Was versteht Ihr unter "Artgerechter Haltung"?

  • Artgerecht wäre wahrscheinlich wenn mein Hund leben würde wie bei meinen Großeltern. Hund gehörte zur Familie, ging mit aufs Feld und den Stall, passte aufs Haus auf, stromerte durchs Dorf und besuchte Nachbarn und Hundekumpel, bekam Futter und wurde tierärztlich versorgt. Heute ist das nicht mehr möglich.


    Meine Hunde haben einen Garten, aber da sind sie ohne mich nie. Wir wohnen umgeben von Feldern, fahren aber auch täglich raus. Wir gehen in die Hundeschule, aber das bräuchten sie nicht.
    Was sie brauchen ist dazu gehören, sie möchten geliebt werden, Streicheleinheiten, Ansprache, Beschäftigung, Spaziergänge, aber auch Ruhe und Entspannung, gutes Futter und wenn sie krank sind unseren Tierarzt ... das war es. Ach und für sie ist es wichtig das sie zu zweit leben.


    Ich weiß natürlich das nichts im Leben perfekt ist, aber wir geben unser Bestes, artgerecht ist das trotzdem selten.
    Unsere Nachbarn sind den ganzen Tag Zuhause, haben einen riesigen Garten, Zeit, Geld und einen Hund. Der Hund hockt fast den ganzen Tag im Zwinger - ich glaube wenn er die Wahl hätte wäre für ihn eine kleine Wohnung in der Großstadt mit 3 x Tag Auslauf artgerechter.

  • Und was ist so schlimm daran, 15 Minuten mit dem Auto oder den Öffis in den Wald zu fahren? Ist das für den Hund so 'ne Tragödie?

    Für den Hund nicht, falls man das wirklich 2x täglich durchzieht. Man kann ja den Hund auch erziehen, zwischendurch auf Asphalt seine grossen und kleinen Geschäfte zu verrichten. Aber zeitlich macht das schon eine Stunde extra täglich, bei Stau schnell mehr - kann schnell mal ans Limit kommen für den HH. Und ökologisch gesehen ist es eher bescheiden. Für Welpenaufzucht IMHO ungeeignet.

  • Ich kann "artgerecht" nicht mal für meine beiden zusammen definieren.


    Für Finya wäre es artgerecht, wenn sie einen großen Garten oder gar einen Hof hätte, wo sie sich einen Großteil des Tages frei bewegen könnte. Das kann ich ihr nicht bieten und das tut mir sehr Leid, weil sie das einfach glücklich macht.
    Für Frodo wäre es artgerecht, wenn er den ganzen Tag bei mir sein dürfte. Er legt keinen Wert darauf alleine rumzulaufen, für ihn ist es das Wichtigste, dass er an meiner Seite sein darf. Das kann ich zwar nicht zu 100% erfüllen, aber er bekommt auf jeden Fall eher das was er braucht, als Finya.


    Sowas wie tierärztliche Versorgung, passende Ernährung, Aufmerksamkeit, gute Behandlung, etc. setze ich ohnehin voraus.

  • wurde tierärztlich versorgt

    eher nicht "artgerecht", denn in der Erschaffung des Haushundes waren Tierärzte noch gar nicht vor gesehen ;) ;) ;)


    Nichtsdestotrotz natürlich absolute Voraussetzung für ein Gutes Hundeleben! :D

  • Was habt ihr eigentlich gegen Asphalt?
    Kann man doch wunderbar drauf laufen, viel besser als auf Bucheckern oder anderen pieksigen Sachen.
    Wenn wir im Park sind, will Ylvi immer auf den Wegen laufen. War bei meiner ersten Hündin übrigens genauso, ich bin immer über den Rasen gelaufen und Berta parallel dazu auf dem Weg.


    Zwei von sechs Hunden, die ich bisher hatte, fühl(t)en sich in der Stadt sogar wohler als in Haus und Garten au
    Dorf, aus verschiedenen Gründen.



    Ich habe ja beides und damit auch den direkten Vergleich.


    Sorry wegen der Fehler, mein Handy spinnt.

  • Ja, beim Joggen kann meine morgens auch entscheiden, ob sie auf Asphalt oder auf dem Grasstreifen daneben laufen will. sie will IMMER auf Asphalt rennen, auch 20 km!

  • Meiner sind ihre befestigten Wege auch heilig. Wozu auf pieksigen bewachsenen Flächen laufen, wenn man es auch einfacher haben kann? Übrigens nutzen sich dadurch auch ihre Krallen super ab. Den meisten Hunden müssen ja die Krallen gekürzt werden: ist das artgerecht? Könnte es nicht sein, dass da evtl. was in der Haltung nicht stimmt, wenn die Krallen sich nicht abnutzen, wie die Natur es vorgesehen hat? :pfeif: :flucht:

  • Ich finde artgerecht auch einen ziemlich großen Begriff.


    Ich finde es wichtiger meinen Hund einschätzen zu können und zu wissen, dass es ihm gut geht und er glücklich ist.


    Grundbedürfnisse sind doch:
    Futter
    Pflege
    Liebe
    Hundekontante (je nach Hund)
    Revier erkunden


    Laut manchem was hier steht, wäre ich ein grauenhafter Hundehalter.
    Ich wohne mitten in der Fußgängerzone.
    Tristan ist hier aber super glücklich. 3 Minuten zu Fuß und wir sind im Park, mit dem Auto bin ich in 10 Minuten raus aus der Stadt, komplett. 5 Minuten Auto und ich bin in einem großen Park und beliebten Hundeauslaufgebiet (auch fussläufig erreichbar nur nicht mit Welpe).


    Aber Tristan liebt es direkt vor der Tür: Efeu, Mülleimer, Beete die faszinierend riechen. Tauben die komische Sachen machen. Menschen die ganz toll sind. Achja und viele andere Hunde.


    Hauptsache man kann den Hund versorgen und macht sich Gedanken, dass der Hund glücklich ist.


    Der Hund meiner Mama könnte hier nicht glücklich werden. Er hatte panische Angst vor Menschen und auf Dauer ist ihm die Stadt zu stressig, das wäre nicht gesund für ihn.


    Mein leider von uns gegangener Ersthund und Seelenhund ist zu erst zu uns mit größerem Garten gekommen, danach in einen kleinen Garten und dann in eine Etagen Wohnung gezogen. Und er war überall glücklich und ausgelastet!
    Denn für ihn war egal wo er war, Hauptsache er konnte bei mir sein und etwas mit mir unternehmen!

  • So manchmal frage ich mich schon, was die Dorfbewohner eigentlich glauben wie es ist in einer Großstadt zu leben :???:
    Leben. Nicht nur dort hinfahren zum Arbeiten oder mal im Urlaub oder so da waren.


    Ich komme vom Land. Meine Familie lebt immer noch auf dem Land. Für die ist Berlin horror (für mich das Landleben auf dem Dorf auch ;) ). Was aber auch daran liegt, dass die nie MEIN Berlin mitbekommen. Und das ist dann halt im Wald gegenüber meiner Wohnung oder im Park oder sonst wo hin fahren wo die Hunde laufen dürfen.
    Wenn man in einer Großstadt lebt und dann noch mit Hund hat man schnell raus wie grün so ne Stadt sein kann und wie man ein dorfähnliches Leben dort gestaltet. Mit der Ausnahme, dass wir hier Spätis haben. Ich liebe den Luxus inmitten meiner Dorf-Kiezidylle :lol:

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