Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • @oregano Es klingt schon komisch :tropf: Aber das macht ja nichts. Es ist doch toll, dass du beginnst Dinge zu erkennen und sie einzuordnen. Wenn es euch hilft, ist es doch egal, ob es komisch klingt oder nicht.
    Jeder Hund ist halt anders. Wichtig ist, dass ihr eure Linie findet.



    Bei uns gibts gerade wenig zu berichten. Gestern ist ein Schwarm Enten aufgeflogen und mein Hund hat nicht nur angehalten und ausschließlich geschaut, sondern ist auch tatsächlich schnurstraks zu mir getrabt :hurra: :hurra: :hurra: Vor einigen Wochen wäre das undenkbar gewesen und danach wäre die kleine Maus auch Gaga im Gehirn. Aber nach wenigen Minuten an der Leine ging es wieder :applaus: So ganz unterschwellig baue ich die Flexi schon wieder ab, auch wenn ich noch nicht in sicheren Gewässern bin...


    Überdrehen passiert hier inzwischen fast gar nicht mehr. Leinenführigkeit ist ein wenig abhängig von der Tagesform, aber schon ziemlich gut :bindafür: Beide Hunde sind inzwischen ein Herz und eine Seele. Gemeinsam kuscheln, zergeln, Spielzeug teilen - bis vor wenigen Wochen undenkbar. Jetzt komm ich mit einem heim und die beiden freuen sich erstmal übereinander, dann komme ich.


    In der HuSchu ist sie eigentlich fast immer ein Streberchen. Sie ist keine 10 Monate alt und ist in manchen Dingen weiter als so mancher Zweijähriger. Eigentlich müssen wir manche Dinge nur noch perfektionieren und festigen.


    Von dem aufgedrehten Hibbelchen von vor 2 Monaten ist nur noch wenig da. Sie ist generell ein bisschen zickig mit anderen Hunden und ein bisschen aufdringlich. Aber dabei bringt sie irgendwie selbst den Aggrorotti aus der Hundeschule dazu zu spielen und Faxen zu machen. Trotzdem muss noch Höflichkeit gelernt werden. Und natürlich kann ich noch keine vollen 60min Aufmerksamkeit erwarten. Aber ich kann sie inzwischen gut lesen und merke kleinste Veränderungen.
    Gerade hab ich das Gefühl, dass es einfach gut läuft mit dem Teenager. Ich fühl mich schon lange mit zweien nicht mehr gestresst oder überfordert. Ich hab einen Hund mit viel Potential und habe auch bisher echt viel Arbeit reingesteckt. Aktuell ist es ein gutes Gefühl, dass so manche Baustelle sich langsam löst. Wenn jetzt noch das Alleinesein besser klappt, wäre ich quasi wunschlos glücklich :herzen1:


    Gestern wurde sie ja schon zwangsweise gebadet und ausgeföhnt, morgen schneide ich sie zurecht. Sie fühlt sich nach wie vor an wie Watte, die Pudelfrisur wächst, aber sie fällt immer in sich zusammen. Hoffentlich wird das mal was :dafuer:


    Übrigens hab ich an einem Gewinnspiel teilgenommen und hab den dritten Platz belegt. Die Hundis kriegen eine kleine Überraschung zugesandt, ich bin gespannt, was es wird :applaus:

  • Der braucht so feste Grenzen und jedes Mal, wenn ich sie etwas lockere, scheint sein Fundament zu wackeln. Macht mein Gedankengang irgendwie Sinn?

    Ich kenne das alles ja zur Genüge von Lucky und meinen Respekt hast du, denn ich würde nicht noch einmal so einen Hund haben wollen. Und der Gehorsam war auch nie das Problem, aber sobald ein wenig mehr freie Fläche war, schoss er nur noch durch die Gegend. Ruhiges gehen war im Wald immer super, da hat er viel geschnüffelt, aber ne freie Wiese? Unmöglich.
    Stadt fand er aber immer besser, vermutlich weil ihm die engeren Straßen mit ihren vielen Begrenzungen (parkende Autos, Mauern etc.) Sicherheit gegeben haben.


    Also ja, dein Gedankengang macht absolut Sinn, ist leider so. Ist Frodo denn aus seiner Zucht eher ne Ausnahme, weil Zuchtziel ist sowas ja wohl hoffentlich nicht, da leidet doch Hund und Mensch nur drunter...

  • war bei milla vor der Ernährungs Umstellung auch furchtbar. Ich bin nie im Feld unterwegs gewesen, immer wald. Ich war nur am rotieren um den Hund im Griff zu behalten, der gesponnen hat ohne Ende.
    Auch nach der Ernährungs Umstellung merkt man noch einen Unterschied im verhalten. Aber man kann dennoch super gassi mit ihr.


    Noch heute fühle ich mich wie ein revoluzzer wenn ich mit den hunden ne Wiese überquere ohne weg und so :D dabei ist es schon über ein Jahr nun her.....


    Verstehe dich bestens, Linda. Will das bitte nie mehr so....
    Achja: zumindest in millas Zucht ist das meines Wissens nach eine Ausnahme. Die Geschwister, die ich kenne, sind agile, aber gelassene tolle Hunde :)

  • @oregano ich finde, das klingt alles halb so schlimm. Habe hier auch so einen Kandidaten sitzen.
    Balou ist unsicher und braucht eine konsequente enge Führung, sobald er etwas entscheiden darf, ist er überfordert. Ich muss immer signalisieren, dass ich alles regle. Bei Menschen und auch Hunden muss er immer im Fuß vorbei plus Aufgabe (stups beispielsweise), sonst wird gepöbelt, im Freilauf stellt er sonst den Menschen.
    Auf Feldwegen haben wir hier übrigens das gleiche Verhalten mit dem Kontrollverlust: Ich lasse ihn rennen, sofern ich weit genug sehen kann. Sonst ist die Leine dran. Im Wald trabt er entspannt.
    Ich denke, dass das alles kein Problem darstellt, so lange man die Zügel eben in der Hand behält und der Hund gut im Gehorsam steht. Man muss sich nur klar sein, was für einen Hund man hat, dann klappt das.

  • was ich nur wieder witzig und sehr aufschlussreich finde ist das eben doch JEDER Hund ein Individuum ist.
    Mir wurde gesagt: oh gott ein vizsla, na dann viel Glück.
    Ich fragte mich warum.
    Na klar war Murphy als welpe anstrengend aber auch mein erster deshalb hab ich keinen Vergleich.
    Aber wenn ich von euch so lese also mir sticht vor allem der Pudel und der goldi ins Auge.
    Diese Rassen werden hier häufig angeschafft, weil sie einfach sind und wenn ich schaue mit was für Problemen die zu kämpfen haben finde ich meinen vizsla einfacher.
    Klar kann da auch noch was kommen aber ich kenne sehr viele vizsla auch bis zum Tod und da bestätigt sich meine Meinung.


    Was ich sagen will ist das es in meinen Augen keine einfache Rasse gibt jeder Hund ist anders und gerade bei den als einfach verschrienen Rassen finde ich nichts einfaches dran bei denen die ich kenne oder von denen ich höre. :ka:

  • @Mejin, ja vlt sind meine beiden irgendwo langweilig. Ich finde das aber auch überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil.


    Wäre Mia im Alltag nicht so unkompliziert, oder wie man es auch nennen kann, langweilig, dann würde Ares nicht hier leben. Und der kleine Knopf ist schon ne ganz schöne Bereicherung für uns alle.


    Bei Mia war es auch harte Arbeit, dass sie so wurde, wie sie heute ist. So mit 1 1/2 / 2 Jahren ist bei ihr zB der Jagdtrieb so richtig durchgebrochen. Mit brüllend in der Leine stehen bei Wildsichtung. Danach war es viel viel Arbeit, bis sie wieder so viel frei laufen konnte, wie sie es heute kann.


    Ares braucht auch altersbedingt natürlich noch mehr Anleitung als das bei Mia der Fall ist, ihn muss ich schon noch mehr im Auge haben, rechtzeitig ran rufen und so weiter. Und bei ihm wird ja auch noch einiges kommen. Er ist ja erst 5 Monate alt.
    Wobei ich bei ihm halt auch einfach den Vorteil habe, dass er sich viel von der unkomplizierten Mia abschaut. :D


    Aber eben genau wegen dem Wissen freue ich mich eben umso mehr, wie gut es im Moment läuft. Und ja, ich genieße es sehr, mit meinen langweiligen Hunden spazieren zu gehen. Ist für mich eben auch Entspannung und Seele baumeln lassen. =)

  • @Samita
    Sehr wahre Worte!
    Es kommt wirklich sehr auf das Individuum an. Den einzigen Junghund-Wahnsinn, den ich mal berichten könnte, waren wildfremde Leute, die mich mit Welpe spontan ins Verhör genommen haben "Wie kannst du es wagen, DIESE RASSE??!"


    Ich seh es so, wenn sich jemand nicht absolut sicher ist, dass er einen Hund genau dieser Rasse möchte, dann ist es vielleicht nicht verkehrt, wenn ihn die allgemeinen Unkenrufe abschrecken.


    Aber um die Viszlas, Malis und BCs ist es hier eher ruhig.
    -—-------------
    Ich durchquere für mein tägliches Gassi eine kleine Siedlung und kann dann verschiedene Runden zwischen Feldern, Wald und Naturschutzgebiet laufen.
    Als ich Mulder von der Leine lassen will, sehe ich dass vor uns die Nachbarn mit ihrer Damatinerin gehen. Keine Lust auf Ratschen, also lasse ich sie am Horizont verschwinden. Doch kaum gebe ich meinen Rüderich frei, schießt der wie eine Rakete hinter ihnen her. :shocked:
    Völlig baff, auch wegen seiner Geschwindigkeit, stehe ich und warte, ob ihm vielleicht nach 50m auffällt, dass ich nicht mitkomme? Oder nach 100m?? -- Natürlich nicht, muss sich ja anstrengen die Dalmatinerin wieder einzuholen, die das Dumme Frauchen mit ihrer Warterei FAST hätte entkommen lassen! :D
    Der nächste Hund verschwindet den Feldweg entlang und ich übe schon mal den Satz: "Also DAS hat er noch nie gemacht." |)
    Ok. Warum nicht das Bild vervollständigen und ein bisschen vergeblich rumrufen? Blöderweise hab ich keine Brüllstimme, nur eine peinliche, Glas zum Zerbersten bringende, Kreischstimme... :pfeif: es für alle besser, wenn ich grundsätzlich leise spreche...
    Aber ich packe meine tiefste Tonlage raus, pumpe wie ein Maikäfer, und donnere: "MOooouuuuuuuuulDER!!"


    Hündchen dreht um und galöppelt halt wieder zurück zu mir. :shocked: :applaus: :herzen1: Aber ein zweites Mal sage ich nicht zu ihm "Ab die Post!" xD

  • Es ist doch alles ziemlich subjektiv. Ein bestimmter Hund bei einem bestimmten Menschen kann super klappen oder als anstrengend empfunden werden. Der eine sagt "Geht super, völlig problemlos" während der andere sagen würde "Um Himmels Willen!".
    Es hängt doch viel mit der Vorerfahrung und der generellen Einstellung ab.


    Wir hatten als Familienhunde erst einen Spitz, dann einen Herdenschutzhundmix, mein erster eigener war ein Terriermix. Ja natürlich kommt mir mein junger Hund nun energiegeladen und überschäumend vor und hatte teilweise Probleme die Körpersprache zu deuten bei Schlappohren, verdeckter Stirn und Lockenfell.
    Dafür ist das der erste Hund mit WTP und das wiederum finde ich ziemlich geil. Die Baustellen, die ich sehe und als sehr wichtig empfinde, sehen andere Leute nicht einmal. Ich erziehe mir den Hund aber so, wie ich gern einen Hund hätte. Und das ist eben ein Prozess mit guten und mit weniger guten Tagen.


    Und nicht zuletzt kann man einfach Glück oder Pech mit dem Hund haben. Wenn ich schaue, wie unterschiedlich sich die beiden Mädels im Wurf entwickelt haben, die anfangs völlig gleich waren und wo die Züchterin bis zur 7. Woche nicht entscheiden konnte, welche sie behält... Hollys Schwester ist eine ganz zurückhaltende, kleine schüchterne Maus, die sich schnell unterbuttern lässt. Und ich wollte ja genau das, was ich hier sitzen habe, auch wenn es anstrengender ist als ruhig, lieb, schüchtern. Das ist das Potential :bindafür:
    Wie jeder damit umgeht und darüber berichtet, ist höchst individuell ...


  • so wahre Worte :gut: :gut: :gut: :gut:


    gerade die Kombi: Mensch und dazu passender Hund finde ich zb auch wichtig.


    ich bin mir sicher, Mia wäre bei anderen Leuten ein völlig anderer Hund geworden.

  • Oh ja!
    Meine Freundin empfindet Abby zB als furchtbar anstrengend.
    Ihr ist der Hund zu intelligent, sagt sie immer xD :ka: , und auch die Leute, die eher auf "Familienhunde" stehen, würden Abby nie geschenkt haben wollen.
    Ich nenn es mal in "Sportlerkreisen" ist Abby aber viel "attraktiver" als Fenja. Ich bediene mit meinen beiden Hunden also zwei ganz unterschiedliche "Adressaten" und die Kombi aus beiden ist für mich im Moment ideal, wenngleich der Typ, den Abby verkörpert, mir generell viel mehr zusagt. Ich kann Hunde besser zügeln und runterfahren, als sie ständig pushen und motivieren zu müssen. Aber das ist ja gut so, so gibt es für jeden Typ Mensch den passenden Hund und oft muss man durch den ersten Hund, den man ausbildet, erst herausfinden was zu einem am besten passt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!