Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • Im Stadard des Labbis steht nicht Bierfass auf Beinen, aber "Brust: von guter Breite und Tiefe, stark gewölbter, fassförmiger Rippenkorb. Dieser Eindruck darf nicht durch übermäßiges Gewicht erreicht werden." (Rassestandard des Labradors Retrievers, Labrador Club Deutschland e.V. - Rassestandard)

    Wir hatten ja schon mal form follows function. Labbi-Wasserapport, Fassform-guter Auftrieb im Wasser.


    Das was Richter und Züchter dann aus "Fassförmig" und "Kein übermäßiges Gewicht" machen... Nun ja. Interpretationssache, aber nicht Schuld des Stadards (noch weniger des VDH).
    @Cattlefan @Labradora

  • Sind die anderen Instanzen für den VDH wichtig? Wie sollten laut VDH die Hunde für die Zucht ausgesucht werden?

    der VDH gibt Rahmenbedingungen vor für alle Rassen.
    Die RZV sind die, die sich für eine oder mehrere Rassen spezialisieren und die Regeln vom VDH nochmal verschärfen und ihre entsprechenden Regelungen feststetzen (zB. welche rassespezifischen Untersuchungen gemacht werden müssen, welche Prüfugen bei Gebrauchshunden dazugehören usw.) und auch entscheiden, welche Hunde in die Zucht gehen und welche nicht.

    Der VDH ist quasi die Sammelstelle für die kleineren, spezialisierten Vereine. Aber diese sind die, die die Rasse prägen. Also sind die viel wichter als der VDH selber.

  • @Cattlefan ich kopiere das mal hier rein....:


    Ich finde es sollte bei der Zucht doch an erster Stelle um den Hund gehen. Wie es ihm gut geht, wie er gut leben kann, wie er sich wohlfühlen kann. Ich bin der Meinung dass das Aussehen hinten anstehen sollte. Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn z.B. die Augen einen Tick zu hell oder zu dunkel sind, das Fell 3mm zu lang, die Rute nicht ganz gleich aussieht usw.
    Hauptsache dem Hund geht es gut und der kann vernünftig leben.


    Da bin ich absolut bei Dir!!!
    Und glaube mir: Ein ziemlich großer Teil der Züchter (unter VDH) denkt genau so, nur sind das eben die, die nicht auf Ausstellungen rumlaufen, und damit in der Öffentlichkeit stehen.


    Aber mal ernsthaft gefragt:

    Wieso ändert dann dieser "große Teil" der Züchter nichts? Sie wären dann ja mit Ihrer Meinung in der Überzahl und sicherlich durchaus in der Lage da eine Veränderung zu erzielen.
    Für mich liest sich Deine Antwort nämlich so, als wäre ein Großteil der Züchter unter VDH schon irgendwie "unzufrieden" oder verstehe ich da etwas falsch?

  • Irgendwer schrieb hier ja, dass der Dackel mit krummen kurzen Beinen und mit einem Bauch fast auf dem Boden gezüchtet wird. Wenn das so ist, ist das dann nicht auch Tierschutzrelevant? Für den Dackel ist das doch bestimmt nicht gesund und zu seinem Wohl.

    Das war ich.
    Ob das tierschutzrelevant ist, weiß ich nicht.

  • Es ist doch so, daß der Großteil aller VDH gezüchteten Hunde zu "Familienhunden" werden. Das ist auch gut so. Denn sie, und nicht die Ausstellungshunde "begeistern" in der Öffentlichkeit zukünftige Hundehalter. Da ist es auch völlig unerheblich ob ein Farbfehler, ein zu helles Auge oder ein Knick- statt einem Stehohr zu sehen sind.

    Auf Ausstellungen sehen wir in der Regel die Hunde, die dem Standard am nächsten kommen. Wenn diese Hunde dann noch gesund sind, die ZTP bestehen, dann gehen diese wenigen (auch nicht alle) in die Zucht.

    Die Aufgabe eines guten Züchters besteht darin, sorgfältig auszuwählen welche Linien zu einander passen, zu enge Zucht zu verhindern und aus dem Angebot der Deckrüden, auch europaweit, zu suchen.

    Aber auch das schließt "Zuchtfehler" nicht aus. Und wenn der Rassestandard nun ein dunkles Auge, mandelförmig geschnitten beschreibt, wird der Züchter nicht unbedingt den Hund mit bernsteinfarbigem Kullerauge zur Zucht verwenden.

    Vernünftig leben können alle Hunde, wenn´s denn der Halter vorgibt.

  • Ich find's ja lustig, dass die Diskussion auf den letzten Seiten hier um "schlechte Verbandszüchter vs. gute Hobbyzüchter" geht...

    Nur so als Denkanstoß: Um wirklich vernünftige Aussagen zu treffen, müsste man schon schlechte Verbandszüchter mit schlechten Hobbyzüchtern bzw. gute Verbandszüchter mit guten Hobbyzüchtern vergleichen.

    Die röchelnde Qualzucht, die kurzlebige Großrasse, die tonnenförmigen Ex-Jagdhunde usw. gibt's nämlich beim Hobbyzüchter genauso, das ist kein reines VDH-Problem.

  • Ich bin mit Deinem Beitrag weitestgehend einverstanden, @Quebec, aber das hier:

    Vernünftig leben können alle Hunde, wenn´s denn der Halter vorgibt.

    würde ich umformulieren wollen. Vernünftig leben können Hunde, wenn sie vernünftig produziert, aufgezogen und gehalten werden. Da ist nicht nur der Besitzer in der Pflicht.

  • Dann sind es die spezialisierten Vereine, es ändert aber nichts daran, dass es bei manchen Rassen primär um das Aussehen geht. Auch wenn eine bestimmte Hunderasse für keine Arbeit gezüchtet wird, sollte meiner Meinung nach, das Wesen und der Charakter eine wichtige Rolle in der Zucht spielen. Warum gibt es keine Prüfungen für Gesellschaftshunde? Wie wird die Verpaarung ausgesucht (nach Ausstellungsergebnissen?)

  • Aber genau das mein ich doch mit persönlichen Erfahrung als Kriterien für eine neutrale Beurteilung.
    Das funktioniert nicht!
    Persönlich ist nie neutral!

    Wenn es danach ginge...:
    5 Hunde im VDH gezogen, vier verschiedene Rassen, 1x Design, 3 x TS...
    VDH: 2x Krebs, 1 x eines natürlichen Todes im Alter gestorben, 2 x bisher top gesund.
    Der Anschaffungspreis der beiden Gos-Mädels würde die OP-Kosten des im VDH gezogenen Hundes aus dem TH 3x decken und jeweils die gesundheitlichen Kosten der TS -Hunde...
    So und nu... Erfahrungsgemäß, was mach ich da?
    TS = gesundheitlich teuer
    VDH = gesundheitlich teuer oder eben doch gesund...

    Ok, kauf ich halt in Zukunft nur noch in den Kleinanzeigen, beim Vermehrer oder sag ich mir "Augen auf beim Hundekauf" und wähle einfach nur noch mit Bedacht? !

    :ka:

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