Gesunde und artgerechte Ernährung für Hunde

  • Nun gibt es ja auch die Ernährungsform "prey model raw". Was wäre dann - ohne den Tierschutzgedanken hierbei zu berücksichtigen - davon zu halten? Könnten Hunde hierdurch ausreichend mit allen Nährstoffen die sie benötigen ernährt werden? Das fände ich mal interessant.

    Was sollte denn an PMR tierschutzrelevant sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Herstellungsbedingungen von Fertigfutter besser als die Haltungs- und Schlachtbedingungen von Frischfleisch sind, außerdem füttert man ja keine lebenden Beutetiere.

  • Nun gibt es ja auch die Ernährungsform "prey model raw". Was wäre dann - ohne den Tierschutzgedanken hierbei zu berücksichtigen - davon zu halten? Könnten Hunde hierdurch ausreichend mit allen Nährstoffen die sie benötigen ernährt werden? Das fände ich mal interessant.

    Klar können sie das, sollte eigentlich bekannt sein. In angelsächsischen Ländern heisst das schlicht raw feeding, und wird schon länger praktiziert von gewissen Kreisen.


    Ob das was mit "natürlich" für einen Hund zu tun hat, ist eine ganz andere Frage. Genausogut kann man eine getreidebasierte Ernährung "natürlich" nennen, denn darauf wurden die meisten Haushunde über Jahrhunderte selektiert. Und ob man es ethisch vertreten kann, Protein als Brennstoff zu verschwenden, ist nochmal eine andere Frage.

  • Abgesehen von jeglichen Theorien sollte man erstmal den betreffenden Hund als Individuum betrachten. Durchaus möglich, dass der von Theorien garnix haelt. Meinen verstorbenen Sheltie hätte ich z.b. mit rohem Fleisch zielsicher ins Grab gebracht. Mehr wie ein Fitzel und der hat sich nämlich buchstäblich die Seele aus dem Leib gek.zt :verzweifelt:

  • So sehe ich das auch. Artgerechte Ernährung beim Hund gibt es in meinen Augen eigentlich nicht. Es gibt eine individuellgerechte Ernährung.


    Meine beiden Hunde (Poco noch mehr als meine Rosie) benötigen Kohlehydrate um das Gewicht zu halten bzw. um zu zunehmen. Ich kann die Mengen nicht mit Fleisch und Fett ausgleichen,
    das es bei Rosie auf die Nieren schlägt.


    Ich persönlich lehne mich da ein wenig an das Wort Kulturfolger an: Der Hund bekommt, was beim Menschen abfällt. Dummerweise wird darunter oft Abfall verstanden... nun, wenn der jenige sich gern von Abfall ernährt, dürfte der Vergleich stimmen. Da ich keinen Abfall esse sondern normales Essen, ist es bei uns was anderes.


    Dazu bekommen sie aber auch ihr "normales" Hundefutter, das variiert und ab und an auch Frischfleisch.


    Das heißt sie werden in alle Richtungen gut abgedeckt.


    Das Konzentrieren auf eine reine Fütterungsform hat bei meinen Hunden keinen guten figurlichen Eindruck hinterlassen. Mittlerweile bin ich GsD an der Stelle wo ich bei Rosie sogar aufpassen muss, dass sie mir nicht zu dick wird. Und darüber bin ich froh.


    Was ich mit dem ganzen Text sagen will: Für mich (wie auch für manch anderen) gibt es nicht DAS Futter. Es gibt nur Futter, das zum jeweiligen Hund passt.

  • Interessant wäre, hat sich auch der Verdauungstrakt verändert? Damit Getreide verdaut werden kann, braucht man beispielsweise einen längeren Darm, als ein reiner Fleischfresser, gibts hierzu studien?

    Ein Hund schüttet aus der BSD mehr Amylase aus als ein Wolf. Damit wird im Dünndarm Stärke gespalten.


    Einen längeren Darm bräuchten Hunde vor allem für den Abbau von Zellulose, das brauchen sie aber nicht, da sie sich im Zusammenleben mit dem Menschen auf aufgeschlossene Stärke (also durch Hitzeeinwirkung denaturierte Kohlenhydrate "spezialisiert" haben als Restevertilger. Also Teigwaren, Brei, etc.


    Es gibt Studien darüber, habe aber grade keine Zeit, die zu suchen....

  • Hi,
    ich sehe es wie @Chris2406


    Und sonst auch sehr pragmatisch. Warum sollte ich gutes Getreide nicht nutzen?
    Da ich barfe, habe ich selbst in der Hand welche Getreidearten ich wie und wem und wann füttere.
    Auf Barf kam ich durch einen Hund, der keine Getreide vertrug. Alle weiteren vertragen das, einer hält ohne Getreide sein Gewicht nicht. Ich könnte diesem Hund eine Unmenge an Fleisch füttern und sie wäre immer klapperdürr.


    Und da spätestens sehe ich das Schlachtvieh vor mir. Da ich selbst Hühner habe, müsste ich alleine für diesen Hund unmengen an Hühner halten nur damit dieser eine Hund täglich eins fressen könnte. Das ist ja vollkommen absurd.


    Also bekommen meine Hunde eine errechnete Menge Fleisch und dazu Getreide.


    Ich und einer meiner Hunde vertregen kein Fertiggetreide wie Nudeln aus Weissmehl.
    Haferflocken vertragen alle. Flocken sind eine sehr gute Hundenahrung.


    Und Brei aus Gemüse mit mal Ei und Fett sind eine klasse Mahlzeit einmal die Woche. Ich würde niemals einen Hund nur mit Fleisch ernähren.
    Ich weiss nicht wie alt ein Lausitzwolf wird. Meine Hunde zumindest sollen alt werden. Und dazu gehört die beste Ernährung. Und nicht eine Ernärhung, die sie grad so überleben lässt.

  • Der Hund gehört wie Katzen auch zur Gattung des Carnivora, also eines Raubtiers

    Nein.....das ist definitiv nicht so richtig :smile:


    Aufgrund seiner anatomischen Anpassung an die menschliche Nahrung im Verlauf seiner Domestikation gehört der (Haus)hund wissenschaftlich zu den Omnivoren. Das bedeutet, dass eine reine Fleischfütterung nicht zwingend notwendig ist.... und es bedeutet, das seine Nahrung sehr vielfältig sein kann.



    Quelle: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/9416/1/Kleffner_Helen.pdf


    Durch die bekannte Schweden-Studie von Axelsson ( 2013) wissen wir jetzt auch, dass der Hund nicht nur enzymatisch stärkehalte Nahrungsmittel aufspalten kann, sondern auch deren Aufnahme durch den Dünndarm ermöglicht wird. Es bedeutet auch, dass sich das Nahrungsangebot des Hundes von dem des Wolfes unterscheidet. Er hat viel mehr Möglichkeiten, seinen Energiebedarf "vollwertig" zu decken..... als nur über Fleisch und sein Speiseplan gestaltet sich sehr viel abwechslungsreicher. :smile:

  • Nur weil du jetzt eine Quelle 'rausgesucht hast, wo das steht, ist es nicht richtig.

    Was meinst du denn mit " .....ist es nicht richtig"?


    Eine Dissertation ist das Resultat umfangreicher Recherchen. Im Literaturnachweis obiger Studie findes du massenhaft "Quellen" aus der medizinischen Fachwelt zum Thema.
    Aber vielleicht meinst du auch was ganz anderes. Erklär`s mir doch :smile:

  • Was meinst du denn mit " .....ist es nicht richtig"?
    Eine Dissertation ist das Resultat umfangreicher Recherchen. Im Literaturnachweis obiger Studie findes du massenhaft "Quellen" aus der medizinischen Fachwelt zum Thema.
    Aber vielleicht meinst du auch was ganz anderes. Erklär`s mir doch :smile:

    Keine Antwort ist auch eine Antwort. Schade.....ich dachte, da kommt noch mehr ;)

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