Extrem aggressives Verhalten von Welsh Terrier

  • Terrier können in der Beziehung schon etwas speziell sein.


    Ein Trainer oder der Besuch einer Hundeschule wäre eine gute Idee.


    Es gibt aber auch ein tolles Buch, speziell zu terrierspezifischen Erziehungsproblemen:


    Terrier! Sonst noch Fragen?von Claudia Kopp-Ulrich

  • Ressourcen können auch aus dem bravsten Hund einen Vollassi machen, ich hatte vor Jahren einen Langzeitpflegi bei mir, einen Labrador. Hin und wieder haben wir beim Gassi gehen einen Mann mit seiner 5jährigen Hütehund-Mix-Hündin getroffen, die beiden mochten sich. Ich hab das Ballspielen zwar immer eingestellt, wenn sie (oder andere Hunde) kamen, aber sie wirkte auch nicht besonders beute-geil. Bis sie dann eines Tages aus 200 Meter Entfernung los geschossen ist, meinem Hund den Ball streitig machen wollte und ihm dabei böse getackert hat.
    Auf unserer Gassirunde treffen wir hin und wieder eine Hündin, die so lange brav ist wie sie niemand streichelt. Sobald ihr jemand etwas mehr an Aufmerksamkeit gibt, erklärt sie den Menschen zu IHREM Menschen und vertreibt die anderen Hunde.
    Und die Streitigkeiten wegen Futter in den letzten Jahren kann ich eigentlich kaum noch zählen...


    In meinen Augen ist das normales, wenn auch eskaliertes, hündisches Verhalten. Jagen ist das auch, trotzdem verbieten wir ihnen es. Also ich denke nicht, dass euer Hund in irgendeiner Weise gestört ist, aber natürlich kann man das erzieherisch in geordnete Bahnen lenken - ein gut erzogener Hund findet es zwar immer noch kacke, wenn XY passiert, lässt sich von euch aber so weit beeinflussen, dass er deswegen niemanden tackert, sondern stattdessen alternativ etwas macht.


    Wenn es euer erster Hund ist und ihr euch das alleine nicht zutraut, dann arbeitet mit einem guten Trainer zusammen - da gehts ganz viel um Timing und Kompetenz.

  • Ich würde an eurer Stelle den Hund erstmal gar nicht ableinen, sondern ihn an einer Schleppleine oder einer Flexileine laufen lassen.
    Außerdem würde ich direkt das ganze Ballwerfen und alles, was mit jagen und fangen zu tun hat, unterlassen. Als Alternative könnt ihr zB Futterspuren legen, Kuscheltiere verstecken, zusammen über Baumstämme balancieren und generell nur Dinge machen, woihr merkt, der Hund ist mit dem Kopf bei euch. Dazu passen auch super ganz kurze Sequenzen Sitz und Bleib, Ablegen und Bleib, Leckerchen erst auf Kommando fressen usw. Da gibt es viele Spielchen, wo der Hund wirklich fertig hinterher ist, ohne dass er kopflos hetzt. Alternativ gibt es ja inzwischen wirklich zahllose Beschäftigungen in der Hundeschule oder dem Hundesportverein.


    Das mit dem Hinterherhetzen kenne ich von meinem Terriermix auch in einer bestimmten Situation. Wenn ich weiß, wann es auftritt, nehme ich ihn vorher schon ran und lenke ihn ab oder gehe auf Abstand.
    Anderen Haltern würde ich kommunizieren, dass kein Kontakt gewünscht ist und dass euer Hund auch evtl tackert. Andere Hunde zu blocken, kann man lernen. Klar schafft man das nicht immer nach Lehrbuch, aber dass er sofort ankommende Hunde attackiert, zeigt ja, dass er anscheinend meint sich verteidigen zu müssen und dann lieber nach vorn geht. Herrchen regelt es nicht, also muss ich mich selbst mit Zähnen wehren. Evtl würde da auch ein Maulkorb nach entsprechendem Training gut helfen. Nicht nur wegen des Beißens, sondern weil um Hunde mit Maulkorb ein Bogen gemacht wird.


    Ein Trainer kann euch gut zeigen, welche Methode bei euch Früchten kann, um an der Leine an anderen Hunden vorbei zu gehen, ohne dass es Krawall gibt.


    Ich glaub, ihr müsst euch da nochmal ein bisschen reinfuchsen und ein paar Dinge überdenken, wie ihr das bisher gehandhabt habt.
    Das Ziel ist ja, dass der Hund ausgelastet und ruhiger wird und ihr entspannter spazieren gehen könnt. Das funktioniert aber nur, wenn er vom Kopf her bei euch bleibt und darauf vertraut, dass er nicht selbst handeln soll, wenn ihm die Situation zu viel ist.
    Da ist anscheinend einiges schon in den letzten zwei Jahren gelaufen, von dem ihr aus Hundesicht nicht so viel mitbekommen habt. Nun ist der Rüde fast erwachsen und die Verhaltensmuster haben sich etabliert :ka:

  • Interessant, wie viele User hier dem Hund gleich eine schlechte Sozialisierung und einen schlechten Züchter andichten, nur weil er sich so verhält. Ich wette, 80% der Terrierrüden ticken ähnlich, wenn nicht mehr. Auch bei bester Aufzucht, Sozialisierung und Ausbildung.


    Nur die Abers: es mangelt an Erziehung. Gerade weil viele Terrier eine kurze Zündschnur und deutliche Aggressivität zeigen, muss so ein Hund top erzogen sein.


    Das geht los beim Rückruf. Ohne Rückruf kein Freilauf. Wenn das nicht zuverlässig klappt, Schleppleine dran und trainieren. Und he, wenn er Leckerlis mag und dafür kommt, dann los! Notfalls gibt es das komplette Futter eben draußen.


    Wenn der RR mal sitzt, dann kann man den Hund in jedem Fall sichern und ihm trotzdem Freilauf gönnen.
    Dann können die nächsten Schritte (ordentliches Vorbeigehen an der Leine usw.) angegangen werden. Ihr müsst jetzt viel managen, aber unbedingt konsequent den Rückruf trainieren. Schleppleine dran!


    Ein anderes wichtiges Aber: die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Kennt ihr diese Begriffe? Habt ihr dahingehend etwas geübt? Falls nein, haben wir hier erste Tipps und ansonsten hilft auch hier einlesen.


    Willkommen im Leben mit einem Terrier. Ist leider so, dass die meisten Rüden erwachsen so werden. Und ihr habt das mit euren Fehlern (falsches Verhalten von Anfang an beim Fixieren und Hinstürmen, Ressourcen wie Ball ins Spiel bringen usw.) gefördert. Euer Hund verhält sich rassetypisch - ihr müsst was tun!

  • Ganz ehrlich. Ist das ganz ernst gemeint? Habt ihr wirklich ein Problem, oder ist das ein Fake?


    Verwirrte Grüsse

    Ich denke eher, dass Dein Post ein Fake ist. Was soll das? Hier kommt jemand, schildert sein Problem und bekommt ein arrogantes leicht verpacktes "seid ihr doof" zur Antwort. Wem soll das was bringen außer Deinem Ego?


    Geh doch mal auf eine Hundewiese. Das ist doch alles völlig normal im Alltag. Und viele Hunde machen das doch auch problemlos mit.

  • danke für diesen hervorragenden Beitrag. Er enthält alles, was ich auch gerne schreiben wollte, am Handy aber zu mühsam war.

  • ' @Theobroma s Beitrag ist wirklich spitze, danke dir dafür :bindafür:


    Viele Terrier Rüden neigen ab der Geschlechtsreife dazu, andere Rüden doof zu finden. Man sollte das früh in geregelte Bahnen lenken, dann wird es einfacher. Mein Irish wäre wohl ähnlich, mittlerweile ist er da allerdings gut zu händeln und benimmt sich meist ordentlich.


    Hat euer Welsh die Möglichkeit seine Enegie loszuwerden, also nicht mittels Ball. Macht ihr was für sein Köpfchen? Ein gelangweilter Terrier kann auch ein Pulverfass sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!