Hund krank - "blau machen"?

  • @leiderHundelos

    Auch solche Aussagen eines Arztes sind für mich kein Argument. Jede außergewöhnliche Situation, sei es ein schwerverletzter Hund oder ein Rohrbruch kann Auslöser für diagnostizierte Arbeitsunfähigkeit sein.

    Ist noch gar nicht so lange her, da gab es eine Reportage über die Krankschreibpraktiken der Ärzte.
    Von 10 Ärzten, die von Testpersonen aufgesucht wurden und wegen fadenscheinigster Behauptungen eine Krankschreibung wollten, hat sich keiner geweigert diese auszustellen.

  • Seit wann ist Ehrlichkeit Überkorrektheit?
    Andere, ja immer die Anderen und wenn andere ihren Hund treten, machst Du das auch?

    Argumente, bei denen kräuselt sich mir alles.

    Ich stelle mir gerade das (rein hypothetische) Szenario vor, dass der "kranke" AN mit seinem Hund dann zum TA fährt und da vor verschlossenen Türen steht, weil dessen Hund selber Dünnschiss hat und Herr Dr. lieber zu Hause bleibt.....

    Ich glaube, dass die wenigsten dann dafür Verständnis hätten, weil sie sich jetzt die Mühe machen müssen, sich einen anderen TA zu überlegen oder gar in die teure TK zu fahren.

  • Ich stelle mir gerade das (rein hypothetische) Szenario vor, dass der "kranke" AN mit seinem Hund dann zum TA fährt und da vor verschlossenen Türen steht, weil dessen Hund selber Dünnschiss hat und Herr Dr. lieber zu Hause bleibt.....
    Ich glaube, dass die wenigsten dann dafür Verständnis hätten, weil sie sich jetzt die Mühe machen müssen, sich einen anderen TA zu überlegen oder gar in die teure TK zu fahren.

    Der Vergleich ist etwas komisch. Ich rufe natürlich im Fall eines Notfalls meinen Tierarzt an um sicher zu gehen, ob der auch offen hat. Und ich frage ihn auch nicht, warum er nicht offen hat.

  • Echt der Hammer, wie man es ernsthaft gut finden kann Blau zu machen wenn das Haustier krank ist.

    Wir hatten schon immer Hunde in der Familie, die hatten auch mal Durchfall, den Arbeitgeber beschissen hat deshalb aber nie jemand. Da muss man eben putzen oder etwas organisieren, wenn der Hund durchfall hat. Wenn man dafür keinen Plan hat sollte man keinen Hund halten ;)

    Das Durchfall-Beispiel ist auch ein bißchen schwierig, finde ich. Das ist zwar eklig, aber jetzt nicht so ein Notfall. Einen Hundesitter für den Krankheitsfall hat man ja meistens in petto, also jemanden, den man dann anrufen kann udn wenn der dann erst nach 2 Stunden kommt, während man schon los ist, dann wäre es eben so, wenn auch blöd. Anders fände ich es, wenn der Hund morgens umkippt und man loswill und keiner so schnell kommen kann und der Hund wirklich nicht alleine sein kann. Ich hatte das mit einem Pflegling schon mal und durfte natürlich zuhause bleiben. Wäre es nicht gegangen, hätte ich riskieren sollen, daß der Hund stirbt. Wenn man dann lieber blau macht, wer wolte das veruteilen

  • In diesem Fall hätte ich angerufen, Bescheid gesagt und wäre später gekommen. Zum Glück gab es bei uns die Möglichkeit Stunden nachzuarbeiten, unabhängig davon warum.

    Ausserdem macht man so etwas ja auch nicht ständig aber es ist ein beruhigendes Gefühl wenn diese Möglichkeit besteht.

  • Der Vergleich ist etwas komisch. Ich rufe natürlich im Fall eines Notfalls meinen Tierarzt an um sicher zu gehen, ob der auch offen hat. Und ich frage ihn auch nicht, warum er nicht offen hat.

    Übersetze den Text einfach mit: "Wenn das jeder einfach so macht, auch diejenigen, auf die man sich selber im Notfall verlassen möchte..."

  • Ich hab schon das Gefühl, dass Ehrlichkeit überkorrekt ist.
    Zum einen, weil Lügen total menschlich ist (va kleinere Nötlügen) und zum anderen, weil eben (leider) doch verdammt viele Leute überhaupt keine Hemmungen haben, oft und "heftig" zu lügen. Insofern ist man da schon eher überkorrekt, wenn man sich bemüht, immer und zu jedem ehrlich zu sein.

    Der Vergleich mit dem Hund treten hinkt mMn. Denn davon hab ich rein gar nichts, wenn ich meinen Hund trete. Und die Person, die ihren Hund tritt, wirkt sich auch auf mich nicht direkt aus.
    Wenn man aber im Job immer überkorrekt ist, während andere nur Kacke bauen, dann bin ich der Gelackmeierte, der am Ende ausgenutzt wird und die Arbeit der anderen mitmachen/ausbaden darf.
    So was mag nicht jeder und dann nimmt man sich selber halt auch mal was raus.
    Klar ist das nicht schön, aber ich find's irgendwo verständlich.
    Und wenn man ein verantwortungsbewusster Mensch ist, dann macht man ja trotzdem nicht gar nichts mehr und scheißt auf alles, sondern man denkt halt MAL auch an sich.

    Traurig, daß Du solch ein Gefühl hast.

    Aber auch Du schaust mehr nach den Anderen als auf dich.

    Wenn Andere Lügen, das sich die Balken biegen, muß ich das nicht auch.
    Wenn andere "Kacke bauen", nein, daß muß ich nicht ausbügeln, da laß ich andere einfach auflaufen.

    Was Du dir aber mit der Begründung, dann "nimmst Du dir halt mal was raus" unter Umständen antust, ist dir anscheinend nicht klar. Nicht die "Kackebauer" bekommen die fristlose Kündigung, wenn dein Betrug und nichts anderes ist es, auffliegt.

    Dem Arbeitsplatz mittels falscher Krankmeldung fernbleiben, ist keine Lüge schon gar keine Notlüge. Es ist schlicht und einfach Betrug am Arbeitgeber, der nämlich im Krankheitsfall dein Gehalt zu bezahlen hat. Ob es da um einen, zwei oder mehrere Tage geht ist völlig unerheblich.

  • @Quebec ich lüge auch nicht, dass sich die Balken biegen, das ist gar nicht mein Ding. Damit würde ich mich nicht wohl fühlen und ich seh auch gar keine Veranlassung dazu.
    Und doch, man muss schon oft das Fehlen/die Nachlässigkeit anderer ausbügeln, weil man dann selbst Mehrarbeit hat, die man nicht hätte, wenn andere nicht dauernd fehlen würden oder ungenau arbeiten würden.

    Was ich mir damit antue, ist mir schon bewusst. Aber dieses Risiko gehe ich für Mia gerne ein (nochmal zur Erinnerung: 2x in 8 Jahren).

  • @stefanie
    Aber das ist es doch gerade. Du bist ehrlich gewesen und darum geht es doch. Wenn man Morgens beim Arbeitgeber anruft und sagt wie es ist wird einem in den aller wenigsten Fällen ein spontaner Tag Urlaub versagt werden. Besonders dann wenn der Chef einen auch sonst als zuverlässig und ehrlich erlebt.Und mit einem spontanen Tag Urlaub wegen einem "hündischen" Notfall schadet man niemandem.
    Ich mag diese Lügerei überhaupt nicht. Von daher finde ich ein sich krank melden, weil das Haustier erkrankt ist absolut nicht in Ordnung.

    Tino

  • Hätte ich keinen verständnisvollen Arbeitgeber würde ich im absoluten Notfall (und damit meine ich nicht Dünnschiss) auch blau machen. Spätestens wenn das Leben meines Hundes davon abhängt, wäre mir das wichtiger als mein Arbeitgeber. Meinen Kollegen gegenüber hätte ich kein schlechtes Gewissen, die müssten meine Arbeit nicht übernehmen, es gibt selten was, was nicht einen Tag liegen bleiben kann. Und telefonisch wäre ich ja noch erreichbar.
    Da aber mein direkter Vorgesetzter nicht derjenige ist, mit dem ich meinen Urlaub abspreche, sondern meine Projektleiter, kriegt er von sowas auch nichts mit (aber er hätte auch nichts dagegen, so wie ich ihn einschätze). Und meine Projektleiter und Kollegen möchten sich auch gerne mal einen Tag spontan frei nehmen können, deswegen gestehen sie dass natürlich auch anderen zu. Und bei uns erfordert es, wie gesagt, eben keine Umverteilung der Arbeit, wenn jemand krank ist. Und sie wissen, dass sich viel in meinem Leben um meinen Hund dreht, von daher hätten sie da schon Verständnis. Außerdem bin ich eine der wenigen Mitarbeiter in meinen Team, die in 10 Jahren noch nie länger als 3 Tage pro Jahr krank war. Und dank meines Hundes bin ich jetzt noch weniger krank :D
    Aber da ich eben auch Home Office machen kann, ist das bei mir alles kein großes Problem und ich bin auch dankbar über meinen Arbeitgeber, den ich eben, wegen seines Verständisses auch nicht bescheißen würde.

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