die Intelligenz verschiedener Rassen

  • eben:

    Wie die strategie genau aussieht ist doch egal, Hauptsache die Lösung findet sich schnell.

    Abbey z.b kann man mit so was gar nicht Ködern. Die ist nicht dumm- räumt Futter aber einen so niedrigen Stellenwert ein dass sich ein nachdenken in ihren Augen gar nicht lohnt.

    Darcey dafür ist eher der Typ "draufhauen, irgendwas passiert dann schon". Aber eher weil dieser Hund so gar kein körpergefühl hat und kompliziertere Bewegungsabläufe wie gerade aus laufen sie kognitiv schon an ihre Grenzen bringen :tropf: xD

  • Die Versuche mit der Kiste waren weit entfernt von wissenschaftlich belastbaren Testungen. Es war eher ein Versuch für uns sich mit der Denkweise der Tiere auseinanderzusetzen.

    Wir haben dann zum Beispiel noch die Leckerlis unter Petrischalen gelegt um zu schauen ob eher Augen oder Nase eingesetzt wird. (Die Katzen haben da übrigens schon lange nicht mehr mitgemacht, als dümmer würde ich sie auch nicht einschätzen).
    Irgendwann haben wir gemerkt, dass bei den Hunden die Besitzer nicht dabei sein dürfen, weil die Hunde immer gefragt haben was sie wie machen sollen und der Besitzer unbewusst Tipps gegeben hat.

    Schlussfolgerung war damals grob, dass der Energieaufwand des Lösungswegs nicht deutlich größer sein sollte als das was am Ende dabei wieder reinkommt. Dann haben die Tiere die Aufgabe klug gelöst. (Außer die Besitzer der Hunde waren anwesend, dann hat sich das etwas verschoben).

    Ich würde mal sagen, ein Hund der seine Ressourcen effizient und effektiv einsetzen kann (im Idealfall auch noch bewusst) ist schon ziemlich klug.
    Ob das draufhauen und plattmachen, nachdenken und interpretieren oder manipulieren (oder oder oder) ist, hängt vom Tier ab.

    Es ist aber auf jeden Fall super spannend darüber nachzudenken und die Lösungstrategien unserer Hunde nochmal neu zu bewerten oder überhaupt erst zu verstehen. Muss mal kurz danke für das tolle Thema sagen!


    Wenn ich weiter drüber nachdenke ist vielleicht der Zeitraum den der Hund braucht seine Ressourcen und deren Einsatz richtig einzuschätzen ein Indikator für die Intelligenz.

  • Das Problem ist, dass die Testverfahren schon zweifelhaft sind. Das nächste, dass jeder Intelligenz anders definiert im Alltag.

    Hier zeigt z.B. der Spitz, dass die Hüterlis ziemlich dämlich sind. Aus meiner Sicht und nach meiner Definition. Die bezieht sich eher auf den Alltag. Würde ich es allerdings so definieren, dass ich besonders schlau finden würde, wenn ein Hund ohne nachzufragen irgendwelche Kommandos befolgt und Verhalten so ausdauernd zeigt, dass es schon fast zwanghaft ist, dann wären es die Border Collies.

  • Ja,an der Definition von Intelligenz störe ich mich auch immer. Bei Menschen mag das auch noch irgendwie hinhauen. Wir sind ja doch irgendwie alle gleich.

    Hunde, bzw. die unterschiedlichen Rassen sind aber so spezialisiert in ihren Fähigkeiten, dass es am Ende wohl doch so ist wie Hunde und Katzen miteinander zu vergleichen.

    Kommandos zu lernen und später dann perfekt und differenziert abzurufen, mit dem Halter zu kooperieren und Aufgaben gemeinsam punktgenau zu erledigen ist schon eine Hammer Leistung.

    Eigenständig zu entscheiden, Situationen zu bewerten und auf Grund von Erfahrungen Lösungen zu finden, bzw. auch eigene Ziele zu definieren und zu verfolgen ist auch schon ziemlich toll.

    Letztendlich sind die Hunde ja aber mit ihren Eigenschaften vom Menschen so gemacht.
    Ist beispielsweise ein Terrier blöd, weil er sich mit deutlich überlegenen Hunden auf Gedeih und Verderb anlegt? Oder macht er das nur weil es im angezüchtet wurde? Oder ist er klug weil er dieses Verhalten zeigt obwohl er es besser weiß, weil es von ihm erwartet wird? Weiß er es überhaupt besser?

  • Stanley Coren hat sich mit diesem Thema in seinem 1994 erschienen Buch ja ausführlich auseinander gesetzt. Während Coren im Prinzip gute und interessante Arbeit geleistet hat, indem er verschiedene Intelligenzen klar definiert und abgegrenzt hat, ist vielen Leuten leider nur seine Liste der Arbeits- und Gehorsamsintelligenz in Erinnerung geblieben. (Klick mich!)

    Während die Liste an sich sicher interessant ist, war es natürlich unmöglich, frühere Lernerfahrungen der ausgewählten Hunde vorher auszuwerten. Wer sich aber (gerade 1994 in Kanada) einen Border Collie (und nicht z.B. einen Australian Shepherd) kaufte, hatte wahrscheinlich eher die Absicht, mit dem Hund zu arbeiten und ihn viele verschiedene Lernerfahrungen machen zu lassen als jemand, der sich zur gleichen Zeit (und vielleicht einzig für Showzwecke) einen Afghanen holte.

    Der bisher 'intelligenteste' Hund, der mir je begegnet ist, war ein kurzhaariger, hochläufiger Mix, der bunt gemischt war, seine nähere Verwandtschaft zu Staffs, Jagdhunden und Lurchern aber nicht verleugnen konnte. Als hochintelligentes Exemplar brachte er allerlei Probleme mit sich, die sich auch in Selbstverstümmelung zeigten. Er war ein Traum, wenn es darum ging, ihm neue Verhalten beizubringen, ein Alptraum aber wenn seine Ziele und Ideen sich nicht mit meinen deckten. Er war, um den alten Spruch zu bemühen, als Hund eine Katastrophe, aber als Mensch unersetzlich.

    Die Eigenschaften, die ihn für viele als 'intelligent' auszeichneten, waren, dass er

    - sich den Menschen zum Vorbild für neue Verhaltensweisen nahm (und diesen auch oft und lange anschaute)
    - Verhaltensweisen, die er nur beobachtet hatte, sofort auch selber umsetzen konnte
    - aufgrund oder auch trotz bereits gemachter Erfahrungen sein Verhalten in neuen Situationen oft anpassen konnte
    - sich Neues blitzschnell merken und beliebig wieder abrufen konnte
    - sich von neuen Situationen und Aufgaben nicht einschüchtern liess
    - sich von Misserfolgen nicht frustrieren liess, sondern das Problem trotzdem weiterhin zu lösen suchte

    Viele seiner Verhaltensweisen grenzten irgendwo an einem ungesunden, obsessiven Verhalten und waren gleichzeitig sein Segen und sein Fluch. Nachdem bemerkt worden war, wie 'intelligent' dieser Hund ist, sah plötzlich sofort jeder einen (sehr unwahrscheinlichen) Border Collie-Mix in ihm...

  • So war mein verstorbener Greyhound-Mix (andere Anteile: Sicher etwas Saluki, eventueller Rest unbekannt, aber wahrscheinlich auch Windhund) Lawrence auch, aber dazu zum Glück alles andere als neurotisch, sondern eher in sich ruhend.

    Der konnte einen einfach angucken/einem Menschen oder anderen Hund zugucken und hat Sachen verstanden, er konnte auch total gut Mimik und Gestik verstehen, ist zum Beispiel völlig selbstverständlich meiner Blickrichtung gefolgt wenn ich wirklich nur mit den Augen irgendwo "hingezeigt" hab (dieses übertriebene Augenrollen in eine Richtung, ohne dabei den Kopf zu bewegen).
    Er war aber dazu auch ziemlich gelassen und in sich ruhend.

    Ich denke er war von Haus aus schon recht clever, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass seine Lebenserfahrungen ihn zu dem gemacht hat, was er war - ich weiß nicht, wo er geboren und aufgewachsen ist, aber solche Mischungen werden in Irland gern zu wildern gezüchtet und irgendwer muss sich mal um ihn gekümmert haben, da er einen fachgerecht amputierten, gut verheilten fehlenden Zeh hatte, als er ins TH kam. Außerdem hatte er keinerlei Ängste gegenüber Mensch und Umwelt. Ich denk also, er ist einigermaßen vernünftig und liebevoll aufgewachsen und hat vielleicht mal eine Zeit als Jagdhund gearbeitet.
    Er war wohl eine Weile auf der Straße, wie kurz oder lange weiß man nicht, dann kurz im Pound, dann in einem richtigen TH, dann in Deutschland ca. 1 Jahre bei einer anderen Besitzerin (wo er auch nochmal viel erlebt hat) bevor er letztlich bei mir ankam. Da hatte er schon eine Menge erlebt und war wirklich eine gefestigte Persönlichkeit.


    Ich fand das erst selbstverständlich, das Hunde so schnell und leicht lernen, war ja mein erster Hund. Tricks oder so hab ich nur wenig mit ihm gemacht, aber er hat einfach den ganzen Alltag sofort verstanden und sich da einfach eingefügt, nie musste man irgendwelche Alltagssachen wirklich mit ihm üben.

    Da war der zweite Greyhound, Robin, ein echter Schock, das war nämlich objektiv gesehen und besonders im Vergleich zu Lawrence echt keine Intelligenzbestie.
    Wobei, vielleicht tu ich ihm auch Unrecht... er war halt einfach zeitlebens sehr passiv, wollte fressen, schlafen, spazierengehen, ganz doll liebgehabt werden und sonst nix. All das hat er ja bekommen ohne was dafür tun zu müssen. Also hatte er ja auch wenig Grund Eigeninitiative zu zeigen.
    Außerdem war er aus einer ganz anderen Lebenswelt, im Profi-Rennsport werden die Hunde in Zwingern gehalten, machen Fitnesstraining und halt Renntrainig, was nix anderes als reines Hetzen ist - alles nix, was Köpfchen und Eigeninitiative braucht oder fördert.

    Vielleicht war er auch so "stumpf" weil er, wie viele hier es ja andeuteten, einfach das lernen nicht gelernt hat und es nie eine Motivation gab, aus seiner intellektuellen Komfortzone rauszukommen.
    Aber er war, wie glaube ich viele eher dumme Hunde, einfach zu erziehen - er wollte gern in meiner Nähe sein, er wollte gern Leckerlie, er mochte es, wenn man zufrieden mit ihm war und er hatte wenig eigene Ziele und Prioritäten im Leben, die sich mit meinen wiedersprochen hätten (im Gegensatz zu Lawrence, der draußen gern seine eigenen Wege gegangen wäre).


    Die Salukis jetzt... Dee kommt mir durchschnittlich intelligent vor. Sie ist kein Hund, der Türen öffnet oder Kommandos allein vom Zuschauen lernt, aber sie lernt normal schnell, würde ich sagen, und kann es dann auch sicher abrufen. Klar würde sie jagen gehen, aber davon ab arbeitet sie eigentlich ganz gern mit mir zusammen.

    Bei Janaah bin ich mir echt nicht sicher. Er hat halt die Finesse von nem Dampfhammer und ist immer sehr enthusiastisch, so dass da der Eindruck entstehen könnte, er wäre ein kasperiger, grobmotorischer Trottel. Draußen ist er sehr außenorientiert und generell brennt er so richtig nur für's jagen/hetzen - Lob und Spiel sind nett, aber nicht so toll, das man irgendwas anstrengendes dafür machen würde, Leckerlies dito (aber eher noch weiter unten auf der Prioritätenskala).
    Aber prinzipiell guckt er mir genauso aufmerksam ins Gesicht wie Lawrence früher... geht dann aber doch lieber seinen simpelen Vergnügungen nach.
    Wer weiß, vielleicht denkt er ja tiefe Gedanken, aber rennt dann doch nur im Kreis und fängt Schmetterlinge. Oder er ist wirklich so simpel. :lol:


    Ich sollte mal so Intelligenzspielzeug für Hunde basteln.

  • Ich hab hier auch zwei sehr unterschiedliche Hunde sitzen, was die Intelligenz angeht.

    Kimi lernt super schnell, sie macht es aber auch einfach gern. Zwar hinterfragt auch sie mal den Sinn, aber wenn ich darauf bestehe, tut sie es für mich. Tricksen ist für sie das Größte, da kann sie sich ausleben, mir verschiedene Dinge anbieten, bis sie das Richtige hat, also das, was ich von ihr möchte. Das muss ich dann meist nur zwei- oder dreimal bestätigen und es sitzt. Viele ihrer Tricks hat sie in drei Minuten gelernt, weil sie keine Wiederholung brauchte.
    Aber Kimi ist auch sehr reaktiv und vergibt dadurch viel. Schlauer wäre in solchen Fällen, einfach mal abwartend zu beobachten, aber das kann der Action-Pudel nur schwer.

    Flo dagegen ist.. nicht so clever. Sie kann Sitz und Männchen und das war es. Leinenführigkeit habe ich versucht, ihr nahe zu legen, ohne jeglichen Erfolg. Wenn ich ein Leckerli mit "Nein!" vor sie lege, bleibt sie davon weg, wenn ich dann aber "ok" sage zum Nehmen, dann kapiert sie das nicht und starrt immer noch drauf. Ich versuche seit einigen Wochen, ihr beizubringen, sich um sich selbst zu drehen. Mittlerweile können wir an guten Tagen eine ganze Drehung, aber nur einmal. Nicht zweimal. Macht sie nicht.

    Und doch hab ich letztens eine Situation beobachtet, in der Flo Kimi ganz schön dumm hat dastehen lassen: Kimi spielte mit einem Stock, Flo wollte den auch gern haben. Also ging sie zu einem anderen Spielzeug, Kimi kommt angesprungen, weil sie ja das Spielzeug haben will und Flo das nicht haben darf. Flo dreht sich um und geht schnurstracks zum Stock. Sie hat Kimi also echt nur abgelenkt, um an den Stock zu kommen. Ehrlich gesagt hätte ich ihr so eine Leistung vorher nicht zugetraut. :lol:

  • Pudel sollen ja auch eine der Intelligentesten Hunde sein, wenns nach den Studien ginge. Meine ganzen Pudel die ich bis jetzt hatte, haben bisher immer super schnell gelernt. Egal auf was man es bezieht, ging alles immer super flott und es ist auch immer abrufbar. Auch bei manch anderen dingen sind sie einfach super schlau. Letzte Woche hatte ich den Ball beispielsweise oben auf die Hecke gelegt. Beide gehen in den garten seit einer Woche und schauen zuerst oben auf die Hecke ob der Ball vielleicht noch oben liegt.
    Natürlich sind das nur so kleine ausschnitte & ich weiss auch nicht inwiefern man das urteilen kann. Jeder Hund ist für sich auf seine weise schlau. Aber das lernvermögen und die Schnelligkeit war bei den Pudel die ich bis jetzt kennengelernt habe und selbst im Besitz habe immer schon extrem schnell im Gegensatz zu den ganzen anderen Rassen.
    Vielleicht auch Zufall..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!