Einschläfern wegen Schönheitsfehler?

  • Menschen verstümmeln sich doch zuhauf der Schönheit wegen.
    "Ich hab`was machen lassen."

    Mein Bruder ist wegen solcher nicht erwünschten Schönheitsfehler zu seinem Hund gekommen.
    Ein Ohr hatte einen Knick.
    Der Welpe wäre getötet worden.
    Ist aber auch schon mehr als 15 Jahre her.

    Ich kann mir vorstellen, dass unter Umständen immer noch getötet wird, wenn der Hund nicht den Ansprüchen genügt.

    LG, Friederike

  • Na ja, als ich vor 16 Jahren meinen Malik ausgebildet hab, war das auf dem Übungsplatz einer Dobermanngruppe..... es gab dort kupierte Welpen.

    Auf mein entsetztes "aber das ist doch verboten" erfuhr ich, dass die Welpchen für einen Tag nach NL verkauft werden, an befreundete Züchter, man kupiert sie und sie und kauft sie zurück. Das einzige Bedauern "wir müssen halt solang warten, bis sie von der Mutter weg können, das war vorher einfacher."

    Ich werde nie die kleinen Dobis vergessen, die entsetzlich geschrien haben, beim Verbandswechsel...... "so lernen sie Repsket vor uns zu haben," klärte mich ein alter Vereinsmann auf.

    Ich bezweifele das sich daran viel geändert hat.

    Als ich Kind war und auf dem Land lebte, war es völlig normal, das Menschen ihren Kätzchen oder Welpchen "entsorgten" - eines ließ man der Mutter meist, gegen den Kummer, der Rest kam in die Tonne.

    Ich hab mich daran nie gewöhnt und in der Hundezucht? Ich halte das für durchaus möglich..... wenn ich so sehe, was Menschen mit Tieren tun? Fehlfarbene Welpen schädigen unter Umständen den ganzen Zwinger, besser die sind gleich raus. (Nicht meine Meinung), so sehen die das dann einfach.

    Grad einen Artikel über die Gewinnung von Stutenblut zur Herstellung von Medikamenten gelesen..... mir ist schlecht, manchmal ist mir mein Hund echt lieber.....

    Sundri

  • ich beschränke das nicht auf früher.

    Jordan ist auch ein Ausschusshund. Der sollte Zuchtrüde werden. Er hat zwei Zähne zu wenig und ist aussortiert worden. Zufällig kam ich und suchte einen Rüden.

    Mein TA, dem ich Jordan vorgestellt habe wollte den Züchter wissen.

    Sein Kommentar: es wundert mich, das er nicht eingeschläfert wurde. Der Züchter ist bekannt dafür solche "Fehlhunde" platt zu machen.

    Und es wäre nicht aufgefallen, denn die Papiere wurden nach Kauf erst ausgestellt. Und der Züchter ist im Verband organisiert. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus.

  • Dass überzählige Welpen entsorgt werden, (oder welche mit nicht gesundheitlich schwer einschränkenden Fehlern) ist heute zum Glück nicht mehr üblich, was natürlich nicht bedeutet, dass nicht irgendwelche völlig verrohten Menschen das trotzdem tun. Bei Rassehunden und noch viel mehr bei Vermehrerhunden, die man nicht los wird. Von Zeit zu Zeit geistern ja Berichte durch die Medien, dass ein Sack mit ertrunkenen Mischlingswelpen irgendwo in irgendwelchen Teichen gefunden wird :(

    Auch Katzenwelpen werden (weniger als früher) auch heute noch mit der "Plattschaufel" erschlagen.

    Allerdings ist das sehr oft eine "Vermarktungsstrategie": "Wenn Ihr den Hund nicht nimmt, wird der eingeschläfert!"
    Über Mitleid verkauft es sich eben besser, vor allem, wenn der Kaufpreis dann liebevoll "Schutzgebühr" genannt wird.....

    Auch bei Pferden sieht man es immer wieder: "Wenn das Pferd bis dann und dann keiner nimmt, geht es zum Metzger! Es muss doch jemand dieses arme Tier retten können!"

    Ja... Eintragung im Pass als Nicht - Lebensmittel, und schon kann das Pferd gar nicht mehr geschlachtet werden.

    TÄ, die sich dafür hergeben, "überflüssig gewordene Tiere" zu beseitigen gibt es zum Glück nicht mehr so viele!

  • Mein Nachbar gibt immer noch gerne zum Besten, wie er früher die "überzähligen" Welpen seiner Schäferhündin getötet hat, da sie ja nur max. 8 Welpen groß bekommen hätte. Oftmals wurden sogar noch mehr Welpen getötet und nur soviele am Leben gelassen, wie Abnehmer vorhanden waren. Bei seinen Katzen hat er heute noch solche Sachen drauf. Beim letzten Wurf habe ich ihm sogar angeboten die "überzähligen" Kätzchen zu vermitteln, aber seine Mutter bestand drauf, weil die ja sonst "zuviel fressen würden".
    Als seine Schwester ihren ersten Wurf Schweizer Sennenhunde hatte, war er total verständnislos, warum sie alle 13 Welpen am Leben gelassen hat und sich die Nächte um die Ohren geschlagen hat, um die Kleinen zuzufüttern.

    Der gute Mann glaubt aber auch heute noch, dass man nur "Maikatzen" behalten dürfte und alles andere "Stoppelkatzen" wären, die man töten müsste.

  • Auf mein entsetztes "aber das ist doch verboten" erfuhr ich, dass die Welpchen für einen Tag nach NL verkauft werden, an befreundete Züchter, man kupiert sie und sie und kauft sie zurück. Das einzige Bedauern "wir müssen halt solang warten, bis sie von der Mutter weg können, das war vorher einfacher."

    Da hat das neue Gesetz über die Einfuhr von Welpen ohne Tollwutimpfung ja direkt auch was Gutes ;)

    DAS ist damit nicht mehr (legal) möglich

  • ... Eintragung im Pass als Nicht - Lebensmittel, und schon kann das Pferd gar nicht mehr geschlachtet werden.

    Das glaub ich nicht so einfach. Eine Bekannte hat vor ein paar Jahren Ihr altes Cushingpferd vom Pferdemetzger erschießen lassen. Sie musste halt anschließend den Abdecker kommen lassen.

  • Auch der Metzger darf ein Tier NUR und ausschließlich mit vernünftigem Grund töten. Was in seinem Bereich i.d.R. Lebensmittel-/ Tierfutter-Produktion wäre.
    Schießen dürfte er ein "Nicht-Lebensmittel-Tier" NUR dann, wenn ein Fachmann (sprich TA) einen Grund zur Tötung sieht.

    Ansonsten macht er sich strafbar.
    (Wissen die meisten Schlachter nur gar nicht....)

    Ach ja... wenn ein Halter sich gegen ein Therapie beim Cushing-Pferd entscheidet, ist das oft eine reelle Indikation zur Erlösung des Tieres.
    Und niemand kann einen Halter zwingen, eine Therapie durch zu führen.

    Noch ein Edit: Wenn man´s ganz genau nimmt, wurde das Pferd sicher auch nicht "geschlachtet" (= Tötung durch Blutentzug) sondern "nur" geschossen. (Was einige Tierhalter machen (in Absprache mit dem TA), weil sie die Euthanasie als Tierquälerei sehen.

  • Bekannte von mir züchten deshalb nicht innerhalb eines bestimmten Vereins ihre Hunderassen, weil es offenbar (und das ist jetzt Hörensagen von mir) noch immer so ist, dass "Ausschusswelpen" getötet werden bei vielen Züchtern. Geht wohl um den Ruf des Züchters und Bla. Scheint also kein Phänomen zu sein von damals sondern wird wohl immer noch praktiziert.

    Was hat der "Verein" damit zu tun, wenn Züchter Welpen verschwinden lassen bzw. töten? Der Verein, in Vertretung der Zuchtwart, ist so gut wie nie bei einer werfenden Hündin anwesend und zählt die geborenen Welpen.

    Und es wäre nicht aufgefallen, denn die Papiere wurden nach Kauf erst ausgestellt. Und der Züchter ist im Verband organisiert. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus.

    Auch hier, was hat der Verband damit zu tun. Alles andere s. o.

  • Und es wäre nicht aufgefallen, denn die Papiere wurden nach Kauf erst ausgestellt. Und der Züchter ist im Verband organisiert. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus.

    :???: Welcher Verband stellt Papiere denn erst nach dem Kauf aus?
    Seriös find ich das nicht und unterm VDH ist das soweit ich weiß auch nicht möglich.

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