Gibt es aggressive Welpen?

  • Reeba war schon als Welpe nicht wirklich verträglich mit fremdhunden. Sie braucht sie in ihrem Leben einfach nicht. Rudelintern und mit befreundeten Hunden hat sie ein top sozialverhalten. Sie ist nur absolut kein hundewiesen Typ.


    June ist da sehr ähnlich, sie möchten nicht belästigt werden, mit befreundeten Hunden spielen sie aber sogar mal.


    Aggressiv finde ich die beiden nicht wirklich, sie machen keine Löcher, wollen ihre individualdistanz aber sehr deutlich verteidigen.


    Schlechte Erfahrungen haben beide nicht gemacht, ich halte ihr Verhalten für relativ normales hundeverhalten.


    Lg

  • Ich finde das, was @Murmelchen beschreibt echt irgendwie... weiß nicht, zu heftig, nett gesagt. :ugly:


    6 Wochen alte Welpen, die sich zerfetzen wollen, da läuft doch was falsch. Warum will man so was? Bzw will man so was wirklich und fühlt sich geil, wenn der eigene Welpe schon auf andere drauf geht kaum dass er die Augen auf hat? Oder ist das eine "Begleiterscheinung", die man in Kauf nimmt?


    Als Retriever-Halterin fehlt mir jedes Verständnis für diese "Szene". :D

    Ob das nun gut ist oder nicht, oder wer das gut findet oder nicht, ist eigentlich wurscht.
    Ich wünsche mir auch nicht solche Hunde für mich als Begleiter, weiss aber dennoch, dass es diese Hunde gibt.


    Die Diskussion ist ja nicht: Warum es das gibt, sondern die Frage war: gibt es das.


    Die Antwort ist JA.


    Warum soll man drum rum reden?



    Aggression ist ein in Tieren (einschließlich Menschen) verankertes, biologisch fundiertes Verhaltensmuster zur Verteidigung und Gewinnung von Ressourcen sowie zur Bewältigung potenziell gefährlicher Situationen.


    Auf den Welpen zurückkommend: er bewältig damit potentiell gefährliche Situationen. Und das macht durchaus Sinn.


    Denn andere Tiere könnten ja gefährlich sein. Ausser Hund ist SOZIALISIERT auf "andere Tiere".


    Auf welches Verhalten ein Welpe zurückgreift ist eben etwas voraussehbar.

  • Ich hab zwar mit Welpen wenig Erfahrung aber es beruhigt mich ungemein zu wissen, dass es Hunde gibt, die eben "so" sind. Auch wenn theoretisch von Welpenbeinen an alles richtig gemacht wurde.


    Mir wird bei unser Hündin nämlich immer wieder geraten oder als Fehler analysiert :hust: , dass wir sie einfach mit auf Hundewiesen nehmen sollen und uns nicht einmischen. Dann lernt die das schon. Bis jetzt hat mich davon abgehalten, dass ich a) einen starken Selbsterhaltungstrieb habe, nicht auf gelyncht werden steh und b) wirkt Frau Hund nicht grad entspannt bei Fremdhundbegegnung. Im bekannten Rudel ist auch alles entspannt.


    Wir haben sie nicht als Welpe bekommen, daher habe ich einfach angenommen, dass es mangelnde Sozialisation ist aber vielleicht ist sie auch einfach so. Wer weiß. "Schade" ist aber, dass einem solch Hundeverhalten immer gleich automatisch als schlechte Erziehung angekreidet wird. Ein Hund hat so nicht zu sein.

  • @YUNAK: Ist vielleicht auch einfach ihre persönliche Individualdistanz einfach sehr groß?
    Du schriebst ja das es länger gedauert hat ehe sie mit den Hunden aus deiner Familie klar kam, es gibt Hunde die eben nur die "eigenen" Hunde akzeptieren, also die Hunde die zum "inneren Kreis" gehören und die man oft sieht, wie eben Hunde aus der Familie, Freunde und so.
    Die wollen und brauchen keine weiteren Hunde.


    Aber dein Beispiel mit hinrennen und "Arschl..." in die Runde brüllen zeigt schon irgendwie das sie Kontakten ja nicht abgeneigt ist...
    (Ich musste übrigens herzhaft lachen, ich kannte einen Hund der exakt das gleiche immer gemacht hat. Der trabte dann sehr von sich überzeugt neben mir her nach getaner Beleidung aller anwesenden Hunde.)



    6 Wochen alte Welpen, die sich zerfetzen wollen, da läuft doch was falsch. Warum will man so was? Bzw will man so was wirklich und fühlt sich geil, wenn der eigene Welpe schon auf andere drauf geht kaum dass er die Augen auf hat? Oder ist das eine "Begleiterscheinung", die man in Kauf nimmt?

    Geil fühlen? Komisch, das lese ich so garnicht aus dem Beitrag raus.
    Aber hey, dann muss ich mich da auch einreihen. Arrens Wurfgeschwister mussten ab Woche 7 separiert werden, weil sich besonders 2 einfach ständig in der Mangel hatten bis Blut floß. Passiert halt, stürmisches Terrierblut eben.
    Auch Arren hat seinem einen Bruder das Bein ziemlich mies und tief gelöchert, dieser Hund ist trotzdem so dermaßen sozial das man den bedenkenlos auf jede Hundewiese werfen kann und ängstliche Hunde immer mit ihm Kontakt aufnehmen.


    Man muss halt schon ein bissken unterscheiden können.
    Der kleine Junge der seinem Bruder die Schüppe übern Kopf haut wird nicht automatisch der nächste Bahnhofsschläger.
    Da gibts noch so Kleinigkeiten wie Reife und Erziehung, bei Hund und Mensch.

  • Ich werf untypischerweise meinen Yorkie mal ein.


    Ich hab sie mit 5 Wochen bekommen und andere Hunde, die man so zufällig traf, waren ihr total egal. Hat sie nicht wirklich interessiert und auch in der Welpenstunde hat sie kein bisschen mit den anderen Hunden zu tun haben wollen.


    Aggressiv war sie damals schon gegenüber Menschen. Sie hat bei Missachtung ihrer Individualdistanz, wie zb beim Halsband ummachen, böse geknurrt und die Zähne gezeigt. Eine Trainerin war da, aber die einzige Erkenntnis war, dass Lucie einen verdammt schlechten Charakter vererbt bekommen hat.


    Ich hab mit ihr viel daran gearbeitet, weil sie mit Frust überhaupt nicht umgehen konnte und ihr Verhalten in einen erträglichen Rahmen ändern musste.
    Jetzt mit 3 Jahren ist sie immer noch knurrig und nicht ohne, aber von mir ohne weiteres in allen Situationen zu händeln. Sie beißt nicht mehr zu, knurrt aber trotzdem noch, hab ich ihr aber auch nie verboten.

  • Ja, es gibt diese Welpen. Aber die Frage ist auch immer, wieviel lasse ich als Halter zu bzw wie lenke ich dies um.


    Mein HH hat beim Einzug meinem DSH knurrend in die Nase gebissen. Naja. Hm. Hat er nur einmal gemacht....er ist übrigens inzwischen mit allem und jedem veträglich.

  • Naja, ich habe es versucht, zusammen mit Trainern. Klar weise ich sie zurecht wenn sie sich so verhält, aber irgendwie finde ich es gerade bei nem Welpen sehr schwer. Ich war mir auch nicht sicher was das richtige ist, ob sie jetzt Kontakte (kontrollierte!) braucht oder nicht, um es zu lernen. Weil wie gesagt, sie WILL ja, das sagten mir bisher alle...irgendwie scheint sie nur ewig zu brauchen bis sie die anderen Hunde versteht.


    Hätte ich das Gefühl sie ist an anderen Hunden nicht interessiert, würde ich sie eben einfach jedesmal ran nehmen und vorbei gehen. Aber so weit bin ich noch nicht, auch wenn ich es häufig mache.



    Aber es ist schonmal gut zu wissen das es solche Welpen/Junghunde gibt und ich mir keine Sorgen machen muss das mit ihr etwas nicht stimmt.

  • Ich habe meine Pia als Beispiel: Chihuahua-Zwergpinscher mit 3,5 Kilo.


    Schon als Welpe fand sie die meisten Hunde überflüssig und hat das ganz klar gezeigt. Tja, wir haben leider leider auf andere Hundehalter gehört und sie trotzdem anderen Hunden "ausgesetzt". Mit etwa 10 Wochen hat ein 8 Wochen alter Labradorwelpe sie angespielt. Pia hat deutlich gezeigt, dass sie nicht will. Der Welpe hat nicht aufgehört. Bis Pia zuschnappen wollte, mein Mann hielt dummerweise die Hand dazwischen und hatte ein kleines Loch. Nicht dramatisch, aber deutliche Beschädigungsabsicht.


    Noch heute arbeite ich mit ihr, denn man kann leider nicht allen Hunden aus dem Weg gehen. Mittlerweile ist Pia 3,6 Jahre alt und lebt als Zweithund. Aber auch den Zweithund, Gio, hat sie schonmal gezwickt.


    Pia braucht ganz feste Regeln und Strukturen in ihrem Leben. Mit zu vielen Freiheiten kann sie nicht umgehen und wenn sie überfordert ist, wird sie schnell aggressiv.

  • @YUNAK: Schad das ihr net in der Gegend wohnt. Das Blümchen knackt alle Hunde, aber der Whippet ist ein super Indikator wie ernst es Hunde meinen. An seinen Reaktionen kann ich genau ablesen wie er den anderen Hund einschätzt, das ist ne große Hilfe.

  • Ja, wirklich schade :( :
    Ich denke nicht das sie es ernst meint. Sie würde wohl nen rückzieher machen wenn ein Hund mal zurück gibt...aber vielleicht schätze ich sie auch falsch ein.



    Es ist einfach nervig :) sie ist ja ein seeehr kleiner, zierlicher Herder, eher wie ein gestreifter Kelpie :roll: Die Leute erwarten dieses getue einfach nicht.


    Finde es sehr spannend das es sowas öfters gibt. Ich dachte tatsächlich Welpen sind normalerweise total offen Fremdhunden gegenüber :smile:

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