Hundeanschaffung? Als Studentin..?

  • Liebe pardalisa, danke für dein Wissen. Was du geschrieben hast, ist sehr hilfreich und klingt wirklich realistisch. Durch dich habe ich den Eindruck, dass eine Hundeanschaffung nicht zu weit her geholt ist und nicht voller unmöglich durchsetzbarer Hindernisse steckt.
    Ich hatte hier oftmals das Gefühl, dass man versucht es mir auf Teufel komm raus auszureden, wobei ich noch nichts eingeleitet habe und gehofft hatte, durch diesen Thread zu erfahren ob es durchsetzbar und realistisch ist. Dass ein Tier zu halten eine lange und zeitintensive, wie auch kostenintensive (Lebens)Aufgabe ist bin ich mir bewusst. Diese Idee steckt noch in den Kinderschuhen, ich versuche mich - sofern es zu einem treuen Begeliter an meiner Seite kommt - so gut es geht darauf vorzubereiten und zu informieren. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch nichts in die Wege geleitet, ich wollte mir durch dogforum.de Ratschschläge holen, die mich auf ein mögliches Leben mit einem Hund wappnen würden.


    Also vielen Dank für die vielen Erfahrungen :)

  • Ich hatte hier oftmals das Gefühl, dass man versucht es mir auf Teufel komm raus auszureden, wobei ich noch nichts eingeleitet habe und gehofft hatte, durch diesen Thread zu erfahren ob es durchsetzbar und realistisch ist.

    Na ja, bisher habe ich in den Antworten hier nur gelesen:
    "Ja, es ist möglich, WENN..."


    Dass hier oft ziemlich schwarz gemalt wird ist ja nicht böse gemeint und auch nicht dafür da, um dir den Hundewunsch auszureden. Ich, und ich denke auch die meisten anderen, die hier geantwortet haben, möchte Dir nur bewusst machen, dass Hundehaltung sehr schnell sehr Zeit und Kosten aufwändig werden kann.


    Das bedenkt man im Normalfall vorher nicht (habe ich auch nicht in dem Ausmaß). Und genau für sowas hast Du Dich ja hier angemeldet, oder? ;)

  • Ich denke deine aktuellen Bedingungen sind wirklich dafür geeignet um sich einen Hund zu halten. Finanziell ist es machbar und wenn du Eltern hast die dir notfalls helfen wen der Hund akut erkrankt, denke ich ist schon ein gutes Stück geschafft. Außerdem kannst du dich da über eine OP bzw. Krankenversicherung für den Hund erkundigen und schauen ob das für dich Sinn macht. Da wäre der Hund dann vom ersten Tag an in dieser Hinsicht abgesichert.
    Bei der Auswahl des Hundes solltest du folgendes beachten:


    - der Hund sollte vom Wesen her sehr stressresistent sein und sollte im Optimalfall viel Aktion nicht nur ertragen sondern auch mögen. Es gibt einige Rassen die dafür
    prädestiniert sind.
    - du solltest keine ausgewiesene Gebrauchshunderasse wählen die viel Beschäftigung brauchen.
    - der Hund sollte gut mit anderen Menschen und Hunden klar kommen.
    -Vermutlich wäre es in deiner Situation am sinnvollsten einen älteren Hund wählen, weil ein Welpe ja eine ganze Zeit brauchen würde um beispielsweise stubenrein zu werden,
    unter Menschen ruhe halten zu können etc.


    Wenn du dann bereit bist später dein Berufsleben ein wenig in Hinblick auf den Hund zu organisieren spricht, in meinen Augen, nichts dagegen einen Hund aufzunehmen. Aber das ist eben ein Punkt über den du dir im Klaren sein solltest.


    LG


    Franziska mit Till

  • Mir wären das bei dir momentan noch zu viele "sollte" "glaube" und "würde".
    Wenn du deinen Hundeplan konkreter werden lassen möchtest, würde ich auf alle Fälle konkret an deiner FH nachfragen. Denn nur, weil die Dozenten ihre Hunde dabei haben, heißt das ja nicht, dass das auch bei Studenten geduldet wird.
    Außerdem brauchst du als "Alleinerziehende" meiner Meinung nach ein gutes "Netzwerk". Es gibt immer Situationen, in denen man dafür sorgen muss, dass der Hund irgendwie betreut wird. (Gerade, wenn er mit studieren soll, ist für ihn das lange Alleinebleiben dann ja nicht Alltag). Längere Arztbesuche, Praktika, Ganztagsseminar, Lernen in der Bibliothek, Familienfeier, Tagesausflug, Beerdigung, keine Ahnung)
    Viele Kontakte findet man auch erst durch die Hunde, klar. Aber auch vorher schon ein bis zwei wirklich sicher in der Hinterhand zu haben, halte ich für wichtig.


    Dass kein Auto vorhanden ist, ist sicherlich nicht schlimm, braucht aber einige Extraplanung, finde ich. Man hat da nicht die Möglichkeit den Hund mal eben im Auto zu parken, wenn man auf dem Rückweg einkaufen geht oder in der Mensa etwas essen will, man am Tag einen Dozenten hat, der keine Hunde duldet und sowas. Auch muss man bedenken, wie man zur FH (und sonst überall hin) kommt. Ein Welpe kann und sollte das erste Jahr nicht neben dem Rad her laufen, einen mittelgroßen Hund bekommt man aber auch in kein Körbchen rein.


    Wenn der Hund nicht mit in die FH kann, halte ich die Semesterferien für zu kurz um sicher zu gehen, dass der Welpe hinterher vernünftig alleine bleiben kann.
    Bei mir ist deshalb nach dem 3. Semester eine 6 Monate alte Hündin eingezogen. :smile:


    Joa, bezüglich der Zukunft sehe ich das auch relativ "entspannt". Wenn man sich aus vollem Herzen für einen Hund und das Leben als Hundehakter entscheidet und in Zukunft bereit ist auch Kompromisse einzugehen und Lösungen zu finden, die sowohl für Hund und Halter passen, ist dasd doch prima. Kaum einer kann wohl absolut sicher sagen, wie sein Leben in Zukunft ablaufen soll. Wichtig wäre doch nur klar sagen zu können, dass der Hund ein fester Bestandteil dessen werden soll :smile:

  • Also, wenn du eine gute Betreuung findest, klingt das alles gut.
    Ich würde an deiner Stelle eher nach einem kleinen bis mittelgroßen Hund gucken, weil der nicht so viel Platz wegnimmt, wenn du ihn überall mit hin nimmst, er weniger Futter braucht und auch die TA-Kosten, zumindest was die Medikamente betrifft, geringer sind.
    Ein Welpe in der Uni wäre echt anstrengend. Der kann da garantiert nicht abschalten und braucht viel Aufmerksamkeit, wodurch du dich schlechter konzentrieren kannst. Ich habe versucht, mit meinem Nachhilfe zu geben. Kannst du vergessen.
    Ein älterer (nicht alter!) gut sozialisierter Hund würde da besser passen.


    Zu den Kosten: ich habe Balou als Welpen von einem seriösen Züchter geholt. Er hat mich im ersten Jahr bestimmt 1000€ beim TA gekostet, wenn nicht eher mehr. Ich will es gar nicht ausrechnen. Welpen und Junghunde sind häufig krank, wenn man Pech hat. Durchfall ist besonders beliebt.
    Hinzu kommen Impfungen, Futter (bei mir 70€), Betreuung (bei mir 120 im Monat für drei volle Tage pro Woche). Vielleicht Hundeschule oder Verein?

  • Go for it!
    Ich habe meinen ersten Hund auch nach dem Abi geholt und er hat mir den BA durchlaufen. Im letzten Semester habe ich den zweiten dazu geholt. Ich studiere jetzt im Master und versuche mir die Kurse so zu legen, dass ich nicht zu lange weg bin. Manchmal kann ich dann nicht mit den anderen Studis mit z.B. in die Mensa, weil ich erst mit den Hunden raus muss, aber wenn wir dann im Wald sind, bin ich darüber nicht traurig.
    Man muss es einfach wollen und der Typ dafür sein. Du brauchst aber auf jeden Fall genug Geld und Hilfe wenn du mal keine Zeit hast.

  • Hätte ich neben meinem Studium nicht noch Teilzeit gearbeitet, hätte ich wohl ewig viel Freizeit für einen Hund gehabt :D Von daher denke ich auch, dass es ein guter Zeitpunkt ist - vorausgesetzt es steht nicht das Auslandssemester o.ä. vor der Tür.


    Aber auch ich kann aus leidvoller Erfahrung sagen, dass ein Hund teuer sein kann. Mein großer Hund war anfangs auch ständig krank und ich habe innerhalb weniger Monate richtig viel Geld in Behandlungen und Medikamente gesteckt. Für Kleinkram wohlgemerkt, da war nicht mal etwas Ernsthaftes bei.


    Ich würde auch nicht zu viel auf andere setzen. Die Nachbarin passt bestimmt mal auf den Hund auf, die Eltern würden bei Tierarztrechnungen helfen, der Dozent hat nix dagegen, wenn der Hund mit in die Vorlesung darf, der zukünftige Chef erlaubt den Hund im Büro...
    Natürlich ist das super, wenn man solche Leute hat. Aber die Hundehaltung muss auch funktionieren, sollte dieses Netzwerk zusammenbrechen. Auch da kann ich aus leidvoller Erfahrung sprechen. Unterm Strich müssen genug Zeit und finanzielle Mittel vorhanden sein, um das auch alleine stämmen zu können.

  • Auch ich studiere, habe 2 Hunde und arbeite nebenbei noch halbtags.
    Es ist absolut machbar, wenn du Hilfe in Form von möglichen Hundesittern hast und eventuell Eltern oder sonst wen, der dir unter die Arme greifen kann wenn dein Hund unerwartet viel Geld beim Tierarzt kostet.
    Klär das mit den Sittern am besten schon vorher und such dir da auch mehrere; ich bin heilfroh, dass ich vor der Anschaffung der Hunde ein paar Leute gefunden habe, da es immer mal wieder vorkommt, dass jemand keine Zeit hat.
    Ich persönlich hab genug Geld beiseite geschafft, um meine Hunde selbst zu versorgen, auch wenn mal eine teure Not-OP ansteht. Ich hab aber auch vorsichtig bei meinem Vater nachgefragt ob er mir schlimmstenfalls was borgen würde, was er bejaht hat. Sonst gibt es auch Tierärzte die sich auf Ratenzahlungen einlassen :) also wegen möglichen horrenden Tierarztkosten würd ich mir keinen Hund ausreden lassen.


    Wenn ich dir noch einen Tipp geben darf: ich rate dir zu einem seriösen, gewissenhaften Züchter anstatt einem Tierschutzhund. Klar, vor Alltagsverletzungen schützen die Papiere natürlich nicht, aber gerade bei Erbkrankheiten bist du da eher auf der sicheren Seite, wenn diese bereits bei sämtlichen Vorfahren ausgeschlossen wurden. Andernfalls kann das früher oder später sehr teuer werden, um einiges mehr als die Anschaffungskosten eines Hundes vom Züchter.


    Zu deiner Frage mit den Kosten, das kommt natürlich immer auf die Größe des Hundes an und womit du ihn fütterst. Ich barfe meine beiden, die 8kg Hündin kostet mich allein futtertechnisch inklusive Leckerlis ca 20-25€, der große 40kg Rüde rund 90-100€ - wobei ich das Fleisch von einem eher teureren Anbieter beziehe. Dazu kommen dann Hundesteuer, eventuell ein Hundetrainer oder Hundeschule, hin und wieder neues Spielzeug.

  • Hier sind auch beide Hunde während des Studiums angeschafft. War für mich der perfekte Zeitpunkt, denn ich hatte richtig viel Zeit mich um sie zu kümmern und zu erziehen. Ich habe für beide eine OP-Versicherung und für andere Dinge auch Rücklagen. Sollte es ganz hart kommen, unterstützen mich finanziell meine Eltern. Ich denke wenn man es finanziell leisten kann ist das Studium vom Zeitfaktor her der beste Moment sich einen Hund anzuschaffen.
    Ich bin seit November mit meinem Studium fertig und gehe jetzt Vollzeit arbeiten (Mo-Fr 09.00-18.00 Uhr). In der Zeit sind die Hunde bei meinen Eltern, darf sie aber auch als Plan B (Eltern im Urlaub, krank o.ä.) mit ins Büro bringen.

  • Also wenn ich das hier so lese, muss ich sagen ich hatte wirklich richtig großes Glück mit meinen Hunden :???:
    Mein Rüde ist 13 und meine Hündin 5 und zusammen haben sie inklusive beider Kastrationen vielleicht 2.000€ Tierarztkosten verursacht. Und nein, ich habe weder OP-Versicherung, noch ein finanzielles Polster (und ich schreibe jetzt lieber nicht, dass der Rüde aus einer sinnlosen Vermehrung stammt und meine Hündin aus Rumänien) |)
    Klar, meine Eltern würden mich zu 100% unterstützen, wenn mal etwas wäre.


    Ich denke es gibt keinen besseren Zeitpunkt in deinem Leben, als jetzt!
    Mach es :gut:


    Auch mit den monatlichen Kosten sollte es hin hauen, wenn du dir einen etwas kleineren Hund nimmst, der nicht sooooo viel futtert :roll:


    So viele Gedanken, wie du sie dir machst, haben wir uns bei beiden Hunden nicht gemacht und es läuft trotzdem spitze :smile:


    Klar kommt es drauf an was der Hund für ein Wesen hat, wenn es um die Alltagsgestaltung geht, aaaaber wenn du dir einen Welpen zulegen würdest, könntest du ihn SOFORT schon an dein Leben gewöhnen und überall mit hin schleppen, sodass er direkt lernt damit klar zu kommen. Direkt von Beginn an ihm beibringen alleine zu bleiben. Die Chancen, dass er dann irgendwann Probleme entwickelt, sind dadurch schon minimiert.
    Und auch benötigt man nicht unbedingt einen Trainer. Meine Hündin ist auch ein schwerer Fall gewesen und im Endeffekt waren die Trainer alle für die Katz´und ich hätte mir das Geld sparen können....durch einen sehr sehr guten Tipp einer lieben Bekannten ( :herzen1: ) habe ich es hinbekommen ganz ohne Trainer. Oft bekommt man hier auch schon sehr hilfreiche Tipps, sodass es nicht unbedingt notwendig ist einen teuren Trainer zu nehmen.


    Man muss auch mal auf sein Bauchgefühl hören und das machen, was man für richtig hält. Man wird heutzutage wirklich von allen Seiten verrückt gemacht.


    Und ich finde es überhaupt nicht notwendig jetzt schon wissen zu müssen was du nach dem Studium machen wirst. Das dauert noch eine Zeit und es kann NIEMAND so weit in die Zukunft blicken. Theoretisch gesehen könnte es auch passieren, dass du dir morgen einen Hund anschaffst und zwei Monate später tödlich verunglückst....dann wäre der Hund auch alleine und ohne Versorgung :/
    Man kann nicht alles planen, das geht einfach nicht!!!


    Und selbst wenn es irgendwann soweit kommen sollte: Es ist keine Schande ein Tier abgeben zu müssen. Sei es aus finanziellen Gründen, gesundheitlichen Gründen oder was auch immer...solange man sich um einen geeigneten, GUTEN Platz bemüht.


    Das ist MEINE Meinung und ich möchte damit niemanden angreifen oder etwas in der Art, bitte nicht falsch verstehen :winken:


    Nur man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen....es gibt sooooo viele Menschen, die einen Hunden unter 10x miserableren Umständen aufgenommen haben und es klappt trotzdem supergut.


    Ich habe meinen Rüden mit 13 bekommen und ihn direkt überall mit hin genommen, das zahlt sich heute definitiv aus ;)

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