Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • Hi,

    das ist ja genau der Punkt. Emotionslos solls ja auch gar nicht gehen.
    Ginge bei mir persönlich schon mal gar nicht. Ich sag lieber 5 Mal Mist und 3 Mal Hurra als gar nichts. Ist halt authentisch, aber zumeist auch für den Hund berechenbar.

    Und wenn mein Hund für sich entscheidet nicht zu hören, nun ja bei mir stellt sich dann für einige Sekunden das beschriebene Gefühl ein. Dann ists aber wieder gut.

    LG

    Mikkki

    PS: Die Frage nach der Ausbildung wird Liv sicherlich noch auflösen/ erklären, da bin ich mir sicher. Und wer da nichts zu sagen möchte, muß sich nicht irgendwie genötigt sehen.
    Ich bin halt einfach neuierig wie es bei Euch so funktioniert.

    Ich kann heute übrigens nichts Neues zu diesem speziellen Thread beitragen, heute wars mit Sino einfach nur schön.

  • Warum sollte das nicht gehen? Hunde haben auch Emotionen und sind Meister in der Beobachtung und Anpassung. Sie können Probleme selbst lösen und Strategien erlernen. Warum sollen sie das alles können, aber nicht fähig sein, sich auch einfach zu verweigern?
    Ein Hund ist durchaus in der Lage seinen Halter einfach nicht ernst zu nehmen und das auch zu zeigen.

  • Was für eine Abbischt unterstellt ihr denn dem Hund, der sich bewusst entscheidet einen BEFEHL (welchen überhaupt?) nicht auszuführen?

    Sind Hunde willenlose Befehlsempfänger?

    Ich merke gerade, dass ich hier 3 Rebellen habe! Die machen was sie wollen.

    Vielleicht kann ich es deshalb nicht verstehen, ich bin einfach nicht darauf vorbereitet, dass Befehle von mir sofort ausgeführt werden.

  • Hi,

    danke Labradora. Selbst Quallen können entscheiden ob sie jetzt ins Licht schwimmen oder nicht um Symbiosealgen Photosynthese zu ermöglichen.
    Es wird hier keiner anzweifeln, dass Hunde sogar völlig individuelle kleine Persönlichkeiten sind, jedes Tier ist und reagiert anders.
    Gerade dies unterscheidet sie doch von seelenlosen Robotern und macht sie zu etwas besonderem.
    Dieser Ansatz, sprich das Zugeständnis einer eigenen Persönlichkeit und eigenem Denkvermögen ( sagen wir Stufe 2-3 jähriges immerwährendes Kind) hebt sie doch besonders von der lapidaren Einschätzung des Gesetzgebers als "Sache" wohltuend ab und hebt ihren Status insgesamt an.
    Da könnte man ja schon fast wieder einen neuen Thread eröffnen, oh.Mann ...
    Aber da das Zubilligen einer Entscheidungsfähigkeit durch den Hund auch nicht ganz OT ist, denn nur in diesem Fall hat der HH eine Berechtigung sauer zu sein gehörts irgendwie auch hier rein. Meine Meinung dazu kennt ihr jetzt.

    LG

    Mikkki

    @Liv: unsere Postings haben sich gerade überschnitten, hab jetzt leider im Moment keine Zeit mehr um zu antworten, muss weg. Mist, hätts jetzt gerne weitergeführt...

  • Was für eine Abbischt unterstellt ihr denn dem Hund, der sich bewusst entscheidet einen BEFEHL (welchen überhaupt?) nicht auszuführen?

    Sind Hunde willenlose Befehlsempfänger?

    Ich merke gerade, dass ich hier 3 Rebellen habe! Die machen was sie wollen.

    Vielleicht kann ich es deshalb nicht verstehen, ich bin einfach nicht darauf vorbereitet, dass Befehle von mir sofort ausgeführt werden.


    Die Absicht dahinter? Sich für die konkurrierende Umwelt zu entscheiden anstelle für die zu erwartende Belohnung.

    Sowas wägen Hunde immer mal ab und da kann tatsächlich ein "negatives" Abbruchsignal helfen..

  • Als mein Rehlein tagsüber so viel bellte - da war sie schon schwer krank, nur wussten wir das noch nicht - da fühlte ich mich sehr unter Druck. Es hängt ja viel dran, wenn ein Hund sich nicht so verhält, wie es vor allem Nachbarn gern hätten. Da habe ich damals auch schon mal verbal geschimpft. Aber es war eher die Ohnmacht, nicht zu wissen, was mit dem Hund, der all die Jahre eben nicht gebellt hatte, los ist. Heute tut es mir unendlich leid, dass ich sie auch mal angebrüllt hatte, sie möge doch bitte aufhören, wir würden sonst unser Zuhause verlieren. Ich würde das so gerne heute rückgängig machen, aber ich bin mir sicher, mein Hund hat es mir damals nicht krumm genommen, dazu hatten wir ein viel zu enges Verhältnis. Aber ich habe daraus gelernt. Das Hunde einen Grund für ihr Verhalten haben. Für gutes, aber auch für auffälliges.

    Die schreckliche Krankheit meines Hundes hat auch mich verändert. Ich genieße viel öfter den Augenblick. Ich stehe auch mal über den Dingen, wenn sie nicht so laufen, wie ich es gerne hätte. Mein Sohn ist gestern Abend spät mit dem Auto in die Schweiz gefahren. Ich habe mir wegen der Straßenverhältnisse - so viele Winter hat er als Autofahrer noch nicht mitgemacht - ziemlich Sorgen gemacht und kaum geschlafen. Meine Hunde haben das gespürt und sind alle aufs Bett gesprungen, haben sich an mich gekuschelt und mir irgendwie das Gefühl gegeben, wir sind für Dich da, brauchst keine Angst zu haben. Als dann um halb 4 Uhr die erlösende Nachricht kam, das der Bub gut angekommen ist, konnte ich auch entspannen. Ich bin dann nochmal eingenickt, um viertel nach 4 Uhr ging der Wecker. Und als hätten die Hunde es gespürt, das alles wieder gut ist, sie sprangen fröhlich um mich herum, steckten mich mit ihrer Lebensfreude richtig an. Solchen zartfühligen Wesen darf man einfach nicht böse sein. Sie spiegeln nur uns wieder.

    Ich möchte nie mehr vermeintlich sauer auf meine Hunde sein. Es gibt keinen Grund, sie machen ja nichts mit Vorsatz. WEil meist ist man selbst ja Auslöser gewesen.

    Nie mehr möchte ich schimpfen, dazu ist ein Hundeleben viel zu kurz. Man kann es nicht mehr rückgängig machen. Diesen Blick, als ich mein Rehlein damals angeschimpft hatte, den werde ich nie vergessen.

  • Sei mal gedrückt!

    Dein Rehlein hat sicher gefühlt, dass du verzwiefelt bist und hat es dir nicht übel genommen!

  • wenn es hier mal 5 vor 12 ist wird mein sonst oft einfach dazugehörendes Bitte sehr drängend. Mehr gabs im Alltag noch nicht. Sie können mich nicht wirklich schockieren. Wenn sie im Sport was können und es mit absicht vergeigen dann brülle ich schon mal lauthals "böser böser Pudel" über den Platz. Das wirkt Wunder. Mache ich aber nur weil meine Freunde mir gesagt haben, dass mich Andiamo vergackeiert und ich mal schimpfen soll. Jetzt lachen immer alle wenn ich denn mal schimpfe.

    Ich war nicht immer so ruhig aber ich hatte einen Tarzan der kleinste Gefühlswallungen mit "ich komm jetzt nicht mehr" quittierte und ich musste einfach lernen meine Ungeduld wirklich runter zu fahren.

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