Vollzeit Arbeit und Hund - Laber Thread

  • Ich finde es immer wieder wichtig, dass auch Eltern für die Kollegen einspringen. Und davon haben wir Gott sei Dank Kollegen die das tun, OBWOHL sie selber 2 kleine Kinder haben und der Mann von Mo-Fr LKW Fahrer ist.

    In meinem Bereich (Wohnheim und Schichtdienst) ist es manchmal einfach richtig bescheiden, wenn dann ein Kollege spontan los muss, weil irgendwas ist mit dem Kind. Dann ist man da für 16 Bewohner pro Wohnbereich (Taubblind!) Alleine im Dienst und muss sich erstmal wieder neu organisieren. Bewohner müssen zurückstecken, Termine abgesagt und im Speisesaal ist man dann vielleicht für 65 Bewohner zu 2.

    Ich finde meinen Bereich schon sehr zuvorkommend und im gesamten Haus kann man Probleme ansprechen, auch kurzfristig, und es wird eine Lösung gesucht. Notfalls Gruppenübergreifend. Dieser Kollege springt dann halt beim nächsten Mal für denjenigen ein, der für ihn etwas übernommen hat. :ka:

    Allerdings ist das nicht bei allen Kollegen so und das finde ich dann wieder schade. Das ist aber nicht einmal auf Kinder begrenzt. Wir haben auch gehörlose Kollegen und da müssen wir hörenden oft unseren Dienst anpassen, weil man quasi an 2 Tagen die Woche nicht im Gruppendienst ist. Das nervt ebenso, weil es da genauso als Selbstverständlich angesehen wird, dass wir das mittragen als Team. Nervt mich ehrlich gesagt auch.

  • Bitte korrigier mich, aber dann soll bitte jeder in seinen Teeni Jahren wenn er die Weichen für sein späteres Berufsleben legt schonmal drüber nachdenken ob er Kinder will oder nicht. Und wenn ja kann man bestimmte Berufe vergessen?

    Natürlich nicht :roll:

    Aber es gibt in jedem Beruf (jedenfalls fällt mir gerade keiner ein, wo es nicht ginge) Optionen, die familienfreundlicher sind und da sehe ich schon auch die Eltern in der Pflicht, sich zu überlegen, ob die aktuelle Arbeitssituation noch zum Lebensmodell passt...

    Das hat nun gar nichts mit engagierten Eltern zu tun...

    Wie überheblich kann man bitte sein.
    Als ob man nur irgendwo an die Tür klopfen müsste, hallo ich möchte jetzt hier arbeiten um meinen Kollegen nicht mehr auf den Keks zu gehen.

    Ich kann gerade gar nicht in Worte fassen wie sauer mich das macht und bin hier jetzt erstmal raus.

    Es tut mir auf jeden Fall für alle Eltern leid die hier mitlesen.

  • Wie überheblich kann man bitte sein

    Das gebe ich dir gerne zurück :winken:

    Denn du hast keine Ahnung von meiner Arbeitssituation (und ich bin nicht bereit, sie im Internet im Einzelnen zu schildern, tut mir Leid ;)) von daher finde ich dein Urteil ziemlich skurril (und überheblich, um es mit deinen Worten zu sagen) :ugly:

    Darüber hinaus war mein Standpunkt schlichtweg der (und auch der vieler anderer im Übrigen), dass es um ein Geben UND Nehmen geht und scheinbar hat der eine oder andere die Erfahrung gemacht, dass man kinderlos irgendwie mehr gibt und weniger zurück bekommt. Keine Ahnung was daran schlimm oder überheblich ist, aber bitte...

  • Natürlich nicht :roll:

    Aber es gibt in jedem Beruf (jedenfalls fällt mir gerade keiner ein, wo es nicht ginge) Optionen, die familienfreundlicher sind und da sehe ich schon auch die Eltern in der Pflicht, sich zu überlegen, ob die aktuelle Arbeitssituation noch zum Lebensmodell passt...

    Das hat nun gar nichts mit engagierten Eltern zu tun...

    Wie überheblich kann man bitte sein.
    Als ob man nur irgendwo an die Tür klopfen müsste, hallo ich möchte jetzt hier arbeiten um meinen Kollegen nicht mehr auf den Keks zu gehen.

    Ich kann gerade gar nicht in Worte fassen wie sauer mich das macht und bin hier jetzt erstmal raus.

    Es tut mir auf jeden Fall für alle Eltern leid die hier mitlesen.

    Warum? Das ist doch nicht wertend, sondern ein völlig legitimer Gedankengang.

    Ich kann aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ad hoc drei Mütter nennen und einen Vater, die wegen der veränderten Familien- und Privatlebensumstände ihren Job freiwillig und gerne gewechselt haben. In erster Linie zugunsten einer optimaleren Life-Work-Balance, aber auch weil es wegen Nachwuchs einfach nicht mehr passte im alten Job. Das wäre ja eine Situation die für keine Seite dauerhaft tragbar ist. Was ist so schlimm daran das auszusprechen?

    Viele Menschen nutzen Familienzuwachs als Gelegenheit ihr Leben insgesamt auf den Prüfstand zu stellen. Und, genau wie Hennie schreibt, zu hinterfragen ob der derzeitige Beruf oder AG noch zum neuen, eigens gewählten Lebensmodell passt.

    Ich verstehe wirklich nicht warum es jetzt sooo schlimm ist dass Hennie es ausschreibt.

  • Tatuzita

    Was hat das mit Überheblichkeit zu tun? Es gibt einfach Jobs, wo das nicht geht. Natürlich ist das schade für die Eltern. Aber das liegt nun Mal in der Natur der Sache.

    Nehmen wir das Beispiel mit dem Chirurgen mitten im OP. Es ist absolut verständlich und auch richtig, zu gehen, wenn mit seinem Kind etwas ist. Aber in so einer Situation ist das doch objektiv einfach nicht möglich. Also entweder sind solche Situationen mit Notfallplan B bis mindestens H abgedeckt, oder dieser Beruf geht als Elternteil nicht mehr. Das ist 0 böse gegenüber Eltern gemeint, sondern einfach nicht machbar im Arbeitsalltag.

    Und solche Situationen in mehr oder weniger heftigen Auswüchsen gibt's in etlichen Berufen. Da kann man einfach nicht erwarten, dass andere die eigene Arbeit (die nicht wie oftmals im Büro liegen bleiben kann!) immer und sofort auffangen in solchen Situationen. Und dann muss man sich einfach fragen, ob das mit Kind noch geht...

  • Nehmen wir das Beispiel mit dem Chirurgen mitten im OP.

    Ich finde eure Argumente objektiv tendenziell richtig, gebe aber zu Bedenken, dass es eben oft Frauen trifft, die strukturell benachteiligt werden und eben gar nicht auf Chefposten etc. kommen.

    Deswegen ist mein Ansatz immer der, nach oben zu schauen. Was kann sich wirklich strukturell verändern, damit der Arbeitsalltag für alle Beteiligten ob mit oder ohne Kind grundsätzlich verbessert kann.

    Das mag in gewissen Zügen nur wildes Rumphilosophieren sein, aber es wäre dennoch schön, wenn man einfach erkennt, dass eine 40h Woche nicht mehr zeitgemäß ist. Wir leben so automatisiert und digitalisiert wie noch nie und die Arbeitszeiten und Doppelbelastungen sinken nicht, sie steigen in vielen Bereichen.

    Als kinderlose Frau (ob nun gewollt oder unfreiwillig, das tut nichts zur Sache) möchte ich selbstverständlich Mütter mit der notwendigen Flexibilität im Arbeitsalltag unterstützen, denn das ist für mich schlicht und ergreifend auch feministisch ein wichtiger Wert. Ich möchte aber genauso auch selbst flexibel sein können, um mein Leben mit Hund zu organisieren. Denn der Hund - ob nun Privatvergnügen oder nicht - ist nun mal in meinem Leben das wichtigste Lebewesen, das meine Fürsorge braucht.

    Wie ich mich im Privaten nun abhängig mache - ob von Kind, Hund, Partner, Familie etc. - das möchte ich selbst entscheiden und die Hierarchisierung (Kind an erster Stelle, alles andere unwichtiger) geht mir im Arbeitsalltag gegen den Strich.

  • Zitat

    Also wenn es grundsätzlich gestattet ist darf man auch früher gehen weil man noch einkaufen muss, weil sonst der Supermarkt so voll ist?

    Bei uns im Grunde ja. Es geht soweit niemanden was an, warum man früher geht, natürlich spricht man trotzdem drüber weils mit den Kollegen passt. Und bei mir ist es schon oft auch wegen meinem Hund.

    Bei uns ist das, wenns in den Betriebsablauf und von den Stunden her passt, völlig ok. Dafür komm ich aber auch oft zb früher oder bleibe etwas länger wenn es nötig ist. Ich bin auch sozialer Bereich, aber TZ, da hab ich sowieso chronisch Überstunden.

    Es muß, wie schon erwähnt, für mich ein Geben und Nehmen sein und im Verhältnis stehn. Daß Leuten mit Kindern Rechte zugestanden werden, die kinderlose nicht bekommen, find ich nicht in Ordnung. Das schürt auch kein gutes Arbeitsklima.

  • Das im Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch an vielen Ecken Nachholbedarf besteht, sehen die meisten wohl gleich.

    Aber es ist dennoch ein Unding, dies auf den Kosten der anderen Teammitgliedern zu tun oder eine aktive Chancenungleichheit herbei zu führen.


    Wenn HO Grundsätzlich möglich ist, kann ich es doch nicht aktiv einer Partei anbieten und der anderen nicht.

    Wenn man das als Firma so handhabt finde ich das durchaus unfair und gerade wenn man den selben Chef hat, würde mein Chef von mir ein paar Takte zu seinem Führungsstil zu hören bekommen.

    (Wenn einer aus rechtl Gründen Anspruch hat und der andere nicht, ist das noch mal ein anderer Schuh.)


    Irgendwer hatte nachgefragt auf meine Ausführung bzgl Urlaub bei Betriebsferien und Vereinbarkeit von Familie - weiss nicht 100% wie das in D geregelt ist, aber ich glaub ähnlich wie in der CH (wenn ich mich richtig erinnere) und wenn in einem Betrieb so eine Regelung herrscht, dann hat man einfach blöd gesagt Pesch gehabt und muss entweder für sich eine andere Form finden seine Kinder zu betreuen oder aber die Firma wechseln.

    Im Gesetz (CH) steht:

    Zitat

    Art. 329c OR

    2 Der Arbeitgeber bestimmt den Zeitpunkt der Ferien und nimmt dabei auf die Wünsche des Arbeitnehmers soweit Rücksicht, als dies mit den Interessen des Betriebes oder Haushaltes vereinbar ist.

    (Häufig sind solche Betriebsferien ja historisch und liegen oft eh und den Hauptferienzeiten).

  • Es gibt Berufe die sind nunmal nicht wirklich vereinbar wenn man Kinder will und für die da sein möchte ohne das auf Kosten anderer Beteiligter zu machen.

    Ob das jetzt Anklang findet oder nicht, es ist schlichtweg Fakt und wenn man Kinder will, Familienleben dann sollte man das bei der Berufswahl bedenken.

    Allein aufgrund dessen was man in einigen Bereich leisten muss fällt da einiges raus mAn, bzw würde ich es nicht wollen im Spagat.

    Diese Bereiche wird man kaum familienfreundlich gestalten können aufgrund dessen was da vom Arbeitnehmer berufsbedingt erwartet wird.

    Das kann man auch nicht immer alles auf AG/Politik abwälzen, man hat nunmal auch Eigenverantwortung .

  • Natürlich nicht :roll:

    Aber es gibt in jedem Beruf (jedenfalls fällt mir gerade keiner ein, wo es nicht ginge) Optionen, die familienfreundlicher sind und da sehe ich schon auch die Eltern in der Pflicht, sich zu überlegen, ob die aktuelle Arbeitssituation noch zum Lebensmodell passt...

    Das hat nun gar nichts mit engagierten Eltern zu tun...

    Wie überheblich kann man bitte sein.
    Als ob man nur irgendwo an die Tür klopfen müsste, hallo ich möchte jetzt hier arbeiten um meinen Kollegen nicht mehr auf den Keks zu gehen.

    Ich kann gerade gar nicht in Worte fassen wie sauer mich das macht und bin hier jetzt erstmal raus.

    Es tut mir auf jeden Fall für alle Eltern leid die hier mitlesen.

    Ich habe zwei Kinder im Kita-Alter und finde es völlig legitim, dass die "Kinderkarte" einen nicht von Kollegialität entbindet. Warum auch?

    Vielleicht hatte ich arbeitstechnisch auch immer Glück, weil Flexibilität auch galt, wenn der Hund krank war etc.

    Und ja, ich wünsche mir von meiner neuen Teamchefin ab Montag, dass die Leute, die um die Telefonzeit herumarbeiten, weil ich hab ja Kind, eine deutliche Grenze erfahren. Die machen nämlich zusätzlich gerne um 11 Feierabend, weil Frauenarzttermin. Um dann ab 17 Uhr weiterzuarbeiten - ohne Telefon.

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