Erster Hund? Unsicher!

  • Hallo Zusammen, ich brauche dringend einen Rat von hunderfahrenen Menschen.
    Ich wünsche mir schon mein ganzes Leben einen Hund, aber meine Mutter hat es mir nie erlaubt. Mittlerweile wohne ich nicht mehr bei ihr sondern habe eine eigene Wohnung und in der Stadt in der ich studiere noch ein WG Zimmer.
    In beiden Wohnungen wäre Hundehaltung erlaubt und auch genug Platz, und auch finanziell hätte ich keine Probleme, selbst wenn die Tierarztkosten mal höher sein würden.
    Mein Problem ist einfach, dass ich Angst habe, dem Hund nicht gewachsen zu sein. Ich selbst habe noch keine Erfahrung mit Hunden, aber einige Freunde mit Hunden, die mir unter die Arme greifen könnten. Und ich kann nicht so gut einschätzen wie viel Zeit ich am Tag für den Hund einplanen müsste. Ich bin wie gesagt Studentin, hab aber keinen so vollen Stundenplan und verbringe die meiste Zeit zuhause. Ich studiere noch ca. 5 Jahre und auch danach wäre immer jemand da, der sich um den Hund kümmert.
    Also eigentlich habe ich nur Angst, dass ich mit dem Hund überfordert bin, das ist der einzige Grund, warum ich zweifel :verzweifelt:
    Ich habe schon meinen Traumhund gefunden, einen Malamute aus dem örtlichen Tierschutzverein, der laut den Pflegern auch für Anfänger geeignet wäre.
    Ich weiß auch eigentlich nicht so genau, warum ich diesen Thread überhaupt eröffne xD Mich interessiert glaube ich einfach, was ihr in meiner Situation machen würdet.

  • Hallo,

    gleich mal vorne weg: Ich (persönlich) hätte mir während dem Studium weder finanziell noch zeitlich gesehen einen Hund leisten können. Das kann bei dir natürlich anders sein und daher kannst nur du es entscheiden, ob ein Hund infrage kommt oder nicht. Keiner kennt dich hier persönlich.

    Hier mal ein paar Hinweise zum zeitlichen und finanziellen Aufwand:

    Je nachdem was du für einen Hund hast, musst du ihn mehr oder weniger beschäftigen. Ich habe einen großen Hund mit mittlerem Bewegungsdrang. Ich gehe täglich mindestens 1,5 Stunden Gassi. Dazu kommen noch eine Stunde Hundeschule in der Woche und die Zeit, die man für die Pflege des Hundes braucht. Hört sich jetzt nicht so viel an, aber wie gesagt, ich habe einen Hund mit mittlerem Bewegungsdrang... [Ich kenne auch Hunde, die eine Stunde am Fahrrad laufen und einen dann fragend anschauen, wann es denn nun mit der Arbeit losgeht... Stichwort Alaskan Malamute...] Außerdem gehört der Sonntag grundsätzlich Newton. Da wird ein schöner Ausflug gemacht. Was man hier auch bedenken muss, dass ein Hund maximal sechs Stunden am Tag alleine bleiben sollte.

    Finanziell habe ich den Aufwand ehrlich gesagt massiv unterschätzt, was bei mir aber unproblematisch war, da ich bereits Vollzeit arbeite. Hier mal eine kleine Liste:

    • Futtermittel: 100€/Monat (60€ Futter, 30€ Kauartikel, 10€ Leckerli)
    • Hundeschule: 60€/Monat
    • Sonstige Kosten: 25€/Monat (Tierhalterhaftpflicht, Hundesteuer, Tierarzt)

    Gesamt wären wir dann bei guten 180€ im Monat. Wobei ich sagen muss, dass das jetzt sehr knapp gerechnet ist. Lass den Hund mal ernsthaft krank sein, spezielles Futter benötigen, etc. pp. Weiterhin braucht man mal hier ein neues Halsband, da mal eine Packung Kotbeutel, usw. Realistisch würde ich sagen, sind es so gute 200€ im Monat, die ich für Newton ausgebe.

    Natürlich ist es ein Unterschied, ob du einen kleinen Hund oder einen großen Hund hast. Ein kleiner Hund frisst weniger, zum Beispiel. Daher sind die Kosten da natürlich geringer.

    Je nachdem was du studierst und wie deine finanzielle Situation ist, musst du dir halt überlegen, ob es möglich ist oder nicht. Bei mir wäre es nicht möglich gewesen. Ich hatte im Monat maximal 320€ zur Verfügung; teilweise war ich von morgens 8 bis abends 18 Uhr an der Uni (ohne, dass ich die Möglichkeit gehabt hätte, zwischendrin nach Hause zu gehen).

    Was ich auf keinen Fall machen würde, ist, mir einen unter Umständen problematischen Hund ins Haus holen. Deswegen würde ich bei der Auswahl mega genau hinschauen. Wenn du noch extra Geld für Einzelstunden in der Hundeschule oder für einen Sitter ausgeben musst, weil der Hund nicht alleine bleiben kann, wird es finanziell noch enger.

    Aber wie gesagt, nur du kannst es für dich entscheiden. Kein anderer.

    Grüße,
    Rafaela

  • Hallo

    Ich habe nur einen kleinen Hund (6kg), und brauche nicht viel geld für Futter auszugeben. Die paar Brocken Trofu die sie isst kosten nicht die Welt auch wenn es kein Supermarktfutter ist. Ansonsten bekommt sie oft von unsrem Essen ab. Das separiere ich vor dem Würzen, und ich gebe ihr natürlich nix Unverträgliches oder Ungeeignetes. Dazu kommt Hundesteuer, aber das Teuerste ist eigentlich der Tierarzt. Spielzeug und Leckerlis kauf ich irgendwie seit ich den Hund habe statt neuen Shirts und Schönheitsartikeln ^^. Das macht mir mehr Freude.
    Zeit und Einsatz sind meiner Meinung nach am wichtigsten wenn die grundlegenden Bedürfnisse gesichert sind. Ein bisschen Mut zur Entscheidung braucht man natürlich. Es ist eine große Verantwortung und eine Verpflichtung für hoffentlich viele Jahre. Man sollte niemand sein der seine Meinung in solchen Dingen schnell mal ändern kann, oder leicht die Flinte ins Korn wirft.

    Über die Empfehlung vom Tierheim wundere ich mich aber schon. Ein Malamute für Hundeanfänger? Sicherlich kommt es drauf an wie man zusammen passt aber soweit ich weiss sind die schon recht arbeitsintensiv.

    Was ich in deiner Situation machen würde? Naja das ist sehr leicht beantwortet. Deine Frage ist ja in Prinzip folgende: "Ich habe genug Zeit, Geld, und Platz. Soll ich mir einen Hund nehmen?" Ich würde sagen die meisten die hier schreiben haben sich spätestens nach Erfüllung dieser Kriterien einen Hund geholt ^^.

  • Hallo
    Aus meiner Sicht spricht nichts gegen die Anschaffung eines Hundes.
    Von einem Malamut würde ich aber abraten. Das sind zwar meißtens sehr liebe und auch relativ pflegeleichte Hunde aber sie haben doch schon einige Ansprüche welche man nicht ignorieren sollte. Ein Malamut ist ein Schlittenhund und braucht sehr viel Bewegung. Da reicht es nicht ein-zweimal Gassi gehen. Diese Tiere wollen laufen und zwar lange Strecken. Und man sollte auch ein gewisses Freigelände haben wo er sich aufhalten kann. Nur mit Wohnungshaltung tut man diesem Tier keinen Gefallen. Ich würde an Deiner Stelle lieber einen Hund mit einem etwas geringeren Bewegungsdrang auswählen.

  • Ich finde das auch nicht gegen die Hundehaltung spricht. Ich bin auch Studentin und kann mir den Hund leisten. Dafür wird dann halt zum Beispiel an anderen Sachen gespart:)

  • also 100€ im Monat finde ich schon ganz schön großzügig berechnet oder? @RafiLe1985

    Wenn es daran hapert, sollte man sich vielleicht einen eher kleineren Hund anschaffen?

    Nein, 100€ im Monat für Futter sind eher knapp kalkuliert. Newton frisst im Monat einen kompletten 12kg-Sack für 60€. Ein Kauknochen kosten 3,50€. Da bekommt er locker zwei pro Woche. Dazu kommt noch das TroFu, das ich für ihn als Leckerli zum Training kaufe. Da kostet der 4kg-Sack 20€. Der reicht aber für zwei Monate. Was ich unterschlagen habe, ist sein Betthupferl, das er abends gegen das Nüchternerbrechen bekommt. Wenn ich das so zusammenrechne, bin ich locker bei 100€.

  • Naja, aber grade Futterpreise sind ja sehr variabel.... wir haben insgesamt 60kg Hund und die kosten 80-100 Euro für Futter....von dem ein 15 kg Sack 50 kostet.
    200 Euro sind großzügig gerechnet, finde ich.

  • Ich bin Studentin mit zwei Hunden, möglich ist das also grundsätzlich schon. :smile: Was ich auf jeden Fall beachten würde:

    1) Die Finanzen: Ich plane für meine beiden Hunde (mittelgroß, um die 25kg) je 100€ pro Monat für alle laufenden Kosten ein und komme damit sehr gut hin. Die Tierarztkosten für alles außer Impfungen laufen extra, die kommen da noch dazu. Meine beiden sind allerdings auch unkompliziert, brauchen kein spezielles Futter, kein Einzeltraining/Hundeschule und keinen Sitter, der bezahlt werden muss. Die Kosten können also auch deutlich höher sein.

    2) Nach dem Studium: Dass der Hund während des Studiums bei dir nicht lange alleine bleiben müsste, ist schon mal super! 5 Jahre sind für ein Hundeleben allerdings eine relativ kurze Zeit – was wäre nach dem Studium mit dem Hund?

    3) Rasse/Art des Hundes: Gerade wenn du selbst unsicher bist, ob du einem Hund gewachsen bist, würde ich eher nach einem kleineren, "einfacheren" Hund Ausschau halten. Malamutes sind toll, aber groß und haben meistens ihren eigenen Kopf. Das kann, wenn du umziehen musst, den Hund später mit zur Arbeit nehmen willst, ihn jemandem zur Betreuung geben musst, etc. zum Problem werden.

    Was du machen sollst, musst du letztendlich selbst entscheiden – aber wenn man den passenden Hund für sich und seine Lebensituation gefunden hat, ist ein Leben mit Hund ziemlich großartig. ;) :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!