
Zweithund! Ja? Nein? Welche Rasse als Agi-Nachwuchs? Diskussion erwünscht!
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Gast48045 -
27. Dezember 2015 um 20:30
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Zitat
Interessanterweise wachsen diejenigen Tiere, die auf einer Farm bestehen, zu stabilen, freundlichen und selbstsicheren Tieren heran, die nicht gleich die Fassung verlieren, wenn sie in eine fremde Situation geworfen werden. Etwas derart Nervöses und Neurotisches wie die kontinentalen, rein auf Sport gezogenen Border Collies ist mir auf einer lokalen Farm noch nie begegnet
Das interessiert mich jetzt.
Auf Seminaren wurde mir erzählt, dass die Border Collies, die als Koppelgebrauchshunde in England arbeiten, extrem sensibel auf Umweltreize reagieren.
Sie sollen sehr leicht hemmbar und schon bei einem lauteren Wort oder dem Wedeln mit einer Plastetüte beeindruckt sein. Das würde die Ausbildung, die ja über Hemmen verläuft, erleichtern und der Grund sein, warum die Hunde auf noch auf großen Distanzen so gut kontrollierbar sind.
Sprich da werden Hunde gezüchtet, die übermäßig stark auf optische und akustische Reize reagieren und deswegen in einer Umgebung jenseits von einer stillen Farm nie mit der Umwelt klar kommen würden.Nicht so?
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Hi
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Geht den Schafen etwas ab, wenn man sie mit dem Futtereimer lockt und ihnen keinen BC bietet?
Ich kann durch meine Hunde meinen Schafen eine Beweidung bieten, die jemand ohne Hund nur mit einem so hohen Zeitaufwand hinbekommen würde, dass es keiner macht. Insofern geht den Schafen tatsächlich etwas ab.
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Das interessiert mich jetzt.
Auf Seminaren wurde mir erzählt, dass die Border Collies, die als Koppelgebrauchshunde in England arbeiten, extrem sensibel auf Umweltreize reagieren.
Sie sollen sehr leicht hemmbar und schon bei einem lauteren Wort oder dem Wedeln mit einer Plastetüte beeindruckt sein. Das würde die Ausbildung, die ja über Hemmen verläuft, erleichtern und der Grund sein, warum die Hunde auf noch auf großen Distanzen so gut kontrollierbar sind.
Sprich da werden Hunde gezüchtet, die übermäßig stark auf optische und akustische Reize reagieren und deswegen in einer Umgebung jenseits von einer stillen Farm nie mit der Umwelt klar kommen würden.Nicht so?
Ich denke, ein importierter Hund ist hier nicht in Planung, oder?
Wir sind eh schon ziemlich weit weg vom Thema... okay, ich lasse mich da auch anpieken, gebe ich zu.
Es ist ein Hund für Agility gesucht. Und, ich vermute mal, aus deutscher Zuchtstätte...
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Auf Seminaren wurde mir erzählt, dass die Border Collies, die als Koppelgebrauchshunde in England arbeiten, extrem sensibel auf Umweltreize reagieren. Das interessiert mich jetzt.
Sie sollen sehr leicht hemmbar und schon bei einem lauteren Wort oder dem Wedeln mit einer Plastetüte beeindruckt sein. Das würde die Ausbildung, die ja über Hemmen verläuft, erleichtern und der Grund sein, warum die Hunde auf noch auf großen Distanzen so gut kontrollierbar sind.
Sprich da werden Hunde gezüchtet, die übermäßig stark auf optische und akustische Reize reagieren und deswegen in einer Umgebung jenseits von einer stillen Farm nie mit der Umwelt klar kommen würden.Nicht so?
Umweltreiz ist ja sehr generell. Ist der Umweltreiz, von dem wir sprechen', ein Schaf, dann reagieren die Hunde tatsächlich mit feinsten Antennen darauf. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob hier sensibel das richtige Wort ist. Die Hunde sind einfach hundert Prozent auf ihre Schafe - und den Besitzer - fokussiert, egal was daneben abläuft. Ein Hund, der auf jeden kleinsten Umweltreiz reagiert, sich vielleicht sogar von seinen Schafen abwendet und erst einmal diesen Reiz verarbeiten muss, ist kein tauglicher Arbeitshund.
Dass die Hunde dafür aber im Allgemeinen vom Besitzer relativ leicht zu hemmen sind, ist allerdings kein Widerspruch. Vom Hund wird erwartet, dass er sich von nichts und niemandem beeinflussen lässt als den Schafen und dem Schäfer. Du brauchst einen Hund, der seine Aufmerksamkeit selbst bei grösster Distanz noch sowohl auf Dich, wie auch auf die Schafe richtet. Und was man vielleicht auch häufig vergisst: kommen keine Befehle vom Schäfer (diese sollen sich ja sowieso auf ein absolutes Minimum beschränken), arbeitet der Hund selbstständig in einer Art 'Autopilot'. Wäre er generell empfänglich für alle Umweltreize und wartete er dabei nur verzweifelt auf das nächste Kommando vom Chef wäre das wohl sehr stressig und ein selbstständiges Arbeiten an den Schafen nur schwerlich möglich.
Gehemmt wird - jedenfalls bei guten Schäfern - wirklich nur das Allernötigste und bei jungen Hunden häufig erst bei fortgeschrittener Ausbildung. Stattdessen wird viel gemanagt in dem man bei unerwünschtem Verhalten dem Hund schlicht den Zugang zu den Schafen verwehrt. Wird er von seiner Arbeit abgehalten, sollte ein guter Hund seine Entscheidung überdenken und die Strategie ändern. Der Schäfer wird dem Hund nicht erklären können, wie dieser das Problem zu lösen hat - er muss selbst eine Lösung dafür finden. Erst wenn der Hund wieder das richtige Verhalten zeigt, erhält er wieder direkten Kontakt zur Herde und kann ungehindert seinem Instinkt folgen. Fällt ein Hund bereits zusammen, weil seine erste Strategie nicht aufgeht, wirst Du mit ihm nicht besonders weit kommen. Und hemmst Du einen guten Hund zu stark - und ein typischer britischer Hüterich ist in dieser Hinsicht wirklich unglaublich weich - wird er zwar seine Anlagen nicht verlieren, aber möglicherweise verdirbst Du ihn und er wird nicht mehr für Dich arbeiten. Wir hatten erst letzthin wieder den Fall einer Hündin, bei welcher der Schäfer ehrlicherweise sogar zugab, dass sie ein guter Hund sei und alles Talent der Welt hätte, er zu Anfang allerdings zu hart mit ihr gewesen sei, und sie nun nicht mehr für ihn arbeite. Mit jedem anderen zeigte der Hund sich ungehemmt und begabt an den Schafen, aber sobald ihr Besitzer am Horizont auftauchte, fiel sie in sich zusammen.
Auf so einer Farm geht es im Übrigen in keinster Weise ruhig und still zu und her. Das ist ein verklärtes Bild. Schäfer halten fast immer mehr als einen Hund, was an sich schon für Trubel sorgt. Diejenigen, die mit ihren Hunden zu Trials gehen, transportieren die Hunde häufig ziemlich unvorbereitet and laute, lärmige Farm Shows und Trial Grounds und trotzdem steigen die guten Hunde aus, schütteln sich und fragen 'Wo sind die Schafe?' Nervosität bei Lärm, Überforderung in neuen Situationen und Hypersensibilität zeichnet nie einen guten Arbeitshund aus.
Hilft das?
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Danke
für diese Ausführungen (auch wenn es eigentlich OT ist, fand ich es sehr interessant)
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Der Border Collie ist faszinierend.
Und jeder weiss etwas über ihn, jeder kennt einen, jeder weiss, was der braucht und was der nicht braucht.
Und auf Seminaren wird dann noch berichtet, was er kann und was nicht.
Naja...ich bin vielleicht zu emotional bei dem Thema und muss lernen nichts dazu zu schreiben.
Ich schreibe ja immer sehr ehrlich, aber das wird oft als Angriff gewertet.
Ich selbst habe mir damals meinen 1. Bc für das Agi gekauft. Und ich habe das schon oft auch hier in diesem Thread geschrieben.
Deshalb bin ich auch manchmal so forsch, was als Unfreundlich anzukommen scheint.
Mir tun eben die Hunde leid, ich weiss eben wei sie anders ticken, wwenn sie artgerecht gehalten werden.
Und ich habe mitnichten mir Sportschafe angeschaft. Ich habe durch meine Border mein Leben komplett geänderte, bin aufs Land gezogen, haabe eine Schafhaltung angefangen, die ich allerdings aus vielen Gründen aufgeben musste.
Ich kenne "Hobbyhüten" und auch "richtige" Schafhaltung mit Hund.
Und ich kenne viele Menschen, die eine ähnliche Entwicklung machten.
Das was ich immer vermitteln möchte ist, sich VOR Anschaffung des Borders einfach mit der Seele dieser libenswerten urtümlichen Arbeitshunde zu beschäftigen.
Nicht immer gleich darauf zu hören, was Leute sagen, die Border ohne Vieh halten und KEINE Ahnung vom Hüten haben.
Die Züchter meines 1. Borders hatten auch keine Ahnung vom Hüten...und ich habe eben auch naiv gedacht: Boah, wenn es beim Züchter passt...klaasse, dann geht das....
Das Resultat ein sehr schwieriger (dennoch toller) Hund!
Und nun liebe Saalgemeinde ( äh Dogforumgemeinde) setze ich mich mal wieder brav auf die Pfoten.
Viel Spass mit den süssen, lieben, lustigen, starken schwarz/weissen Hunden aus Grossbritanien.
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Danke @Liv
Dieser Text, ich will nicht sagen ' relativiert ' Deine anderen Posts, aber er macht sie und das darin gezeigte Engagement verständlicher
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Ganz klar, das was ich hier wiedergebe habe ich nicht 1:1 von einem Züchter aus Wales übernommen, aber es macht ganz klar den Anschein, dass dort nicht alle Hunde haben, weil sie eben eine Schaffirm oder generell Viehfarm bewirtschaften, sondern weil sie Schafe haben, weil sie den Sport "Hüten" nachgehen! Es gibt auch einfach viel zu viele Züchter, um allen Border Collies ein artgerechtes Leben (wie viele es hier schreiben) zu ermöglichen. Ja, es ist ein sehr spezieller Hund mit extrem interessanten Anlangen, aber, es ist schlussendlich ein Hund, keine Wundermaschine.
Ich denke einfach, man darf nicht nur schwarz oder weiss sehen. Auch Grauzonen sollten erlaubt sein und überdenkt werden. Und ja, es gibt verdammt viele Border Collies im Sport, die dort einfach nicht hingehören bzw. ich sollte besser sagen scheisse aufgebaut sind, scheisse geführt werden und auch einfach generell hundisch missverstanden werden. Aber dann gibt es auch verdammt viele Border Collies, die ein wirklich ausgeglichenes Leben haben und mitunter erfolgreich (damit meine ich nicht unbedingt, dass dies nur dem WM-Titel gebührt) geführt werden. An diesen orientiere ich mich.
Und wie du es erläuterst, Annette, nämlich dass die Hunde eben weder eine romantische Welpenprägung erleben, noch einen gemütlichen Abend auf dem Sofa verbringen dürfen. Und genau das ist es ja, was ich hier auch versuche zu sage: deshalb ist es mir wichtig, einen Hund, der dies "überlebt" in meinen Linien zu haben. Ein Hund, der dort eben wertgeschätzt wird aufgrund seiner Arbeitseinstellung und Ausgeglichenheit, wenn nichts zu tun ist. Für meine Züchterin dort sind es ganz einfach "Collies"… und nein, damit sind nicht unsere Collies hier gemeint.
Ob hier ein importierter Hund ausser Planung ist, würde ic nicht unbedingt behaupten, deswegen stecke ich hier doch etwas Energie rein, denn ich selber habe bis vor kurzem lange nach einer guten Zucht gesucht – und bin selten in Deutschland fündig geworden.
Annette, danke dir jedenfalls für deine Worte. Ich finde sie spannend und lese sie wirklich gern! Auch wenn wir wohl nie ganz einer Meinung sein werden.
Liv, auch dein Beitrag ist diesmal wirklich sehr nett. Aber: lasse auch anderen, ambitionierten Hundeleuten erstmal Erfahrungen machen, die mitunter ganz bestimmt nicht so negativ ausfallen wie deine. Woher kommt dein Border denn? Und wen meintest du jetzt genau in deinem "PS"? Das nimmt mich jetzt schon wunder weil ich es schlichtweg nicht verstanden habe…
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Bei dem Import aus dem Ausland muss der Welpe aber mindestens 15 Wochen alt sein, oder irre ich mich da? Ich denke aufgrund der Thematik mit dem vorhandenen Ersthund würde ich daher hier in dem Fall eher von einem Import absehen.
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Erstmal freue ich mich, dass die Diskussion hier weiter geht, auch finde ich, dass die Diskussionen über den BC keinesfalls zu weit gehen.
Es ist gut unterschiedliche Erfahrungswerte zu hören.
Import komplett ausschließen möchte/kann ich wohl nicht. Finde es auch sehr schwer in D etwas zu finden, dass wirklich auch meinem Ideal entspricht, allerdings gefallen mir viele Hunde aus Holland, was sich gut mit dem Fakt deckt, dass wir quasi an der Grenze wohnen.
Wobei es mir natürlich deutlich lieber wäre, den Welpen schon mit 9 Wochen zu holen. -
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