Was muss der Hund "können" beim Tierarzt ?

  • Was muss der Hund können? mir so gut es nur geht vertrauen.
    Was muss der Halter können? Ist für mich die wichtigere Frage. Den Hund richtig einschätzen und lesen können und im Fall der Fälle richtig fixieren können.

  • Ich erwarte nicht, dass jeder Hund sich gern von Fremden anfassen lässt, aber stillstehen/stillhalten/stillliegen wenn der Besitzer festhält sollte als Minimum drin sein. Sonst werden zum Beispiel auch so Sachen wie das legen eines venösen Zugangs für ne Narkose oder Röntgen ohne Narkose schwierig und das kann echt doof sein, wenn der Hund sich mal komplizierter verletzt oder einen sonstigen Notfall hat.





    Grade wenn ein Hund sich im Gesicht nicht anfassen lässt/sich das Maul nicht öffnen lässt ist es wichtig, dass a) der Besitzer drauf hinweist, damit man als TA nicht gebissen wird und b) der Besitzer das dann selber machen kann, was meistens auch ausreicht, WENN der Besitzer es denn ordentlich machen kann (nicht nur schnell vorne die Lippe hochhalten, so dass man grade die fest zusammengebissenen Schneidezähne sieht, wenn man gefragt wurde, ob der Hund mal den Mund aufmachen kann).




    Ansonsten rate ich den Leute immer beim ersten Besuch mit nem Welpen/Junghund, dass sie den Hund einfach völlig hemmungslos überall begrabbeln sollen. :lol:
    Halt am ganzen Körper anfassen üben.



    Zum Beispiel:
    Ohren lüpfen und auch mal festhalten, sanft dran ziehen und das Ohr auf links drehen, vorsichtig ein bisschen mit dem Finger drin bohren.
    Pfoten in die Hand nehmen, auch mal feshalten. Jede einzelene Zehe und jede Kralle in die Hand nehmen und hin und her bewegen. Zwischen den Zehen rumrubbeln, die Ballen "durchkneten".
    Mit Gefühl mal am Bein ziehen/die Pfote festhalten, auch wenn der Hund gegenzieht.
    Ebenso mit Gefühl auch mal am Schwanz ziehen.
    Den Hund ab und an auf die Seite oder auf den Rücken rollen - nicht mit Gewalt in Alpharollen-Manier, aber wenn der Hund einem vertraut, sollte das beim Spielen und schmusen ja so gehen. Dann auch ruhig mal nen Moment so festhalten. Oder ihn weiter rumrollen.
    Die Leftzen lüpfen, nicht nur vorn an der Nase, sondern auch weiter hinten. Nen Finger in den Mundwinkel haken und ein bisschen nach oben oder zur Seite ziehen. Das Zahnfleisch mit der Fingerspitze rubbeln.
    Dem Hund nen Finger oder die Hand ins Maul stecken und sie nen Moment da lassen, auch wenn der Hund sie "ausspucken" will.
    Mal versuchen, die Zunge zu fassen zu kriegen und festzuhalten (verdammt glitschig...).
    Das Maul ganz aufsperren und später auch mal versuchen, es nen Moment offen zu halten.
    Die Augenlider sachte nach unten oder oben ziehen.
    Den Hund auch mal (nicht zu doll) in die Flanke kneifen, sich mal ne Falte lose Haut hochziehen und gefühlvoll nen Moment festhalten.
    Üben, den Hund hochzuheben und ihn ein Stück zu tragen - einmal, wie man ihn am besten greift und dann auch, dass er es sich gefallen lässt ohne wie wild rumzustrampeln. Grade mittelgroße bis große Hunde kennen das ja oft gar nicht und das kann ne gute Übung für gehorsames Stillhalten sein.


    Loben/belohnen nicht vergessen, aber dem Hund auch klarmachen, dass er solche Manipulationen einfach zu dulden hat und fertig. Am Anfang alles nur ganz kurz, später auch mal nen Sekündchen länger.

  • Macht man das nicht sowieso mit seinen Welpen/Junghunden :ops: ? Das nennt sich bei uns spielen und macht allen Beteiligten sehr viel Spaß =)

  • Manche bzw immer mehr Leute machen das wohl leider nicht mehr. Habe erst letztens mit einer Tierphysiotherapeutin gesprochen die meinte, es sei teilweise echt ein Alptraum...Ohren oder Pfoten lassen sich einige Hund wohl nicht mehr anfassen.
    Habe danach dann mal meine TÄ gefragt...sie bestätigte das und sagte das extrem viele Hund richtig Theater machen beim Tierarzt.


    Sie meinte zwar es gab immer Hund die Angst haben...aber diese Berührungssachen werden wohl immer häufiger zum Problem.

  • Meine Tierärztin will nach jeder Behandlung, dass sie ihr die Pfote geben, damit sie ihnen noch Leckerlis zustecken kann.
    Und dann muss ich jedes Mal sagen: "Pfote können wir nicht." (Schäm)
    Pfote find ich im Alltag absolut überflüssig und auch etwas albern/einfallslos und das Kommando wurde von mir boykottiert.

    Hallo Pinky4, das kenne ich gut! Bertha hat "Pfote", glaube ich, erst mit 3 oder 4 Jahren gelernt, als ich meinte, dass sie wirklich "ALLE" anderen Tricks schon konnte und mir die Ideen ausgingen. Jetzt gibt sie mir die linke Pfote auf Hörzeichen "Tip" und die rechte auf "Tap" und es macht uns beiden Spaß. War bis dahin auch "unter Niveau" für einen Riesenschnauzer, so einen Pipifax zu machen - ich wollte es nicht - aber jetzt macht uns der alberne Kram Freude!!! Also: ran an die Pfoten! :D

  • Zum Ausgangsthema: ich habe mit Bertha schon früh geübt, sich auf einem Tisch kämmen und "untersuchen" zu lassen, also in die Ohren schauen, Augenränder abwischen, Zähne anschauen.


    Bertha wird ja getrimmt und da muss sie sich, da ich das Trimmen selbst nicht beherrsche, zwangsweise von anderen Menschen anfassen und händeln lassen, auch Haare aus den Ohren ziehen (autsch!).
    Ich denke, Fellpflege (also etwas Angenehmes auf einem Tisch, einer Bank o.ä. mit in den Alltag einzubauen, kann ein gutes Training sein. Und Du könntest ja auch einmal einen Termin fürs Kämmen bei einer Groomerin machen, so als Übungsstunde sozusagen.


    Krallen abfeilen mache ich meistens abends auf dem Sofa, aber es gehört eben dazu, genauso wie Zecken ziehen. Ich zeige meiner Bertha die Zecken, wenn ich sie gezogen habe, damit sie weiß, dass ich ihr geholfen habe, diesen Plagegeist loszuwerden. Sie schnüffelt dann auch daran.
    Neulich hat sie sich Richtung Flanke gewandt und fing an zu schnüffeln, da habe ich dann gesucht und tatsächlich war da eine Zecke. Sie hat mir das also angezeigt - wozu Hunde fähig sind, ich bin immer wieder erstaunt!


    Da die Züchterin meiner Bertha selbst TÄ ist, und Bertha wahrscheinlich den Praxisgeruch mit der Muttermilch eingeschlabbert hat, hat sie gottseidank überhaupt keine Angst vor dem TA, sondern freut sich wie wild, ihre "Urmutti" wiederzusehen, wenn wi dort zum Impfen oder im Krankheitsfall vorbeischauen.


    Was allerdings nicht so einfach ist, wenn sie im Warteraum so dicht neben anderen Hunden sitzen soll. Da nehme ich dann gerne einmal den Weg durch die Hintertür ins Praxiszimmer und erspare uns den sozialen Stress.


    Wenn ein Hund ganz und gar nicht mag, würde ich es gut finden, parallel ein Maulkorbtraining zu beginnen - einfach für den Notfall.

  • ja, das die Leute ihre Hunde gar nicht anfassen (können) beobachte ich auch immer häufiger.
    ganz schlimm sind oft Vorderpfoten, Rute und Genitalbereich. Ersteres, weil Hund das nicht mag, zweites und drittes, weil das ja eklig ist. Ohren und Zähne aber auch.

  • Casanova lässt sich nicht auf die Seite legen. Das wollte er schon als Welpe nicht, sobald er gemerkt hat es läuft darauf hinaus ist er abgehauen. Er hasst das wirklich. Sein Bruder übrigens auch. :ka:


    Im Platz gehts schon besser. Aber auch nur langsam mit leichten Druck - zu viel und er steht auf.


    Das einzige, wo er Drama macht. Sonst gibts immer sehr viel Lob von der TÄ weil er so brav ist.

  • ja, das die Leute ihre Hunde gar nicht anfassen (können) beobachte ich auch immer häufiger.
    ganz schlimm sind oft Vorderpfoten, Rute und Genitalbereich. Ersteres, weil Hund das nicht mag, zweites und drittes, weil das ja eklig ist. Ohren und Zähne aber auch.

    Ja genau so....ich frage mich dann nur was solche Leute machen wer der Rüde mal ne Vorhautentzündung hat und täglich gesäubert und gespült werden muss..oder so wie neulich: Mogli hat eine Zecke direkt seitlich am Penis....ja hilft ja nichts..muss weg. Es war für ihn da er mit Menschen unsicher ist auch unangehm auf die Seite gelegt zu werden (bei lockeren Schmusen macht er das von alleine...aber er merkt auch wenn ich "was will")


    Aber manche ekeln sich echt dem Hund ins Maul oder so zu fassen....kann ich nicht verstehen...gehört einfach zur HH dazu

  • Da geht man dann halt zum TA, soll der sich mit rumärgern :tropf:


    Ich kenn auch so viele, die sich nicht trauen ihren Hunden die Krallen zu schneiden. Wenn die schwarz sind, ok. Aber weiße? :???:


    Geht man halt zum TA. Ist zwar mehr Stress für alle aber nun gut.

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