Hund krank - "blau machen"?

  • Ich glaube diese Haltung "nur nicht ausfallen, immer pflichtbewusst sein" ist auch typisch deutsch.

    Keiner hat gesagt, dass man in jedem fall ums Verrecken zur Arbeit muss.
    Nur, ob man dafür lügt oder ob man bei der Wahrheit bleibt, das ist eben der Unterschied.

  • Es ist mir trotz allem immer noch nicht klar, warum man den Arbeitgeber nicht anrufen kann. Oder im Falle das man dessen Telefonnummer nicht hat, einen Arbeitskollegen.

    Einfach nur sagen, ich kann heute nicht, meinem Hund geht es schlecht, ich muß zum Tierarzt.

    Wo ist das Problem?

    Hat man nicht genügend Rückgrat um zu seinen Belangen zu stehen?
    Eventuell "spitze" Bemerkungen von Vorgesetzten und Kollegen kassiert?
    Oder ist einem der Hund dann vielleicht doch nicht so wichtig, daß man für ihn Überstunden oder einen Urlaubstag dran gibt?

    Sich aus diesen Gründen frei nehmen, ist kein Kündigungsgrund. Lügen und betrügen schon.

    Ist bei Kindern schließlich ganz normal, dass die Mama dann daheim bleibt. So will ich das eben auch beim Hund handhaben.

    Ich kann ja verstehen, daß Du deinen Hund sehr liebst, aber die gleichen Rechte wie für Eltern mit Kindern einzufordern, das ist nun wirklich völlig absurd.

    Der Nächste möchte das für seine Katze, Papagei, Leguan, was auch immer da so kreucht und fleucht und könnte dann ja wohl dasselbe fordern. Getreu dem Motto gleiches Recht für alle.

    Mal darüber nachgedacht?

  • Keiner hat gesagt, dass man in jedem fall ums Verrecken zur Arbeit muss.Nur, ob man dafür lügt oder ob man bei der Wahrheit bleibt, das ist eben der Unterschied.

    Das bei der Wahrheit bleiben ist so lange machbar, wie man damit nicht in Existenznöte kommt. Die schöne Illussion, daß Ehrlichkeit am längsten währt und am Ende belohnt wird, hat sich für mich oft genug zerschlagen. Hätte ich nicht solche anerzogenen, starken Hemmungen, müßte ich auf Grund meiner Lebenserfahrungen lügen und betrügen, daß sich die Balken biegen. Ich kriege so ein Verhalten nicht fertig, bin aber drüber hinweg, Leute moralisch zu verurteilen, die es auf Grund ähnlicher Erfahrungen so handhaben....

  • Nicht die selben Rechte wie Eltern (wobei ich das auch nicht als Recht sehe), sondern dasselbe Verständnis.
    Für mich ist es eigentlich Jacke wie Hose ob die Kollegin fehlt, weil das Kind Schnodden hat oder weil der Hund/Katze/Kaninchen so krank ist dass das Tier betreut werden muss.
    Ich würde mir da nicht anmaßen Unterschiede zu machen.
    (Mein Chef hat für Kindkrank übrigens genauso wenig Verständnis wie für Hundkrank.)

  • Es ist mir trotz allem immer noch nicht klar, warum man den Arbeitgeber nicht anrufen kann. Oder im Falle das man dessen Telefonnummer nicht hat, einen Arbeitskollegen.

    Einfach nur sagen, ich kann heute nicht, meinem Hund geht es schlecht, ich muß zum Tierarzt.

    Wo ist das Problem?

    Ich versteh nicht, warum Du das nicht verstehst. Wenn ich das so machen würde, MÜSSTE ich entweder kommen oder ich wär den Job los. Fertig.

  • Hier tun sich ja echt Abgründe auf. Es ist die Eine Seite, dass man für seine Tiere da sein will, die andere wie man das angeht. Sich krank schreiben lassen ist schlicht Betrug, das kann man drehen und wenden wie man will.

    Den Vergleich zu Kindern finde ich auch daneben. Die rechtliche Situation ist hier eine ganz andere. Da stehen mir nämlich offiziell Kind-krank-Tage zu.

  • Ich versteh nicht, warum Du das nicht verstehst. Wenn ich das so machen würde, MÜSSTE ich entweder kommen oder ich wär den Job los. Fertig.

    Und wenn dein Arbeitgeber dahinter kommt, daß Du ihn belügst und betrügst, bist Du deinen Job nicht los?

    Niemand kann dich zur Arbeit zwingen, wenn wichtige Gründe dagegen stehen und Du als Gegenleistung Überstunden, unbezahlten Urlaub oder Urlaubstage gibst. Wird dennoch gekündigt ist das ein Fall für das Arbeitsgericht.

    Nein, ich verstehe soviel mangelndes Selbstbewußtsein, Rückgrat wirklich nicht.

    Wer so duckmäuserisch auftritt, muß sich eigentlich nicht wundern, von Kollegen und Arbeitgebern ausgenutzt zu werden.

  • Ich kann ja verstehen, daß Du deinen Hund sehr liebst, aber die gleichen Rechte wie für Eltern mit Kindern einzufordern, das ist nun wirklich völlig absurd.

    Der Nächste möchte das für seine Katze, Papagei, Leguan, was auch immer da so kreucht und fleucht und könnte dann ja wohl dasselbe fordern. Getreu dem Motto gleiches Recht für alle.

    Wenn jemand sein Haustier so sehr liebt wie ein eigenes Kind, warum nicht? Wieso steht es mir dann zu zu entscheiden, welche Art der Zuneigung nun gerechtfertigt ist oder nicht, vor allem im Vergleich Hund/andere Haustiere - weshalb sollte ein Hund mehr wert sein, nur weil viele Menschen einen besitzen?
    Kinder gehören zwar zu unserer Spezies, aber es ist doch längst nicht mehr so, als seien Kinder für jedermann das Allerheiligste; es gibt ja sogar Menschen, die keine Kinder mögen, dafür aber ihre Theraphosa blondi über lassen lieben. Ich habe kein Verständnis dafür, warum diese sich nicht um ihre Liebsten kümmern dürften.

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