Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Wenn "Befehle" missfolgt werden nehm ich eine Zeitung und hau mir damit wütend auf den Kopf.


    Und dann atme ich durch und ermahne mich: "Das ist ein TIER!
    Nimm es nun an die Leine, und übe nochmal morgen in aller Ruhe!
    Du hast es anscheinend schlecht erklärt." sage ich dann zu mir.

    Hahaha...... Wenn ich das machen würde beim Terrigetier (eigentlich auch beim Rest!!), würde das vollends zum Terrorgetier mutieren, weil er so lernen würde, wenn er nen Befehl nicht befolgt, ist´s egal..... Genauso, wie wenn man dann einfach nix tut und nicht auf dem Kommando besteht.


    Nicht sehr produktiv..... und NEIN - ich habe es nicht schlecht erklärt - mein Hund ist nur keine Maschine, und manchmal pieselt er halt zu Ende, bevor er kommt (was muß die Alte auch rufen, wenn gerad schon das Beinchen hochgeht... *gg), oder die Hasenspur ist für ihn interessanter als das Kommen. Dann muß ich ihm halt MEINE Prioritäten in dem Moment klarmachen (ich geb das mittels Tonfall deutlich zu verstehen, oft reicht inzwischen schon ein Räuspern als letzte Warnung, oder ein "EEY!" oder "Freund!!" - könnte ja ein Auto kommen, das ihn gefährdet, wenn er grad net kommt o.ä.. Er hat also zu kommen - spätestens, wenn er fertig gepinkelt hat! Und da lasse ich mich auch auf keine Diskussion ein, beide wissen, was das Signal bedeutet, nach nunmehr 8 Jahren mit mir.... Ob tags oder nachts, daheim, auf der Wiese oder wenn ein reh winkt - er kennt das Signal. und wenn ich das Kommando gebe, hat das seinen Grund, dann bestehe ich auch auf der Ausführung.


    Natürlich versuche ich, tunlichst nicht dann zu rufen, wenn er grad oberbeschäftigt ist oder mitten beim Geschäfteln, klar - ich verlang also nix Unmögliches, nur aus Jux und Tollerei.


    Heut sind Biene und Bossi im Büro dabei - dort haben sie auf der Decke zu bleiben. Bossi stand 5 Minuten nach dem Hinlegen-Kommando wieder auf und ging den Bürocontainer beschnuppern. Dann hab ich mir erlaubt, ihn anzustupsen, und auf die Decke zu zeigen. Er drehte sich rum und legte sich wieder hin. Gab ein kurzes "Prima" und gut war. Ich kann auch konsequent, wenn ich am Telefon hänge, Süßer... *gg Dann ging ich mal kurz raus, und als ich wieder kam, lag Bossi hinter der (geschlossenen) Tür (statt auf der Decke). Er kennts halt net so, ist seltener dabei als Biene. Hab ihn zur Decke mitgenommen körpersprachlich, und als er wieder lag, freundlich begrüßt und kurz gestreichelt.

  • Na ja, ist ja,auch noch mal ein grosser Unterschied ob ich nun wütend bin oder einfach nur genervt, weil Herr Hund Knete im Kopp hat. Genervt bin ich öfter mal. Z.b. wenn ich es eilig habe und Pino trödeliger ist als normal, wenn er mir im Garten hilft und die frisch gepflanzten Blumen wieder rausholt, mich mit dreckigen Matschepfoten verschönert, mir seinen Futternapf das 30. Mal vor die Füsse scheppert weil er der Meinung ist die Portion war zu klein oder wenn er im strömenden Regen keine geeignete Stelle findet an der sein Haufen besonders gut zur Geltung kommt.
    Meistens ist es ja ganz lustig, aber an schlechten Tagen nervt es gewaltig, dass ich so einen Kasperkopp habe. Dann werde ich auch schon mal lauter. Er darf ruhig merken, wenn ich mies gelaunt bin. Warum auch nicht?
    Beim Training wusste ich vorher wie ich drauf bin. Hatte ich einen schlechten Tag, gab es eben keins. Dann lief Pino an der Leine, ich bin potentiellen “Gefahrenquellen“ aus dem Weg gegangen und gut war.
    Ich denke beim auftrainieren von Kommandos ist Wut ein schlechter Ratgeber und für meinen Geschmack einfach zu kontraproduktiv.
    Aber im normalen Alltag will ich auch mal meckern dürfen, wenn der Hund mir auf den Keks geht. ;)

  • Also auch unsere Hunde befolgen Befehle manchmal nicht, aber sicherlich nicht weil sie es nicht richtig gelernt haben sondern weil sie einfach keine Lust darauf haben.
    Diese Aussage: "Wenn er es nicht IMMER richtig macht dann hat er es nicht richtig gelernt" ist in meinen Augen absolut falsch.


    Sonst gäbe es ja auf jeder Meisterschaft nur einen Platz, nämlich den Ersten.
    Hund macht im Training alles korrekt, bei der Prüfung macht er Steh anstatt Sitz.
    Hat er es dann wirklich nicht richtig gelernt oder einfach nur mal was durcheinander gebracht, war nervös, abgelenkt usw...?
    Ich denke schon.



    Hat ein Hund (zum Beispiel ein Rückrufkommando) richtig gelernt, wenn er zuverlässig und schnell wie der Blitz zurück kommt.
    Hat aber irgendwo eine läufige Hündin hingepinkelt und unser Rüde riecht an der Stelle kommt er nicht wie sonst sofort auf den Ruf angeschossen sondern schnuppert noch kurz daran und pinkelt vielleicht noch drüber.
    Das war ihm dann in dem Moment wichtiger.
    Deswegen hat er doch das Kommando trotzdem verstanden und richtig gelernt, nur ist er keine Maschine die immer und zu jeder Zeit gleich funktioniert.



    Sauer werde ich öfters mal (wundert mich das manche hier nie sauer werden :shocked: ).
    Was ich dann mache?
    Ich schimpfe, werde mal laut, gehe aus dem Raum, manchmal fliegt auch was hinterher... Je nach Situation halt.
    Als meine Hündin mit 6 Monaten auf der Bundesstraße hin und her gerannt ist weil sie Vögel am Himmel gejagt hat, ist in meiner Verzweiflung und Wut alles geflogen was ich bei mir hatte nur um diesen Hund endlich zu stoppen.

  • Wenn Ducky ein Kommando nicht befolgt, bin ich der Überzeugung, dass sie es noch nicht 100% verinnerlicht hat, ich einen schlechten Tag habe und sie das merkt oder sie zu abgelenkt ist.


    Ich atme tief durch, gucke in eine andere Richtung und versuche es noch einmal. Auf manche Kommandos bestehe ich aber, da warte ich so lange, bis sie es ausführt (dauert dann meist auch nicht länger als 30 Sekunden^^).


    Allerdings kann ich auch schon mal lauter werden (kein Brüllen, aber lautes Rufen/Fluchen), wenn sie sich in Hinterlassenschaften wälzt oder tote Mäuse aufsammelt. Dann gibt's auch mal ein lautes, in unfreundlichem Tonfall gerufenes "Schluss!" und dann guckt sie mich verdattert an und stoppt in 99% der Fälle ihre Handlung. Sie kann das aber ab, bzw. ist nicht wirklich zart besaitet. Manchmal mecker ich dann auch noch kurz vor mich hin ("Mannomann, jetzt ich die Birne schon wieder baden, SCHEI*E!"), aber das war's dann... xD


    Körperlich mache ich nichts, außer sie hat einen kompletten "Jagd-Anfall", dann nehme ich sie auf den Arm und gehe in die komplette andere Richtung. Das kam bisher aber nur zweimal vor. Und das sehe ich nicht als Gewalt o.ä. an.


    Aber immer ruhig bleiben – nein, ich bin Mensch, und ich bin auch mal sauer. Selbst wenn der Hund das nicht versteht, ich kann meinen Ärger nicht immer runterschlucken und nett lächeln, das macht mich wahnsinnig. Ich explodiere nicht, aber zeige meinen Unmut und das finde ich nicht schlimm.

  • Wenn der Ritahund ein Kommando nicht befolgt, das sie seit 5 Jahren kennt, dann sehe ich den Fehler nicht bei mir. Der liegt dann offensichtlich beim Hund.


    Dann werde ich manchmal sauer oder auch genervt, mein Hund darf das ruhig bemerken, der kennt mich eh in und auswendig. Hätte also keinen Sinn, mich da zu verstellen.


    Das betrifft nur und ausschliesslich die Kommandos, bei denen es keine Diskussion je gab, gibt oder geben wird. Beim Tricksen sieht das natürlich anders aus.

  • Wenn der Ritahund ein Kommando nicht befolgt, das sie seit 5 Jahren kennt, dann sehe ich den Fehler nicht bei mir. Der liegt dann offensichtlich beim Hund.


    Dann werde ich manchmal sauer oder auch genervt


    Das betrifft nur und ausschliesslich die Kommandos, bei denen es keine Diskussion je gab, gibt oder geben wird.


    Beim Tricksen sieht das natürlich anders aus.

    Wo besteht der Unterschied zwischen "Tricksen" und "erlernten, konditionierten Kommandos"?

  • Ich rufe so laut ich kan "Tschüüüüüüssss!" Meist reicht das schon - an gaaaanz schlimmen Tagen gepaart mit andeuten dass ich wegrenne. Das hilft zu 100%
    Schimpfen kann ich immer nur ganz kurz - und auch eher dann so "och snorri warum hörst du wieder nicht man?" danach wird er geknuddelt.....


    Bei anderen Kommandos als "Hier" ignoriere ich seinen Ungehorsam entweder so, dass ich das was wir gerade machen stoppen, oder indem ich mit ihm ganz ruhig versuche zu üben - also das Kommando mehrfach hintereinander abrufe...

  • @Themis


    Der Unterschied besteht aus Folgendem (für mich):


    Das eine sind Kommandos, bei denen es um Spass und Beschäftigung geht. Vermutlich hab ich mehr Spass als der Hund, kann ich nicht sicher sagen, Rita spricht so selten mit mir. Aber ich hab den Eindruck, dass sie Spass dran hat, immerhin gibts dabei Kekse. Sind also nicht so wichtig.


    Das andere sind Kommandos, mit denen ich sicher stelle, dass wir niemand stören und niemanden in Gefahr bringen, teilweise sind die Kommandos überlebenswichtig für den Hund. Platz, Steh und der Rückruf. Auf diese Kommandos bestehe ich immer, auch wenn der Ritahund da gerade keine Lust drauf hat. Da hat sie keinerlei Mitspracherecht.


    Wenn sie keine Lust auf Rolle hat, dann ist mir das wurscht...


    Verständlich, was ich meine.

  • Diese Aussage: "Wenn er es nicht IMMER richtig macht dann hat er es nicht richtig gelernt" ist in meinen Augen absolut falsch.

    Kann ich mir auch nicht wirklich zu 100% vorstellen.


    Warum ein Hund einen Befehl nicht ausführt kann genauso gut daran liegen, dass ihm in dem Moment etwas nicht passt. Sei es ein Zipperlein irgendwo, oder weil der Hund uns genau kennt und vielleicht der Meinung ist, dass man es in einem bestimmten Moment sicher nicht so ernst meint. Oder wie halt von mir schon angedeutet: Der Untergrund. Ich kenne Hunde die sich bei nassem Boden niemals hinlegen würden. Rosie sitzt nicht gern im Schnee (was ich verstehen kann). Hunde haben nunmal noch ein Stück weit ihren eigenen Willen. ;)


    Ein nur zögerlich ausgeführter Rückruf muss auch nicht unbedingt was damit zu tun haben, dass der Hund den noch nicht zu 100% kann. Auch da kann ich Rosie wieder anführen, die den Rückruf sehr wohl kann, aber einmal nicht zu mir wollte, weil beim Ran kommen etwas zu Boden fiel und die kleine Schreckschraube dann erstmal eher auf Abstand blieb.


    Letztendlich hat jede Verweigerung (aus Hundesicht) einen Sinn und Grund. Dem Menschen muss nur auffallen welcher. Das allein aufs Lernen zu schieben, halte ich nicht für den richtigen Ansatz (obwohl es das natürlich auch massenhaft gibt).

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