Warum werden Bisse von "kleinen" Hunden nicht wirklich wahrgenommen?

  • Mir fällt dabei ne Geschichte ein.
    Als Dusty noch klein war, also vor ca. 16 Jahren, hatte sie nen Kumpel, ein JRT aus Jagdlinie.
    Der war so richtig kernig, Herrchen war Ersthundehalter und die Beiden brauchten ne Weile, bis sie sich einig waren.
    Auf jeden Fall war Jack von der Sorte, er hat sich von anderen Rüden nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
    Wir waren in einer Hundegruppe unterwegs und trafen einen Dobi oder Rotti, bin mir nicht mehr sicher.
    Der hat Jack angepflaumt und Jack zurück.
    Beide HH, beides Männer, haben sich noch belacht, dass Jack sich lieber in Sicherheit bringen sollte.
    Es wurde immer lauter und deutlicher zwischen den Beiden.
    Wir haben unsere Hunde weg gehalten und den Beiden Platz gelassen.
    Und dann passierte das, was keiner erwartet hätte.
    Jack hat sich in der Kehle von dem anderen verbissen und drehte ihm tatsächlich die Luft ab.
    Erst wurde Herrchen von Jack blass und dann wurde der andere HH blass.
    Der andere Rüde fing an die Augen zu verdrehen und da griffen die HH endlich ein.
    Jack hat sich kaum abbringen lassen und der andere Rüde hat geröchelt.
    Wir waren alle platt, was dieser kleine Hund geschafft hatte, damit hat niemand gerechnet :ugly:

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Bisse und übergriffiges Verhalten von Kleinhunden nicht nur gegenüber Menschen, sondern auch gegenüber Großhunden toleriert wird und nach Meinung der unbelehrbaren Kleinhundehalter (die hier im Thread Schreibenden mögen sich diesen Schuh bitte nicht anziehen) auch gefälligst von Großhunde(halter)n toleriert zu werden hat.

    Inzwischen hatte mein Großer schon drei verschiedene JRT(Mixe) im Kragen hängen, und deren Besitzer haben alle recht deutlich gemacht, dass sie, hätte sich meiner gewehrt, meinen Hund und mich belangt hätten. Umgekehrt glaube ich kaum, dass ich ernst genommen worden wäre, hätte einer der JRT mehr als Spookys dichten Kragen erwischt und ich auf die Erstattung der Tierarztkosten bestanden.

    Die Halterin eines Kleinhundes, der schon an der Leine stänkerte wie nichts Gutes, nahm ihn erst weg, als ich erklärte, ICH werde ihn treten, wenn er angreift. Denn wenn mein Hund was macht, krieg ich ne Anzeige. Wurde so gesagt.

    Die drei Möpse, über die ich im "Was nervt euch bei manchen Hundehaltern so richtig?"- Thread inzwischen dreimal geschrieben habe, sind mit einem genau solchen Frauchen geschlagen.
    Dieses lässt die Drei, insbesondere den Macker-Rüden, immer unkontrolliert auf andere Hunde zu brettern; der Rüde stänkert und droht dabei massiv. Als ich ihn enmal vom meinem Spuk weg scheuchte, kriegte ich zu hören: "Das is doch nur n Mops!".
    Trotzdem hat der Zähne, und trotzdem möchte ich ihn nicht an meinem Hund hängen haben.
    Im nächsten Atemzug wurde mir gleich mit einer Anzeige gedroht, sollte mein Spinner
    nicht bereit sein, sich die Scheinangriffe von drei wilden Möpsen
    klaglos bieten zu lassen.

    Bei unserer nächsten Begegnung kam der Zwerg wieder krawallig an, Frauchen interessierte es nicht, und als ich ihn dann scheuchen wollte, stellte er sich aktiv gegen mich und schnappte nach meinen Beinen. Wer hätte mich ernst genommen, wäre ich verletzt worden und hätte den Vorfall gemeldet? Ich denke, kaum einer, denn "das ist doch nur n Mops!"

    Wenn die Halter von kleinen Hunden möchten, dass ihre Tiere ernst genommen werden, sollen sie sie auch selbst ernst nehmen und zwar mit allen Konsequenzen: Dann gilt auch für einen kleinen "Wadenbeißer" Leinenzwang, bis er gelernt hat, nicht mehr nach vorn zu gehen.

  • Es tut mir sehr leid, dass Du mit spinnernden Kleinhundehaltern solche Probleme hast. Ich finde so ein Verhalten sch... und auf dem Rücken der Kleinhunde ausgetragen. Denn die bekommen ja unter Umständen die Tritte und Sanktionen ab. Eigentlich müsst man der Hundehalterin in den Ar... treten.

    Vielleicht lässt sich so was mal mit dem Handy filmen und Du schickst der Hundehalter das nette Filmchen mit der Androhung sie als "Hundehalterin" beim Ordnungsamt zu melden.

  • Moin,

    da kann ich mich auch fragen, warum sind die Großen häufig (nein, nicht immer) mitunter besser erzogen, als die Kleinen?

    Ich glaub einfach die Not ist da größer.... wenn ein Chi am Tisch bettelt, kann er ruhig Männchen machen, das wird ihm wenig nutzen, wenn mein Hund bettelt und Männchen macht, nimmt er sich die Leberwurst selbstständig, die Dogge von Schwiegervater muss nicht mal Männchen machen.....

    Der Große muss gehorchen, der Kleine wird hoch genommen. Der Große muss leinenführig sein, sonst gibt`s echte Rückenprobleme, der Kleine, na ja, den "merkt" man oft nicht.

    Und wenn ein Chi in meiner Hose hängt? Putzig der Kleine, Nachbars Schäfi wäre da durchaus geeignet mich zu Fall zu bringen und die Dogge muss mich nur anrempeln.

    Ich bin der Meinung, jeder Hund sollte hören und einer der beißt, egal wie klein er ist, der braucht einfach Hilfe... oder nein, die brauchen zumeist die Halter, nicht die Hunde.

    Meine Mum hatte einen Malteser, der knurrte meinen Vater an, sie fand`s süß..... Papa hat gelacht, aber ich fand`s übergriffig und meine Eltern meinten immer "Du hast keine Ahnung von Hunden!" Ja, so wird`s sein - sagt Schwiegervater ja auch.

    Aber, ich kann meinen Hund immer und überall mit hinnehmen... dafür reicht die Ahnung dann doch.

    Sundri

    P.S. aber ich kenne mehr nette und git geführte Kleinhunde als umgekehrt. Lou und ich, wir gehen oft mit kleinen Hunde spazieren und die hören besser als mein Großer xD


  • Meine Mum hatte einen Malteser, der knurrte meinen Vater an, sie fand`s süß..... Papa hat gelacht, ...........

    Genau das ist das Problem. Es wird gelacht, es wird für süss gefunden was der Kleine sich da raus nimmt und schwupp die wupp hat man einen Kleinhund der eben übergriffig wird.

    Wer ist Schuld?

  • Hallo,

    wenn ein kleiner nicht hört ist das ärgerlich wenn ein großer nicht hört ist es wirklich ein Problem. Weil man einfach zutun und hat den Hund zu halten.
    Zu beißen hat weder der kleine und auch nicht der große. Wenn sowohl als auch total durchdrehen an der Leine frag ich mich echt wem das Spaß macht.
    Zu lachen find ich gibts da auch nicht viel. Mir als HH wäre da nicht zu lachen zumute, da muss man reagieren, so ein verhalten stresst ja auch die anderen Hunde.
    Eine Ignoranz gegenüber Problemen gibts leider überall.... Straßenverkehr, Arbeitsplatz usw.
    Mein Eindruck ist aber auch das bei kleinen Hunden eher das "Kindchenschema" greift und sie einfach nicht ernst genommen werden.
    Während große Hunde bestenfalls immer funktionieren müssen und wenn nicht gibt es für Hund und Hundehalter eine auf den Deckel.

  • Beim Zupacken würde ich da keine Unterschiede machen - zumindest was das Ärgernis anbetrifft. Allerdings hätte ich bei einem großen Hund näturlich hinsichtlich des Schadens mehr Sorge. Akzeptabel ist´s aber egal bei welcher Größe nicht - wobei ich die Begleitumstände da auch immer berücksichtigen würde.

    Wenn mich kleine Hunde anspringen, dann find ich das nervig, ebenso bei großen. Das Kindchenschema greift da bei mir nicht. Der Unterschied ist eben der, dass der kleine mich nicht umhaut. Und ich glaube, dass das auch ein großer Faktor ist - nervig, aber sie sind halt nicht so groß/haben nicht die Kraft.

    Ich "oute" mich mal: Meiner hat das letzte Mal beim TA auch zugepackt. Mir war das wahnsinnig unangenehm, gelacht hat da niemand. Da war´s egal, ob mein Hund niedlich aussieht/alt ist/klein bzw. mittelgroß ist. Der hat zugepackt und die TÄ war entsetzt. Sicherlich hätte es da nochmal anders ausgesehen, wenn die Hand nicht nur geblutet, sondern gänzlich ab gewesen wäre.

  • Unerzogenge Kleinehunde sind ein Ärgerniss, für sich selbst oft eine Gefahr, ein unerzogener Großhund fällt in eine andere Kategorie.

    Wenn mir ein unerzogener Kleinhund vors Rennrad läuft, pack ich mich genauso ab, als wenn´s eine Deutsche Dogge wäre...... Das ist weit mehr als ein "Ärgernis"

    Wäre schön, wenn Kleinhundehalter ihre Hunde auch einfach als "potentiell gefährlich" sehen würden. Und nicht nur als niedliches Beiwerk ;)


    Ändert aber nichts dran, dass ein Chi einem Rottweiler nicht wirklich einen Zeh abbeißen könnte, der Rotti dagegen sehr wohl einem Chi den Kopf abreißen könnte, würde er es drauf anlegen.

    Das stimmt...

    Aber vielleicht würde der Rottweiler gar nichts tun, wenn der Chi nicht permanent unerzogen und distanzlos kläffend um ihn rumhüpfen würde und jede Kommunikation seitens des Rottweilers ignorieren würde ;)

  • Ich denke, dass Kleinhunde von vielen nicht mit dem nötigen Ernst betrachtet werden - weder in Sachen Erziehung, noch wenn eben diese fehlt und es Probleme gibt. Die Auswirkungen, die Hundebisse haben können, werden bei Kleinhunden vielleicht einfach unterschätzt.
    Ich kenne hier viele nette Klein- und Großhunde. Auf der anderen Seite auch viele, die wenig bis gar keine Erziehung genossen haben. Ich muss weder die Kleinhunde noch Großhunde durch den Kakao ziehen. Wenn mir ein unerzogener Kleinhund entgegen kommt, der mich in irgendeiner Form belästigt, dann ärgere ich mich darüber genauso wie bei einem großen Hund.

    Ich habe ja selbst Kleinhunde (10kg) und mache in der Gesellschaft oft die Erfahrung, dass die Menschen einfach auf meine Hunde zurennen, sie streicheln möchten, sie umarmen wollen - sie einfach nicht ernst nehmen. Würden Sie das mit einem Großhund tun? Wohl eher nicht!

    Ich kann dir versichern, dass das nicht nur bei Kleinhunden passiert. Hier hat sich mal eine Frau (!) auf Ebby drauf gelegt, um sie zu knuddeln und zu herzen. Die Frau hatte wirklich Glück, dass sie an keinen anderen Hund geraten ist, sonst hätte sie ein paar mehr oder weniger hübsche kleine oder große Löcher im Gesicht gehabt...

  • Wäre schön, wenn Kleinhundehalter ihre Hunde auch einfach als "potentiell gefährlich" sehen würden. Und nicht nur als niedliches Beiwerk

    Ja, aber wie will man sie dazu bewegen? Die, die ihre Hunde nur als niedliches Beiwerk sehen, bringt man davon nicht ab. Denn wie schon einige schrieben, wenn man einen Kleinhundhalter anzeigt, weil dessen Hund einen selbst oder den eigenen Hund gebissen hat, lachen sich doch alle Beteiligten tot und es dürfte kaum Konsequenzen geben.

    Nagas Vorgänger hat mal einen Kleinhund getackert (zum Glück nichts wildes) und ich war bei den Besitzern, um die TA-Rechnung abzuholen. Der Zwerg war schon wieder fit, war not amused von mir als Fremdem in der Wohnung und stand die ganze Zeit zähnefletschend und geifernd vor mir, hat auch nach mir geschnappt, wenn ich mich bewegt habe. Die Halter? Haben gelacht und sagten mir, ich könne einfach reinkommen. Äh, nee, konnte ich nicht, weil der Kerl sein Revier verteidigt hat und seine Halter nicht eingegriffen haben. Als ich nicht weiter bin, haben sie ihn ein bisschen geschubst (nochmal schön "aufgebockt" und gestresst) und ihn dann wieder auf mich losgelassen. Wenn einer meiner Großen so gegenüber Menschen drauf war, wurde der mit MK in einen Nebenraum gesperrt (MK, falls er doch irgendwie ausbüchst und meint, den Fremden im Haus zermetern zu müssen).
    In der Nachbarschaft läuft eine Hündin frei, die schon mehrere Menschen angegriffen und gebissen hat. Die Halter sacken sie kurz an, schütteln sie durch und lassen sie wieder laufen. Keine Konsequenzen bislang. Seit 13 Jahren.

    Die Hunde nerven mich ja nicht, sie tun mir einfach nur leid. Sie bekommen keine Grenzen, keine Führung und es gibt ständig Beißereien mit anderen Zwergen. Die Staffs, die Schäferhunde, der Akita und der Husky im Viertel sind immer angeleint, pöbeln nicht rum (müssen sich aber häufiger anpöbeln lassen), sind gut erzogen und fallen kaum auf - vor allem auch, weil sie außerhalb des Viertels ausgelastet werden. Die Zwerge gehen generell nur im Viertel spazieren. Die Großen sind definitiv entspannter, die Kleinen stehen ständig unter Strom, suchen als einzige Auslastung neben dem Umhertrappen an der Flexi eben Streit mit anderen Hunden. Die können nichts dafür, dass sie so blöd nach außen wirken - würden sie als Hunde betrachtet werden und nicht als pupsende Stofftiere, wären 2/3 von denen sehr entspannte und nette Hunde (bei den anderen müsste man noch ein bisschen erziehen). Aber wenn ihre eigenen Halter sie nicht als ernstzunehmende Hunde betrachten, wer dann?

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