Kastrationschip bei extremer Ablenkung draußen sinnvoll?

  • Wenn er mal wieder im "Schnüffelwahn" ist, nimm ihn doch einfach mit der Schleppleine mit. Wenn es an der Schleppleine nicht klappt, muss er halt das Stück wo es besonders gut riecht an der kurzen Leine gehen.


    Ich würde - zugunsten der Freilaufsimulation an der Schleppleine - lieber gleich hingehen und die kurze Leine dran machen. Das sollte ja gut klappen, wenn er im Schnüffelwahn ist und man versaut sich nicht die Schleppleinenfunktion. :)

  • Hallo,


    mein Rüde ließ sich gute 10 Jahre prima händeln. Klar hat der auch vermehrt geschnüffelt wenn wir auf der Spur heißer Hündinnen waren, aber so war das eben. An den Tagen haben wir halt nichts gemacht und die Leine kam dran zur Sicherheit. Die nächsten Tage haben wir andere Wege gewählt und wenn es auf dem Hundeplatz Probleme gab, gab es eben mal kein Training. Genervt hat mich nur wenn bei Turnieren läufige Hündinnen anwesend waren, aber gut.
    Er hat mit etwa 13 Jahren einen Chip (für 1 Jahr) bekommen, denn dann wurde es irgendwie schlimmer und auch daheim beruhigte er sich viel langsamer. Ich denke das lag am Alter. Im folgenden Jahr war alles viel einfacher und er wesentlich entspannter. Den Chip haben wir dann noch einmal setzen lassen. Er wurde leider nur 15 Jahre.


    LG Terrortöle

  • der chip soll wenn nur 1x gesetzt werden um mit der trainerin dann 6+ monate wieder intensiv alles auftrainieren zu können und es sich so festigt das es danach auch ohne noch klappt.


    so hat es die trainerin auch bei ihrem gemacht und damit erfolg gehabt.


    unser hund ist ausgebildeter therapiehund und daher sollte der grundgehorsam schon gut sitzen.


    ich schaue es mir immer so 5min an (manchmal ist nämlich nach paar minuten schnüffeln wieder jemand im kopf zuhause :) ), wenn er danach im freilauf immernoch komplett blockiert ist, nehme ich die schleppleine ab und gehe mit der kurzen leine weiter.
    merkt man schnell wenn er keine leckerlies will und widerwillig mitarbeitet.


    dann ist ruhe ausser das er natürlich ab und an schnüffeln will, aber auch zuhause ist dann sofort ruhe, döst dann sofort, denke ist müde durch den stress, gefressen wird auch relativ schnell danach wieder.


    im freilauf ist leider nicht so viel möglich, ball, dummy, ... alles uninteressant draussen.
    daher verstecke und werfe ich leckerlie, rennen und toben und springen über stämme usw


    verstecke mich auch wenn er mal wieder träumt und er muss mich suchen :)


    das typische geht mit unserem leider nicht, jemand noch ne idee was man draussen machen könnte ?

  • Moin,


    ich würde niemals einen Hormon-Chip setzen lassen, damit mein Rüde draußen wieder so "funktioniert", wie ich es gern möchte, da Dressur für mich nicht so wichtig ist.


    LG Themis

  • Ich seh es genauso. Das sind doch alles menschliche Ansprüche, der Hund verhält sich völlig normal.
    Bei Bandit bemerke ich auch Schwankungen, manchmal ist er weniger aufmerksam, allerdings mach ich draussen auch kein Beschäftigungsprogramm.


    Wenn ich merke er ist sehr abgelenkt, kommt die Leine dran und fertig. Meist ist es ein paar Tage später wieder vorbei.


    Ich finde es fragwürdig den Hund bei Nicht- Funktionieren gleich irgendwie behandel, in diesem Fall chippen zu wollen.

  • daher sagte unsere neue trainerin das wir den kastrationschip nutzen sollten um in der wirkungszeit den gehorsam so zu festigen das es danach auch mit den hormonen noch funktioniert.


    der chip soll wenn nur 1x gesetzt werden um mit der trainerin dann 6+ monate wieder intensiv alles auftrainieren zu können und es sich so festigt das es danach auch ohne noch klappt.

    Wie soll er lernen, unter Hormonen zu gehorchen, wenn die stillgelegt sind?
    Ich kenne es aus meinem Bekanntenkreis mit Rüden, die es ausprobiert haben, das es klappt, solange der Chip wirkt, hinterher war es wieder wie vorher!
    Die meisten Rüden wurden dann kastriert!

  • Ich schließe mich da QuoVadis an. Ich habe zwar auch schon oft den Plan gehört, nur einmal chippen, trainieren und dann klappt alles, aber wenn der Hund wirklich ein Problem hat, dann wird das wieder kommen. Er kann dann ja mit der Situation nicht umgehen und das kann er auch nicht lernen, wenn die Situation eine völlig andere ist.


    Wenn das klappt, dann war das Problem dessen Hundes vielleicht doch gar nicht so groß, und der Halter hat sich bisher darauf ausgeruht. Während dem Chip wurde dann intensiv trainiert und dann ging es, aber dann wäre es auch ohne Chip, mit nur Training, auch gegangen.


    Meiner war mit dem Chip ein anderer Hund, komplett anders. Da hätte ich trainieren können so viel ich will, danach wäre das wahrscheinlich alles wieder weg gewesen, er hatte ja nicht gelernt, mit den Hormonen umzugehen, sondern ich habe gesehen, wie er ist, wenn er nicht mehr so drauf ist. Ich finde den Chip dann sinnvoll, wenn man sehen will, ob ein Kastration etwas bringen würde und wenn gewünschten Erfolg bringt, das dann auch machen.

  • Ich hatte mit Bobo auch dieses Problem, als er etwas über zwei Jahre war. Da wurde draußen plötzlich einfach auf Durchzug gestellt, obwohl er vorher gehört hat wie ne 1. Ich konnte das damals gar nicht einordnen. Habe es erstmal wieder, genau wie du, mit der Schlepp probiert, aber geholfen hat es nur wenig.
    Zusätzlich kamen noch ein paar andere Probleme dazu, die mir meinen Alltag mit Hund echt zur Hölle gemacht haben: Aufreiten bei anderen Hunden und Menschen (komischerweise nur bei Frauen), Frustjaulen (laut+überall, wo es ihm nicht gefallen hat), er konnte nicht mehr alleine bleiben, hat mich auf Schritt und Tritt verfolgt und fast anderthalb Kilo abgenommen. Die Trainerin hat mir damals auch zu dem Chip geraten, weil sie meinte, dass Bobo so unter seinen Hormonen zu leiden habe, dass es besser für ihn wäre.
    Ich habe ihm diesen Chip also einsetzen lassen und fleißig weiter trainiert. Es hat keine vier Wochen gedauert, da war er wieder mein braver, ruhiger, wohlerzogener Hund. Als die Wirkung dann schließlich nachließ, kamen diese Schübe gar nicht erst wieder. Also ich kann dir aus meiner Erfahrung nur sagen, dass du es vielleicht ausprobieren solltest mit dem Chip.

  • Wie soll er lernen, unter Hormonen zu gehorchen, wenn die stillgelegt sind?Ich kenne es aus meinem Bekanntenkreis mit Rüden, die es ausprobiert haben, das es klappt, solange der Chip wirkt, hinterher war es wieder wie vorher!
    Die meisten Rüden wurden dann kastriert!

    @QuoVadis nimmt mir die Worte aus dem Mund. Ich stimme in vollem Umfang zu. Ziel ist es ja, dass dein Hund sich an der orientieren lernt, wenn er durch die "feinen Gerüche" abgelenkt ist. Wenn diese Ablenkung durch den Chip weg ist, ja, was willst du dann eigentlich trainieren?


    Falls es du Orientierung noch nicht explizit trainiert hast, wäre es vllt an der Zeit nun damit anzufangen? Die Bindungsübungen, die du beschrieben hast, tragen sicher dazu bei, aber sie sind eben nicht alles.


    Ich würde erstmal schauen, dass dein Rüde den Kopf frei bekommt. Für mich hieße das, jeden Tag immer ein und dieselbe Runde an der kurzen Leine. Geschnüffelt wird nur um die Geschäfte zu erledigen. Schnüffeln um des Schnüffelns Willen wird unterbunden. Und zwar sofort. Und nicht erst nach 5 Minuten.


    Wenn er dann an der kurzen Leine wieder bei klarem Verstand ist, kann man anfangen mit den Orientierungsübungen. Auch erst an der kurzen Leine und wenn das schließlich klappt, an der Schleppleine.


    Was ich nochmal betonen möchte: Ich bin der Meinung, du hast einen ganz normalen Rüden, der eben noch ein bisschen Training benötigt. Das Verhalten, das er zeigt muss nicht mit einer "Hormontherapie" behandelt werden.

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