Extrem aggressives Verhalten von Welsh Terrier
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Ich fange mal beim eigentlichen Problem an und beschreibe die sonstigen Hintergründe später, das scheint mir das Sinnvollste zu sein. Es geht um unseren zwei Jahre alten Welsh Terrier Rüden:
Dieser zeigt folgende Verhaltensweisen: Sieht er irgendwo (auch weiter entfernt) einen anderen Hund, setzt oder legt er sich meist hin und sperrt sich dagegen, weiterzugehen. Kommt der andere Hund näher und es ist eine Hündin, geht es vergleichsweise gut und es wird ein normales Beschnuppern. Ist es ein anderer Rüde, wird dieser im besten Fall ignoriert. Aber "besser" steht die Chance, dass er, nachdem er näher dran ist, anfängt zu knurren und stark in Richtung des anderen Hunds zu ziehen. Hält man ihn nicht zurück, besteht die Gefahr, dass er sich mit dem anderen Hund rauft oder diesen beißt. Dabei zeigt er keine große Hemmschwelle. Das erste Mal augenscheinlich wurde das, als er einen vor unserem Haus lang laufenden Hund attackiert und gebissen hat, wahrscheinlich, weil dieser seiner Ansicht nach in sein Revier eingedrungen war?
Heute ereignete sich aber eigentlich der bislang schlimmste Vorfall. Auf einer Wiese spielten ein Vater und sein Sohn mit ihrem Hund Ball apportieren. Der andere Hund zeigte keinerlei Aggression, wirkte sehr lieb und harmlos. Das Herrechen bestätigte auch, dass sei Hund sehr lieb wäre. Unser Hund hatte den anderen Hund bis dahin auch nicht groß beachtet und nicht wie sonst oft direkt geknurrt, so dass wir davon ausgingen, dass er dem anderen Hund gegenüber auch nicht feindlich gesonnen war. Daraufhin haben wir in Absprache mit dem anderen Herrchen unseren Hund auch abgeleint, um zu gucken, ob die beiden nicht gemeinsam dem Ball hinterherjagen können. Das Ganze ging keine 10 Sekunden gut. Der Ball war noch gar nicht geworfen worden und lag nur im Gras, als beide Hunde diesen gleichzeitig haben wollten. Es gab ein ein kurzes Knurren und keine Sekunden später hing unser Hund dem anderen am Hals, ließ sich natürlich nicht wegrufen und von gar nichts beeindrucken. Erst nach ca. 30 Sekunden konnten wir ihn von "seinem Opfer" trennen und anleinen. Der andere Hund hatte nur gejammert und sich nicht gewehrt und unserer hatte ihn immer wieder attackiert und sich festgebissen. Alle waren ziemlich schockiert. Nun haben wir beschlossen, dass wir ihn jetzt gar nicht mehr von der Leine lassen können, weil er so aggressiv reagiert, da man nie weiß, wann irgendwo ein anderer Hund auftaucht.
Wir haben den Hund als Welpen im Alter von 10 Wochen bekommen. Wir hatten den Züchter vorher schon 2x getroffen (einmal ein halbes Jahr vorher und dann 4 Wochen, bevor wir den Hund abgeholt haben), um uns einen Eindruck zu verschaffen. Er hatte viele Geschwister (8) und ist in den ersten 10 Wochen beim Züchter mit diesen zusammen aufgewachsen. Als wir die Welpen besucht hatten, purzelten alle übereinander und alles wirkte sehr in Ordnung. Ich glaube nicht, dass da der Ursprung seiner Aggressivität zu suchen ist.
Als wir ihn dann hatten, haben wir sehr viele andere Hunde getroffen und ihn fast täglich auf einer Wiesen mit vielen anderen Hunden spielen lassen, damit er sich daran gewöhnt. Dabei gab es auch keine Probleme. Die fingen an, als er geschlechtsreif wurde und wurden dann langsam immer schlimmer. Als es schon sehr belastend war und keiner mehr gerne mit ihm rausging, haben wir ihn kastrieren lassen (reversibel mit Medikament), aber das hat sein Verhalten in keiner Weise beeinflusst.
Man muss dazu sagen, dass unser Hund zuhause sehr lieb und ruhig ist, er hat so gut wie nie was angeknabbert oder kaputt gemacht außer seinen eigenen Sachen, man kann ihn auch problemlos alleine lassen, auch wenn er es selten ist. Er ist stubenrein und zeigt uns gegenüber keinerlei Aggression. Man kann wunderbar mit ihm spielen und alles scheint gut. Auch anderen Menschen gegenüber war er nie auch nur im Ansatz aggressiv.
Was auffällt ist, dass er die Aggression dennoch nicht nur gegenüber anderen Rüden zeigt. Er verhält sich genauso (Knurren, Bellen, Anspannung, Ziehen richtung des "Gegners") bei rumpelnden rollenden Mülltonnen, runterrumpelnden Jalousien, Skateboardfahrern, Kindern mit Rollern, Postfahrrädern und alten Menschen im Rollstuhl). Allein die Geräusche können es nicht sein, die ihn dabei aufregen, andere Lärmquellen gehen ihm am Arsch vorbei. Auch in diesen Situationen lässt er sich überhaupt nicht beruhigen/ablenken/zügeln.
Wenn man zurückdenkt, hat er sich schon in den ersten Tagen, die wir ihn hatten, immer hingelegt oder gesetzt, wenn etwas Unbekanntes kam, das er nicht einschätzen konnte. Schon von Anfang an hat er das bei anderen Hunden gemacht. Die anderen Halter meinten er habe Angst. Als Welpe ist er dann, wenn diese näher kamen aus seiner Starre sehr plötzlich erwacht und sehr ungestüm an den anderen Hunden hochgesprungen, was ja relativ harmlos war. Naja, ich könnte noch relativ viel erzählen, die Frage ist, was tun? Klar ist, dass er nicht mehr von der Leine darf, da das natürlich unzumutbar ist, wenn er andere Hunde beißt und sich nicht stoppen lässt.
Aber es ist ja keine Dauerlösung, ihn immer nur an der Leine zu lassen. Er ist ja noch jung. Gibt das da überhaupt Hoffnung oder kann es sein, dass er auch mit Hilfe (Hundetrainer oder so) nicht "sozialisiert" werden kann? Er schein allgemein zu polarisieren, wurde auch schon einmal von einem anderen Hund, der ihn von weitem gesehen hat attackiert und gebissen, wobei da dessen Herrchen gesagt hat, das habe sein Hund noch nie gemacht.
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Ganz im Ernst - ihr seid Schuld am Verhalten eures Hundes!
Wer bitte lässt zwei wildfremde Hunde hinter einer Ressource herhetzen?
Habt ihr ECHT erwartet, daß sie sich lieb und friedlich den Ball teilen????Eine gewisse Geschlechteraggression ist bei ausgewachsenen Hunden nicht unüblich, das hat nichts damit zu tun, ob der Hund sozialisiert worden ist oder nicht.
Ab einem gewissen Alter haben sie einfach keinen Bock mehr auf Spielen.Ihr seid dafür verantwortlich, daß es in Zukunft nicht mehr zu Raufereien kommt, die von eurem Hund ausgehen.
Ihr seid dafür verantwortlich, daß er zu keiner Gefahr für Kinder etc. wird.
Geht vorausschauend spazieren, leint ihn bei Hundesichtungen und anderen Unsicherheitsfaktoen an, arbeitet an seinem Leinenpöbeln und seht ein, daß ein Terrier kein Hund ist, der alle anderen Hunde dieser Welt liebt.Ist es euer erster Terrier?
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Ja, erster Hund überhaupt. Klug war das bestimmt nicht, das hat man ja gesehen, aber er kann doch nicht normal sein, dass er jedem direkt ans Leder will bzw. auch ans Leder geht, der ihm mal ein Spielzeug streitig macht oder einfach im falschen Moment irgendwo auftaucht? Da er, wenn er in diesem aggressiven Modus ist, seine ganze restliche Umwelt ausblendet, kann man überhaupt keinen Einfluss mehr auf ihn nehmen, es sei denn, man bekommt ihn irgendwie noch am Halsband zu fassen.
Auf der Hundewiese sind oft bis zu zehn Hunde und jagen zusammen dem Ball nach. Also ganz normal ist es ja nicht, dass er so aggressiv ist oder? Die Frage ist, wie man ihm dieses Verhalten abgewöhnen bzw. besser gesagt entschärfen kann. Da er auch so aggressiv gegenüber rappelnden Mülltonnen etc. ist, hätte man schon die Möglichkeit ohne Gefahr für die Umwelt mit ihm zu trainieren, aber wie verhalte ich mich richtig, wenn er die Mülltonne anbellt, anknurrt, attackiert? Oder meinst du man muss seine Aggressivität hinnehmen und immer aufpassen, dass niemand zu Schaden kommt?
Im Avatar links, das ist er übrigens!!!
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Hallo Hamsterrad, ich schreib mal blau in deinen Text. Ist einfacher.
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Heute ereignete sich aber eigentlich der bislang schlimmste Vorfall. Auf einer Wiese spielten ein Vater und sein Sohn mit ihrem Hund Ball apportieren. Der andere Hund zeigte keinerlei Aggression, wirkte sehr lieb und harmlos. Das Herrechen bestätigte auch, dass sei Hund sehr lieb wäre. Unser Hund hatte den anderen Hund bis dahin auch nicht groß beachtet und nicht wie sonst oft direkt geknurrt, so dass wir davon ausgingen, dass er dem anderen Hund gegenüber auch nicht feindlich gesonnen war. Daraufhin haben wir in Absprache mit dem anderen Herrchen unseren Hund auch abgeleint, um zu gucken, ob die beiden nicht gemeinsam dem Ball hinterherjagen können. Das Ganze ging keine 10 Sekunden gut. Der Ball war noch gar nicht geworfen worden und lag nur im Gras, als beide Hunde diesen gleichzeitig haben wollten. Es gab ein ein kurzes Knurren und keine Sekunden später hing unser Hund dem anderen am Hals, ließ sich natürlich nicht wegrufen und von gar nichts beeindrucken. Erst nach ca. 30 Sekunden konnten wir ihn von "seinem Opfer" trennen und anleinen. Der andere Hund hatte nur gejammert und sich nicht gewehrt und unserer hatte ihn immer wieder attackiert und sich festgebissen. Alle waren ziemlich schockiert. Nun haben wir beschlossen, dass wir ihn jetzt gar nicht mehr von der Leine lassen können, weil er so aggressiv reagiert, da man nie weiß, wann irgendwo ein anderer Hund auftaucht.Ihr habt einen großen Fehler gemacht. Nämlich den Ball nicht zu entfernen, sondern ihn noch zum Spielen überlassen. Dein Hund sieht in diesem Moment den Ball nicht als Spielzeug, sondern als seine Ressource. Er will den Ball für sich haben und kennt dabei kein Pardon.
Das gesamte Management vorher, wo ihr gemeinsam abgeschätzt habt, ob die Hunde miteinander spielen können, fand ich ok. Nur eben der Ball hätte nicht dabei sein dürfen. Hunde können auch wunderbar ohne Spielzeug miteinander spielen, und dann entstehen solche Situationen nicht.Wir haben den Hund als Welpen im Alter von 10 Wochen bekommen. Wir hatten den Züchter vorher schon 2x getroffen (einmal ein halbes Jahr vorher und dann 4 Wochen, bevor wir den Hund abgeholt haben), um uns einen Eindruck zu verschaffen. Er hatte viele Geschwister (8) und ist in den ersten 10 Wochen beim Züchter mit diesen zusammen aufgewachsen. Als wir die Welpen besucht hatten, purzelten alle übereinander und alles wirkte sehr in Ordnung. Ich glaube nicht, dass da der Ursprung seiner Aggressivität zu suchen ist.
Als wir ihn dann hatten, haben wir sehr viele andere Hunde getroffen und ihn fast täglich auf einer Wiesen mit vielen anderen Hunden spielen lassen, damit er sich daran gewöhnt. Dabei gab es auch keine Probleme. Die fingen an, als er geschlechtsreif wurde und wurden dann langsam immer schlimmer. Als es schon sehr belastend war und keiner mehr gerne mit ihm rausging, haben wir ihn kastrieren lassen (reversibel mit Medikament), aber das hat sein Verhalten in keiner Weise beeinflusst.Eine Kastration, egal ob dauerhaft per OP oder als chemische Version, ersetzen keine schlechte Sozialisierung, schlechte Erziehung oder schlechtes Management. Woher genau die Aggression kommt, kann ich momentan nich genau sagen. Das wird vermutlich ein Hundetrainer, der euch bei euren Gassigängen daheim begleitet, evtl. besser sagen können.
Ich vermute aber, dass es zum Einen mit dem Erwachsenwerden zusammen hängt, denn der Hund ist mit 2 Jahren vermutlich grad in der letzten Erwachenwerdenphase, oder ist da bereits durch. Da zeigen viele Hunde, egal ob Rüde oder Hündin nochmal Verhaltensänderungen.
Oder der Hund ist evtl auch durch schlechte Sozialisierung beim Züchter einfach ein sehr unsicherer Hund, der nicht richtig gelernt hat, wie man sich anderen Hunden gegenüber richtig verhält.
.............Was auffällt ist, dass er die Aggression dennoch nicht nur gegenüber anderen Rüden zeigt. Er verhält sich genauso (Knurren, Bellen, Anspannung, Ziehen Richtung des "Gegners") bei rumpelnden rollenden Mülltonnen, runterrumpelnden Jalousien, Skateboardfahrern, Kindern mit Rollern, Postfahrrädern und alten Menschen im Rollstuhl). Allein die Geräusche können es nicht sein, die ihn dabei aufregen, andere Lärmquellen gehen ihm am Arsch vorbei. Auch in diesen Situationen lässt er sich überhaupt nicht beruhigen/ablenken/zügeln.Hört sich für mich so an, als ob der Hund als Welpe nicht viel von der Außenwelt kennengelernt hat. Ein gut sozialisierter Hund hat nicht nur den Umgang mit anderen Hunden kennengelernt, sondern wurde auch von Klein auf an solche Alltagsdinge wie eben skatboardfahrende Kids, rumpelnde Mülltonnen, Jalousien herangeführt. Das Meiste davon lernt der Welpe normalerweise schon mit einem Spaziergang durch ein Wohngebiet kennen. Ich vermute mal, so was wurde von Anfang an versäumt.
Das bleibt bei mir ein fader Beigeschmack, was den Züchter angeht. Allzuviel hat der in Richtung Alltagstauglichkeit scheinbar nicht gemacht
Wenn man zurückdenkt, hat er sich schon in den ersten Tagen, die wir ihn hatten, immer hingelegt oder gesetzt, wenn etwas Unbekanntes kam, das er nicht einschätzen konnte. Schon von Anfang an hat er das bei anderen Hunden gemacht. Die anderen Halter meinten er habe Angst. Als Welpe ist er dann, wenn diese näher kamen aus seiner Starre sehr plötzlich erwacht und sehr ungestüm an den anderen Hunden hochgesprungen, was ja relativ harmlos war. Naja, ich könnte noch relativ viel erzählen, die Frage ist, was tun? Klar ist, dass er nicht mehr von der Leine darf, da das natürlich unzumutbar ist, wenn er andere Hunde beißt und sich nicht stoppen lässt.Aber es ist ja keine Dauerlösung, ihn immer nur an der Leine zu lassen. Er ist ja noch jung. Gibt das da überhaupt Hoffnung oder kann es sein, dass er auch mit Hilfe (Hundetrainer oder so) nicht "sozialisiert" werden kann? Er schein allgemein zu polarisieren, wurde auch schon einmal von einem anderen Hund, der ihn von weitem gesehen hat attackiert und gebissen, wobei da dessen Herrchen gesagt hat, das habe sein Hund noch nie gemacht.
Gewöhn dich dran, das sagen viele Hundehalter. Auf so Sätze wie "Der will nur spielen", "Der tut nix", "Das hat der ja noch nie gemacht" würde ich Null und NIX geben, weil die meisten Hundehalter, die so was sagen keine Ahnung von der Körpersprache ihres Hundes haben, oder der Hund einfach nicht erzogen ist, oder man selbst einfach keine Leinenbegegnung / keine Hundebegegnung wg Training zum Bspl. haben will.
Grundsätzlich scheint für euch ein Hundetrainer angebracht zu sein, der euch auf den alltäglichen Gassigängen anleitet und euch zeigt, wie ihr bestimmte Situationen managen könnte, und wie ihr dem Hund Sicherheit vermitteln könnt. Anscheinend habt ihr das bisher völlig übersehen, oder zumindest soweit runtergespielt, dass ihr halt jetzt im Schlamassel steckt.
Zu dem Verhalten mit Hinlegen- Anstarren- Vorschießen bei Hundebegegnungen können andere hier ausm Forum mehr schreiben. Aber ich würde das Verhalt aus dem beschriebenen Kontext heraus als unhöfliches und unsicheres Hundeverhalten deuten. Der Hund hat es aber von Anfang an nicht anders gelernt, was sich jetzt im Erwachsenenalter leider schon ziemlich gefestigt hat. Auch hier kann ein Trainer helfen, der dir einiges körpersprachliches zum Hundeverhalten sagen kann, und eben auch Trainingsansätze gibt.
Und bis dahin würde ich den Hund nicht mehr von der Leine lassen, oder eben nur dann, wenn ihr sehr sehr sehr sicher seid, dass nichts passiert, vielleicht mit gewohnten Hundekumpels, falls vorhanden.
Ansonsten empfehle ich zunächst mal ein anderes Mangement:
Bei Sichtung fremder Hunde, den eigenen Hund ranrufen, anleinen und in einem größeren Bogen um den Fremden rumlaufen, dabei den Abstand so wählen, dass dein Hund noch nicht ausrastet, sondern noch ansprechbar bleibt. Notfalls umkehren, oder einen anderen Weg querfeldein laufen. Auch bei Kindern, Rolli-Fahren oder ähnlichem, würde ich vorherst nicht mehr freilaufen lassen, oder immer zügig zurückrufen und anleinen, da solche Situationen mit einem drauflosstürmenden Hund sehr unschön enden können. -
Ich kann da @Luna77 nur zustimmen, habe mir genau dasselbe gedacht.
Sucht euch einen Trainer, der euch beim Gassi begleitet und der euch einiges erklärt.
Seinen eigenen Hund zu lesen und zu verstehen ist manchmal wirklich nicht so einfach. Man muss lernen ihn zu beobachten und einzuschätzen. Dann fällt es einem manchmal wie Schuppen von den Augen und dann hat man erst einen Plan, wie man passend auf das Verhalten einwirkt.Noch etwas: es wird sehr oft so suggeriert, dass alle Hunde supi dupi Spaß miteinander haben müssen und alle immer miteinander spielen wollen.
Das ist nicht so. Viele Hunde haben gar keinen Bock auf fremde Hunde, auf immer wieder neue Begegnungen und erst recht keine Lust auf Spielen.
Tatsächlich habe ich es bisher nur wirklich selten erlebt, dass zwei fremde Hunde sich treffen und wirklich sofort Spaß miteinander haben.
Gerade Terrier brauchen das eher nicht. Es wäre also auch ein Tipp meinerseits, dass ihr euch da den Druck raus nehmt zu sagen, dass euer Hund verträglich mit Gott und der Welt sein muss, immer fröhlich und aufgeschlossen und zum Spielen aufgelegt. Das muss er nicht. Und es ist eure Aufgabe das einzuschätzen und es anderen Halten zu kommunizieren, sodass euer Hund das nicht auf seine Art klar stellen muss. Und das ist bei Terriern eben zumeist die Hau-drauf-Manier. Die haben nunmal eine eher kurze Zündschnur und machen sehr sehr deutlich, wenn ihnen was nicht passt. Das kommt euch vielleicht auch gar nicht so ungelegen, gerade die haben oft eine schöne sehr ausdrucksvolle Körpersprache, die man eigentlich recht gut erkennen und dementsprechend eingreifen kann. -
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Ganz ehrlich. Ist das ganz ernst gemeint? Habt ihr wirklich ein Problem, oder ist das ein Fake?
Verwirrte Grüsse
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Es ist nicht mein Ziel, dass er sich mit allen anderen Hunden verträgt. Selbst wenn er gar nichts mit anderen Hunden zu tun haben wollte, hätte ich kein Problem damit. Auch eine kurze Rauferei muss ja keine Katastrophe sein.
Das Problem ist, das man mit ihm nicht mehr gut raus gehen kann. Wir wohnen in der Stadt und man begegnet hier, egal wann und wohin man geht, immer relativ vielen anderen Hunden. Es lässt sich nicht vermeiden. In den grüneren Gebieten ohne Autos, die natürlich viel schöner sind, lassen fast alle ihren Hund von der Leine, so dass man, selbst wenn man den eigenen Hund anleint, nicht verhindern kann, dass andere Hunde zu ihm kommen. Bisher haben wir meist Glück gehabt, dass sich kein anderer von seinem Gebahren so provozieren ließ, dass er unseren attackiert hat (bis auf der eine Fall, den ich schon geschildert habe, wo er von einem frei laufenden Hund angegriffen und gebissen wurde).
Und gerne würde ich wie wir es bisher noch meist gemacht haben, unseren Hund auf einer Wiese auch mal losleinen, damit er, was er gerne tut, ein paar Bällen oder Wurfscheiben hinterherjagen kann. Das geht aber spätestens jetzt gar nicht mehr, da man nie wissen kann, wann ein anderer Hund, der ihm nicht passt, auftaucht und er diesen attackiert.
Leider muss ich sagen, dass er sich überhaupt nicht ranrufen lässt. Der kommt nur, wenn er weiß, dass er dann ein Leckerli bekommen kann und nichts Besseres im Sinn hat / nicht abgelenkt ist. Das heißt er ist schon sehr schlecht erzogen, bzw. wir haben es nicht geschafft, ihm das irgendwie beizubringen.
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Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber es liest sich leider so, als hättet ihr nicht gerade eine Idee davon, wie Hunde ticken.
Daraufhin haben wir in Absprache mit dem anderen Herrchen unseren Hund auch abgeleint, um zu gucken, ob die beiden nicht gemeinsam dem Ball hinterherjagen können.
Wie kommt man denn auf so eine Idee? Mit einem Terrier??
Ich rate euch dringend dazu, euch einen kompetenten Trainer zu suchen, der euch zeigt, wie ihr euren Hund besser verstehen und kontrollieren lernt. Bis dahin solltet ihr den Hund in solchen Situationen sichern ((Schlepp-)Leine dran!) und keine unbedarften Experimente machen, bei denen er dann immer wieder Erfolg hat mit seinem "prolligen" Verhalten.
Außerdem wäre es ratsam, dem Terrier eine sinnvolle Aufgabe/Beschäftigung zu bieten. Was macht ihr denn so mit ihm? Vielleicht hat er Spaß an (ernsthafter) Nasenarbeit, Unterordnung, Agility....
Bitte versteh meinen Beitrag nicht falsch, das ist überhaupt nicht böse gemeint - aber ich kann nicht nachvollziehen, wieso man so einen Hund nicht konsequent sichert. Das heißt nicht, dass dein Hund "böse" oder gar "gefährlich" ist - ich habe selbst einen Terrier-Mix, und ich weiß, was es heißt, immer wachen Auges durch die Welt zu laufen und meinen Hund rechtzeitig zu mir zu holen. Ein guter Trainer kann euch da aber sicher helfen - das ist nichts, was man nicht in den Griff bekommen könnte!
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Für mich hört es sich so an, als hättet ihr euch nicht ausreichend über die Rasse informiert.
Terrier sind darauf gezüchtet worden, einen bestimmten Teil einer Jagdsequenz/des Beutefangverhaltens zu zeigen und zwar. Hetzen-Packen-(Tot)schütteln.
Auslöser für das Verhalten sind oft bewegte Reize, auf die der Hund reagiert und schnell in den Hetzmodus kippt.
Die Geschichte mit dem Ball ist einfach hausgemacht, solche Situationen sind immer brenzlig, weil eine Ressource ins Spiel kommt, die das Jagdverhalten auslöst und natürlich auch verteidigungswürdig ist. Mit sich verteidigen und sich mutig anderen Hunden gegenüber zu stellen, hat ein Welsh kein Problem.
Was "spielt" ihr denn mit dem Hund? Macht ihr vielleicht von klein auf auch solche Ballwerfgeschichten? Das spricht nämlich bei solchen Typen das Jagdverhalten an und der Hund lernt, schnell auf einen bewegten Reiz zu reagieren und "Beute" zu machen.
Das Verhalten würde auch dazu passen, dass er stark auf rollende Gegenstände (Fahrrad, Skateboard, Roller usw.) reagiert.
Das hat mit Aggression nichts zu tun, sondern lediglich mit Jagdverhalten.Ich kenne einige Welsh Terrier, die sich ganz genau so verhalten. Alles, was sich bewegt, wird gehetzt und rein gepackt, die Halter haben das Verhalten selbst durch unreflektierte Wurfspiele gefördert. Der Hund hätte aber eigentlich genau das Gegenteil lernen müssen, nämlich sich selbst an solchen Reizen zu hemmen und auf den Reiz nicht zu reagieren, sondern Ruhe zu bewahren.
Es kann sogar sein, dass bei Hundebegegnungen ein wuseliger Hund der Auslöser ist, da mal rein zu packen.
Terrier sind mutig, überschätzen sich schnell und reagieren blitzschnell mit Hetzen und Packen. Und das soll so sein, das ist züchterisch erwünscht.
Euer Hund müsste also im Bereich Impulskontrolle und Frust aushalten einiges lernen und zudem ein gutes aufgebautes Abbruchsignal beherrschen.
Und wenn man all das, wofür er gezüchtet wurde und was er nicht ausleben darf, verbietet, muss man auf der anderen Seite dafür Sorge tragen, dass er jagdalternativ arbeiten darf. Da bietet sich einiges an, wo der Hund kontrolliert durch euch sein angezüchtetes Talent ausleben darf.
Euer Hund ist also sehr wahrscheinlich nicht aggressiv, sondern macht einfach seinen Job, weil er keine Anleitung durch euch erfährt.
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