Hunde und Trennung
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wiejetztich -
1. Dezember 2015 um 13:47 -
Geschlossen
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Natürlich ist es schwer... Los zu lassen. Den Traum, den man gemeinsam geträumt und gelebt hat und wo immer am Ende das WIR stand.
Und natürlich belastet dich die Situation mit deinen Hunden umso mehr.
Überleg dir einfach, als allererstes, wie und womit du klar kommst, was die Hunde betrifft. Und wenn es eine private Betreuung ist, die dir die beiden stundenweise erst mal abnimmt.Und auch wenn es dir jetzt nicht so scheint - alleine sein ist gar nicht so doof. Denn es gibt mehr als das Wir.
Das ich und das braucht dich jetzt. Kümmere dich um dich selbst. Jetzt stehen dir neue, noch unbekannte Wege offen.
Alles, worauf du bisher deinem Freund zu liebe verzichtet hast.
Vielleicht willst du ja doch ganz andere Tapeten an den Wänden, vielleicht ist Tiefkühlpizza doch dein Leibgericht, vielleicht fühlt es sich mit den Hunden abends auf der Couch alleine gut an, weil mehr Platz da ist, vielleicht ist jetzt ein Wochenende mit Hunden bei einer Freundin möglich, wo dein Freund nie mit wollte...
Du hast jetzt vor allem eins: Zeit für dich und deine Hunde, die du mit sonst Niemanden teilen musst und sich keiner mehr benachteiligt fühlt.
Nutze sie. Für dich, die Hunde. Zum Funktionieren und Sortieren. Zum Trauern. Zum Weinen. Zum Neubeginnen.Manche Menschen begleiten uns nicht das ganze Leben, auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen.
Aber für jeden Lebensabschnitt gibt es Menschen, die uns begleiten. -
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Was mir noch einfällt, wenn du viel für deinen Partner gelebt hat und er viel für dich. Dann ist auch das manchmal nicht gut für eine Beziehung. Zu dem "Wir" muss es auch ein egoistisches "Ich" geben, denn nur wenn man selbst allein auch stark ist, kann man für den Partner und die Beziehung mit stark sein.
Du hast das Gefühl nur mit einem "wir" stark zu sein, das hat dir Energie geraubt, auch wenn du es jetzt nicht siehst. Ein besinnen auf dein "Ich" kann und wird dir irgendwann wieder Kraft geben.
Bis dahin: Heule, schreie und tobe. Aber vergiss nicht auch ab und an zu lachen.
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Liebe @wiejetztich
das mit dem Loslassen - liest sich immer so leicht und ist unheimlich schwierig. Ich habe dafür fast immer ein gutes halbes Jahr gebraucht - die Zeiten waren für mich die Hölle. Irgendwo zwischen Hoffnung und Verzweiflung.
Und ich habe mir selbst versprochen, dass ich so was nicht mehr so krass mitmachen will. Daran gehe ich am Ende nur selbst kaputt. Daher würde ich versuchen die Wohnung umzuräumen. Sein Zeug in ein Zimmer, und Sachen die dir sind, in ein anderes.
Bestimmt gibt es vieles, das ihr euch gemeinsam angeschafft habt und Dinge, an denen Erinnerungen kleben. Vielleicht auch Dinge, die du brauchst und gar nicht so mir-nichts-dir-nichts weggeben und/oder ersetzen kannst. Das kannst du mit ihm klären. Ein paar Dinge würde ich aber sofort wegräumen und sagen: Da sind deine Sachen, schaff die hier weg.
Vielleicht brauchst du auch einfach noch (viel) Zeit um dich zu fragen: Wer bin ICH eigentlich? Wer ist wiejetztich? Was wünsche ich mir von der Zukunft? Wo soll MEIN Leben hingehen?
Er sagt, er will alles tun um mir beizustehen und mir zu helfen. Er sagt es tut ihm so leid und er wollte mir so etwas nie antun
Er hat es dir aber angetan und da hilft auch die große Reue hinterher nicht weiter. Der Satz klingt für mich ein bisschen nach "Oh ich habe dir ein Messer ins Herz gerammt, lass mich dir helfen wenigstens ein Pflaster drüber zu kleben." Bei sowas werde ich echt wütend. Als ob Pflaster-kleben was hilft und da macht den Schmerz doch nicht weniger groß, wenn du dich mit dem Typen rumschlagen musst, der Ursache für deinen Schmerz ist und vielleicht unbewusst die Wunde wieder aufreisst.
Ich denke ich würde ihm die nächsten Tage oder am Wochenende "Wohnungsverbot" aussprechen. Sagen "ich will dich von Freitag bis Montag weder sehen noch hören, ich möchte erstmal bei mir ankommen." Grenzen setzen - auch wenn es schwer ist. Mach dich nicht weiter abhängig von "hoffentlich kommt er heute Abend heim", sondern werde DU aktiv. Sei dir selbst am Allerwichtigsten in dieser schweren Zeit.
betroffene und herzliche Grüße
mahzouz -
Für 5-6 Stunden alleine braucht man bei einem einigermaßen normalen Hund keine Betreuung, mach dich da nicht verrückt. In aller Regel tut es den meisten Hunden sogar recht gut, wenn sie einfach mal ein paar Stunden am Tag kein "Programm" haben und einfach nur abschalten können.
Auf diesen Punkt wollte ich nochmal hinweisen. Ich finde bordy hat da ganz recht. Sechs Stunden lernt ein Hund, der grundsätzlich keine Probleme mit dem Alleinebleiben hat, sehr schnell. Und außerdem sind deine Hunde noch nicht mal richtig alleine, sie sind zu zweit.
Und jaaaaaa, ich weiß, dass das den Menschen nicht ersetzt. Aber meine beiden Monster sind drei- bis viermal die Woche sechs Stunden alleine, jede zweite Woche auch noch einen Nachmittag. Sie laufen schwanzwedelnd vor in ihre Betten, warten auf ihr Lecker und schlafen.
Spionieren mit der (geliehenen) Kamera brachte auch nicht viel mehr ans Licht,... außer, dass sie sich sehr wohl miteinander beschäftigen. Sie kuscheln, lecken sich gegenseitig ab, ab und an spielen sie und hüpfen wie Bergziegen durch den Raum.
Wegen sechs Stunden muss m.M.n. keine Betreuung sein!
Mach dir um die beiden nicht so einen Kopf, @wiejetztich, die verkraften es auch, eine Weile nebenher zu laufen. -
An der wie-auch-immer-farbigen Frau musst du deinen Frust aber auch nicht auslassen. Die kann wohl am allerwenigsten dafür.
Hier gehts grad eh nicht um dieses miststück sondern wiedermal um eventuell ... entschuldigung bitte....vielleicht...hab das wort farbe benutzt....ich bin rassist.....äußerung. bullshit.
Back to topic: Die Zeit heilt alle Wunden. Sagen die Menschen in meiner Umgebung zumindest ständig.
Wissen tu ich es nicht. Aber fühlen kann ich es momentan ebenso.Wenn das Herz gebrochen ist ... ist das gut. Dann ist es wenigstens offen.
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Liebe Sarah,
mir sind beim Lesen des Threads Tränen gelaufen, ist das eine Scheisse
Man liest deine Verzweiflung so deutlich, es tut mir so leid
Trotzdem: das Leben geht weiter und hält nicht an.
Ich hab in den letzten Wochen aus Zeitmangel die Fotothreads vernachlässigt, auch deinen, aber woran ich denke wenn ich deinen Nickname lese sind die freudigen Berichte über deine Hunde, die Begeisterung und die Liebe. All das bleibt ja, auch wenn der Mann geht.
Ich glaube, du bist noch im "Schockzustand", lass das alles mal ein paar Wochen sacken und triff keine vorschnellen, tiefgreifenden Entscheidungen bzgl der Hunde...vllt ein blöder Vergleich, aber wären es Kinder wäre eine Abgabe ja auch nicht das Erste woran man als "Neu-Alleinerziehende" denkt.
Ich finde, es kamen so viele gute Ideen, über Listen bzgl Geld- und Zeitplanung wie auch über potentielle PLan B und C. Auch, wenn dein Kopf diese Gedanken jetzt vllt noch nicht zulässt, der Moment wird aber kommen, da wirst du ganz rational mit der Situation umgehen (können).Ich glaube, die große Betroffenheit hier spiegelt auch die "Normalität" deiner jetzigen Situation wieder - so viele haben das erlebt, was du gerade erlebst. Und überlebt.
der Schmerz, der einen in Stücke reisst, der lässt nacht - aber nicht heute und auch nicht morgen. das braucht Zeit. Nur kannst du dich nicht in diesem Schmerz suhlen, sondern musst funktionieren, weil da zwei Schätze sind, die von dir abhängig sind, die dich brauchen. Ich glaube, dass gerade die Hunde in deiner jetzigen Situation ein großer Pluspunkt sind, denn du bist nicht allein. Wichtig ist, dass du deine Finanzen auch ohne deinen Partner geregelt bekommst - alles andere wird laufen wenn die Finanzen einigermaßen hinhauen. Und wie schon geschrieben wurde: klar ist discounter-futter hier nicht der Maßstab, aber auch davon werden die Hunde nicht sterben.Ich habe auch eine obligative "Mir gings auch schon so mies wie dir"-Story
Mein Ex-Freund hat mich damals extra nach Hamburg kommen lassen, wo er wohnte, um dort mit mir Schluss zu machen (macht man ja nicht am Telefon...). Ich kam da also mit Sack und Pack für ein verlängertes WE an, dachte mir noch am ersten Abend "der ist aber komisch heute!" und am nächsten Nachmittag wurde ich abserviert. Hab dann mein ganzes Zeug allein zum Hbf geschleppt, ICE-Ticket zurück nach Münster gekauft, währenddessen versucht meine Mutter oder meine beiden besten Freundinnen zu erreichen (ging natürlich niemand ans Handy, in NRW war Feiertag und alle waren unterwegs), mich wie angeschossen gefühlt, bin in den ICE gestiegen - und da rief mich dann meine Mutter zurück. Und bei mir brachen alle dämme. Habe im ICE Rotz und Wasser geheult und nur geschluchzt - bin wahrscheinlich die einzige Person, die während der Fahrt nciht kontrolliert wurde, es hat sich niemand in meine Nähe getraut
Zuhause in Münster bin ich zu meiner Wohnung gelaufen, ich hab den Schlüssel nicht ins Schloss bekommen weil ich vor lauter Tränen nichts gesehen habe, jemand von den Nachbarn -ich weiß bis heute nicht wer, obwohl ich dort alle kannte- kam fast zeitgleich und hat dann aufgeschlossen. Ich war komplett am Boden zerstört, es tat körperlich weh. Ich erinnere mich, dass beim Weinen auch das Luftholen weh tat. Ich bin Freitags nach Hause gekommen und habe bis Montags Zuhause durchgeweint, dann musste ich einkaufen weil ich weder weitere Tempos noch Klopapier hatte. Es war Juni und ich weiß noch wie sehr die Sonne in den verquollenen Augen auf dem Weg zu Rewe weh getan hat.
Wenn ich deine Zeilen lese, fühle ich mich zurück versetzt. Es kann einen in dieser Phase auch niemand so wirklich trösten. Meine beiden besten Freundinnen haben mich gute 10 Tage durchheulen lassen, haben sich meine wirren Pläne angehört, ihm einen Brief zu schreiben, nochmal hinzufahren ect, alles Sachen um irgendwie wieder mit ihm in Kontakt zu kommen. Bis einer meiner Freundinnen rausgeplatzt ist: "Wenn das Pissgesicht nicht will, dann hat das Pissgesicht eben Pech gehabt!!!" das hat mich damals sogar kurz zum Lachen gebracht, weil es so voller Inbrunst heraus kam.
Ich wünsche dir, dass du jemanden an der Seite hast, der dir sagt: wenn er nicht will, dann hat er halt Pech gehabt. Vielleicht nicht jetzt, aber zu gegebener Zeit, wenn du aus dem Schockzustand raus bist. du schreibst von den Fehlern, die du gemacht hast, aber zum Ende einer Beziehung gehören immer zwei.Ganz ehrlich: du wirst das überstehen. Haben wir alle. Und auch wenn das jetzt alles gerade aussieht wie das Ende deiner Welt, sag ich dir: nichts ist so scheisse, dass es nicht für irgendetwas anderes gut ist. Auch wenn man das vllt erst Jahre später begreift.
Sarah, fühl dich gedrückt
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" Ich erinnere mich, dass beim Weinen auch das Luftholen weh tat."
Ja, Jessica, genau so fühlt es sich an. Ich wusste wirklich nicht, dass es so einen Zzstand gibt.Ich befürchte, dass es noch schlimmer wird als jetzt. Noch ist er ja hier. Ein bisschen Vertrautheit. Aber irgendwann wird er nicht mehr hier sein.
Ich glaube mit Odin stimmt etwas nicht. Er schnauft so viel, als hätte er etwas in der Nase. Er sieht auch ein bisschen unglücklich aus. Wobei ich nicht weiß, ob das an meinem großzügigen Hundeverwöhnprogramm aktuell liegt oder ob es ihm nicht gut geht.
Ich hoffe dass es nichts ist und morgen wieder ok. Ein Tierarztbesuch und Hundekrankenbetreuung sind für mich gerade schwer. -
Geh und such hier im Forum nach Leuten die in deiner Nähe wohnen.
Frag nach ob sie vielleicht stundenweise einen oder gar beide betreuen würden. Wir sind ein großes Forum und die Hilfsbereitschaft hier hat schon so manchen überrascht.
Damit hast du schonmal Hilfe mit den Hunden, denn es erleichtert ungemein wenn man nach der Arbeit müde Hunde abholt.Zum Rest nur soviel: Ich kenne das. Leider.
Das Leben geht weiter, glaub mir. Und der Schmerz wird tragbarer. Du schaffst das, auch wenn du es selbst noch nicht glauben kannst.
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" Ich erinnere mich, dass beim Weinen auch das Luftholen weh tat."
Ja, Jessica, genau so fühlt es sich an. Ich wusste wirklich nicht, dass es so einen Zzstand gibt.Ich befürchte, dass es noch schlimmer wird als jetzt. Noch ist er ja hier. Ein bisschen Vertrautheit. Aber irgendwann wird er nicht mehr hier sein.
Ich glaube mit Odin stimmt etwas nicht. Er schnauft so viel, als hätte er etwas in der Nase. Er sieht auch ein bisschen unglücklich aus. Wobei ich nicht weiß, ob das an meinem großzügigen Hundeverwöhnprogramm aktuell liegt oder ob es ihm nicht gut geht.
Ich hoffe dass es nichts ist und morgen wieder ok. Ein Tierarztbesuch und Hundekrankenbetreuung sind für mich gerade schwer.Hört sich doof an aber ich muss dir leider sagen es wird schlimmer. Es wird unglaublich weh tun, gerade dann wenn er auszieht. Jetzt klammerst du dich noch an das was vertraut ist, du hoffst noch immer, auch wenn unbewusst und wenn er der Möbelwagen vor der Tür steht wird es dir den Boden unter den Füßen wegreissen. Da will ich dir nichts vormachen. Bereite dich darauf vor, miete ein Hotelzimmer in das du mit den Hunden gehen kannst, frag eine Freundin ob du dort unterkommen kannst oder deine Familie.
Aber ich kann dir auch sagen, es wenn du dann die Haustür aufschließt, wenn du in die leere Wohnung reingehst, wird es weh tun aber es wird auch ein Gefühl der Erleichterung da sein. Das Gefühl wird auf jeden Fall kommen, denn mit dem Auszug ist absolute Klarheit da, da gibt es dann kein Hoffen und kein Klammern mehr, alles was dir die Luft zu atmen nimmt, alles was dich jetzt lähmt. Du merkst es nicht aber die Hoffnung, das klammern daran das er mal heim kommt, all das lähmt dich und verhindert das du dich auf dich beziehst, deine Wünsche berücksichtigst und nach vorne schaust.
Auch wenn es hart klingt, sorge dafür das er so schnell wie möglich auszieht. Dann tut es weh sehr weh aber wenn der Punkt da war, dann geht es jeden Tag etwas aufwärts, wie gesagt, sorge dann dafür das du funktionierst und dann baue nach und nach dein Leben auf. Du wirst sehen, es klappt.
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@Jessica83 das hätte man wohl nicht besser dalegen können! Genau so hat es wohl schon jeder erlebt und wir sind alle danach wieder aufgestanden! Und du kannst das auch Sarah!
In ein paar Monaten sieht das ganze schon wieder anders aus und dein Leben hat sich wieder ein wenig geordnet! Halte durch!
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