Zweithund - ja oder nein?

  • Ich persönlich habe es zwar mit einem erwachsenen Hund noch nicht probiert, finde es aber mit einem Welpen, "der da reinwächst" nicht per se schwierig, stelle es mir mit einem erwachsenen Hund, der schon viel "Persönlichkeit" (weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll) und viele eigene Vorstellungen mitbringt, eher schwieriger vor.


    Da du einen Schäfer-Typ willst, vermute ich mal, du willst auch Sport machen, stellst dir einen aktiven Hund vor, der Zusammenarbeit super findet. Da finde ich es erst recht einfacher, mit einem Welpen. Zumal, die eierlegende Wollmilchsau (souverän, unkompliziert, nicht-jagend, mit niemandem ein Problem habend... + sehr sportlich und viel Wille zur Zusammenarbeit...) muss man echt erst mal finden im Tierschutz. Man will den 2.-Hund ja auch für sich und nicht bloß nach dem Motto, hauptsache durch nichts aus der Ruhe zu bringen, damit es bloß keine Probleme zusammen mit dem Ersthund gibt. Also zumindest bei mir ist es so. Man selbst schätzt ja ein bestimmtes Wesen an Hunden und das muss dann eben auch passen.


    Wenn du die Zeit und Energie hast, viel getrennt zu machen und dir bewusst ist, dass manches auch schwieriger werden kann (eben Stichwort Rudeldynamik) spricht für mich wenig gegen einen zweiten Hund in deinem Fall.


    Ich habe ja mit Grisu (kam als Zweithund) einen nicht einfachen Hund, Smilla als Dritthund tangiert das so gar nicht (die ist da einfach komplett anders vom Wesen her), Lucy als Ersthund auch nicht, die ist zu souverän und gemütlich dafür... Mit Joey bleibt es abzuwarten, ist ja auch ein Aussie, da traue ich dem Frieden noch nicht :ugly: . Aber ich lauf ja eh viel getrennt (2+2), da kann ich es mir immer so zusammen stellen, dass es passt für meine Nerven :D


    Ich würde halt schon so die worst case Scenarien zumindest mal andenken, bzw.: was würde mich wirklich belasten? Womit hätte ich Probleme, was würde mich Nerven kosten, was bekäme ich nur schwer gehändelt? Wenn man für sich selbst im Vorhinein schon Lösungsstrategien (oder auch Vermeidungsstrategien) hat und nicht davon ausgeht, dass eh alles von selbst fluppt (was du nach Diego sicher nicht tun wirst)... würde ich es an deiner Stelle wagen. Und ja, auch mit einem Welpen deiner Traumrasse ;)

  • Ich würde mir zu einem Hund, der Fremde doof findet und nicht ableinbar ist, weil scheinbar sehr jagdtriebig nur einen Hund holen, der quasi "das Gegenteil" ist. Auf keinen Fall einen Hund, der für genau diese Fehlverhalten prädistiniert ist, wie deutsche, belgische, holländische Schäferhunde. Die sind doch oft selbst sehr anstrengend, was Jagdverhalten und den Umgang mit Fremden (Hund, Mensch) angeht.


    Wenn du genug Zeit und Lust hast, die Hunde täglich einzeln zu bespaßen, warum nicht. Ich kann mir das für mich nicht vorstellen. Ein Welpe/Junghund ist schon mit einem gut erzogenen Ersthund nicht zu unterschätzen. Da entstehen ja ganz neue Problemchen.

  • Wie "selbstbewusst" und sicher fühlst du dich denn mit Diego und eurem Trainingsstand?


    Ich kenne einige die sich einen Zweithund angeschafft haben wo sie immer noch (starke) Probleme mit dem Ersthund hatten, bzw. sich mit den Problemen auch noch überfordert gefühlt haben. Das finde ich nicht gut und auch nicht fair dem Ersthund gegenüber.


    Wenn du aber souverän mit seinen Problemen klarkommst und dich nicht schon mit seinen Problemen überfordert fühlst, bzw. an deinen Grenzen bist wenn ein Problem auftritt, finde ich kann man es rechtfertigen.


    Ich z.B. glaube nicht, dass ich mir einen Zweithund zulegen würde in meiner Situation, aber ich fühle mich auch nicht souverän genug (noch nicht) um 2 zu händeln wo zumindest einer Probleme hat.

  • Kurz zum Gewicht.
    Speedy hat 40kg und Lissi 22kg und wenn ich Beide an einer 2m Leine führe, ist ne Rutsch- oder Flugpartie angesagt in einer Notsituation.
    Führe ich sie an einer kurzen Leine mit Koppel kann ich Beide halten.

  • Am Kurzführer kann ich sie auch ohne Koppel halten, wenn die Situation noch nicht todernst ist.
    Aber wenn's bspw. um Wild geht, hab ich genug damit zu tun, einen zu halten.
    Kann man aber halt leider nie ausschließen (und wenn's nur einer von 50 Gassigängen ist).

  • Ich finde es ist auch einfach kein schönes Gefühl sich immer drauf einstellen zu müssen, dass irgendwas oder irgendwer kommt. Ich könnte schon einen 50 Kilo Hund nicht halten, wenn ich nicht drauf gefasst bin. Wenn man zwei Hunde hat, dann kann man auch schlechter trainieren, man hat ja beide Hände voll und versucht eher sie aus dem Weg zu räumen.


    Also auch nicht zu unterschätzen. Außer man wohnt irgendwo, wo man kilometerweit schauen kann, das gibt es ja durchaus, hier leider nicht.


    Eine Möglichkeit die ich mit deiner Bereitschaft auch zu trennen etc. noch sehe wäre Pflegestelle mit Option auf Endstelle. Wäre eine win-wie Situation, auch wenn der Hund später in ein neues Zuhause käme und man muss nicht mit einem unpassenden Hund zusammenleben/Hund wieder abgeben.

  • und ich habe mir einfach mal die Mühe gemacht, ein paar Hunde rauszusuchen, die ungefähr deinen Vorstellungen entsprechen, die ich dann ggf. besuchen würde (teilweise sind sie glaube ich noch im Ausland, das könnte ich nicht rausfinden, ich gehe rein nach den Eigenschaften):
    Schäferhund-Mix (Hündin) - Kerry sucht ein Zuhause | Tierschutzverein ARCA e.V. - Tatjana Fischer aus 76593 Gernsbach | ZERGportal Anzeigen-Nr. 580941 - Tiervermittlung Tierheimtiere


    Schäferhund- Mix (Rüde) - Toni sucht ein Zuhause | Körbchen gesucht - Steffi Ackermann aus 53909 Zülpich | ZERGportal Anzeigen-Nr. 580910 - Tiervermittlung Tierheimtiere


    Eigentlich meiner Meinung nach zu jung aber :herzen1: hier gibt es sogar die Pflegestellenoption
    Deutscher Schäferhund-Mix (Welpe(n)) - Irving â sucht ein Zuhause | Hundepfoten in Not e.V. - Dr. Gabi Kunowski aus 74072 Heilbronn | ZERGportal Anzeigen-Nr. 580939 - Tiervermittlung Tierheimtiere


    Auch mit Pflegestellenoption
    Deutscher Schäferhund (Notfall/Rüde) - Rex sucht ein Zuhause | DENIA DOGS e.V. - Doreen Kröplien aus 23936 Grevesmühlen | ZERGportal Anzeigen-Nr. 580636 - Tiervermittlung Tierheimtiere



    Und viele mehr, das war nur die erste Seite bei Treffern 'Schäferhund'. Oh je, wenn ich könnte, würde Rex als Pflegestelle einziehen, gut, dass voll ist :D

  • Oder kann man auch zu einem nicht ganz problemlosen Ersthund einen Zweithund holen? Wie seht ihr das?

    Geht alles ... wenn man Geduld hat.
    Ich habe zu meinem angstaggressiven Terrier eine panische Hündin geholt. Zwei Baustellen-Hunde.
    Geht seit 10 Jahren (okay, hat anfangs Nerven gekostet) mittlerweile entspannt.


    Ich wollte das so und habe es durchgezogen.
    Eine Garantie auf einen passenden, problemlosen Zweithund gibt es eh nicht.
    Ist immer viel Management.

  • Fremde Menschen findet er gruselig, daran wird sich auch nix mehr ändern... und fremde Hunde an der Leine sind ab und an auch noch ein Thema. Sind das Punkte, die gegen einen Zweithund sprechen?

    Kommt drauf an. Wenn er fremde Menschen blöd findet, kann er gut von einem Hund profitieren, der sehr menschenfreundlich ist.

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