Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Es geht also um die Frage, wie Ihr reagiert, wenn der Hund Befehle, die er eindeutig kennt und verinnerlicht hat, einfach nicht befolgt. Sei es das er einen schlechten Tag hat ( ein Böckchen verschluckt sozusagen) oder gerade wichtig was anderes zu tun hat, oder z.B. nach einem " Hier" erstmal anfängt zu pieseln oder zu schnüffeln.

    Warum sollte ich sauer sein? Wenn der Hund einen "Befehl" tatsächlich wirklich verinnerlicht hat, dann bringt ihn kein "Böckchen" raus und er geht nicht erst mal pieseln und schnüffeln.


    Für mich ist das der Hinweis, dass ich dem Hund das offensichtlich noch nicht so gut beigebrachte habe wie ich glaubte. Warum sollte ich dann sauer auf den Hund sein?

  • Menschen tun manche dinge nunmal böswillig, wollen einen wirklich ärgern und sind viel intelligenter als Hunde. Außerdem kann man einem Menschen hinterher erklären, dass man einen schlechten Tag hat und warum man jetzt wie reagiert hat. Das geht beim Hund nicht. Wieso sollte man da keine Unterschiede machen?

  • Warum sollte ich sauer sein? Wenn der Hund einen "Befehl" tatsächlich wirklich verinnerlicht hat, dann bringt ihn kein "Böckchen" raus und er geht nicht erst mal pieseln und schnüffeln.
    Für mich ist das der Hinweis, dass ich dem Hund das offensichtlich noch nicht so gut beigebrachte habe wie ich glaubte. Warum sollte ich dann sauer auf den Hund sein?

    Sorry, es gibt nicht nur Border Collies, die alles gelernte auf Knopfdruck sofort abrufen.


    Natürlich ist ein Hund auch mal stur und kann etwas eigentlich aber will es eben gerade nicht zeigen oder lässt sich ablenken.
    Dann wird er noch mal dran erinnert und wenn er weiter stur ist, wirds eben auch mal deutlicher bei mir.

  • Es geht also um die Frage, wie Ihr reagiert, wenn der Hund Befehle, die er eindeutig kennt und verinnerlicht hat, einfach nicht befolgt.

    Die Erklärung "einfach nicht befolgen" gibt es für mich nicht.


    Sei es das er einen schlechten Tag hat ( ein Böckchen verschluckt sozusagen) oder gerade wichtig was anderes zu tun hat, oder z.B. nach einem " Hier" erstmal anfängt zu pieseln oder zu schnüffeln.

    Auch das "Böckchen" schließe ich als Grund aus.
    Häufig werden (sinnlose) Kommandos in Situationen gegeben, bei denen es nahezu schon sonnenklar ist, dass der Hund eigentlich komplett woanders ist.
    Nein, ich reagiere deswegen nicht sauer, weil ich das nicht gegen mich auslege.
    Drei Schritte zurückgehen, Hund aus der "nicht ansprechbaren" Situation holen und einen freundlichen Weg gehen - klappt (fast) immer.

  • Konkretes Beispiel: Die Hunde sind im Garten und sollen rein kommen. Ich rufe. Kalle und Kuni kommen angeflitzt und kommen rein. Bert kommt auch angelaufen, bleibt aber vor der Veranda sitzen und guckt mich an. Der Kerl weiß genau, dass er rein kommen soll, hat aber keinen Bock. Also wiederhole ich die Aufforderung. Kommt er dann immer noch nicht, geht die Terrassentür zu und er kann sehen, wo er bleibt. Meist kommt er dann doch, weil so ganz alleine draußen ist es ja auch doof. ;)


    Was würde es mir in der Situation bringen, ihn anzumeckern? Davon kommt er auch nicht. :ka:

  • Hm, ich bin ehrlich, so richtig sauer war ich in den 2 1/2 Jahren mit Mia genau einmal. Sie war allein zu Hause. Unter dem Bett hatte ich eine Unterbettkommode mit Vakuumbeutel drin, total vollgestopft, so schwer und sperrig, dass ich sie kaum unterm Bett rausbekommen habe. Irgendwie muss sie es mit all ihrer Kraft geschafft haben, dass Ding unter dem Bett raus zu zerren und komplett zu zerlegen. Natürlich haben sich auch alle darin befindlichen Klamotten im Zimmer verteilt.
    Ja, da war ich wirklich sauer. Sie konnte schon ne Weile davor ohne Probleme allein bleiben und hatte auch Kaukram und alles.


    Wie gehe ich damit um? Da war mein Pferd wohl der beste Lehrmeister. Habe ich mich da über irgendwas aufgeregt, ist der erst recht richtig hoch gefahren und wurde quasi zu unkontrollierten Rakete. :ugly:


    Ich habe Mia in dem Moment einfach aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer auf ihre Decke geschickt und das Chaos beseitigt.


    Wenn sie ein 'Kommando' nicht befolgt hat war ich eigentlich noch nie sauer. Was aber nicht heißt, dass ich die Sachen nicht auch mit Nachdruck einfordere, wenns einfach mal ignoriert wird.


    Beispiel: sie soll nicht in die Küche, wenn ich koche. Weiß sie, kennt sie von Anfang an und befolgt sie auch echt gut. Hin und wieder kommt es dann doch mal vor, dass es besonders toll riecht und sie sich rein schleicht. Dann schick ich sie wieder raus. Versucht sie es dann noch mal kommt von mir auch ein deutliches 'Ab jetzt!'. Das reicht bei ihr und sie trollt sich.

  • Wenn Liam mein "Pfui" beim Pipi Lecken absolut nicht befolgen mag, weil es vielleicht ganz besonders gut riecht, trete ich schon mal mit dem Fuß auf den Boden, dann ist die Aufmerksamkeit wieder bei mir und er befolgt das Kommando, meistens reicht es aber auch, wenn ich einen Schritt auf ihn zu gehe und meine Stimme etwas verschärfe. Beim Rückruf bin ich nicht sauer auf ihn, weil dieser unter Ablenkung noch nicht richtig sitzt und er es so auch nicht verinnerlicht hat. Wenn er mal wieder nicht weiter gehen mag, weil er einen anderen Hund sieht und nach dem Kommando "weiter" 2 Schritte geht um dann wieder stehen zu bleiben, fluche ich schon mal vor mich hin. Da folgen dann ein "Hey!" oder "Liam jetzt komm endlich" was dann aber weniger dazu führen soll, dass der Hund gehorcht, dann bin ich einfach genervt. :lol:

  • Mein Hund ist sehr eigen und viele Dinge funktinieren nicht so, wie man es sich wünscht. Ich muss häufig um die Ecke denken, um doch meinen Willen zu bekommen. In den meisten Fällen nehme ichs mit Humor. Aber wenn es mir selbst nicht gut geht, ist die Geduld schnell am Ende. Der Hund bekommt es dadurch zu spüren, dass Frauchen auf einmal vor sich her schimpft und plötzlich strenger wird.


    Es gab auch schon die ein oder andere Situation, wo ich den Hund dann daheim meinem Freund in die Hand gedrückt hab mit den Worten "Heute ist das dein Hund" :D Ich war einfach so in Rage, dass ich Abstand brauchte (ich weiß aber auch gar nicht mehr, was passiert ist).

  • Ich möchte zu meinem Text auf der Seite zuvor noch hinzufügen: Ich bin kein Fan davon, bei einem Hund auf Dauer etwas durchzudrücken, was er grundsätzlich nicht mag bzw. nicht seinem Wesen entspricht. Rückruf etc. zählen natürlich nicht dazu, das muss für Freilauf halt einfach klappen.
    Tendenziell suche ich mir aber die Trainingsmöglichkeit aus, die dem Hund entspricht und die Belohnung, die für ihn am lukrativsten ist, um mein Ziel zu erreichen.
    Ein Beispiel: Carlie setzt sich ungerne hin. Sie macht es, aber man hat ihr schon früh angemerkt, dass sie viiiel lieber liegt. Also benutzen wir, wenn sie irgendwo warten (und bleiben!) soll grundsätzlich "Platz" und nicht "Sitz", einfach, weil es ihr angenehmer ist und es für mich überhaupt keine Rolle spielt, ob sie jetzt sitzt oder liegt.
    Es ist halt ein Kompromiss (sag ich mal), das ich gerne eingehe, weil es uns Beiden hilft. Was bringt es mir auch auf ein Kommando zu beharren (wie gesagt, Rückruf, "Nein" etc. ausgenommen), das der Hund mega doof findet, wenn es doch eine Alternative gibt, die dafür super klappt? Da ist der Hund höchstens bockig, ich bin genervt weil es nicht klappt oder nur selten und keiner hat einen Blumentopf dadurch gewonnen.

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