Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Und als Ergänzung zum Video die Regeln für eine Arbeitsprüfung "aus dem Leben": https://www.hangintreecowdog.net/supreme-cowdog.

    Mein Freund ist ja mittlerweile oft alleine mit all dem Vieh, sobald der Betriebshelfer Feierabend hat, da ich nur noch selten nach Hause fahren kann (morgen am Abend ist es soweit, hibbel), und er kann sich nicht mehr vorstellen, wie er ohne Hund(e) ausgekommen ist.

    Erst heute wieder hat Spockie auf Anhieb ein neugeborenes Kalb gefunden, das unter dem Draht durchgeschlüpft und in einen Gott sei Dank trocken gefallenen Graben geplumpst war.

  • Zwischendurch macht er aber leider doch ein wenig Unfug.

    Hast Du mal ein, zwei Unfug-Beispiele?

    Ich bin ja nicht aus der Branche, deshalb sehe ich vieles noch nicht.

    Ich persönlich mag entspannten Schritt bei den Rindern lieber - mir ist alles, was über low-stressmanship rausgeht, zu viel Druck, das liegt aber daran, dass ich grundsätzlich anders mit den Rindern gehe - ich sehe aber ein, dass ein Hund bei der Menge und dem Alter der Rinder und der Flächengröße ohne diesen Druck vermutlich noch in 2 jahren dabei wäre, diese Rinder zusammenzutreiben. Aber ich fands gut, wie der Hund an für die Rinder schwierigen Passagen mehrfach den Druck deutlich weggenommen hat, so dass die Rinder sich sortiert durch Graben/Wasser bewegen konnten. Nur ein- oder zweimal war das nicht so

  • Ich persönlich mag entspannten Schritt bei den Rindern lieber - mir ist alles, was über low-stressmanship rausgeht, zu viel Druck, das liegt aber daran, dass ich grundsätzlich anders mit den Rindern gehe - ich sehe aber ein, dass ein Hund bei der Menge und dem Alter der Rinder und der Flächengröße ohne diesen Druck vermutlich noch in 2 jahren dabei wäre, diese Rinder zusammenzutreiben. Aber ich fands gut, wie der Hund an für die Rinder schwierigen Passagen mehrfach den Druck deutlich weggenommen hat, so dass die Rinder sich sortiert durch Graben/Wasser bewegen konnten. Nur ein- oder zweimal war das nicht so

    Nein, ein Hund muss nicht sofort ruppiger auftreten, weil die Rinder keinen Hund kennen. Generell sollte ein Hund, der mit Auge arbeitet, immer die Abfolge abklappern, die dem Rind die Chance gibt auf das "höfliche Bitten" hin schon loszugehen. Erst, wenn es das nicht fruchtet, darf gemaßregelt werden. Das erspart dem Hund und Rind zukünftig viel Stress, denn das Rind lernt so ganz schnell und das merken die sich auch!, dass es gar nicht zum gefährlicheren und enegieraubenderem Körperkontakt kommt. Generell hat der Hund im Video die richtigen Ideen. Deshalb sagte ich ja, der ist für mich einfach schlecht ausgebildet.

    Direkt am Anfang läuft der Hund gezielt die Rinder rechts in ziemlich gerader Linie an. Da er von einem Hügel runterkommt, sieht der sehr wohl, dass weiter hinten auch noch welche stehen (und, ich gehe mal davon aus, dass er weiß, dass die Herde nicht grad klein ist und man noch mehr sammeln muss). Er bespaßt sich damit ungebremst frontal reinzulaufen. Damit jagt er diese Rinder erst mal völlig unnötig in die falsche Richtung - nach hinten weg - und hat sie damit schon mal geärgert, was im weiteren Arbeitsverlauf später dazu führen kann, dass die biestiger auf den Hund reagieren. Und so geht das eigentlich weiter ... besser wäre es gewesen, wenn er einen großen Bogen um alle läuft um sich einen Überblick zu verschaffen und nicht die, die eigentlich schon weit vorne stehen, erst nach hinten wegzujagen. Wenn es heiß ist und die Rinder in keiner guten Kondition sind, kann das die spätere Arbeit immens erschweren, weil sie unwillig werden.

    Welche Arbeit mit Rindern immer wieder fasziniert, ist die von Satus Stockdogs. Da sind auch manchmal Videos dabei, wo er bei irgendwelchen Auktionen oder so was die Rinder durch die Gänge treibt. Und ich vermute, dass das nicht mal seine eigenen sind und die das zum Teil gar nicht kennen mit Hund gearbeitet zu werden. Die Hunde arbeiten supereffektiv - sie lassen den Rindern eigentlich immer eine Chance, in dem sie fixieren, also Auge zeigen, abwarten und erst die Zähne einsetzen, wenn nicht reagiert wird oder die Rinder gar auf den Hund zugehen. Ich weiß nicht, ob man das öffentlich sehen kann, aber hier sind einige Videos bei Facebook:
    https://www.facebook.com/pg/SatusStockd…f=page_internal

  • Ich möchte meiner Border Hündin gerne die Arbeit an Schafen ermöglichen, wenn sie daran Interesse hat. Sie kommt aber aus einer reinen Showlinie und ist bereits 5 Jahre alt. Wie sind eure Erfahrungen da? Macht das Sinn?

    Wie finde ich einen erfahrenen Schäfer in der Nähe? Was muss man finanziell in etwa einplanen?

    Ich bin auch bereit für eine erste Einschätzung weiter zu fahren. Wir kommen aus der Nähe von Bremen.

  • Einen Versuch ist es dann wert, wenn du regelmäßig Arbeit für sie hast. Hast du kein Vieh, bei dem sie dir helfen soll und wirst dieses auch in absehbarer Zeit nicht bekommen, dann tue dem Hund und den Schafen den Gefallen und lass es.

    Was hat dein Hund davon, wenn er merkt es ist das Größte für sie und sie darf's dann nur ab und zu an fremden Schafen.

    Den Schafen macht es ganz sicher keinen Spaß vom Anfängerhund gescheucht zu werden.

  • Ich haue in die selbe Kerbe und rate Dir davon ab. Du kannst mit ab und an mal "Beschäftigungshüten machen" den Hund gar nicht ausbilden. Da geht es dann ausschließlich darum, dass der Hund seinen Spaß hat. In welcher Form auch immer. Und das wäre den Schafen gegenüber unfair. Wenn man seinen Hund ernsthaft ausbilden möchte, sollte man zudem erst Mal selber ganz viel alltägliche Arbeit mit Schafen verrichten. Solange Du keine Ahnung hast wie das geht, kannst Du auch keinen Hund trainieren.

  • Seit vorgestern sind nun endlich auch wieder die Trockensteher draußen :applaus:

    Da wir aber nicht diese krasse Futterumstellung wollen, kommen sie Morgens raus und Abends wieder rein.

    Im Moment können sie tagsüber sogar rein und raus, wie sie lustig sind, da unser Schlosser die Schläuche für das 1000l Fass noch nicht vorbei gebracht hat und wir somit keine Tränke auf der Weide haben.

    Seit gestern darf Phelan also Morgens alle raus bringen und Abends wieder rein holen.

    Im Moment ist es Abends so, dass die, die rein wollen, schon drinnen sind und die die nicht wollen, noch ganz oben stehen |)

    Das sieht man auf dem Video auch ganz gut, da die sich nicht ganz so leicht anbewegen lassen wollen.

    Ich vermute aber, dass das noch 1 - 2 Tage dauern wird, bis auch die Kühe sich an diesen Rhythmus gewöhnt haben.

    Dann wird das auch etwas leichter für ihn werden.

    Ansonsten liebe ich hier mal wieder seine ruhige Art bei gutem Durchsetzungsvermögen:herzen1:

    Gerade bei diesen hoch tragenden Kühen wäre ein in sie rein brettender Hund, wie der Hangingtreecowdog im oben verlinkten Video, absolut fatal.

    Ich bin wirklich stolz auf das, was dieser Hund und ich zusammen geschafft haben.

    Vor Phelan kannten die Kühe das nicht, mit Hund gearbeitet zu werden.

    Wir haben die alle nach und nach eingehütet, er hat mir so manchen Anfängerfehler, meine Ungeduld immer verziehen und hat sich trotzdem zu so einem tollen Alltagshelfer entwickelt.

    Ich bin wirklich mächtig stolz auf das, was er jeden Tag leistet:sweet:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!