Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Nein, frech! :D
    Ich hab das des öfteren gemacht und keinen Schaden davon getragen :lol:
    Mitunter wäre es sinnvoller gewesen, wenn meine Eltern mir einfach mal den Besen in die Hand gedrückt hätten und ich hätte selbst putzen müssen, aber ich finds verständlich, dass sie wütend waren und das auch gezeigt haben.


    Meine Hündin war Problemhund (Angst/Panik vor Hund und Mensch) und ist keiner mehr. Die habe ich früher niemals angefahren, wenn sie gepöbelt hat, in die Leine gesprungen ist oder gekläfft und geknurrt hat wie blöd, weil sie damals nicht anders konnte - sie hatte halt Angst und ich habe sie beschützt und geübt.
    Jetzt kann sie sich gut benehmen und ist wesentlich selbstsicherer und wenn sie jetzt meint, Mist machen zu müssen und sich auf meine normale Bitte hin nicht benimmt, dann fahr ich sie auch mal an.
    Dabei gibts aber auch Ausnahmen - sie kommt zB mit starrenden Hütehunden nicht klar. Da fühlt sie sich provoziert und geht nach vorne, weil sie nicht versteht, dass der keinen Angriff plant, sondern einfach so kommuniziert. Da nehm ich sie aus der Situation bzw. geh ich da mit ihr gemeinsam rein, um sie anzuleiten. Wenn ichs verbocke, schimpfe ich sie natürlich nicht fürs nach vorne gehen, sondern hau mir höchstens selbst auf den Kopf.

  • Nicht falsch verstehen.
    Manch einer mit 18 Jahren kann seinen Hudn besser ausbilden als einer mit 50 und schon zig Hunde....

    Aber mich interessiert hier doch die Erfahrung.

    Also wer hat schon GUT ausgebildet. Problemhunde, die kein Problem mehr sind, Hunde als Rettungshund/Hütehund/ Tunierhund xyz und so weiter.

    Einfach: Wer hat überhaupt Erfahrung mit mehr als einem jungen noch nicht fertigen Hund?

    Ach so, o.k.
    Also ich hatte bisher 3 Hunde, plus meinen jetzigen und einen “Patenhund“ im Tierheim, den wir in einem Projekt (Second Chance) versuchen vermittelbar zu bekommen.
    Bei meinen eigenen Hunden waren zwei Problembelastet, der eine (Cocker) war aggressiv beschädigend gegenüber Menschen, die Hündin (Podenco-Mix) war eine absolute Jagdsau.
    Mein Bobtail und jetzt mein Labbi-Mix war/ist völlig pflegeleicht. Der Labbi hatte leichte Jagdprobleme, aber die waren recht schnell im Griff.
    Alle Hunde waren bis zu ihrem Tod bei mir und die Probleme waren unter Kontrolle. Der Cocker musste leider aufgrund einer unheilbaren Erkrankung des Gehirns eingeschläfert werden. Der Bobtail und die Podenco-Mix Dame sind an Altersschwäche gestorben.
    Meine Erziehung habe ich immer vom Hund abhängig gemacht und mit ihnen sehr individuell gearbeitet.
    Der Cocker war sehr schwierig und hat mich oft verzweifeln lassen, aber er konnte noch zwei Jahre relativ problemlos innerhalb der Familie leben. Fremde Menschen blieben immer ein Risikopotential.
    Pino ist so erzogen, dass er problemlos in meinem Alltag “mitlaufen“ kann. Bei ihm wollte ich hauptsächlich, dass er mit Kindern gut klarkommt (wir haben immer volles Haus), andere Hunde in Ruhe lässt und nicht hinter Wild hergeht. Das reicht in meinem aktuellen Leben völlig aus. Er ist aber von Natur aus ein sehr ruhiger ausgeglichener Hund, so dass es nicht weiter schwierig war. Ich bin trotzdem oder gerade deshalb froh, das ich sehr entspannt sein kann, wenn wir unterwegs sind und nicht nach ihm schauen muss.

  • Nicht falsch verstehen.
    Manch einer mit 18 Jahren kann seinen Hudn besser ausbilden als einer mit 50 und schon zig Hunde....

    Aber mich interessiert hier doch die Erfahrung.

    Also wer hat schon GUT ausgebildet. Problemhunde, die kein Problem mehr sind, Hunde als Rettungshund/Hütehund/ Tunierhund xyz und so weiter.

    Einfach: Wer hat überhaupt Erfahrung mit mehr als einem jungen noch nicht fertigen Hund?

    Ach so.... :-)

    Naja:
    - Biene, als Welpe hier eingezogen. Begleithundprüfung, Rettungshund, geprüft seit 2010.
    - Bossi, Jagdi (die Rasse allein reicht ja schon Manchen für den Titel "Problemhund" *gg) ausm Tierheim, mit 1,5 Jahren hier eingezogen. Nix gekannt, außer zu machen, was grad möchte *ggg Also alles Andere als "fertig", aber nimmer ganz jung. Abgegeben damals wegen Überforderung der Vorbesitzer, konnte anscheinend net alleinbleiben, hat Terz gemacht, leinenlos net möglich, weil sofort weg etc. Nach eineinhalb Jahren bei mir Begleithundeprüfung. Seither erfolgreich Anti-Jagd-Training (wir sind inzwischen im Wald ohne Leine unterwegs, auch abseits der Wege). Außerdem Mantrailing, aber nur hobbymäßig. Macht er schön, aber seine Aufmerksamkeitsspanne ist ab und an etwas begrenzt *hust..... (woran könnte es nur liegen *gg --> wenn Fraule gut konzentriert ist, arbeitet er auch toll).
    - Frieda, mit 8 Jahren, also auch nimmer ganz "frisch", ausm Tierschutz, dort auf der Straße gefunden worden. Jagdi. Blind. Aggressiv auf alles, was 4 Füße hat. Die kam mit ner ausgewachsenen Hundepanik, sobald sie einen hörte oder roch, Geschrei hoch fünf, die ist in die Leine gesprungen, gehüpft, wollte nur noch drauf und plattmachen. Ernsthaft. Sobald der andere Hund weg war, setzte sie sich und geschäftelte - Wasser, echt richtig Wasser, so dünn war der Durchfall vor lauter Streß. Spaziergang ohne Streß schlichtweg nicht möglich. Unterordnung? Vollkommen überflüssig (und sicher auch unmöglich), nem Hund mit so ner Baustelle mit Unterordnung zu kommen...
    Situation heute: wir gehen mit allen drei Hunden Gassi (ohne Mauli), ohne daß einer gefressen wird, waren beim 6er/9er DF-Treffen mit ihr. Solange ich dabei bin, werden Fremdhunde für kurze Zeit auch gechillt ertragen, auch das Vorbeilaufen an Fremdhunden auf nem schmalen Gehsteig ist unproblematisch. Wenn ich nicht eingreife, kanns passieren, daß sie nach aufdringlichen Exemplaren, die sie länger beschnuppern, schnappt. Aber keine Spur mehr von der ehemaligen Panik. Wenn der Hund dann weg ist, maximal ein einzelnes etwas aufgeregtes Wuff oder ein Hinterherschnüffeln auf dessen Spur, ein Schütteln und gut ist, der Hund kann gechillt weiterlaufen.
    Sie ist kein "ich schmuse mit anderen Hunden"-Hund geworden, ich lasse sie sicherlich auch nicht alleine mit den anderen beiden, das geht nach wie vor nicht - aber mein Ziel für sie hab ich erreicht: sie kann ohne Streß durchs Leben gehen, denn immer kann man halt andere Hunde nicht meiden oder ihnen ausweichen, manchmal kommt halt einer her, und Streß, nur weil man nen Hund auf der anderen Straßenseite wahrnimmt, muß ja echt nicht sein. Für sie, für mich und auch für den anderen Hund, der das ja nicht wissen kann. Und: wir können mit allen gleichzeitig Gassi gehen, müssen die spärliche Freizeit nicht auch noch nur zu Hälfte den einen, zur anderen Hälfte Frieda zuwenden, sondern jeder kann die ganze Zeit kriegen.
    Sie kann inzwischen (nachdem der Streß weg war, war sie auch mal aufnahmebereits für Kommandos) einige Kommandos (Stop, Warte, Bleib, Sitz, Platz, Komm, Hopp, Treppe, rechts, links, was man halt so im Alltag verwendet und brauchen kann) und befolgt diese nach Laune ("als Oma darf man das" ist unser gemeinsames Mantra *gg).
    Außerdem ist sie auch im Mantrailing unterwegs und dort begeistert bei der Sache. Die Konzentration ist besser als bei Bossi, sie läßt sich auch von Wegen nicht beeindrucken (Sieht ja den Verlauf des Weges nicht), daher sind atypische Abgänge und sowas bei ihr kein Thema, die macht sie halt einfach *gg Aber die Strecken sind natürlich entsprechend kürzer - mein Ömchen wird immerhin im Februar 15..... Aber sie plärrt immer noch entrüstet im Auto in ihrer Box, wenn sie die Trailfreunde hört, und nicht UMGEHEND ausm Auto darf, um ihr Futter zu verfolgen/suchen *ggggg
    Für Menschen, die meinen, ein Hund muß mit jedem Anderen "können", wäre meine Frieda-Maus sicherlich nicht der richtige Hund, für mich hab ich das Wort "Problemhund" mit Bezug auf Frieda längst eingemottet, und darüber bin ich sehr glücklich. Sie braucht halt einfach keine anderen Hunde, und es ist ja doch ein ganz schöner Schritt von "ich töte Dich" hin zu "Nerv mich net, laß mir meine Ruhe!" einem anderen Hund gegenüber. Ist halt kein "Hunde-Hund", sondern eindeutig ein "Menschen-Hund"....
    Abgesehen von diesem Problem war sie für mich immer pflegeleicht - kein Alleinbleib-Thema (vom ersten Tag an, die bliebt auch sofort in Hotels problemlos im Zimmer allein), kein Menschenunverträglichkeits-Thema, gar nix.

  • @Liv: Meine erste Hündin war sehr, sehr schwierig (von 0 auf 180 in unter einer Sekunde, schwaches Nervenkostüm, hormonell durch zwei Autoimmungerkrankungen sehr eingeschränkt). Meine jetzige Hündin ist ein unsicherer Hund, mein Pflegehund (ist jetzt 5 Jahre her) war ein Knallkopf. Meine erste Hündin musste ich mit 4 Jahren gehen lassen, sie war also definitiv "fertig", meine jetzige Hündin ist knapp 1 1/2 und mein Jungspund 4 Monate.
    Meine Sitterhündin, die ich min. einmal die Woche für 9-10 Stunden habe ist knapp 10 Jahre, da bin ich an der Erziehung aber nur beiläufig beteiligt.

  • @BieBoss

    Die Notfallsituation, die du beschreibst, würde ich halt irgendwie anders einordnen. Das zählt für mich halt als schnelle Maßnahme, aber nicht so recht als Wut.

    Die Frage nach positiv und negativ stellt sich gar nicht bei dem Thema, würde ich sagen. Man kann auch negativ mit dem Hund arbeiten, dabei aber völlig emotionslos. Glaube, das sind nochmal andere Sachen.

    @Eulenohr

    Es darf ja jede Lehrperson handhaben, wie sie möchte, aber Wut hat in der Pädagogik (und auch im Hundetraining) aus meiner Sicht absolut gar nichts zu suchen.

  • Führt das hier nicht ein bisschen vom Thema weg?

    Menschen haben unterschiedlich gute Nervenkostüme, Hunde auch. Manche werden eben schneller sauer und einige sind eben langmütiger. Manche schaffen die Hundeschule nur mit Ach und Krach und andere machen Abi. Aber statt nach der Anzahl der ausgebildeten Hunde könnte man genausogut danach fragen, wer hier mit Kundenkontakt arbeitet und wenn ja, mit welchem Bildungshintergrund. Aber das gehört nicht hierhin.

    Ich verstehe absolut, dass es unangenehm sein kann, wenn man einen Hund hat, der sich in bestimmten Situationen aufführt wie die Axt im Wald. Als sozial angepasster Mensch spürt man da den Druck der Umwelt, seinen Hund "vernünftig zu erziehen" und wird auch mal nervös. Wie wir alle wissen, ist das eine dumme Kombination. Aber wenn man solche Situationen oft genug durchgemacht hat, lernt man halt, damit umzugehen oder sie zu vermeiden. Und je nach Temperament ist man dann im Zweifel eben sauer auf die Leute, die einem blöd kommen. Dazu gibt es hier ganz viele Threads ;-)

  • Ich glaub ja, emotionslos gibts nicht. Und wenn man halt Enttäuschung, Liebe oder Resignation fühlt :D Oder wie seht ihr das?

    Selbst beim Lottoschein ausfüllen hab ich Emotionen. Da fällt mir das Lied "Emotionenpause" von Funny van Dannen ein, wer kennts?^^


    Ich finde diesen Thread sehr interessant, muss ich sagen. Allerdings erschließt sich mir nicht ganz, weshalb jetzt alle den Finger heben sollen, die mehr als einen halbfertigen Hund "ausgebildet" haben.
    Ich mach da nicht mit :P

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