Extrem aggressives Verhalten von Welsh Terrier

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch eine Rolle spielt. Wobei ich bei dem Tunnelblick echt nicht weiß, ob da überhaupt eine Gehirnzellen noch funktioniert. Da werden eben die Programme abgespult und ich kann mir auch vorstellen, dass das bei der Jagdsequenz mit drin "eingebaut" ist (wäre zumindest sinnvoll, dich instinktiv die schwächsten Tiere rauszusuchen).
    Beim Mobben sind die Hunde ja nicht im Beuteprogramm drin, davon kann man sie ja auch ganz gut abhalten. Meine Zumindest reagiert dann auf Ansprache. Aber ich bin auch kein Fachmann :tropf:

  • Könnte auch unter Mobbing fallen, wenn andere Hunde mitziehen und ein Hund die Initiative vorgibt.


    Mobbingsequenzen sind dem Beutefangverhalten sehr ähnlich, die Abläufe sind nahezu identisch. Es wird sicher auch Mischformen geben, wo beides durcheinander switcht.


    Es gibt Hundetypen, die Mobbing inszenieren und die Initialzündung für anderen Hunde geben, indem sie Hunde auf eventuelle Mobbingopferqualitäten abscannen, diese bewusst fixieren und/oder anhetzen oder schnelle Bewegungen dieses Hundes aufnehmen und erst dann reagieren. Mitläufer finden sich bei solchen Aktionen immer schnell und für das Opfer wird es dann schnell kritisch.

  • Terrier sind die Hundeart, die am häufigsten in Kliniken mit schweren Bissverletzungen landet. Nur mal so..

    :???: Kann ich nicht bestätigen, und habe bereits meinen dritten Terrier.
    Ich kann auch nicht bestätigen, daß Terrier nicht entspannt an anderen Hunden vorbeigehen können, oder unentspannt bei Hundespielen sind.
    Vielleicht irgendwelche klischeehaften Vorurteile?

  • :???: Kann ich nicht bestätigen, und habe bereits meinen dritten Terrier.Ich kann auch nicht bestätigen, daß Terrier nicht entspannt an anderen Hunden vorbeigehen können, oder unentspannt bei Hundespielen sind.
    Vielleicht irgendwelche klischeehaften Vorurteile?

    Ja, hab ich mir ausgedacht...


    Siehe z.B. hier


    Zitat

    Die 45 Hunde gehörten einer Vielzahl an Rassen an (Tab. 1). Hunde kleiner Rassen waren häufiger betroffen, wobei Terrier (n = 13)die am häufigsten vertretene Rasse repräsentierten. Das Alter der 26 Rüden (davon 3 kastriert) und 19 Hündinnen (davon 4 kastriert)lag zwischen 2 Monaten und 13 Jahren (∅ 6,4 Jahre).


    Zitat

    Ebenso halten wir es für möglich, dass Terrier deshalb oft betroffen sind, weil sie nicht selten auch gegen größere Hunde aggressiv reagieren.


    Tierärztliche Praxis Kleintiere: Archiv

  • Ja der erste Terrier verändert schon so ein bisschen die Weltsicht die man vorher hatte :D


    Vieles was du schreibst kommt mir sehr sehr bekannt vor. Ich hoffe du hast Glück mit dieser Trainerin aus dem Hundeclub.
    Mit Janosch hab ich damals einige Trainer "verbraucht" bis es dann mal mit einem klappte.
    Wie schon geschrieben wurde, solltest du darauf achten, dass nicht mit Gewalt, sondern eher über Motivation und Spaß trainiert wird. Fühlen sich Terrier ungerecht behandelt, wird gerne geblockt und man erreicht eher das Gegenteil.


    Als kurzer Tipp fürs Management:
    Ich wohnte früher auch mitten in der Stadt mit hochfrequentierten Gassiwegen. Lange Zeit habe ich gesagt, dass ich Janosch nicht anleinen kann bei jeder Hundebegegnung, weil die so häufig stattfinden und ausweichen wäre auch schlecht möglich, aber im Endeffekt hat es dann doch geklappt und auch geholfen.
    Seit dem ich bei jeder Hundesichtung angeleint habe und ausgewichen bin, wurde alles viel entspannter und ruhiger. Die paar Hunde die uns trotzdem entgegen kamen, bekamen wir auch irgendwie gemanaged.


    Grundsätzlich solltest du dich davon verabschieden deinen Hund als aggressives Monster zu sehen. Er verhält sich typisch und ist ganz und gar nicht unnormal. Unnormal sind eher die Hunde die zu zehnt hinter einem Ball her laufen und "lieb" zueinander sind. Erwarte nicht von ihm, dass er brav ist zu Hunden, Mülltonnen usw. Ist er es dann doch, dann belohne ihn hochwertig!
    Wenn du merkst dein Hund spannt sich an, dann vergrößere den Abstand, bis er sich wieder entspannen kann.
    Belohne ihn wenn er ruhig bleiben kann und lerne auf seine Körpersprache zu achten. Meist gibts da einige Stufen zwischen lieb sein und sich festbeißen und das ist nicht nur Knurren. Steif machen, fixieren, Zähne fletschen oder sogar nur mit dem Bart zucken usw. gehört alles dazu.
    Wenn du es da schaffst möglichst früh einzugreifen und entsprechend zu reagieren, kannst du verhindern, dass es überhaupt zur Eskalation kommt. Warten bis er knurrt und bellt und dann schimpfen hilft in der Regel nicht.


    Ich könnte ewig weiter schreiben, aber ich denke dir hilft eine Person vor Ort am meisten.

  • Ja, hab ich mir ausgedacht...

    Dann hab ich wohl immer die Ausnahmeterrier, einschließlich der ca. 50 Terrier, die ich auch noch persönlich kenne. :D

  • Ich kenne einige Terrier in allen Größen, von den Kleineren haben einige Aggressivitätsprobleme. Zwei Hündinnen verlassen den eigenen Garten kaum noch, weil sie draußen auf alles und jeden anspringen, die eine würde wohl auch nach vorne gehen, die andere kläfft durchgehend vor Aufregung.
    Klar, das sind hauptsächlich Fehler in der Sozialisierung und Erziehung, der Hund büßts halt mit einem Leben innerhalb des Gartenzauns. Für die meisten Außenstehenden ist der Hund bzw. seine Rasse schuld an der Situation, nicht die Halter, die mit den Tieren offenbar überfordert waren/sind.

  • Dann hab ich wohl immer die Ausnahmeterrier, einschließlich der ca. 50 Terrier, die ich auch noch persönlich kenne. :D

    Naja, da steht ja kleinere Terrier. Du hast ja große. Und die kleinen sind ja schließlich so selektiert, damit sie eben NICHT klein beigeben und bei aggressiven Auseinandersetzungen sondern gern mal auf "Autopilot" schalten. Wäre ja bei ihrem ursprünglichen Job ach nicht praktisch gewesen bei der kleinsten Gegenwehr direkt einzulenken... Da hätten Fuchs/Dachs/Ratte kurzen Prozeß gemacht!

    • Ich erlebe die großen Terrier als selbstbewusst und durchsetzungsstark, aber wesentlich weniger impulsiv (oder sollte ich explosiv schreiben) als die kleinen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel... ;)


    (Dieses Eingeückte sollte nicht so sein. KA wo das herkommt...)

  • Aus meiner Sicht liegen zwischen Airedale und Welsh Terrier Welten.


    Die haben nur die Optik gemeinsam, ansonsten sind es ganz andere Hunde und der Welsh ist eben kein Airedale nur in klein und daher einfacher in der Handhabung. Das ist leider oft ein Trugschluss.


    Ich denke, die meisten Problematiken der Terrier sind hausgemacht, weil man diese Härte und Kompromisslosigkeit bei einem kleinen, niedlichen Hund einfach nicht erwartet und sich vielleicht auch nicht über das spezielle Jagdverhalten Gedanken macht und zudem das Hetzen durch Wurfspiele unbewusst noch fördert.


    Würde hier jemand schreiben, dass er sich einen Deutsch Drahthaar holen möchte, würden viele protestieren, von wegen Jagdhund in Laienhand, den Jagdtrieb kriegt man nicht in den Griff usw.
    Bei den Terriern wird das leider anders gesehen und viele JRT, PRT und eben auch Welsh Terrier befinden sich in 0815-Haushalten und werden oft wegen der geringen Größe, der leichten Fellpflege und der Optik angeschafft.


    Der Welsh Terrier an sich ist schon "eine harte Sau", nur der deutsche Jagdterrier ist noch heftiger. Viele andere Terrierarten wie Border Terrier oder Cairne Terrier oder auch Yorkshire Terrier sind deutlich einfacher zu führen und wären für Hundeanfänger sicher etwas besser geeignet.

  • Also ich hab noch nicht alles gelesen, weil viel zu tun, aber ich meinte es so:


    1. Er will unbedingt sofort hin und es packen, bellt und knurrt aber nicht und wirkt nicht aggressiv bei: Besen, Eichhörnchen, Vögeln, Wurfscheiben, Bällen (mehr fällt mir gerade nicht ein, sind ja genug Beispiele). Da denk ich halt, dass das Jagdverhalten ist.


    2. Er bleibt stehen, fixiert, will irgendwann unbedingt hin, knurrt und/oder bellt dabei und wirkt sehr aggressiv bei: bestimmten anderen Rüden, rappelden Mülltonnen, Postfahrrädern, rumpelnden Rolläden, Kindern auf Skateboards (auch genug Beispiele)



    Da meinte ich ja nun, dass ich die Punkte bei 1 ja zumindest was Wurfspiele angeht nicht schlimm finde und Eichhörnchen oder Vögel erwischt er eh nie. Nun kam die Vermutung, dass ich dadurch dass ich sowas mit ihm spiele, das Jagdverhalten anheize usw. - das weiß ich halt nicht, weil er bei den problematischen Punkten (2.) ja auch ein ganz anderes Verhalten an den Tag legt. Ob das eine und das andere dann überhaupt das gleiche ist? Nie hab ich das Gefühl, dass er aggressiv ist, wenn er einen Ball jagt. Da sieht er eher fröhlich aus.

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