Wutanfälle bei Welpen

  • Übrigens brauchen weiße Schäferhunde viel geistige und körperliche Beschäftigung...

    Nein. Im ersten Lebensjahr brauchen sie vor allem deswegen ein auf sie angepasstest Programm. Dieser Typ Hund ist extrem schnell reizüberflutet und auch später braucht er nicht viel, sondern vor allem die passende Beschäftigung. Aber das ist weit entfernte Zukunftsmusik. (Ich lebe übrigens mit vier Border Collies, nur mal so als Anmerkung ...)

    Die Idee mit der Box haben wir umgesetzt, aber das Toben war nicht auszuhalten und die Box ist mit Hund von diesem umgeworfen worden.

    Das ist auch eine echt miese Nummer, denn Dein Welpe KANN nicht zur Ruhe kommen in diesem Zustand. Der Frust steigt sich bis ins unermessliche. Bevor Dein Hund lernen kann zu Ruhen, muss sein Tagespensum auf seine Möglichkeiten angepasst werden. Und die sind weit überschritten.

    sie frisst alles in sich hinein: Gras, Erde, Rinde, Stöckchen, heruntergefallenes Obst, lebendiges Getier und vieles mehr.

    Das macht mich stutzig. Wenn ein Hund Gras, Erde und Rinde frisst, also schluckt, dann ist das nicht bloß eine Angewohnheit, dann deutet das darauf hin, dass was mit dem Verdauungssystem nicht stimmt.

    • Neu

    Hi


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    • Moin,


      ich hab jetzt nicht alles gelesen aber ich erinnere mich, als wir seinerzeit unseren Malik holten, da war eines ganz klar, im Haus gibt`s keine Beschäftigung. Im Haus ist einfach nur eines, Ruhe! Malik wurde ja dann zum Jagdhund ausgebildet und dies "im Haus herrscht Ruhe" hat ihm immer gut getan. Da gab`s kein Spielzeug, keine Toberei mit den Kindern, da war es einfach nur still.


      Und, ich hatte seinerzeit ein Buch "Hundeerziehung ohne Strafen" - mit dem ich, grade in jagdlichen Bereichen, reichlich allein da stand und sehr misstrauisch beäugt wurde.


      Aber ich erinnere mich, das es an einer Stelle hieß, wenn Sie grad keine Zeit haben, den jungen Hund zu beobachten, leinen sie ihn an seinem Platz an, am besten mit einer Kette, denn die kann er nicht durchkauen und sich so Erfolgserlebnisse schaffen.


      Ich hab das damals getan, auf seiner Decke, Kette um den Fuß vom Schrank und er lernte einfach und schlicht, das er auf seiner Decke zu bleiben hatte, wenn er dort abgelegt wurde. Anleinen musste ich ihn nicht lange. Er lernte auch nebenbei, das er auf seinem Platz seine Ruhe hatte, bei drei kleinen Kindern war das hilfreich.


      Und dann bekam ich ja den Tupfenkönig meiner Tochter in Pflege, ein absolut durchgedrehter junger Hund, der überhaupt nicht mehr zur Ruhe kam. Der tigerte durch die Wohnung und lief auf und ab, wie ein Tiger im Käfig. Aber - er kam auch nicht zur Ruhe und powerte sich absolut hoch und wurde immer unleidlicher. Die ersten zwei Tage schlief er über Tags gar nicht und ich dachte auch "gut - kann das überhaupt nicht sein."


      Ich erinnerte mich also an das Buch und band ihn, nach Spaziergang und fressen einfach an. Aus und weg..... er hing in der Leine und kreischte und schrie - drei Tage lange.... ich ging auf dem Zahnfleisch. Aber, nach einer Weile legte er sich dann eben doch und schlief 5 Stunden am Stück. Danach ging´s. Nach drei Wochen ging er nach dem Fressen auf diesen Platz, legte sich hin und schlief und ich konnte das Anbinden lassen.


      Manchmal muss man eben doch ein wenig Zwang anwenden. Das Anleinen am Platz ist heute vielfach der Box gewichen..... auch ein Laufstall kann unter Umständen helfen. Rein mit dem Winzling und der wird sich schon irgendwann hinlegen.


      Erinnerst Du Dich, wie der Kleine beim Züchter gelebt hat? Nur in einem Zimmer, im ganzen Haus, kam er raus? Hat er Erfahrungen mit Garten, Spazieren gehen, Geräuschen oder anderen Dingen gemacht?


      Oder saß er die ganze Zeit in einem Raum und es war still um ihn herum? Das könnte seine Aufgedrehtheit bei, für mich, ganz normalen Beschäftigungen erklären.


      Zum Beschäftigen, Malik ging mit 4 Monaten in die jagdliche Ausbildung und wir übten täglich, kurz aber intensiv. Mit 5 Monaten legte er die Schußfestigkeit hinter der Ente ab, es hat ihm nie geschadet..... aber er hatte daheim eben auch Ruhe, das schätzte er irgendwann auch und entsprechend Pause zum Verarbeiten und später Zeit zum Reifen.


      Die ersten Kommandos bekommen alle meine Hunde sobald sie bei mir eingezogen sind, nebenbei. Der Hund setzt sich, ich sag "sitz" und geb ein Leckerlie, er legt sich, ich sag "platz" und geb ein Leckerlie, er läuft auch mich zu und ich ruf "komm" und selbiges - Nebenbei..... aber da der Welpe hierbei durch Versuch und Irrtum lernt, lernt er extrem nachhaltig. Er verknüpft die Befehle einfach in den richtigen Momenten mit seinem Tun, das hat hier immer geklappt. Und das mach ich auch nicht dauernd über den ganzen Tag, sondern dort, wo es mir wichtig ist, bei uns meist in der Küche, in den anderen Räumen kann der Hund tun, was immer er mag.


      Ach ja, ich bin ein Freund von begrenzten Räumen, je jünger der Hund, desto weniger Platz. Es gibt und gab hier immer Räume die sind Hundefrei..... Kinderzimmer, Waschküche, Bäder - Türen zu und fertig. Auch wenn meine Hunde allein bleiben, haben sie nicht das ganze Haus zur Verfügung, je älter sie werden, desto mehr Platz bekommen sie, aber manche Räume, wie unser Wohnzimmer etwa, das gibt`s nur mit uns zusammen. Sonst, Tür zu. Oder Kindergitter - wenn es keine Türen gibt.


      Hunde "missbrauchen" immer Teppiche, so wie sie draußen zumeist ins Gras gehen, das tun sie instiktiv, weil nichts spritzt. Ganz einfach, weg mich den Läufern, erst einmal.


      Sundri


      P.S. ach ja und mitunter gibt es tatsächlich junge Hunde, bei denen irgendetwas nicht stimmt..... und man kann tun und lassen, was immer mal will -ohne Erfolg. So einen hatte meine Freundin und sie hat ihn dann, nach 8 Wochen an den Züchter zurück gegeben, der war einfach aus der Art geschlagen und mit all ihrer Erfahrung kam sie nicht weiter. Es war der 8. Welpe gleicher Rasse und sie fühlte sich wie - noch nie einen Hund gehabt. Ich will nicht sagen, dass es hier so ist, aber man darf so einen Gedanken durchaus denken. Nicht alles erklärt sich mit Stress.

    • ich habe verstanden, dass wir erst "einen Gang herunterschalten" müssen und viel Geduld weiterhin brauchen - zumal die Kleine auch nach 13 Wochen noch nicht stubenrein ist.


      Bisher haben wir sie noch nicht ins Bad gesperrt, aber darüber nachgedacht, ob dies eine Option wäre, um einmal durchatmen zu können. Training mit der Box - leider habe ich eine Stoffbox gekauft, die sehr groß ist und von anderen Käufern sehr gelobt wurde - findet statt. Inzwischen legt sie sich manchmal hinein, aber immer so, dass Schnauze oder Pfote über den Eingang ragt, damit wir die Tür auf keinen Fall schließen können. Also doch noch eine stabile Gitterbox abschaffen?


      Mich würde mal interessieren, wie Hundehalter, die beide berufstätig sind, mit dem Problem umgehen. Sollte ein Welpe nur dann gekauft werden können, wenn man Rentner, Hausfrau u.ä. ist, also den ganzen Tag zuhause ist? :ka:


      Die Teppiche haben wir entfernt, wo es möglich war. Was die ständige "Fresserei" angeht, so wurde uns gesagt, dass dies welpentypisch sei. Wir wollen den Hund nicht im Garten an die Leine legen....


      Viele Grüße
      Mara

    • Mich würde mal interessieren, wie Hundehalter, die beide berufstätig sind, mit dem Problem umgehen. Sollte ein Welpe nur dann gekauft werden können, wenn man Rentner, Hausfrau u.ä. ist, also den ganzen Tag zuhause ist?

      Ich denke, das spiegelt Euer Problem ganz gut wider. Der Hund ist so sehr im Fokus, dass er mit Euch überfordert ist ... Bei mir werden die Zwerge in meinen Alltag integriert. Das Leben geht weitestgehend normal weiter. Der Welpe ist nicht plötzlich Mittelpunkt meines Universums.

    • Mich würde mal interessieren, wie Hundehalter, die beide berufstätig sind, mit dem Problem umgehen. Sollte ein Welpe nur dann gekauft werden können, wenn man Rentner, Hausfrau u.ä. ist, also den ganzen Tag zuhause ist?

      Da gibts sicherlich die unterschiedlichesten Meinungen.
      Meine: ein Hund kann auch gut ein paar Stunden alleine bleiben.


      Wir sind drei berufstätige Personen im Haushalt( ich nur 25 Stunden) mit unterschiedlichen Arbeitszeiten.

    • Mein Mann ist Zuhause und ich arbeite Vollzeit. Ich kann und konnte den Hund aber auch mit zur Arbeit nehmen.


      Als wir beide Vollzeit gearbeitet haben hatten wir eine Freigangkatze.

    • Mich würde mal interessieren, wie Hundehalter, die beide berufstätig sind, mit dem Problem umgehen. Sollte ein Welpe nur dann gekauft werden können, wenn man Rentner, Hausfrau u.ä. ist, also den ganzen Tag zuhause ist?

      Sicher nicht, aber wenn man einen Welpen aufnimmt, müssen die Umstände schon stimmen. Ich kann nicht Freitag Abend einen Welpen holen und ihn Montag neun Stunden allein zuhause lassen...


      Es gibt heute so viele Möglichkeiten, die auch einem Vollzeitarbeitnehmer die Hundehaltung ermöglichen. 4 Wochen Urlaub nehmen zur Eingewöhnung, Mitnahme des Hundes ins Büro, flexible Arbeitszeiten, Home Office, Betreuung in der HuTa, etc. pp.


      Ich arbeite auch Vollzeit und bisher war es sehr selten nötig, dass Newton aus beruflichen Gründen fremdbetreut wird. Zweimal in zwei Jahren...

    • @37mara73
      Wie wäre es wenn du dich mit deinem Hund einfach mal hinsetzt in eine reizarme Umgebung und bewusst entspannungsübungen machst?
      Soweit ich weiß überträgt sich auch die Anspannung des Besitzer auf den Hund fördert ebenfalls nicht gerade die Ruhe.


      Ich war damals auch permanent gestresst weil ich jedes mal aufgesprungen bin um zu gucken was macht der Hund jetzt....
      Und entspannen war nie drin...
      Heut mach ich vieles anders und würde es auch nochmal anders machen.
      Ruhe Ruhe Ruhe
      Selbst draußen einfach mal mit dem Hund gemeinsam hinsetzen und in Ruhe die Welt betrachten.

    • Sehr interessant - vieles, das du beschreibst, empfinde ich momentan oft genau so! Ich habe auch ständig das Gefühl, meinen Welpen keine Sekunde aus den Augen lassen zu können, weil er sonst was kaputt macht, oder was frisst, dass ihm schadet... und ja, auch meine Welt dreht sich momentan nur um den Kleinen... Aber in den 4 Wochen musste ich lernen etwas lockerer zu werden und langsam habe ich echt das Gefühl, dass es besser wird. Man muss seinen Haushalt etc. ja trotzdem erledigen - und wenn der Kleine nicht alleine auf Entdeckungstour gehen soll, kommt er eben mit dahin, wo ich gerade was erledigen muss ... und sonst das alleine bleiben bzw. Boxtraining eben langsam nebenbei aufbauen.
      Aber wie Leute einen Welpen großziehen und dabei arbeiten soll frage ich mich auch - ich habe meinen ja die 4 Wochen, die man Urlaub nehmen könnte und ich kann ihn z.b. erst gute 20-30 Minuten alleine in der Box lassen.

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