Gibt es aggressive Welpen?

  • Mir ist der liebste Welpe der, der keinen Streit sucht, aber wenn er blöd angemacht wird ganz klar seinen Standpunkt verteidigt.

    Als Hund, der viel in der Öffentlichkeit rumrennt und zwangsweise auf andere Hunde trifft ist das sicherlich die beste Wahl - so hab ich mich ja auch entschieden und er ist ja eigentlich schon viel zu nett, wenn man seine Kollegen so in seinem Alter trifft *hust* Aber mir ist das ganz recht, nur ein bisschen mehr Ignoranz hätte ich schon gerne gehabt. Next time.

  • Mir ist der liebste Welpe der, der keinen Streit sucht, aber wenn er blöd angemacht wird ganz klar seinen Standpunkt verteidigt.

    Finde ich auch und habe mir diesen ausgesucht. Ist bis heute zum Glück genau so geblieben.

  • Für mich sind die "üblichen" SD/Arbeitshunderassen nichts, einfach weil es nicht das ist was ich für mich suche.


    Aber ich habe nen Wurf Herder kennenlernen dürfen.. und ich fand sie, für das was mal aus ihnen wird, jetzt nicht tragisch. Und das obwohl sie ne Katze auf dem Gewissen haben (Katze kletterte seit dem ersren Tag zwischen den Welpen herum, irgendwann ging es daneben).



    Wenn man bedenkt das so was wie Beißhemmung, Konfliktbewältigung und vor allem Frusttolleranz erst erlernt wird sind solche kleinen Monster doch vollkommen normal. Sie bringen die gewünschten Eigenschaften mit sich, die "Kontrollmechanismen" müssen aber, wie bei JEDER Rasse aber erst gelernt werden.


    Und dass sich die Welpen so zurichten liegt in meinen Augen auch daran dass sie halt "harte kerle" sind und Schmerz definitionssache.
    Wo ein Labbiwelpe schon weint weil ihm sein Brüderchen in die Pfote zwackt denkt sich ein Mali/Terrier/herder/.. nur "na warte, das gibt Raaaaaaaache!!!" Das heißt aber nicht dass ein Maliwelpe nicht lernt dass es dem anderen wehtut wenn man reinbeißt. Nur von den Geschwistern die genauso wenig schmerzempfindlich sind wird ers nicht lernen.


    Allerdings würde ich mir die erwachsenen Tiere genau aussuchen. Egal wie "kernig" ne Rasse ist, regelmäßige Welpentötungen müssen nicht sein. Da stimmt meiner Mienung was mit der Hündin nicht bzw sind die "Kontrollmechanismen" nicht richtig erlernt worden.



    Ich muss zugeben ich finde es nicht abnormal wenn Hunde nicht mit Fremdhunden "Friede, Freude, Eierkuchen" spielen. Ich will nicht jeden Menschen genauer kennenlernen, geschweige denn begrüßen. Und das obwohl ich als Mensch doch auch ein soziales Wesen bin.

  • Ich hab es einmal bei einem Mischlingswurf (Staff-Schäfer-Border) erlebt, dass die Welpen sich mit 6 Wochen schon ernsthaft angegangen sind.
    Das war alles andere als Spiel, es war nicht einfach die Welpen zu trennen und
    es floß nicht wenig Blut (TA Besuch war fällig). Danach wurden die Welpen in getrennten Zimmern aufgezogen und getrennt gehalten.. Zuerst war angedacht, dass ich evtl einen Welpen übernehme-nachdem ich die gesamte "Aufzucht" dort gesehen habe und dann eben noch die Beisserei miterlebte, hab ich da schnell Abstand von genommen.

  • Auch, wenn es eigentlich nicht zum Eingangsthema gehört... da es hier immer wieder um Welpen geht, die Ressourcen verteidigen... ich kann nicht bestätigen, dass ein besonders "guter" Ressourcenverteidiger später bei der Arbeit durchsetzungsfähiger ist.

    Weil du vielleicht etwas anderes unter "durchsetzungsfähig" verstehst, als z. B. ich? Die Border Collies, die ich kenne, sind hartnäckig und ausdauernd, aber wirklich "flauscheplüsch", im Vergleich zu meiner Schäferhündin oder unserem Foxterrier damals. Selbst meinem Yorkimix nutzt mehr Aggression, um seinen Willen durchzusetzen...


    Border Collies müssen an den Schafen sicher auch mal energisch sein, allerdings habe ich bisher nur wirklich weiche, stark deeskalierende, sogar nahezu devote Border Collies kennengelernt - oder welche, die verhaltensauffällig waren. :muede:


    Deshalb finde ich es sehr schwierig, solche Hunde mit Terriern oder Gebrauchshunden zu vergleichen. Da ist eine ganz andere Bereitschaft vorhanden, aktiv gegen den "Gegner" vorzugehen. Und eben das zeigt sich halt auch schon bei den Welpen.

    Bei der Arbeit am Vieh ist der letzte der mental stärkste Hund mit der besten Präsenz. Er betritt die Bildfläche und die Schafe haben sichtbar Respekt.

    Ich kenne mich mit Schafen nicht aus, aber auch das sagt ja relativ wenig über den Hund aus? :ka:

    Das Sozialverhalten bzw. der Drang zur Ressourcenverteidgung sagt nichts darüber aus wie der Hund im Jagdverhalten arbeitet.

    Irgendwie ist es in diesem Thread, als wollte man einer Kuh das Radfahren erklären... :hilfe:


    Wenn ich einen Hund habe, der anderen ständig etwas schenkt, die Konfrontation scheut, vielleicht sogar Angst hat, usw., dann wird sich dieser Hund wohl eher schlecht als recht in einem Kampf mit ner Wildsau und/oder Verbrecher schlagen. Es sei denn, man schafft es noch, dem Hund dieses Verhalten anzuerziehen, aber was davon zu halten ist... nun ja.


    Entweder, die Bereitschaft/Wille zur Auseinandersetzung ist (im großen Maße) da oder eben nicht. Ist sie da, zeigt sie sich früh auch schon in anderen Bereichen - wie gesagt, man kann kein erhöhtes Aggressionspotential züchten, dass dann nur zum Vorschein kommt, wenn der Dachs auftaucht.

    Die, die nicht die Quecksilber sind im Wurf, sondern die, die erst mal "nachdenken".

    Nachdenken? Das denken, muss man den Hunden erst beibringen... :pfeif:

  • Ich denke, da liegt der Hase im Pfeffer. Für mich ist kein Hund, der bei Konfrontation blind draufhaut und nicht aufhört der Starke. Sieht man an den Schafen auch immer wieder, dass die Schläger am Ende die schwachen Hunde sind, die das Vieh im Zweifel nicht bewegt bekommen oder es mit der Aktion wild zerstreuen. Die Kunst ist es mental standzuhalten, zu maßregeln und dann Raum zu lassen. Kostet auch viel weniger Energie als sinnloses Draufhauen.


    Wenn ein BC vor einer 300-köpfigen Bockherde steht, die Hunger hat bis in die letzte Rippe und dahinter eine Mauer ist, meinst Du dann kommt er mit Kuscheln weiter? Oder mit blindem Draufschlagen?


    Viele BCs sind übrigens schon bei der Arbeit gestorben... soviel zur Ungefährlichkeit dieses Jobs.


    Ein bekannter hat Wasserbüffel. Sein Westerwälder Kuhhund bekommt sie nicht vorwärts. Der BC schon.


    Auch bei der Jagd erlebe ich, dass der ein oder andere Halter nicht mehr zum ausschließlich zum völlig durchgerallertem Exemplar geht, das sich damit auch massiv in Gefahr bringt, sondern eher der Hund, der z.B. das Schwein geschickt attackiert und damit "am Ort beschäftigt" der bessere Jagdhund ist.

  • An sich ist das doch auch logisch - ein Hund, der bereits viel Energie fürs Tamtam verwendet, hat weniger zum Denken übrig. Ich kann mir vorstellen, dass ein Hund, der nach außen hin Souveränität durch Ruhe ausstrahlt, viel besser akzeptiert wird, als ein Choleriker.


    Ist im wahren Leben doch auch nicht anders: der Chef, der versucht über Autorität und Druck aufzusteigen bzw Respekt zu erlangen, wird niemals loyale Mitarbeiter hinter sich haben.



    Zu Welpen kann ich nichts beitragen, da ich dazu viel zu selten welche gesehen habe, als das ich das beurteilen kann.

  • Ich weiß, das ist jetzt OT, aber werden BC wirklich regelmäßig eingesetzt, um vor der Frucht zu wehren? Ich kenne ja nun berufsbedingt nicht wenige Schäfer mit großen Herden, und die führen entweder die alten deutschen Hütehundschläge oder seltener DSH aus Hütezucht. Einen BC habe ich da noch nie die Halbe gehen sehen oder überhaupt arbeiten.


    Meines Wissens werden BC eher in der Koppelschäferei eingesetzt, um kleinere Gruppen zielgenau und präzise zu bewegen. Die gibt es hier nicht. Daher kann ich schlecht beurteilen, ob diese BC auch an großen Herden gehen könnten.


    Anderes Arbeiten würde ich dann auch mit anderer mentaler Veranlagung in Verbindung bringen. Und da sind die Hunde, die große Herden im weiten oder engen Gehüt kontrollieren müssen, schon "griffiger" und mit höherem Aggressionspotential ausgestattet, als die BC, die quasi nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern eher mit der Pinzette zu vergleichen sind.

  • Der Unterschied ist, dass der AH das Gelände arbeitet und der BC die Schafe, überspitzt gesagt.


    Der BC wird natürlich schon immer an großen Herden eingesetzt. Auch ein Schäfer in GB kann nicht von drei Schafen leben...

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