Labrador Schäferhund Bernersennenhund Mix

  • So weit ich weiß ist absichtliche Vermehrerei auch bei Züchtern vorhanden

    Kurz gesagt ist "Vermehren" einfach 2 Hunde zu verpaaren ohne Rücksichten auf vererbbare Erkrankungen (oder ohne dem Wissen von ihnen).

    Dass es auch in Verbänden schwarze Schafe gibt, leugnet keiner. Aber zumindest gibt es da Aufsichten und wenn irgendwer genug Hintern in der Büx hat, kann er diese Züchter dem Verband melden!

  • Warum bevorzugt ihr Rassehunde sooo sehr? Auch die können Probleme haben/machen. Was ist an einem Rassehund besser?

    Ich bin ein Freund von älteren TS Hunden, weil die Erwachsen sind und man eine Menge Tendenzen schon erahnen kann.

    Habe aber auch Verständnis für Liebhaber von Zuchthunden, auch wenn sie für mich nie in Frage kämen (es gibt auch tatsächlich keine Rasse, die mich komplett anspricht).
    Sie sind im groben Rahmen berechenbarer, es wurde bestimmte Eigenschaften bewusst selektiert. Man hat einen groben Rahmen wie man sich das Verhalten des Hundes vorstellen kann. Nicht jeder Rassehund liest seinen Rassestandard richtig und nicht jeder Rassehund passt zu den Vorstellungen seines Halters (weil vielleicht einiges idealisiert oder nicht bedacht wurde) aber es gibt Wahrscheinlichkeiten.
    Die Wahrscheinlichkeit das ein Labbi einen lenkbaren Jagdtrieb hat, eine hohe Beißhemmung, eher kein Problem mit Mensch und Hund haben wird und Freude am Apportieren hat ist größer als das er eine menschenreißende Bestie wird, die einen enormen Schutztrieb hat.
    Genauso gering ist die Wahrscheinlichkeit, das ein Schäfi fröhlich auf alle fremden Menschen zuspringt, ein Spielwiesenhund wird und alle anderen Hunde lieb hat.
    Und wenn ich verträumt mit meinem Hund ohne Leine durch die Landschaft streifen will hole ich mir keinen Sloughi. *habe jetzt bewusst überspitzt*.


    Ein Mischling ist eine Wundertüte, alles kann - nix muss, im schlimmsten Fall muss man sich überlegen ob man mit bestimmten Eigenschaften in ihrer "schlimmsten" Ausprägung leben kann.

    Nehmen wir unsere alte Hündin: Collie-Schäferhund-Terrier, seltendämlich wer sowas produziert.

    Bei Menschen sehr sensibel, kein Jagdtrieb, durch den Schäferhund einen guten Schutztrieb (und sie meinte das dann auch ernst), die Polizistengene vom Schäfi haben ihr übriges getan, dazu die Dickköpfigkeit eines Terriers, gepaart mit eisernem Willen offensiv nach vorne zu gehen ohne Rücksicht auf Verluste und ohne die Spur von einem Rückwärtsgang.
    Fazit: Tolle Hündin, toll zu Menschen, wenn auch eher reserviert. Sonst nur an Leine oder im Freilauf mit Maulkorb zu führen. Prognose der Trainerin, die sich bestätigte, Management auf jedenfall machbar, Freilauf ohne Maulkorb eher nicht.

    Hat uns nun nicht gestört, wussten wir vorher (mit knapp 11 Jahren übernommen), wir würden sie jederzeit wieder nehmen und wir vermissen sie immer noch, passte wie Arsch auf Eimer, trotz der Aggressionsproblematik.
    Die Frage ist, wie stellst du dir das Leben mit deinem Hund vor und kommst du auch mit der ungünstigsten Kombination der Rasseeigenschaften klar.

    Die Frage die ich mir bei der Kombi stellen würde ist, komme ich mit einem Hund klar, der eine gehörige Portion Wach- und Schutztrieb hat und bei Artgenossen vielleicht nicht ganz so unkompliziert ist und eine etwas kürzere Zündschnur hat und kann ich mir vorstellen den Hund sicher zu führen, auch wenn der eine entsprechende Gewichtsklasse erreichen wird (nehmen wir mal 40kg).

    Das jetzt mal ganz abgesehen von dem 2 (!) "Ups-Wurf".

  • Für mich bleibt bei dem Thema geplanter Mischlingswurf immer noch das Hauptthema, dass Hunde in die Welt gesetzt werden, obwohl im Tierschutz schon so viele sehnsüchtig auf ein Zuhause warten und keines finden. Und es gibt keinen Vorteil gegenüber den Tierschutz Hunden - weder die Gesundheit, noch der Charakter und oft (wie hier) die Sozialisierung sind gesicherter. Warum macht man das also?
    Bei gezüchteten Rassehunden werden möglichst viele Vorkehrungen getroffen um einen gesunden, gut sozialisiert Hund mit bestimmten Eigenschaften zu erhalten. So und nicht anders kann man rechtfertigen, dass man neue Hunde in die Welt setzt, obwohl schon so viele 'übrig' sind und keine Chance auf ein schönes Leben haben.

    Und wenn man bei einem Mischlingszüchter einen Hund kauft fördert man die weitere Produktion von Hunden die gegenüber dem Tierschutz keinen Vorteil haben und den Hunden dort einen Platz wegnehmen.
    Ich weiß es ist schwer weil der Bauch sagt dass es schön ist und man mehr Gewissheit hat wenn der Hund aus der Nachbarschaft oder von einem Bekannten kommt. Aber objektiv gesehen ist das lediglich ein bißchen bequemer als im Tierschutz zu suchen ;)

    Und überlege mal ob das ok ist - wie viel Aufwand betreibt man um eine Waschmaschine zu kaufen - da lesen die Leute Testberichte und vergleichen Preise. Beim Hund darf aber nur der Bauch entscheiden. :verzweifelt:

    LG Betty mit Ben

  • Der Unterschied ist, dass bei einer seriösen Verbandszucht nur Hunde zur Zucht zugelassen werden, die gesundheitlich und charakterlich ein vorgegebenes Mindestmaß erfüllen.

    Beim einfachen Verpaaren von Hunden wie in deinem Fall, wird mit Hunden "gezüchtet", die dieses Mindestmaß sehr wahrscheinlich nicht erfüllen würden und innerhalb ihrer Rasse nicht zur Zucht zugelassen würden. Die Zuchtbasis, das "genetische Material" ist also sehr wahrscheinlich schon schlechter und selbst wenn man den Heterosiseffekt mit berücksichtigt, werden daraus trotzdem keine gesünderen Welpen entstehen.

    Mindestmaß für das bewusste Produzieren von Mischlingswelpen wäre hier wenigstens, dass man mit zwei reinrassigen Hunden den Wurf macht, die für ihre eigene Rasse eine Zuchtzulassung und die entsprechenden Untersuchungen haben.

    Aber selbst wenn sie das haben und dabei gut abschneiden, wäre es einfach schöner, wenn diese Hunde auch wieder für die eigene Rasse in der Zucht eingesetzt werden und das gute "Material" nicht verloren geht und der Genpool weiter vergrößert wird.
    Rassehundzucht kann nur so gut sein, wie es die einzelnen Individuen sind.
    Wenn ich mich bewusst für eine Rasse von einem verantwortungsvollen Züchter entscheide, entscheide ich mich auch dafür, die Weiterzucht und die Verbesserung der Rasse mit meinem Kauf zu unterstützen und im weiteren Verlauf wichtige Daten (z.B. HD-Ergebnisse) dem Züchter wieder zur Verfügung stelle.
    Gehen wir einfach mal davon aus, dass einer der beteiligten Hunde aus "deinem" Wurf aus einer guten Zucht gekauft wurde, Papiere hat, gute Gesundheitsergebnisse hätte, der Hund genau dem Standard entspricht, was Optik, Verhalten und Wesen entspricht und der würde jetzt durch die wilde Mixerei der Zucht seiner Rasse verloren gehen. Damit entscheidet der Halter diesen Hundes sich auch gegen die Rasse. Da wäre gar nicht mit dem Hund züchten auf jeden Fall besser als den irgendwie mit irgendwem zu verpaaren.

    In deinem Fall sind aber sehr wahrscheinlich die Elterntiere schon papierlos und bringen Erbgut mit, was keiner kennt.

    Zudem es wenig sinnvoll ist, Hunde aus verschiedenen FCI-Gruppen miteinander zu verpaaren, da sich die genetischen Anlagen, was das Verhalten angeht auch schnell im Weg stehen können, weil sie nicht zueinander passen. Die Welpen hätten im schlimmsten Fall ein Leben lang mit sich selbst zu kämpfen, weil ihre Verhaltensanlagen sich im Weg stehen.
    Heute gibt es sogar wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass z.B. bei einer Kreuzung von Mops x Beagle (Puggle), sehr häufig aggressive Mischlinge heraus kommen, "weil da irgendwas im Gehirn nicht richtig funkt", um es mal ganz platt auszudrücken.

    Es ist ein deutlicher Unterschied, ob man Jagdhund mit Jagdhund kreuzt oder Jagdhund mit Hütehund/Treiberhund. Und selbst Jagdhund ist nicht gleich Jagdhund, denn ein Vorstehhund ist etwas anderes als ein Terrier.

    In deinem Fall ist die Rasskombination so was von unglücklich gewählt, da alle drei Rassen innerhalb ihrer eigenen Rasse so schon nicht sehr gesund sind und zum anderen treffen da drei unterschiedliche, von uns Menschen über Jahrzehnte selektierte Verhaltensweisen aufeinander. dass die Nachzuchten auf Dauer immer schlechter werden.
    Und wenn dann der nächste Welpenkäufer kommt, der diese Dreier-Mischung kauft und dann auch der Meinung ist, dass er einen tollen Hund hat und dann Nachbars Boxer noch drüber lässt, dann nimmt das Elend weiter zu und die Hundepopulation wird immer kränker (physisch wie psychisch).
    Es könnte ja sogar der Fall passieren, dass jemand mit einem Hund aus dem ersten Wurf einen trifft, der einen Hund aus dem jetzigen Wurf hat und die in drei Jahren entscheiden, auch mal tolle Welpen zu haben. Und dann?
    Dadurch, dass es keine Daten, keine Ahnennachweise und nichts gibt, werden diese Hunde dazu beitragen, dass die gesamte Hundepopulation sicher nicht besser wird, was Gesundheit und Wesensfestigkeit angeht.

    Und selbst wenn aus dem ersten Wurf dieser Kombi nur tolle Welpen raus gekommen wären und der Züchter von den Käufern Daten bekommt über die Gesundheit der Hunde, dann würde er trotzdem keine Wurfwiederholung machen. Ein "echter " Züchter tut dies niemals, egal, wie gut ein Wurf gelungen ist, denn das Ziel ist es, den Genpool immer wieder zu vergrößern und "frisches Blut" hineinzuholen.

    Auch wenn man Rassehundzucht sicherlich sehr kritisch betrachten muss und auch in den Verbänden nicht alles Gold ist, was glänzt, aber es wird zumindest ein Mindestmaß an Anforderungen an das einzelne Individuum verlangt und es gibt einige Züchter, die verantwortungsvoll versuchen, ihre Rasse wieder gesünder zu bekommen.

    Und deine Freundin "züchtet" sozusagen gegen jede einzelne der drei Rassen.

  • Auch wenn wir uns im Grundtenor, nämlich dass es sinnvoller ist dort keinen Welpen zu nehmen, einig sind, noch einige Worte hierzu:

    Für mich bleibt bei dem Thema geplanter Mischlingswurf immer noch das Hauptthema, dass Hunde in die Welt gesetzt werden, obwohl im Tierschutz schon so viele sehnsüchtig auf ein Zuhause warten und keines finden.

    Dann wäre die ganze Rassehundezucht ja auch redundant...


    Bei gezüchteten Rassehunden werden möglichst viele Vorkehrungen getroffen um einen gesunden, gut sozialisiert Hund mit bestimmten Eigenschaften zu erhalten. So und nicht anders kann man rechtfertigen, dass man neue Hunde in die Welt setzt, obwohl schon so viele 'übrig' sind und keine Chance auf ein schönes Leben haben.

    Nicht unbedingt. Das klingt ja geradezu danach, als ob der Rassehund tatsächlich rein durch seinen 'puren Adel' nicht nur die einzig gewünschte Form des Hundes wäre, sondern der Hund allgemein dadurch nur eine Daseinsberechtigung hätte.

    Die Zuchtbasis, das "genetische Material" ist also sehr wahrscheinlich schon schlechter und selbst wenn man den Heterosiseffekt mit berücksichtigt, werden daraus trotzdem keine gesünderen Welpen entstehen.

    Das ist eine sehr gewagte Aussage. Hast Du die Elterntiere etwa untersucht? Und doch, der Heterosiseffekt führt eben gerade dazu, dass - im Durchschnitt - die Produkte zweier nicht oder wenig ingezüchteter Individuen vitaler sind.


    Zudem es wenig sinnvoll ist, Hunde aus verschiedenen FCI-Gruppen miteinander zu verpaaren, da sich die genetischen Anlagen, was das Verhalten angeht auch schnell im Weg stehen können, weil sie nicht zueinander passen. Die Welpen hätten im schlimmsten Fall ein Leben lang mit sich selbst zu kämpfen, weil ihre Verhaltensanlagen sich im Weg stehen.
    Heute gibt es sogar wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass z.B. bei einer Kreuzung von Mops x Beagle (Puggle), sehr häufig aggressive Mischlinge heraus kommen, "weil da irgendwas im Gehirn nicht richtig funkt", um es mal ganz platt auszudrücken.

    Diese Studie sähe ich nur zu gern. Mischlinge, die keine körperlichen Schäden angezüchtet bekommen haben und fachgerecht aufgezogen und sozialisiert wurden, leiden keinesfalls unter ihrer Existenz. Das ist ein Märchen. Die Frage ist eher - und das ist mein Punkt hier in der Diskussion - ob die Welpen mit dem nötigen Sachverstand aufgezogen werden und ob die zukünftigen Besitzer mit ihnen ihren Anlagen entsprechend umgehen können. Daran haperts viel eher als an irgendwelchen erfundenen Persönlichkeitsstörungen. Es ist aber sicher einfacher, seine eigene Unfähigkeit dem Hund zuzuschieben, als den Fehler bei sich zu suchen...


    In deinem Fall ist die Rasskombination so was von unglücklich gewählt, da alle drei Rassen innerhalb ihrer eigenen Rasse so schon nicht sehr gesund sind und zum anderen treffen da drei unterschiedliche, von uns Menschen über Jahrzehnte selektierte Verhaltensweisen aufeinander. dass die Nachzuchten auf Dauer immer schlechter werden.

    Auch dazu würden mich repräsentive Studien brennend interessieren... Im Ernst: das ist Quark.

  • Ganz ehrlich finde ich die Reaktion hier völlig übertrieben.Ich habe vom Mischling bis zum Rassehund mit sehr guten Showergebnissen,schon sehr verschiedene Hunde gehabt.Ich kann nicht sagen dass die toll durchgezüchteten Rassehunde gesünder waren.Leider war meist das Gegenteil der Fall.Und das liegt nicht daran,das die Rassehunde besser untersucht waren.Nein,ich lasse alle meine Hunde beim Tierarzt komplett auf den Kopf stellen.
    Auch das Argument mit den Tierheimen zählt für mich nicht.Ich weiss nicht wie es in anderen Städten ist aber hier in der Umgebung karren die Tierheime lauter Auslandshunde ran um genug Hunde zu haben.Die Vermittlungspolitik ist sehr bescheiden.Einige Bekannte/Verwandte haben zb.keinen Hund bekommen weil der Hund vormittags allein sein müsste.Katzen wurden nicht an perfekte Plätze abgegeben weil in die Tür des gemieteten Einfamilienhauses keine Katzenklappe eingebaut werden konnte.
    Den Ruf nach einem Verbot der Hundezucht für normale Menschen finde ich sehr befremdlich.Ich denke es gibt in Deutschland schon mehr als genug Gesetze .
    Wenn jemand Mischlinge züchten möchte ist es doch ok.Niemand zwingt andere dazu sie zu kaufen....
    Und wenn die Zwerge mehrfach entwurmt,geimpft und gechipt sind finde ich den Preis von 300,- € mehr als o.k.
    Was glaubt ihr welcher Hund schneller im Tierheim landet,der den man an jeden daherkommenden verschenkt hat oder der für den jemand 300,-€ bezahlt hat?
    Wenn jemand sich einen Hund ausgesucht hat dann kann man Tipps geben zb.achte darauf das entwurmt und geimpft wurde ect.
    Aber warum muss hier jedes mal so ein Vermehrergezeter losgehen ??

    Dir liebe Threaderstellerin wünsche ich einen tollen Hund mit einem langen gesunden Leben.Sei kritisch,frage nach und schau gut hin,dann kannst du auch mit einem Mix vom sogenannten Vermehrer sehr glücklich werden.

  • Und doch, der Heterosiseffekt führt eben gerade dazu, dass - im Durchschnitt - die Produkte zweier nicht oder wenig ingezüchteter Individuen vitaler sind.

    Den Heterosis Effekt immer wieder heran zu ziehen, um Mischlingsproduktion schön zu reden, ist absoluter Blödsinn!
    Dieser Effekt tritt NUR dann ein, wenn bestimmte Merkmale (die, die man "Herauszüchten" möchte) homozygot vorliegen bei den Elterntieren.
    Weiß aber kein Mensch, welche Merkmale wie vorliegen und interessiert auch keinen Mischlingsvermehrer.
    Daher auch keine höhere Vitalität bei dem Mix - Würfen.

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