
    Kommt jemand näher heran, springt Elma bellend auf. Bisher ist sie dann "nur" zum entsprechenden "Eindringling" gestürmt, hat geschnuppert und ist dann wieder zu mir gekommen.
    Das geht natürlich trotzdem nicht und ich habe Angst, dass irgendwann mal mehr passiert.
    Ich und meine Trainerin haben verschiedene Methoden ausprobiert um die Problematik in den Griff zu bekommen. Bisher jedoch ohne Erfolg.
    Vor allem wenn ich ihr in Fell greife und sie z mir anziehe wird es nur schlimmer. Im allgemeinen haben wir festgestellt, dass sich negatives Verhalten nur verschlimmert wenn ich körperlich werde.
    Deswegen nehmen wir davon nun Abstand.


    Ist jemand hier, der ähnliches Verhalten mit seinem Hund hatte und kann mir einen Tip geben oder einen Kontakt zu einer HSH-Erfahrenen Trainerin im Raum Hamburg vemitteln?



    Liebe Grüße Eva

    • Neu

    Hi


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    • Vor allem wenn ich ihr in Fell greife und sie z mir anziehe

      Warum nimmst du denn den Hund nicht an der Leine kurz oder greifst an Halsband/Geschirr?
      Zu der HSH-Thematik kann ich leider nichts sagen, aber das ist mir aufgefallen.
      Man kann ja aus deinem Post nicht richtig rauslesen, wie du das machst, aber die einfachste und effektivste Methode, das hier:

      Bisher ist sie dann "nur" zum entsprechenden "Eindringling" gestürmt, hat geschnuppert und ist dann wieder zu mir gekommen.

      ...zu verhindern, ist eben eine Leine.
      An der Schlepp kann man den Rückruf prima trainieren und gegebenenfalls auch durchsetzen.
      Solange der nicht sitzt, käme mein Hund nicht von der Leine, wenn er Gelegenheit hat, auf andere zuzustürmen.

    • Sie ist nun 1,5 Jahre alt und es zeigt sich erstes Herdenschutzverhalten, an dem wir mit unserer Trainerin konsequent arbeiten.

      Sie ist 1,5 Jahre alt und zeigt erstes "Herdenschutz-Verhalten".
      Seit wann zeigt sie das?

      Ich und meine Trainerin haben verschiedene Methoden ausprobiert um die Problematik in den Griff zu bekommen. Bisher jedoch ohne Erfolg.

      In welchem Zeitraum wurden verschiedene Methoden ausprobiert?

      Im allgemeinen haben wir festgestellt, dass sich negatives Verhalten nur verschlimmert wenn ich körperlich werde.
      Deswegen nehmen wir davon nun Abstand.

      Hast du ihr denn überhaupt gezeigt, welches Verhalten erwünscht ist oder lediglich unerwünschtes "gemaßregelt"?

      Sobald ich mich hinsetze, sei es auf eine Parkbank, am Strand oder in einem Café dürfen sich Hunde nicht mehr als auf 10 Meter nähern.
      Kommt jemand näher heran, springt Elma bellend auf. Bisher ist sie dann "nur" zum entsprechenden "Eindringling" gestürmt, hat geschnuppert und ist dann wieder zu mir gekommen.

      "Jemand" bezieht sich auch auf Menschen oder "nur" auf Hunde?


      Hast du schon versucht, deinen Hund zu stoppen, bevor sie reagiert?


      LG Themis

    • Wie versuchst Du denn dran zu arbeiten?


      Deine Ansprüche an eine solchen Hund sind hoch. Café, Strand, auf der Bank sitzen mit unangeleintem Hund.


      Ich und meine Trainerin haben verschiedene Methoden ausprobiert um die Problematik in den Griff zu bekommen.

      Liest sich ein bisschen danach als wäre sie mit diesem Hundetyp überfordert ... ich würde an Deiner Stelle mal mit einem Trainer arbeiten, der sich mit HSH auskennt und Dir auch sagt, was schlichtweg nicht zurechtzutrainieren ist. Du wirst Dich nämlich an Deinen Hund anpassen müssen. Mirjam Cordt ist da sehr fit.

    • Uda Voßberg ist im nördlichen Speckgürtel von Hamburg. Sehr erfahren im Umgang mit Herdenschutzhunden. Ist Züchterin, besitzt selbst zwei Kuvasz und ist im KfuH sehr aktiv. Ihre Hundeschule heißt ganz einfach "Hundeschule Uda Voßberg". Du findest sie auch auf Facebook.

    • Das Buch hab ich selbst und ist eigentlich für jeden Hundehalter was...
      HSH - Hirtenhunde / Herdenschutzhunde Die verkannten Wesen


      Das Problem ist das es eigentlich erwünschtes Verhalten ist wenns ein HSH ist.
      Dann hast du auch einen etwas anderen Hund...nicht schwieriger als andere Rassen...aber anders.
      Das merkt man an Kleinigkeiten wie Rückruf oder wenn eine vermeintliche Gefahr gesichtet wird.


      In dem Fall würde ich gar nicht daran arbeiten sondern einfach sichern.


      Liest sich ein bisschen danach als wäre sie mit diesem Hundetyp überfordert ... ich würde an Deiner Stelle mal mit einem Trainer arbeiten, der sich mit HSH auskennt und Dir auch sagt, was schlichtweg nicht zurechtzutrainieren ist. Du wirst Dich nämlich an Deinen Hund anpassen müssen.

      Super Tip. Bitte unbedingt beachten

    • Lass deinen Hund in solchen Situationen doch einfach an der Leine, dann musst du ihn nicht "körperlich" einschränken. Würde ich meinem HSH-Mix in solchen Momenten ins Fell packen, dann wärs für ihn der Startschuss zum Draufgehen!
      Sorge DU dafür, dass keine Fremdhunde angeballert kommen, dann vertraut dir dein Hund bestimmt irgendwann, dass du die Situation im Griff hast.
      Ruhiges Verhalten bestätigen und loben und nicht vergessen, dass das einfach ein Wächter und Beschützer ist.
      Ich kann dir nur zu einem HSH-erfahrenen Trainer raten und viel Erfolg wünschen.

    • Lass deinen Hund in solchen Situationen doch einfach an der Leine, dann musst du ihn nicht "körperlich" einschränken. Würde ich meinem HSH-Mix in solchen Momenten ins Fell packen, dann wärs für ihn der Startschuss zum Draufgehen!
      Sorge DU dafür, dass keine Fremdhunde angeballert kommen, dann vertraut dir dein Hund bestimmt irgendwann, dass du die Situation im Griff hast.
      Ruhiges Verhalten bestätigen und loben und nicht vergessen, dass das einfach ein Wächter und Beschützer ist.
      Ich kann dir nur zu einem HSH-erfahrenen Trainer raten und viel Erfolg wünschen.

      Nicht nur weil es sichu m Marmorkuchen handelt, den ich sehr mag, würde ich hier absolut zustimmen.


      Je nachdem wie stark der HSH durchkommt, ist da vor allem Kontinuität, sehr viel Bindungsarbeit und ein langer Atem notwendig. Grundsätzlich verhält sich Dein Hund völlig normal. Jeder Terrain, auf dem sich Dein Hund länger aufhält, wird zu seinem Territorium, dass es zu schützen gilt. Das Verhalten kennt jeder HSH Halter und bietet bei gemischten Hunderunden immer wieder Anlass für Erheiterungen (wenn mans im Grif hat) oder Ärger (wenn nicht).


      Wichtig ist zu verstehen, dass man dieses Verhalten nicht wegbekommt, also abtrainieren kann. Man kann nur daran arbeiten mit welcher Intensität sich dieses Verhalten äußert. DAss wiederum erreicht man NACHHALTIG nur dadurch, dass man dem Hund zeigt, dass er sich zwar äußern kann (dh. man muss es tatsächlich zulassen), aber DU bestimmst, wie weit ergehen darf und wann es endet (Du löst die Situation auf). Auch muss man begreifen und verinnerlichen, dass der Hund von sich aus, genau das tut, wofür andere ein Kommando benötigen, nur das das Kommanode als als IMMER gegeben gilt. Man muss entgegen dem eigentlichen Verständnis von Hunden ein wenig umdenken.


      Ein sehr großer (und langwieriger) Part dabei ist die Arbeit am gegenseitigen Vertrauen. Ich schreibe absichtliche "gegenseitigen", weil genau das oft der Knackpunkt im Umgang mit diesen Hunden ist. Wenn man gut mit den Hunden umgeht, sich zu einem tollen "Kumpel" entwickelt auf den Hund sich verlassen kann, dann hat man das Vertrauen von dieser Seite verhältnismäßig schnell aufgebaut (je nach Charakter des Hundes, gibt der oft eine Art Vertrauensvorschuss, den man tunlichst nicht mißbrauchen sollte). Und Kumpel und nicht Hundeführer deshalb, weil diese Hunde einfach nicht über Kommandostrukturen funktionieren. Man KANN es mit Härte und/oder Drill schaffen, aber dann sollte man sowohl körperlich, als auch Charakterlich in der Lage sein, so einem Hund etwas entgegen zu setzen. Ist man nicht so gestrickt, kann das so nicht funkltionieren. Ich persönlich finde es es unnötig. Ich mag, genau wie meine Hunde. "laut" nicht.



      Viel problematischer ist da oft das Vertrauen vom Halter zum Hund. Es gehört zum Wesen jedese HSH zu sichern und zu prüfen, was vor sich geht. Wenn man ihn ständig daran hindert und es nie zuläßt, kann das auf Dauer nicht gut gehen. Denn genau so schnell wie die Hunde "hoch" kommen, kommen sie nach Klärung einer Situation auch wieder runter. HSH oder Mischlinge mit HSH, sind i.d.R. NICHT bissig und haben eine sehr hohe Reizschwelle, wenn es ums beissen geht. Sie machen unglaublichen Rabbatz, spielen sich wahnsinnig auf, greifen aber nur dann an, wenn es absolut nötig ist, bzw. sie oder z.B. ein Tier aus der Herde tatsächlich angegriffen wird. D.h. ein HSH in Drohstellung wirkt ziemlich bedrohlich, ist er aber i.d.R. nicht, wenn man es als "Angreifer" nicht übertreibt. Das muss man als Halter eines solchen Hundes erstens wissen, zweitens aushalten können und drittens das Vertrauen zum Hund haben. Wenn nicht, können Hunderunden und begegnungen wie Du sie geschildert hast, sehr unangenehm und herzinfaktauslösend werden. Und das macht keinen Spaß.


      Der Tip mit der Leine ist recht gut, man sollte allerdings aufpassen, dass sich dadurch keine verstärkte Leinenagressivität entwickelt UND wenn irgend möglich zulassen, dass solche Situationen auch durchlebt werden können. Letztendlich geht es wie gesagt darum, das genetisch verankerte Verhalten zu lenken, nicht zu unterdrücken.
      Wenn sich das nötige gegenseitige Vertrauen und der Respekt entwickelt hat, sollte es irgendwann möglich sein, dass solche Situationen a) mit niedrigerem Agressionslevel stattfinden und b) Du in der Lage bist, eine solche Situation recht schnell "runter zu regeln".


      Der Vorschalg einen HSH erfahrenen Trainer zu suchen ist sehr gut. Es dürfte nur etwas schwer werden, tatsächlich einen zu finden. Manchmal hilft es einfach eien guten Hundetrainer mit wirklichem Händchen für Hunde zu finden. Miriam Cordt zu lesen ist sicher auch nicht schlecht und es hilft HSH zu verstehen, nur rate ich dann, die Tips immer im direkten Hinblick auf das Verhalten Deines Hundes zu betrachten. Unter HSH Haltern ist sie ebenso wie Bloch doch ziemlich ziemlich umstritten.

    • Unter HSH Haltern ist sie ebenso wie Bloch doch ziemlich ziemlich umstritten.


      Kannst du das irgendwie näher erklären? Ich hab Mirjam Cordt nun einige Male erlebt und frage mich in welcher Hinsicht genau was umstritten ist.


      Bloch würde ich zwecks ERZIEHUNGsfragen auch nicht in Betracht ziehen. Liegt aber daran dass er einfach Wolfsforscher ist, in einer völlig anderen Umgebung lebt und nen ganz anderen Hintergrund hat.

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