Hund krank - "blau machen"?

  • Puh... heißes Thema!!!!

    Mein Mann ist auch selbstständig. Ich arbeite im Betrieb mit. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit 20 Mitarbeitern. Und wir haben durchaus Verständnis wenn jemand daheim bleibt wegen seinem Tier. Allerdings muss die Frage von unserer Seite gestattet sein, ob man einen TA-Termin nicht vielleicht doch auf den Feierabend legen kann (und sind wir mal ehrlich, oft geht das schon). Und es muss auch erlaubt sein zu sagen: Okay, versorg dein Tier, aber versuche beim nächsten Mal einen andere Lösung zu finden, weil wir dich hier brauchen. Das finde ich legitim.
    Sollte hinten rum rauskommen (und das geht schneller als man denkt) dass wir angelogen werden um sich um das Haustier zu kümmern gibt es wirklich Ärger. Ein Arbeitsverhältnis ist für uns auch an ein gewisses Vertrauen gekoppelt. Und das leidet nun mal enorm unter solchen Schwindeleien. Auch ein Arzt der in dem Fall zu unrecht eine Krankmeldung ausstellt kann Probleme bekommen. Das ist schon irgendwie ein heißer Tanz der da veranstaltet wird. Nur weil man nicht in der Lage ist die Betreuung des Tieres anders zu organisieren. Und sind wir mal ehrlich. Irgendwie kann ich mein Tier immer unterbringen. Ich muss es aber auch wollen und ggf. Zeit investieren um einen Notfallplan auf die Beine zu stellen.
    Klar, sich krank zu melden ist sicher weniger aufwand. Aber die Konsequenzen könnten echt bitter sein. Das würde ich mir sehr genau überlegen.

  • Ich würde nicht wegen einem kranken Haustier Zuhause bleiben. Ich schleppe ja mich selber teils krank noch in die Arbeit.

    Ich versuche eine Betreuung zu organisieren, in der Mittagspause heim zu fahren, oder versuche früher heim zu kommen und Überstunden abzubummeln. Irgendwie geht es schon. Ein krankes Kind ist etwas anderes, klar dass ein arbeitender Elternteil dann mal daheim bleiben muss, bei kleinen Kindern. Aber auch viele Eltern organisieren dann Oma oder Opa um aufs Kind zu schauen und selber arbeiten gehen zu können.

    Ist mir echt noch nie in den Sinn gekommen, wegen krankem Haustier blau zu machen. Ist den Kollegen, der Firma und dem Chef gegenüber auch mies.
    Mein Pflichtgefühl lässt sowas einfach nicht zu.

    Lg

  • Wenn man als AN vom AG ungerecht und unfair behandelt wird, kann ich es schon nachvollziehen, wenn man in Notfällen einfach mal "blau macht". Mit einer AU kann einem keiner was. Für viele AN ist das leider der einzig "sichere" Weg, im Notfall einen Tag frei zu bekommen.

    Wenn der Arbeitgeber sich fair verhält, kompromissbereit ist und versucht, gemeinsam mit dem Arbeitnehmer eine Lösung für die Situation zu finden, ist es was anderes.

    Bei einer Freundin von mir, die an einer anderen Schule arbeitet, verhält sich der Schulleiter bei solchen Notfällen extrem willkürlich. Zum Beispiel hatte da das gesamte Kollegium für die Beerdigung eines ehemaligen Kollegen frei bekommen. Auch die Kollegen, die ihn nicht kannten. Jeder durfte seinen Unterricht ausfallen lassen um auf die Beerdigung zu gehen. Ein paar Monate später starb die Oma meiner Freundin. Meine Freundin dachte sich, ok, wenn man für die Beerdigung eines Kollegen, mit dem man nicht verwandt ist und den man unter Umständen nicht mal kennt, frei machen darf, dann wird sie ja wohl für die Beerdigung ihrer Oma auch frei bekommen. Weit gefehlt... Der Schulleiter hielt ihr das Dienstrecht vor. Danach bekommt man nur frei, wenn der Ehepartner oder eines der (eigenen) Kinder verstirbt. Und dann auch nur einen einzigen Tag. In allen anderen Fällen (Eltern, Großeltern, Tante, Onkel, etc.) nicht. Gnädigerweise kam man dann zu einem Kompromiss, dass sie frei bekäme, wenn sie es schaffe, alle Stunden, die am Mittwoch ausfallen auf den Montag oder Dienstag vorzuverlegen. So, dann durfte meine Freundin, die eigentlich mit der Trauer und ihrem "normalen" Unterricht genug zu tun gehabt hätte, noch schauen, wann sie die Stunden halten kann, die am Mittwoch ausfallen... Nun ja, sie sagte, wenn ihr Opa irgendwann stirbt, dann ist sie halt krank. Basta.

    Ich für meinen Teil kann das nachvollziehen...

  • Also ich kann auch mal kurzfristig Urlaub nehmen. Als mein Hund seinen Bandcheibenvorfall hatte, war ich total am Ende. Es war ein Tag voll Warterei und Tränen bis dann fest stand, dass es der Bandscheibenvorfall ist. Ich war demnach am nächsten Tag völlig fertig und bin zum Arzt, der mich krankgeschrieben hat. Habe es auf der Arbeit aber such genau so gesagt. Dass ich eben wenig geschlafen habe und mit de Nerven am Ende bin.

    Als ich zur Ultraschalluntersuchung musste, weil mein Hund Blut im Urin hatte und damit einhegehend Spermien habe ich angerufen und die Sitnuation geschildert und einen Urlaubstag genommen. Völlig problemlos.

    Ich habe auch noch einen Nebenjob. Auch da ist mein Chef sehr kulant und wenn ich sag ich kann nicht, Hund krank, geht die Welt nicht unter.

  • (...) Mit einer AU kann einem keiner was. (...)

    Das ist ein Irrtum.

    Wenn ich als Arbeitgeber berechtigte Zweifel an der attestierten Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers habe, das sogar beweisen kann, gibt es Ärger.

    Ärger, nicht nur für den Arbeitnehmer, die Krankenkasse nimmt sich auch noch den betreffenden Arzt zur Brust.

  • Oh, täuscht euch nicht, dass so viele Eltern für ihr Kind sich krank melden.
    Grad im Kindergarten, aber auch in der Schule (da aber seltener. Vermutlich, weil die Kinder eher sagen können, das es ihnen nicht gut geht) werden die kranken Kinder hingebracht und dann schnell zur Arbeit, bevor die Erzieher bemerken das sie ein Kind mit Fieber, Magen-Darm oder sonst was vor sich haben.
    Resultat war, das mein Mann und ich abwechselnd mit einem kranken Kind daheim saßen.
    Das waren übrigens dann meist auch die Eltern die auf die Kindergärtner schimpften, wenn sie selbst den Keimen erlagen, die von ihnen eingeschleppt wurden.

  • Das ist ein Irrtum.
    Wenn ich als Arbeitgeber berechtigte Zweifel an der attestierten Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers habe, das sogar beweisen kann, gibt es Ärger.

    Ärger, nicht nur für den Arbeitnehmer, die Krankenkasse nimmt sich auch noch den betreffenden Arzt zur Brust.

    Wenn ich zum Arzt gehe und sage, dass ich aufgrund des Todes von meinen Opa mich psychisch nicht in der Lage fühle zu arbeiten, und der Arzt mich darauf hin arbeitsunfähig schreibt, kann mir keiner was. Weder AG noch KV.

  • Ich würde nicht wegen einem kranken Haustier Zuhause bleiben. Ich schleppe ja mich selber teils krank noch in die Arbeit.

    Ich versuche eine Betreuung zu organisieren, in der Mittagspause heim zu fahren, oder versuche früher heim zu kommen und Überstunden abzubummeln. Irgendwie geht es schon. Ein krankes Kind ist etwas anderes, klar dass ein arbeitender Elternteil dann mal daheim bleiben muss, bei kleinen Kindern. Aber auch viele Eltern organisieren dann Oma oder Opa um aufs Kind zu schauen und selber arbeiten gehen zu können.

    Ist mir echt noch nie in den Sinn gekommen, wegen krankem Haustier blau zu machen. Ist den Kollegen, der Firma und dem Chef gegenüber auch mies.
    Mein Pflichtgefühl lässt sowas einfach nicht zu.

    Lg

    So "edel" dachte ich auch mal....

    Jetzt frage ich mich: wenn Dein AG plötzlich einen Notfall in der Firma hat, der erhöhten Arbeitsanfall produziert; wird er dann genauso versuchen, alles auf eigene Kappe zu organisieren, ohne seine AN da mit reinzuziehen? Wird er genauso Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ja nicht das Privatleben seiner AN zu beeinträchtigen?

    Meiner Erfahrung nach ist das mitnichten so, im Fall von AG-Interessen wird allzuoft erwartet, daß der AN seine Belange zurückzusteckt und Mehrarbeit, Urlaubssperre, Wochenenddienst anstandslos akzeptiert - obwohl das für ihn mit großen Unannehmlichkeiten und Problemen verbunden sein kann. Fragt das AG danach? In den meisten Fällen, die ich miterlebt habe, ist da kein Gedanke dran.

    Es herrscht also ein Machtungleichgewicht zwischen AN und AG, über daß der AG höhere Moralnormen vom AN verlangen kann, als er selber bereit ist einzuhalten.

    Und ich bin soweit, das nicht mehr einzusehen!

  • Edel? Das ist mein Job, für den werde ich bezahlt, angestellt, versichert usw. Wenn die Firma, der Chef, die Kollegen es zu einem Ungleichgewicht kommen lassen, suche ich mir einen neuen Arbeitgeber bei dem das nicht passiert und ich gewürdigt werde, für meine Arbeitsleistung und Arbeitskraft.

    Ich persönlich sehe es einfach so. Ich hintergehe meine Kollegen, die Firma und den Chef nicht. Somit kommt für mich blau machen, aus welchem Grund auch immer nicht in Frage. Für mich geht es nur mit geben und nehmen, ansonsten suche ich mir einen neuen AG. Zudem muss ein Vertrauensverhältnis bestehen und wenn das nicht mehr gegeben ist, warum auch immer, dann muss man sich umorientieren. Und für mich ist blau machen einfach nicht akzeptabel.

    Wie gesagt, ich organisiere dann irgendwie irgendwas. Spreche mich mit Kollegen ab, dem Chef, mit Freunden und Bekannten, Frage in der Family nach und manage es eben irgendwie.

    Na ja, wenn ich wirklich richtig krank bin, gehe ich nicht mehr in die Arbeit. Aber Erkältung, Halsschmerzen oder Andere Kleinigkeiten halten mich nicht zuhause.
    Lg

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